Benutzer:MYR67/Artikelwerkstatt Furchtbare Juristen
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Nationalsozialistisch belastete deutsche Juristen (unvollständige Liste, Auswahl)
Wikipedia-Einträge von MYR67
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]»Furchtbare Juristen«, alphabetisch nach Namen
- Ludwig Berner (geb. 1. Oktober 1912 in Bamberg; gest. ?) war ein deutscher Jurist. Er war in der Zeit des Nationalsozialismus Beisitzer im Sondergericht I beim deutschen Landgericht Prag und Sachbearbeiter für politische Strafsachen im Reichsjustizministerium. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Berner Oberstaatsanwalt bei der Generalbundesanwaltschaft beim Bundesgerichtshof.
- Kurt Blaschtowitschka (04.08.1906-14.09.1945), tschechisch-deutscher Jurist, Staatsanwalt am Sondergericht Prag, beteiligt an 120 Todesurteilen, wurde bald nach Kriegsende in der Tschechoslowakei hingerichtet – (16. Juli 2023)
- Fritz Bürkle (geb. 2. Juli 1883 in Koblenz; gest. 25. Juli 1958 ebenda oder in Köln) war ein deutscher Jurist; am 16. April 1939 mit dem Aufbau des deutschen Oberlandesgerichtes Prag beauftragt, ab 1. Oktober 1939 leitete Bürkle dieses Gericht als Oberlandesgerichtspräsident. Die Entnazifizierungskammer in Hof stufte Bürkle als „Mitläufer“ ein und sah davon ab, Sühnemaßnahmen gegen ihn zu verhängen. Über Bürkles weiteren Lebensweg, insbesondere über seine etwaige weitere Verwendung in der westdeutschen Justiz, ist nichts bekannt.
- Kurt Friedrich (geb. 1. Mai 1902 in Sorau, Landkreis Sorau, Provinz Brandenburg; gefallen am 8. November 1943 nahe Luhanka (Ukraine)) war ein deutscher Jurist. Er war als Referent im Reichsjustizministerium für die Angelegenheiten des nationalsozialistischen Lagers „Hanns Kerrl“ für Rechtsreferendare in Jüterbog zuständig.
- Helmuth Gabriel (* 16. Mai 1892 in Batavia (heute: Jakarta) auf Java, Niederländisch-Indien; † 22. August 1945 im Speziallager Bautzen) war ein deutscher Jurist. Er war ab 1. Oktober 1939 Generalstaatsanwalt am Oberlandesgericht im damals deutsch besetzten Prag im Reichsprotektorat Böhmen und Mähren.
- Otto Gündner (geb. 1. Mai 1910 in Darmstadt; gest. 1989) war ein deutscher Jurist. Er war in der Zeit des Nationalsozialismus an der Aktion „Vernichtung durch Arbeit“ gegen damals so genannte „Asoziale“ beteiligt. Nach der Entlassung aus seiner Internierung wurde Gündner „Hilfsarbeiter“ eines Stuttgarter Rechtsanwalts. Gündner war – neben Rudolf Marx, Albert Hupperschwiller, Friedrich-Wilhelm Meyer und Kurt Giese – einer der Angeklagten im Wiesbadener Juristenprozess von 1951/52. Dieser Prozess endete am 24. März 1952 mit einem Freispruch aller Angeklagten. 1954 war Gündner wieder Landgerichtsrat am Landgericht Stuttgart. Vier Jahre später, also 1958, war Gündner Oberlandesgerichtsrat am Oberlandesgericht Stuttgart.
- Werner Günther (1913–nach 1986), deutscher Jurist, Richter am Amtsgericht Auschwitz, nach 1945 Rechtsanwalt.
- Heinrich Gulatz (auch: Heinz Gulatz, geb. 3. Februar 1914 in Lyck (Ostpreußen); gest. 3. Juni 2007) war ein deutscher Jurist. Während seines Referendariates arbeitete Gulatz im Jahr 1943 als Urkundsbeamter der Geschäftsstelle des Sondergerichts Prag, und war in dieser Eigenschaft an dem Verfahren gegen Oskar Löwenstein und Marcelle Yung beteiligt, in dem Löwenstein wegen Passfälschung zum Tode verurteilt wurde. Heinrich Gulatz wurde Gerichtsassessor beim Landgericht Bielefeld und beim Amtsgericht Minden. 1958 war Gulatz Landgerichtsdirektor und Vorsitzender der Wiedergutmachungskammer beim Landgericht Bielefeld. Die geplante Berufung Gulatz' als Richter an das Bundespatentgericht in München kam nicht zustande. Stattdessen war Gulatz von 1961 bis 1968 als Richter am Obersten Rückerstattungsgericht in Herford tätig. Von 1973 bis 1980 war Gulatz Bundesrichter am Bundesgerichtshof in Karlsruhe. Am 1. Juni 1984 wurde ihm das Große Bundesverdienstkreuz verliehen.
- Heinrich Hallbauer (geb. 15. November 1905 in Neustadt in Holstein, gest. 1988) war ein deutscher Jurist. Im „Dritten Reich“ war er Landgerichtsrat am Sondergericht Prag, in der Bundesrepublik Deutschland Landgerichtsrat und -direktor in Hamburg.
- Hans Heine (Jurist) (1900 – nach 1961), deutscher Jurist, als Amtsgerichtsrat Beisitzer am Sondergericht Prag, an mindestens 46 Todesurteilen beteiligt
- Josef Herzog (geb. April 1903 in Reichenberg in Böhmen, Österreich-Ungarn, gest. ? nach 1968) war ein deutscher Jurist. In der Zeit des Nationalsozialismus war er Erster Staatsanwalt beim deutschen Oberlandesgericht Prag. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er Ministerialrat im Bundesjustizministerium.
- Bruno Höhne (geb. 12. November 1908 in Ústí nad Labem (Aussig); gest. 5. April 1959 in Neuss am Rhein) war ein deutscher Jurist. Er war Richter am Sondergericht Prag. In den Jahren 1950 und 1951 war Höhne Dezernent beim Versorgungsamt Düsseldorf. 1952 wurde Höhne zum Regierungsrat ernannt. Er wurde in den 1950er Jahren Sozialgerichtsrat.
- Walter Klier (Jurist) (geb. 17.07.1908) Staatsanwalt für politische Strafsachen in Leitmeritz (Litomerice) und Prag; Amtsgerichtsrat in Regensburg
- Johann Dietrich Lauenstein (* 20. März 1893 in Aurich; † 15. Dezember 1973), deutscher Jurist und Ministerialbeamter. Vom 1. Mai 1940 bis zum 31. August 1944 war Lauenstein als Ministerialdirektor im Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft (RMEL) zugleich erster Geschäftsführer der Ostdeutschen Landbewirtschaftungsgesellschaft mbH, der späteren Reichsgesellschaft für Landbewirtschaftung mbH. Lauenstein wurde 1950/51 Emsland-Kommissar (Staatsbeauftragter für das Emsland) der deutschen Bundesregierung. Von 1951 bis 1963 war er Geschäftsführer der Emsland GmbH. Ehe Lauenstein als Staatskommissar ins Emsmoor ging, war er Verwaltungsrechtsrat und Generalsekretär der in den späten 1940er Jahren gegründeten, rechtsgerichteten Deutschen Partei (DP).
- Eberhard Littmann (1909–1981), deutscher Jurist, Landgerichtsrat am Sondergericht in Prag, Richter am Bundesfinanzhof in München
- Kurt Naucke (* 9. Juni 1905;[1] † ?) war ein deutscher Jurist. Naucke wurde Erster Staatsanwalt und stellvertretender Generalstaatsanwalt beim deutschen Oberlandesgericht Prag. Später wurde Naucke Erster Staatsanwalt beim Volksgerichtshof. Naucke soll an mindestens 19 Todesurteilen mitgewirkt haben. Wohl Anfang der 1960er Jahre wurde er Erster Oberstaatsanwalt beim Landgericht Hannover.
- Rudolf Pfleiderer (auch: Rolf Pfleiderer; * 2. Februar 1912 in Wuppertal; † 13. August 1997) war ein deutscher Jurist. Er war im Dritten Reich Staatsanwalt an den deutschen Sondergerichten in Prag und Brünn im Reichsprotektorat Böhmen und Mähren, in der Bundesrepublik Deutschland Oberstaatsanwalt am Oberlandesgericht Celle. Er war an mindestens sechs Todesurteilen beteiligt.
- Werner Pfromm (1915–1986), deutscher Jurist, NS-Führungsoffizier, ab 1974 Generalstaatsanwalt der Kölner Zentralstelle zur Aufklärung von NS-Verbrechen.
- Karl Pörtl oder Poertl (geb. 3. Juni 1898 in Böhmisch Budweis (České Budějovice); gest. nach 1987) war ein deutscher Jurist. Er war von 1940 bis 1945 Staatsanwalt am deutschen Sondergericht Prag und dort an an mindestens 30 Todesurteilen beteiligt. Ab 1960 bis zu seiner Pensionierung war Pörtl Senatspräsident am Landessozialgericht München.
- Walter Pufpaff (* 28. Februar 1899 in Wismar; † 3. Januar 1942 in Petrowskaja (Krasnodar), UdSSR) war ein deutscher Generalstaatsanwalt am Mecklenburgischen Oberlandesgericht in Rostock.
- Otto Rathmayer (geb. 15. Dezember 1905, gest. ?) war ein deutscher Jurist. In der Zeit des Nationalsozialismus war er Ankläger am Volksgerichtshof, in der Bundesrepublik Deutschland Landgerichtsrat in Ravensburg und danach in Landshut.
- Hans Rudolf Rehder-Knöspel (geb. 1905), deutscher Jurist, Staatsanwalt am deutschen Sondergericht Prag, Staatsanwalt in Heidelberg und Mannheim
- Werner Rhode (geb. 1. Februar 1913 in Köln; gest. ?) war ein deutscher Jurist. Er war vor Mai 1945 Staatsanwalt beim Sondergericht Prag, danach Regierungsdirektor im Justizministerium von Schleswig-Holstein.
- Maximilian Ronke (1904–1983), deutscher Jurist, Oberlandesgerichtsrat am Oberlandesgericht Prag, Landgerichtsdirektor am Landgericht Würzburg
- Christian Spieler (geb. 3. Juli 1902 in Berlin, gest. 8. August 1973 in Elmshorn), deutscher Jurist. Er war von Juli 1933 bis Dezember 1934 Kommandant des „Gemeinschaftslagers Hanns Kerrl“ für Rechtsreferendare in Jüterbog und ab Juli 1940 Referent im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda. Spielers letzte bekannte Adresse befand sich in Elmshorn-Pinneberg, wo er 1950 lebte. Über die letzten dreißig Jahre seines Lebens ist so gut wie nichts bekannt.
- Adolf Voss (auch: Voß, geb. 25.10.1899, gest. 14.09.1972), deutscher Jurist, ab 1941 Oberstaatsanwalt beim Generalstaatsanwalt Kiel, 1945 Internierung, Juli 1946 Staatsanwalt in Flensburg, Dezember 1948 Oberstaatsanwalt, Juli 1954 Generalstaatsanwalt von Schleswig-Holstein; in die Affaire Werner Heyde/ Sawade verwickelt.
- Wilhelm Weinelt (geb. 02.04.1906 oder 02.06.1904), tschechisch-deutscher Jurist, Landgerichtsrat am Sondergericht Prag, nach dem Krieg Amtsgerichtsrat in Nürnberg.
- Albert Woll (geb. 1906), deutscher Jurist, vor Mai 1945 Amtsgerichtsrat beim Sondergericht Mannheim, nach Mai 1945 Generalstaatsanwalt beim Oberlandesgericht Karlsruhe.