Benutzer:Alrael/Corps Teutonia-Hercynia Göttingen
Corps Teutonia-Hercynia zu Göttingen | |||
---|---|---|---|
| |||
Basisdaten | |||
Hochschule/n: | Universität Göttingen | ||
Gründungsort: | Göttingen | ||
Stiftungsdatum: | 1854 | ||
Korporationsverband: | KSCV | ||
Farben: | rot-grün über breitem weißen Grund | ||
Art des Bundes: | Männerbund | ||
Stellung zur Mensur: | schlagend | ||
Wahlspruch: | Amico pectus, hosti frontem! – Neminem time, neminem laede! | ||
Website: | www.teutonia-hercynia-goettingen.de |
Das Corps Teutonia-Hercynia Göttingen ist eine pflichtschlagende, farbentragende Studentenverbindung im Kösener Senioren-Convents-Verband. Es vereint Studenten und ehemalige Studenten der Georg-August-Universität Göttingen. Das Corps ist nicht mit dem gleichnamigen Corps Teutonia-Hercynia zu Braunschweig[1] im Weinheimer Senioren-Convent zu verwechseln.
Die Corpsmitglieder werden „Harzer Teften“ (Harzer Teutonen) genannt.
Couleur und Wahlspruch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Teutonia-Hercynia hat die Farben „rot-grün über breitem weißen Grund“ mit goldener Perkussion. Dazu wird eine kleine weiße Mütze („Hinterhauptcouleur“) getragen. Wie bei allen Göttinger Corps tragen auch bei Teutonia-Hercynia die Füchse kein Fuchsenband.
Der Wahlspruch lautet „Amico pectus, hosti frontem! – Neminem time, neminem laede!“ (deutsch: „Dem Freund die Brust, dem Feind die Stirn! – Fürchte niemanden, verletze niemanden!“).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Corps Teutonia-Hercynia wurde am 4. November 1950 in Fortführung der zwangsaufgelösten Corps Teutonia Göttingen und Hercynia Göttingen von Studenten an der Georg-August-Universität gegründet. Als Stiftungsdatum des Corps wird seitdem jenes der Teutonia, der 15. Juni 1854, betrachtet. Vor dem Zweiten Weltkrieg entwickelten sich die Corps getrennt.
Siehe auch: Göttinger Senioren-Convent
Teutonia
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]gestiftet als Corps am 15. Juni 1854
Teutonia wurde von ehemaligen Angehörigen der Hannovera 1848 als Progressbewegung gegründet, erklärte sich 1854 wieder zum Corps und trat dem Kösener Senioren-Convents-Verband bei. Zu den Stiftern 1848 gehörte mit Wilhelm Pieper ein späterer enger Weggefährte von Karl Marx und Friedrich Engels in der Zeit des Londoner Exils.[2] Nach einem für den Gegner tödlichen Pistolenduell ihres Mitglieds Hermann Kreth wurde die Teutonia Göttingen 1881 vom Preußischen Kultusministerium verboten. Unter dem Namen Corps Borussia Göttingen entstand das Corps noch im Sommersemester 1881 neu und bestand bis Mai 1885. 1905/06 wurde Borussia mit Hilfe der freischlagenden Verbindung Mündenia rekonstituiert und konnte sich Ende 1914 wieder Teutonia nennen, nachdem das Preußische Kultusministerium das Verbot im November 1914 aufgehoben hatte.
Hercynia
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]gestiftet 11. Dezember 1876
Hercynia trat mit seiner Stiftung dem KSCV bei und nahm 1923 die noch lebenden Alten Herren des 1880 suspendierten Corps Verdensia Göttingen auf.
In der Zeit des Nationalsozialismus bestanden von den sieben Göttinger Corps Hannovera, Brunsviga, Teutonia und Hercynia auch im Wintersemester 1935/36 noch einige Zeit, um den Corpsburschen die restlichen Mensuren zu ermöglichen.[3]
Nach dem 2. Weltkrieg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 4. November 1950 fusionierten die beiden Göttinger Corps zur neuen Teutonia-Hercynia, die die Mützenfarben beider Ausgangscorps auf weiß zu einem neuen Couleurband vereinigte (rot-grün über breitem weißen Grund).
1994 war Teutonia-Hercynia präsidierendes Vorortcorps im KSCV und stellte den Vorsitzenden des oKC.
Auswärtige Beziehungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Corps Teutonia-Hercynia gehört zum Magdeburger Kreis und steht zu den folgenden Verhältnisverträgen:
Corpshaus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Früheres Corpshaus der Teutonia
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Reinhäuser Landstr. 26
Corpshaus der Hercynia, heute Corpshaus der Teutonia-Hercynia
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Corps nutzt bis heute das alte Haus der Hercynia am Nikolausberger Weg 38/40 als Corpshaus.
Bekannte Mitglieder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In alphabetischer Reihenfolge
- Hans Adler (1899-1966), Wegbereiter der Wirtschaftsprüfung
- Werner von Bargen (1898-1975), Diplomat
- Wilhelm Bartsch (1873-1959), schweizer Rechtsanwalt und Politiker
- Julius Bergmann (1839-1904), Philosoph
- Friedrich Boedecker (1883-1977), Chemiker und Vorstandsmitglied der J. D. Riedel-E. de Haën AG
- Karl-August Bushe (1921-1999), Neurochirurg und Professor für Neurochirurgie in Göttingen und Würzburg
- Ludwig von Buttlar (1850-1928), Verwaltungsbeamter
- Wilhelm Denicke (1852-1924), Bürgermeister der Stadt Celle
- Georg Diederichs (1900-1983), Politiker (DDP, SPD), MdL, 1961-1970 Ministerpräsident von Niedersachsen (SPD)
- Rudolf Diederichs (1899-1967), Bundesrichter
- Eduard Dietrich (1860-1947), Arzt für Orthopädie und preußischer Medizinalbeamter
- Oscar Döring (1844-1917), Agrarmeteorologe
- Karl Domizlaff (1859-1915), Versicherungsdirektor und Autor
- Emil Ehrich (1908-1982), Ministerialbeamter
- Max Fesca (1846-1917), Bodenkundler und Pflanzenbauwissenschaftler
- August Fick (1833-1916), Sprachforscher
- Günther Jansen (1831-1914), Politiker und Staatsminister des Großherzogtums Oldenburg
- Hermann Kellermann (1875-1965), Unternehmer, Vorstandsvorsitzender der Gutehoffnungshütte
- Eduard Knüppel (um 1858-1928), Verwaltungsbeamter
- Theodor Kölliker (1852-1937), Chirurg und Pionier der operativen Orthopädie
- Joseph König (1843-1930), Chemiker, Begründer der Lebensmittelchemie
- Hermann Kreth (1860-1932), Jurist, Wirtschaftsfunktionär und Politiker (Deutschkonservative Partei), MdR
- Werner Kyrieleis (1898-1961), Augenarzt und Hochschullehrer
- Hermann Langenbeck (1836-1869), Philosoph
- Sven-Peter Mannsfeld (*1935), deutsch-amerikanischer Chemiker und Manager
- Wilhelm Mansfeld (1831-1899), Jurist
- Philipp Meyer (1854-1927), evangelischer Theologe und Kirchenhistoriker
- Hermann Meyer-Burgdorff (1889-1957), Chirurg
- Wilhelm Mielck (1878-1933), Meeresbiologe
- Carl Jasper Oelrichs (1844-1923), Jurist und Bremer Senator
- Hugo Pernice (1829-1901), Arzt und Professor für Gynäkologie an der Universität Greifswald
- Hugo Pfafferott (1831-1888), Jurist und Politiker (Zentrum), MdR
- Peter Pieper (*1953), Prähistoriker, Runologe und forensischer Archäologe
- Wilhelm Pieper (1826-1869), Revolutionär, Journalist und Philologe
- Carl Pietscher (1900-1973), Jurist und Politiker (DNVP,CDU), MdB
- Otto Richter (1854–1933), Jurist und Ministerialbeamter
- Gustav Roch (1839-1866), Mathematiker
- Ernst Roedelius (1882-1971), Chirurg und Hochschullehrer an der Universität Hamburg
- Berent Schwineköper (1912-1993), Archivar und Historiker
- Otto Snell (1859-1939), Psychiater und Klinikdirektor
- Alexander Sostmann (1833-1908), Verwaltungsjurist in der Provinz Hannover
- Oskar Stavenhagen (1850-1930), deutsch-baltischer Historiker und Archivar
- Josef von Strombeck (1830-1915), Jurist und Politiker (Zentrum), MdR
- Walther Sundermeyer (1900-1977), Verwaltungsjurist
- Wolfgang Sundermeyer (*1928), Emeritus für Anorganische Chemie in Heidelberg
- Rudolf Tesmann (1910-2005), SS-Obersturmbannführer, Generalbevollmächtigter der Horten AG und Mitglied des Präsidiums des Wirtschaftsrats der CDU
- Kurt Traenckner (1901-1959), Ingenieur und Industriemanager
- Helmut Umbach (*1953), evangelischer Pfarrer und Theologe
- Carl Wehmer (1858-1935), Chemiker und Mykologe
- Herbert Weyher (1904-1970), Präsident der Klosterkammer Hannover
- Eckard Wimmer (*1936) amerikanisch-deutscher Virologe und Biochemiker
- Julius Winter (1899-1995), Vorstand und Aufsichtsrat der Gothaer Versicherung
- Gerrit Winter (1935-2022), Versicherungsrechtler
- Oskar Zeller (1863-1949), Chirurg
Träger der Klinggräff-Medaille
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit der Klinggräff-Medaille des Stiftervereins Alter Corpsstudenten wurde ausgezeichnet:
- Andreas Bastian (1993)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wilhelm Eckhardt: Eine Erinnerung (an den Übertritt der Teutonia zur Hannovera i. J. 1856), Corpsbericht der Hannovera zu Göttingen Nr. 96 (1926), S. 22-25
- Berent Schwineköper: Der studentische „Progreß“ und die Entstehung der Göttinger Progreßverbindung Teutonia im Jahre 1848, in: Corpszeitung der Teutonia Nr. 63, Göttingen 1937
- Berent Schwineköper: Zur Geschichte der Göttinger Corps und Verbindungen um 1848, zugleich ein Erinnerungsblatt an Wilh. Pieper, Hanseatia ..., in Einst und Jetzt, Band 8 (1963)
- H. Gideon, Berent Schwineköper, R. Westermann: Geschichte des Corps Teutonia-Hercynia 1854-1962. Göttingen 1962
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Teutonia-Hercynia Göttingen Teutonia-Hercynia Kategorie:Gegründet 1854 Corps Teutonia-Hercynia Göttingen
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Teutonia-Hercynia Göttingen Teutonia-Hercynia Kategorie:Gegründet 1854
- ↑ Berent Schwineköper: Wilhelm Pieper Teutoniae als Göttinger Revolutionär (1848) und als Emigrant in London im Kreise von Karl Marx und Friedrich Engels (1849–1859), in: Einst und Jetzt, Band 9 (1964), S. 5–23.
- ↑ Berent Schwineköper: Wilhelm Pieper Teutoniae als Göttinger Revolutionär (1848) und als Emigrant in London im Kreise von Karl Marx und Friedrich Engels (1849–1859), in: Einst und Jetzt, Band 9 (1964), S. 5–23.
- ↑ Erich Bauer: Die Kameradschaften im Bereiche des Kösener SC in den Jahren 1937–1945. Einst und Jetzt, Band 1 (1956), S. 24.