Benutzer:Elkawe/Geschichte der Nutzfahrzeugindustrie - Europäische Entwicklungen 1993 - heute
Die Geschichte der Nutzfahrzeugindustrie 1993 - heute. In dieser Zeit hatten die Europäischen Entwicklungen und die Harmonisierung für eine besseren Wettbewerbsfähigkeit gesorgt und Beteiligungen durch Aktien konnten einiges bewirken. Wirtschaftliche Gründe mussten für Umstrukturierungen in Technik und Produktion herhalten. Eine längere Planungssicherheit und eine kostenintensive Produktions- Vielfalt gehörte der Vergangenheit an. Alles musste Mega, Top und Super-Space sein, um immer größer und besser gegenüber dem Mitbewerber sein zu können. Sichtbare und unsichtbare Verbesserungen bestanden nur noch im Detail und wer als die letzten großen Nutzfahrzeug-Produzenten übrig blieben kann, ist bis heute durch die Globalisierung auch in Europa noch nicht geklärt.
Positive europäische Entwicklungen und Harmonisierungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 1. November 1993 trat der „Vertrag über die Europäische Union“ (sog. Vertrag von Maastricht) in Kraft. Die Nutzfahrzeugindustrie begrüßte dieses europäische Vertragswerk, in dem durch die einheitlichen Vorschriften iZm. der Harmonisierung eine bessere Wettbewerbsfähigkeit stattfinden kann.
Volvo baute einen modernen neuen LKW mit schräger Windschutzscheibe und PKW-Fahreigenschaften als Typ „FH“. Natürlich auch mit seinem bekannten Globetrotter-Fahrerhaus wurde dieser neue LKW auf den Markt gebracht. Interessant war der neue automatische Tachoscheiben-Einzug, d. h. ausfüllen, in einen Schlitz stecken, und weg war sie.
An Drögmöller in Heilbronn beteiligte sich 1994 Volvo, um sich auf dem lukrativen, anspruchsvollen deutschen Markt einen Platz zu sichern. Neben Drögmöller war auch Setra als Übernahmekandidat im Gespräch. Im Jahr 1995 wurde die Firma in Volvo Bus Deutschland GmbH umbenannt. Nachdem im Jahr 2001 noch ein neues Modell mit Theaterbestuhlung als Typ Volvo 9900 eingeführt wurde, schlug die Hoffnung fehl und 2005 musste die Produktion endgültig eingestellt und geschlossen werden. Das Karosseriebauunternehmen wurde 1920 vom Mecklenburger Gotthard Drögmöller gegründet und die verschiedenen Aufbauten wurden auf Fahrgestellen von Ford, Opel, MAN, Büssing, Henschel und Mercedes-Benz hergestellt.
MAN verbesserte seinen LKW Typ „F 90“ und nannte ihn nun „F 2000“, wobei viele Verbesserungen im Detail eingeflossen.
Ab dieser Zeit konnte der Braunschweiger Löwe nicht mehr brüllen, denn: „der Unterflur war tot“. Der Unterflurmotor, das Markenzeichen von Büssing, durfte nicht mehr auf der Produktionspalette aus wirtschaftlichen Gründen bestehen bleiben und wurde von MAN eingestellt. Der Unterflur LKW von Büssing, hatte eine innovative, bewegende sowie historische Geschichte im LKW-Bau bewirkt, die eine Hochachtung von jedem Fernfahrer und Transportunternehmer verdient hat.
Die Firma Kässbohrer (Ulm) stellte seit 1893 Busse her, deren Markenname später SETRA lautete. 1995 wurde die Bussparte an Mercedes-Benz verkauft, die den Markennamen SETRA weiterführt. 1893 gründete Karl Kässbohrer senior die Wagenfabrik Kässbohrer als Familienunternehmen und 1904 erfolgte der Umzug in die damalige Ulmer „Neustadt“, wo die Kässbohrer Fahrzeugwerke eine sehr innoative nutzfahrzeugproduktion betrieben. Berühmt wurde die Firma 1951 duch den Omnibus mit einem selbsttragenden Karosserie Aufbau, daher auch der Markenname „SETRA“. Ausgerechnet dem Jahr des 100-jährigen Firmenjubiläums 1993, begann die Auflösung der Firma. Die Abteilungen: Aufbauten, Auflieger und Anhänger wurden Konkurrenten Kögel verkauft. Die Tank- und Silofahrzeuge wurde von den Fahrzeugwerken Rohr in Straubing verkauft.
IVECO baute den „Euro-Star“ mit Hochdach als einen großen Fernverkehrs-LKW mit 2,37 Meter Innenhöhe bzw. 2050 mm Stehhöhe über dem Motortunnel. DAF baute ein großes Fernverkehrs-Fahrerhaus als „Super-Space-Cab“ mit elektronischer Luftfederung mit 500 PS. Die bisher fehlenden 250 mm in der Fahrerhaus-Außentiefe waren am hinteren Fahrerhaus außen gut erkennbar, weil 1987 das Fahrerhaus genau 2 m in der Außentiefe betrug.
Neue Abmessungen und Gesamtgewichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 29. September 1995 beschloss der EU-Verkehrsministerrat eine Abänderung der Richtlinie 91/60 als Teil-Harmonisierung für „Abmessungen und Gesamtgewicht von Fahrzeugkombinationen“ im innerstaatlichen Verkehr der Europäischen Gemeinschaft. Die zulässige LKW–Gesamtlänge, d. h. die Ladefläche hinter dem Fahrerhaus, wurde von 18,35 Meter auf 18,75 Meter heraufgesetzt. Der lichte Abstand zwischen den Aufbauten, als Deichsellänge, betrug nun 0,75 m. Für das Fahrerhaus blieb alles beim alten bzw. der 2,35 m Fahrerhaustiefe, wobei 10 cm für die ISO-Norm 1726 (Kippvorrichtung, Auspuff, Luftansaugung, Luft- und Stromanschlüsse) abgezogen werden. Nun hatte die Nutzfahrzeugindustrie endlich eine längere Planungssicherheit und die kostenintensiven Kurzkuppelsyteme beim Lastzug gehörten der Vergangenheit an. Scania baute seine 4er Reihe, mit den jetzt etwas rundlichen Ecken und Kanten als „sehr hohe“ Topline-Ausführung und hatte als erster seine Seitenscheiben mit einem doppelten Glas versehen.
Der Werkverkehr bestand im Nah- und Fernverkehr 1996 aus 32.000 Unternehmen mit ings. 272.000 Beschäftigten. Davon 25 % hatten nur ein LKW und 64 % bis zu 10 LKW für eigne Zwecke zugelassen.
Mercedes-Benz baute den neuen Typ „Actros“, wobei drei Fahrerhaustypen, als Flach-, Normal- und Megaspacs Ausführung angeboten wurden. Die große Megaspacs-Variante hatte ein bodenebenes Fahrerhaus, wobei endlich Daimler-Benz etwas für den Fernfahrer investiert hatte. Nun gab mit dem Renault „Magnum“ schon zwei LKW Typen, die einen durchgehend freien Fahrerhausboden hatten, wie damals der Büssing Unterflur-LKW. Die Firma Rockinger hatte das automatischer Auf- und Absatteln des Aufliegers komplettiert, wobei ein Fernfahrer das Fahrerhaus nicht mehr verlassen brauchte. LKW-Fahrersitze können bzw. stellen sich per persönlicher Codekarte, vollautomatisch für den Fahrer ein.
Ab 1996 wurde die Gesamtlänge von 18,75 m für Lastzug nun Gesetz. Volvo baute als erster LKW-Produzent auch Airbags in den LKW ein, und Renault baute einen preiswerten LKW Typ „Premium“ mit einem ganz normalen LKW-Fahrerhaus als billigeres Angebot. Scania baute einen großen Hauber mit etwas rundlichen Ecken als Schnauzen-LKW, der auch mit Fernfahrerkabine geordert werden konnte und eigentlich nur für Silo- und Tankwagen iZm. der LKW-Länge in Frage kam.
DAF baute den neuen Typ „95“ nun mit den Namen: XF, der mit „Space-Cab“ (normalem Hochdach)und „Super-Space-Cab“ (sehr hohen Fahrerhaus) für den Güterfernverkehr zu bekommen war. Die europäischen Nutzfahrzeuge wurden in den letzten Jahren immer bunter, indem die Airbrush-Künstler mit extrem vielen Motiven oder großen Bildern die Fahrerhäuser verzierten. Auch die großen verchromten Kuhfänger bzw. Rammbügel (für Elche) wurden bei einigen Fernfahrern immer beliebter. Durch den kommerziellen „Truck Grand-Prix“ am Nürburgring wird das amerikanische LKW-Outfit bzw. deren Optik immer ausgeprägter, was auch z. B. an den vielen Scheinwerfern am LKW erkennbar war. Die vielen „Trucker Festivals“ wurden u. a. von der Nutzfahrzeugindustrie unterstützt und hatten in den letzten 16 Jahren das Erscheinungsbild vieler LKW-Fahrerhäuser erheblich beeinträchtigt. Volvo baute das FH-Fahrerhaus als Haubenfahrzeug, als Typ VN Euro-Hauber, inkl. der Globetrotter-Ausführung. In den USA wurde der Volvo-Hauber in einen sehr schönen amerikanischen Fahrerhaus-Ausführung gebaut, die aber in Europa normal nicht zu bekommen war.
Nach der Neufassung des GüKG (Güter-Kraftverkehrs-Gesetz) zum 1. Juli 1998 hatten nun auch im Werkverkehr die Unternehmen eine Auskunftspflicht. Das betraf die Lastkraftfahrzeuge mit mehr als 3,5 t zulässigem Gesamtgewicht. Ab jetzt konnten alle, die im gewerblichen Güterkraftverkehr betreibenden Unternehmen über eine sog. Erlaubnis als EU-Lizenz verfügen und sich dementsprechend bei der im „Bundesamt für Güterverkehr“ geführten Unternehmensdatei erfassen lassen. Am Aufkommen des gesamten Straßengüterverkehrs war, hinsichtlich der Beförderungsmenge der Werkverkehr mit rd. 50 % der Beförderung beteiligt, aber nur mit einer Leistung von rund 30%. Es gab Unternehmen, die sowohl gewerblichen Güterkraftverkehr als auch Werkverkehr ausgeübt hatten, was jetzt nochmals vereinfacht wurde. Hierbei hatten die Nutzfahrzeugbauer nun einige Arbeit zu leisten, indem der Rest der deutschen Werkverkehre auch für die anderen Güter optimal transporttauglich gemacht werden mussten.
Scania verbesserte seine 4er Baureihe und hatte 420 PS. Durch seine optischen weichen Rundungen am Fahrerhaus hatte diese „Topline“ Ausführung vom der kantigen Optik Abstand genommen. Die gut durchdachten Veränderungen im Fahrerhaus die in den Typ „R 124“ war erstmalig, ein umlegbarer Schaltknüppel und ein ganz nach hinten, in den Bettbereich verschiebbarer Tisch sowie Beifahrersitz. Die Scania Hauber-Version der 4er-Reihe, die auch für den Fernverkehr angeboten wurde, wurde wegen der LKW-Gesamtlänge und der Optik immer noch sehr wenig gekauft.
Neus Jahrhundert und viele Ereignisse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Güterverkehr legte im Jahr 2000 nochmals um 3 % zu und dabei wurden 69 % von Nutzfahrzeugen bewältigt, was für die Nutzfahrzeugindustrie schon wichtig und bedeutend war. Von den Nutzfahrzeugtransporten entfielen 50 % auf deutsche und 19 % auf ausländische Transportunternehmen.
MAN baute im Jahr 2000 einen neuen LKW-Typ mit Namen „TGA“, und er war auch sofort mit einem großen „XXL“ Fahrerhaus zu bekommen. Der LKW war jetzt noch höher geworden und der Boden fast eben und hatte eine der geräumigsten LKW-Kabinen zu bieten. Außerdem wurde das sog. Türmodul jetzt noch kompletter, indem Fensterheber, Spiegelversteller, Spiegelheizung und Zentralverriegelung untergebracht wurden. Die österreichische Kombiverkehrsgesellschaft (Ökombi) steigerte das Ladungsvolumen im Jahr 2000 um ca. 11 %. Im unbegleiteten Verkehr und auf den Rollenden Landstraßen (RoLas) waren ca. 40.000 LKW mehr unterwegs, sowie im Containerverkehr hatten ca. 20.000 Sendungen im Vergleich zu 1999 zugelegt. Aus diesem Grund muss für diese passende Art der LKW, Auflieger- und Wechselpritschen-Transportmöglichkeit die Nutzfahrzeugindustrie schnell reagieren, weil die Ökombi in diesem Jahr 200 weitere Niederflurwagen anschaffen wollte und damit ihren Bestand auf insgesamt 750 Waggons vergrößert.
Am 20. Juni 2001 wurde der seit 1953 in Stuttgart-Möhringen ansässige Gottlob Auwärter (NEOPLAN) von MAN übernommen und in die Neoplan Bus GmbH umgewandelt, die fortan in der NEOMAN GmbH gebündelt wurden. Zum 1. Februar 2008 wurde Neoman als Bus-Sparte in die MAN Nutzfahrzeuge Gruppe integriert und somit als eigenständige Firma aufgelöst.
Volvo verbesserte seinen FH in vielen Kleinigkeiten und hatte nun glatte, verglaste und hochkant stehende Xenon-Scheinwerfer. Auch die Schaltautomatik wurde verbessert und war nun direkt am Fahrersitz als I-Shift (Joystick) angebracht. Renault baute sein Magnum AE mit einer hinteren Sitzgelegenheit. Hierbei ist eine versenkbare Tischplatte mit zwei umbaubaren Sitzen vorhanden, und die anderen Sitze lassen sich dementsprechend verstellen.
Im Nutzfahrzeugbereich ist in den letzten Jahren eine steigende Dichte von ca. 43 Nutzfahrzeugen je 1000 Einwohner zu verzeichnen, wobei es 1996 erst rund 37 Nutzfahrzeuge waren. Für alle der 90 Unternehmen in der Anhänger- und Aufbautenindustrie, wird die Flexibilität und Kreativität entscheidend sein, damit ein Erfolg der kleinen und mittleren Unternehmen eintritt und erreichte im abgelaufenen Jahr ein Plus von 9 %, davon 65 % im Inland sowie 22 % im Ausland. Dort wurde die Beschäftigung im abgelaufenen Jahr ebenfalls erhöht bzw. verdoppelt, und zum Jahresende fanden über 36.000 Menschen ihren Arbeitsplatz in diesem Bereich. Die nordwestdeutsche Wirtschaft von 1500 Firmen u. a. die Transport- und Nutzfahrzeugindustrie, hatten im Emsland für das Autobahnteilstück der A 31 (Geeste-Ochtrup) 16,6 Milliarden DM gesammelt. In der Geschichte des Autobahn-Baus einmalige Spendenaktion inkl. der Finanzierungsverträge ging zu Ende. Damit konnte die von Emden nach Oberhausen führende Autobahn zehn Jahre früher fertiggestellt werden als geplant, und für Lastwagen bedeutete es eine Zeitersparnis von 30 Minuten.
Im Jahr 2002 fand zum vierten Mal die eigenständige IAA Nutzfahrzeuge vom 12. bis 19. September mit über 1300 Ausstellern und 220.000 qm belegter Fläche in Hannover statt. Das Ausstellungsspektrum der leichten und schweren Lastkraftwagen, Anhängern und Aufbauten, Bussen, bzw. mit Erzeugnissen der Zulieferindustrie, wurde die führende Rolle in der Welt behauptet.
IVECO baute 2002 den Typ Stalis mit großen Fernverkehrs-Fahrerhaus nach modernen ergonomischen Erkenntnissen. Daimler-Chrysler erneuerte den Mercedes-Benz „Megaspace“ in vielen Kleinigkeiten, d. h. der LKW-Produzent war erstmals auf die Kritik vieler Fernfahrer eingegangen. Scania baute als erster LKW-Hersteller ein Langfahrerhaus „eXe Longline“, das man zu Recht als Wohnmobil bezeichnen konnte und das „Mehr an Wohnraum“ wurde von der Ladefläche wieder abgezogen. DAF überarbeitete den Typ 95 Großraumfahrerhaus, wobei das „XF“ nun vor die Zahl 95 gesetzt wurde, und bot den LKW mit Scheibenbremsen an. Durch die neue Sparsamkeit boten fast alle LKW-Produzenten schmale und niedrige bzw. billigere LKW ohne Extras an. Diese Spar-LKW mit ihren kleineren Fahrerhäuser wurden natürlich dann in sehr großen Stückzahlen gekauft, und nur der Gesamtpreis machte den Ausschlag. Scania und Volvo hielten sich bei diesen Sparmaßnahmen in der Fahrerhausbreite etwas zurück, und in der Fahrerhaushöhe sind mittlerweile bei allen LKW-Herstellern etliche Varianten vorhanden.
Sichtbare und unsichtbare Verbesserungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ende Oktober im Jahr 2003 wurden ca. 829 Tsd. Mitarbeiter in den Unternehmen des deutschen Güterkraftverkehrs beschäftigt. Für die Berechnung wurden die Beschäftigtenzahlen des gewerblichen Güterverkehrs zu denen des Werkverkehrs addiert.
Die LKW wurden unsichtbar verbessert, und bei fast allen LKW-Produzenten begann der „Durchbruch zur Elektronik“, wie z. B. das ESP als elektronische Stabilitätsregelung und ASR, eine elektronische Anfahrhilfe. Auch zum Schalten der Gänge konnte ein kleines Knöpfchen für das Getriebe beim LKW-Kauf geordert werden, was die vollautomatische Schaltung beinhaltete. Diese automatische Schaltung konnte mit dem Retarder (dritte Bremse) und der Elektronik der Abstandsmessung als eine zusammenhängende Einheit als Active Brake Assist (ABA) bestellt werden, um den LKW nicht mehr (ohne Eingreifen des Fahrers) auf einen vorausfahrenden LKW auffahren zu lassen. Auch bei den LKW-Motoren spielte die Elektronik mittlerweile eine so große Rolle, so dass ein Fernfahrer kaum noch selbst Reparaturen durchführen konnte. Es war mittlerweile „normal“, dass jeder Fernverkehrs-LKW ein Großraum-Fahrerhaus hatte, mit einer serienmäßigen Klimaanlage, einem Kühlschrank, einem digitalen Radio mit CD-Spieler, vielen Staukästen, sehr guten Sitzen, vielen elektronisch verstellbaren und beheizbaren Außenspiegeln, einem Retarder, Tempomat, einem eingebauten Navigationssystem und einem Autotelefon mit Freisprechanlage.
Scania baute sein 145er Top LKW jetzt als eine insgesamt etwas überarbeitete Ausführung. Renault baute 2004 den Typ „Premium“ von 1996 für den einfachen Fernverkehr mit schmaler Ausführung, wobei durch das etwas erhöhte Dach im Fahrerhaus ca. 2 m Stehhöhe erreicht wird.
Letzten große Nutzfahrzeug-Produzenten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die letzten sechs großen LKW-Produzenten bzw. sieben großen LKW-Marken in Europa sind Volvo, IVECO, MAN, Mercedes-Benz, DAF, Scania und Renault. Bei einem Test für LKW-Kabinen wurde auch bei verschiedenen Herstellern beanstandet: zu wenig Stauraum, eine nicht komplette zusätzliche elektronische Abfahrtskontrolle und eine lange Aufpreisliste für wichtige, sowie technische Angelegenheiten, die außerdem zu teuer waren. Die wichtigsten Schalter am oder im Lenkrad, waren nachts nicht überall beleuchtet und wurden auch verschieden platziert. Genauso verhält es sich mit dem Schalter der Warnblinkanlage und der Handbremse, die bei zwei LKW hinten rechts und bei anderen vorne rechts platziert wurde. 2005 werden nun schwere LKW bzw. Nutzfahrzeuge mit „AdBlue“ als Diesel-Zusatz in den Verkehr gebracht. Diese Methode der Abgasnachbehandlung, heißt „SCR“ (Selective Catalytic Reduction) und erfüllt die europäische Schadstoffvorschrift „Euro IV“, sowie die ab 2008 in Kraft tretende anspruchsvolle Euro V. AdBlue ist eine Harnstoff-Wasserlösung, die benötigt wird um Abgase von Dieselfahrzeugen von Stickoxiden zu reinigen und der Verband der Automobilindustrie (VDA) ist Inhaber dieser Marke. Im Jahr 2005 wurden laut VDA in den EU-15 insg. 2.247.538 Nutzfahrzeuge (+3,6 %) gebaut, wobei in ganz Europa insg. 3.123.221 Nutzfahrzeuge (+5 %) gebaut wurden. In Deutschland wurden insgesamt 1.116.411 schwere LKW gebaut, das ergibt eine Steigerung von 15,7 %. Hierbei sollte der Unterschied zwischen LKW oder Nutzfahrzeug berücksichtigt werden und ob das Gewicht unter bzw. bis 7,5 oder bei 12 Tonnen Ges.Gew. der schweren LKW anfängt.
Am 21. September 2006 wurde auf der Leitmesse „IAA Nutzfahrzeuge“ in Hannover vom LKW-Sitzhersteller Grammer und u. a. Hymer ein völlig neuartiges Konzept für LKW-Fahrerkabinen mit dem Namen: „MoTIS“ (Modular Truck Interior System) präsentiert. Grundlegend wurde unterschieden von den herkömmlichen LKW-Fahrerhäusern, indem erstmalig die Integration einer vollwertigen Dusche, Toilette und Küche in das „normale Fahrerhaus“ eingebaut wurde. Ab 2007 soll es laut Grammer das Ziel sein, innerhalb von fünf Jahren bis zu 30 Prozent aller neu zugelassenen LKW im Fernverkehr mit MoTIS auszustatten.
Der Fernfahrer sollte nach Meinung der Versicherungswirtschaft am bzw. im LKW bleiben, was auch der Sicherheit des LKW, der Fracht u. a. wegen Ladungsdiebstahl dient. Die letzten sieben LKW-Produzenten hatten zur IAA ihre LKW nur in Kleinigkeiten verändert, und technisch wurde hinsichtlich der Bordcomputer bei allen der allerneuste Stand erreicht, indem eine vollautomatische Schaltung am Lenkrad oder die elektronische Technik (ABS, ESP, ACC usw.) angeboten wurden. Die Zubehörliste ist mittlerweile bei allen LKW-Produzenten sehr lang geworden.
Neue Möglichkeiten der Nutzfahrzeuge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Medien schreiben im Jahr 2006: Monstertruck, XXL-Brummi, Riesen-Laster, Super-Truck, GigaLiner, EcoCombi, 25,25-Meter-LKW oder EuroCombi, aber gemeint war der vom Fahrzeugwerk Bernard Krone vorgestellte GigaLiner mit 25,25 m LKW Gesamtlänge.
Es gibt hierzu verschiedene Kombinations-Möglichkeiten, wobei z. B. hinter einem Dreiachs-LKW, ein Sattelauflieger mit einer Dolly-Achse angekuppelt, oder ein Sattelzug-LKW wird mit einem Tandem-Anhänger verlängert wird. In der Verkehrs-Politik war Kompetenzgerangel um den EuroCombi entfacht und erhitzte die Gemüter, ob der Bund oder das jeweilige Bundesland die Sondergenehmigung für die (vorerst) 40 Tonnen Gesamtgewicht schweren übergroßen LKW erteilen darf. Bis Oktober 2007 wurden in Niedersachsen und NRW und weiteren vier Bundesländern einige Versuchsstrecken genehmigt, wobei bis zu 60 Tonnen Ges.Gew. möglich sein könnten. Das ist eine spannende Angelegenheit für die Nutzfahrzeughersteller, die alle auf etliche Gutachten und Studie von der Europäischen Kommision warten müssen.
Der LKW-Produzent Sisu Auto aus Finnland betritt den europäischen LKW Markt und war bisher fast nur in Finnland vertreten. Seit einiger Zeit bestand eine Kooperation mit Renault, die aber für den neuen LKW nicht mehr benötigt wird. Der Sisu LKW-Typ „C 15“ hat ein großes Fahrerhaus für den Baustellenverkehr entwickelt und für den Vertrieb außerhalb von Finnland, fehlen noch viele LKW-Händler und Werkstätten. Die deutsche Nutzfahrzeugindustrie hatte gegenüber dem letzten Jahr eine Stückzahl-Steigerung von 12 % zu verzeichnen gehabt. Das bedeutet aber nichts, denn wenn man bedenkt, dass in China 2,4 Mio. LKW-Einheiten gebaut wurden und das somit mindestens doppelt so viele waren wie ganz Westeuropa insgesamt (ohne Aufbauten, Anhänger usw.) produziert hatte. Der deutsche Qualitätsstandard für einen sauberen Diesel Kraftstoff mit „AdBlue“ wird nun weltweit zur Internationalen ISO-Norm. Durch die International Organisation for Standardisation (ISO) werden deutsche Qualitätsnormen nun endgültig festgeschrieben.
Scania hatte sich Monate lang mit allen Tricks gegen eine erfolgreiche Übernahme durch den deutschen Konkurrenten MAN gewehrt. Volvo setzt im Februar zum großen Sprung nach China bzw. Asien an und zahlt für den LKW -Produzent Nissan Diesel in Japan 815 Mill. €. Jetzt wird Volvo mit den Töchtern Nissan Diesel, Renault Truck und Mack gut aufgestellt.
Durch die Ergebnisse der BASt-Studie Ende Februar 2007 hatten auch die ersten Resultate der Pilotprojekte in den Bundesländern für den VDA [1] deutlich gezeigt, dass die innovativen Nutzfahrzeugkonzepte zukunftsfähig sind. Bis zu 30 % weniger Kraftstoff, eine CO2-Reduzierung, etwa 13 Prozent weniger Schwerverkehr auf Bundesautobahnen und eine Reduzierung der Straßenbelastung durch die innovativen Nutzfahrzeuge bestätigt. Ein um 17 % kürzerer Bremsweg (komplett Scheibenbremsen), ABS, ein Warner beim Spurverlassen, Abstandsregel- Tempomat, Bremskraftverstärker und Fahrdynamikregelung (EPS usw.) sorgen nach der BASt-Studie für eine erhöhte Verkehrssicherheit. Schweden, Finnland und Niederland haben ähnliche positive Erfahrungen gesammelt. In Dänemark wird ebenfalls von einem mehr als zufriedenstellenden Zwischenergebnissen berichtet. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee [2] bleibt gegenüber 60-Tonnen-LKW (EuroCombi) nach der Studie „hoch skeptisch“ eingestellt und es hatte sich der Bundestag und die Landesparlamente mit dem Thema befasst. Die deutsche Verkehrsministerkonferenz hatte am 9. Oktober für den umstrittenen EuroCombi eine allgemeine Erlaubnis verweigert. Es wurde an die EU-Kommision verwiesen, die dementprechende Gutachten erstellen wird. Bis zum Jahr 2020 rechnen Experten mit einer Steigerung um fast 40 % im Güterverkehrsaufkommen und die Nutzfahrzeugindustrie erwarten für sich gute Aussichten, dass der EuroCombi deswegen in begrenzten Stückzahlen eine Wirklichkeit werden könnte[3].
Welt-Wirtschaftkrise und Nfz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Infolge der Immobilienkrise in den USA im Jahr 2008 setzte eine weltweite Rezession ein. Nachdem die Krise anfangs nur die Finanzbranche erfasst hatte, weitete sie sich Ende des Jahres 2008 zur globalen Wirtschaftskrise aus und beeinträchtigte damit die weltweite Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie nachhaltig.[4]
Die globale Nfz-Industrie heute
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Heute stellt die Nutzfahrzeugindustrie weltweit einen globalen volkswirtschaftlich bedeutenden Wirtschaftszweig dar. Die populärere Pkw-Industrie steht allerdings in der Wahrnehmung im Vordergrund. Im Zeichen vom Klimawandel und Luftschadstoffe gerät auch die Nutzfahrzeugindustrie international unter neuen Innovationsdruck, um möglichst rasch Emissionsfreie Batterieelektrische (BEV) und Brennstoffzellenfahrzeuge (FCHV) auf den Markt zu bringen.[5]
Alle Artikel zur „Geschichte der Nutzfahrzeugindustrie“
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kleine Anfänge 1896 - 1914
- Entwicklungs- und Aufbauphase 1914 - 1929
- Wirtschaftskrise und zweiter Weltkrieg 1929 - 1945
- Wiederaufbau und Regenerierung 1945 - 1960
- Auswirkungen zum Binnenmarkt 1960 - 1977
- Europäischer Wettbewerb 1977 - 1993
- Europäische Entwicklungen 1993 - heute
weitere Informationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Chronologie der Nutzfahrzeugindustrie
- Bilder von LKW-Produzenten & deren Verflechtungen
- Chronologie zur Entwicklung und Technik der Nutzfahrzeuge
- Nutzfahrzeugproduktion in Deutschland
- Nutzfahrzeug - Maße und Gewichte
- Liste der Nutzfahrzeughersteller
- Themenliste Fahrzeugtechnik
- Themenliste Straßenverkehr
Quellen und Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Trucks Modelle aus der ganzen Welt. Parragon Books-Verlag ~2003 ISBN 978-1-40547-901-1
- Lastwagen der Welt. Motorbuch-Verlag 2000 ISBN 3-613-02257-5
- 1000 Trucks. Naumann & Göbel-Verlag ~2004 ISBN 3-625-10767-8
- Das Lastwagen Lexikon. Schrader-Verlag 1998 ISBN 3-613-01837-3
- Deutsche Last- und Lieferwagen, Band 2. Motorbuch-Verlag, 2004 ISBN 3-613-01197-2
- Deutsche Last- und Lieferwagen, Band 3. Motorbuch-Verlag, 2004 ISBN 3-613-02446-2
- Die Geschichte des deutschen LKW-Baus. Weltbild-Verlag 1994 ISBN 3-89350-811-2
- Büssing Lastwagen und Zugmaschinen 1903-1971. Schrader-Verlag 1999 ISBN 3-613-87183-1
- Lastwagen und Zugmaschinen. Schrader-Verlag 1999 ISBN 19468-8 (Buch-Nr.)
- Typenkompass Büssing Lastwagen 1903-1971. Motorbuch-Verlag 2001 ISBN 3-613-021454-4
- Aller Laster Anfang. Westermann-Verlag 1985 ISBN 3-07-508991-5
- MAN von 1915-1960. Kosmos-Verlag 2000 ISBN 3-440-08113-3
- Lastwagen von Gestern – Veteranen von Heute. Kosmos-Verlag 2000 ISBN 3-440-08582-1
- Nutzfahrzeuge von DaimlerChrysler. Motorbuch-Verlag ISBN 3-613-02541-8
- H. Büssing: Mensch, Werk, Erbe. Vandenhoeck und Ruprecht-Verlag 1989 - ISBN 3-525-13175-5
- Lastkraftwagen - Geschichte, Technik, Typen. GeraMond-Verlag 2007 ISBN 978-3-7654-7804-1
- Trucks & Trucker - Fernlaster auf den Straßen der USA. Motorbuch-Verlag 1996 ISBN 3-87943-773-4
- Lastauto Omnibus - Vereinigte Motor-Verlage
- Historischer Kraftverkehr - Klaus Rabe-Verlag
- Last und Kraft – ETM-Verlag
- Trucker - Heinrich Vogel-Verlag
- Fernfahrer – ETM-Verlag
- Verkehrs-Rundschau - Springer Transport Media-Verlag
- Von 0 auf 100. Chemnitzer-Verlag 2001 ISBN 3-928678-70-1
- Geschichte des Autos. Campus-Verlag 2002 ISBN 3-593-36575-8
- Chronik der Technik. Weltbild-Verlag 1997 ISBN 3-86047-134-1
- Geschichte der Straße. Campus Verlag 1994 ISBN 3-593-35132-3
- 100 Jahre Automobil. Mercedes-Benz Nr.199 - 1/1986
- Das Jahrhundert der Automobile. Autobild Spezial 1999
- Ein Jahrhundert Automobiltechnik - Nutzfahrzeuge. VDI-Verlag 1987 ISBN 3-18-400656-6
- Oldtimer Nutzfahrzeug Lexikon. Motorbuch Verlag 2008 ISBN 978-3-613-02944-6
- Ein Jahrhundert Automobiltechnik - Personenwagen. VDI-Verlag 1986 ISBN 3-18-400620-4
Referenzen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ [1] VDA Stellungsnahme am 1. März 2007 zur BASt-Studie
- ↑ [2] Verkehrsrundschau (VR) Artikel vom 2. März 2007 zur BASt-Studie
- ↑ VDA Bericht 2007
- ↑ Die Finaz- und Wirtschaftskriese 2009 bei Daimler
- ↑ Nachhaltige Logistik 2030: Scheuer stellt Innovationsprogramm vor - Transport Zeitung
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