Benutzer:Wana-Gond/Portal "Fairer Handel"
Nachdem ich unter Portalwünsche ein Portal:Fairer Handel als Wunsch eingestellt habe,
möchte ich mich an dieser Stelle einmal selbst versuchen.
Portal:Fairer Handel
Fairer Handel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einen Abriß über den „Fairen Handel“ gibt es hier. Die Entwicklung des fairen Handels im deutschen Sprachraum kann man hier nachvollziehen. Neben z. B. ökologischen Aspekten ist gerade der soziale Aspekt und damit der Faire Handel teil eines nachhaltigen Konsums. In der Schweiz hatte die Nichtregierungsorganisation Erklärung von Bern einen wesentlichen Einfluß auf die Etablierung des „Fairen Handels“.
Vertriebskanäle fair gehandelter Waren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Waren des fairen Handels werden traditionell von den Weltläden / Dritte-Welt-Läden / Eine-Welt-Läden vertrieben. Es gehöheren aber auch Second Hand und Sozialgeschäfte wie die Oxfam-Stores (in 9 Ländern) dazu. Daneben gibt es auch andere Vertriebskanäle wie: Kirchengemeinden, Naturkostläden/Bioläden, Reformhäuser und Bäckereien, der Katalogversand oder der Internethandel sowie spezielle Fair-Handels-Sortimente in Supermärkten.
Weltläden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der erste Fair Trade Shop wurde 1958 in den USA eröffnet. Fair Trade Shops werden in den USA z. B. von Ten Thousand Villages betrieben. Weltläden gibt es Europaweit ca. 2.500. In Deutschland sind es etwa 800. Daneben gibt es noch rund 6.000 Aktionsgruppen, die z. B. auf Weihnachtsmärkten oder nach Gottesdienste entsprechende Waren anbieten. Einige dieser Weltläden sind mit eigenen Porträts in Wikipedia zu finden. Dazu gehören unter anderem:
- AllerWeltHaus Hagen (Deutschland)
- Ten Thousand Villages (USA)
Nachdem in der Vergangenheit der Begriff Dritte-Welt-Läden oder Eine-Welt-Läden weit verbreitet war, hat sich inzwischen mehrheitlich der Begriff Weltläden durchgesetzt. Einige Weltläden haben aber auch davon abweichende Namen wie das „AllerWeltHaus Hagen“.
Produzenten und deren Netzwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu den Produzenten des Fairen Handels zählen:
- El Ceibo (Bolivien)
- Fedecocagua (Guatemala)
Diese Organisation findet Erwähnung in Artikeln über Ulrich Gurtner (1998 Geschäftsführer der Fedecocagua) und action 365. - Netzwerk „Fairer Handel des Südens“/Chile
- Cooperativa Café Timor/Osttimor
Handelsorganisationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gesellschafter der GEPA |
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Evangelischer Entwicklungsdienst (EED) |
Bischöfliches Hilfswerk Misereor der Katholischen Kirche |
Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend (aej) |
Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) |
Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ |
Brot für die Welt |
Die erste Fair-Handelsorganisation wurde 1946 in den USA als Ten Thousand Villages gegründet. In Deutschland haben sich hier die beiden großen christlichen Kirchen über deren Hilfswerke und Jugendorganisationen als Gesellschafter bei der GEPA stark involviert. Daneben gibt es noch diverse andere Importorganisationen, die z. B. auf genossenschaftlicher Basis organisiert sind. Zu den bedeutensten Handelsorganisationen gehören z. B.:
- BanaFair e.V. (Deutschland)
- dwp eG (Deutschland)
- El Puente (Deutschland)
- GEPA – The Fair Trade Company (Deutschland)
- claro fair trade AG (Schweiz)
- gebana / terrafair => siehe Bananenfrauen (Schweiz)
- "Ten Thousand Villages" (USA)
- Oxfam (gegründet 1942 in Großbritannien inzwischen in diversen Ländern vertreten)
Dachverbände
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Auf Europäischer Ebene haben sich die nationalen Dachverbände zum Network of European Worldshops (NEWS) zusammenschlossen.
- Ein großer Teil der Weltläden in Deutschland hat sich unter dem Dach des Weltladen-Dachverbandes (früher Arbeitsgemeinschaft Dritte-Welt-Läden) organsiert.
- Die ARGE Weltläden ist der Dachverband der österreichischen Weltläden.
- Ein weiterer Zusammenschluß ist FINE (bestehend aus FLO, IFAT, NEWS und EFTA).
Siegelorganisationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Siegelorganisationen machen Produkte des Fairen Handels für den Kunden durch die Vergabe von Siegeln kenntlich:
- Max-Havelaar-Stiftung (Schweiz) - Siegelorganisation in der Schweiz.
- Label STEP - Schweizer Organisation, die das STEP-Label für Teppiche vergibt.
- TransFair – Verein zur Förderung des Fairen Handels mit der "Dritten Welt" e. V. - Der in Deutschland ansässige Verein vergibt das TransFair-Siegel für fair gehandelte Produkte.
- Flower Label Program e.V. (FLP) Das ist ein in Deutschland ansässiger Verein, der das sogenannte Flowerlabel für fair gehandelte Blumen vergibt.
- Rugmark - Das ist eine globale Organisation, die für Teppichwaren ein Fair-Handels-Siegel vergibt.
- Goodweave - 1995 entstanden werden hiermit Teppiche gekennzeichnet, deren Herstellung ohne Kinderarbeit erfolgt.
- Fairtrade Labelling Organizations International (FLO) - Das ist ein internationaler Dachverband mit Sitz in Bonn, der Kriterien für den Fairen Handel erarbeitet. In ihm sind nationale Siegelorgansationen zusammengeschlossen.
- Fairtrade Österreich - Dieser 1993 gegründete Verein vergibt in Österreich das Fairtrade-Siegel.
- Fair Wear Foundation - 1999 gegründete Organisation, die Kriterien für eine Faire Textilproduktion etabliert.
- Label STEP - Siegelorganisation aus der Schweiz für Teppiche
- Fair Stone - 2007 ins Leben gerufen setzt es Sozial- und Umweltstandards für Natursteinimporte.
- Xertifix - 2005 als gleichnamiger Verein gegründet zeichnet Natursteine aus Indien aus, die nachweislich ohne Kinder- und Sklavenarbeit produziert wurden.
Das wohl bekannteste Fair-Trade-Siegel ist das Fair-Trade-Siegel welches auf Bemühen der FLO in den meisten Ländern vereinheitlicht wurde. Einige Siegel wie Rugmark, Goodweave oder Xertifix entstanden vor dem Hintergrund der Kinderarbeit in Indien.
Viele Siegelorganisationen haben sich in einem internationaler Dachverband, der Fairtrade Labelling Organizations International (FLO), zusammengeschlossen.
- Siegel, die in der Kritik stehen
Auch die Umweltschutzorganisation Rainforest Alliance vergibt ein Siegel (Rainforest Alliance Certified - RAC) für z. B. Kaffee, Kakao, Bananen, Zitrusfrüchte, Blumen und Grünpflanzen sowie zunehmend Tee.
Weitere Akteure
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben den Produzenten, den Handelsorganisationen, den Weltläden wird der Faire Handel organisiert, gefördert, standardisiert, kontrolliert und weiterentwickelt durch z. B.:
- Forum Fairer Handel (Deutschland)
- FINE - Zusammenschluß von FLO, WFTO (früher IFAT), NEWS und EFTA.
- International Fair Trade Association (IFAT) → WFTO
- World Fair Trade Organization(WFTO) - Netzwerk, welches die gesamte Fair-Handels-Kette, vom Produkt bis hin zum Verkauf räpresentiert (früher IFAT)
- European Fair Trade Association (EFTA) - europäische Vereinigung der Fair-Handels-Organisationen
- Neue Soziale Bewegungen
- Archiv3
- Verbraucher Initiative (Deutschland) z. B. mit "Label-Online", "Oeko-fair.de" oder Kampagnen wie "fair feels good"
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ursula Brunner erlangte Bekanntheit als Begründerin der „Bananenfrauen“-Bewegung. Kurt Marti war Mitbegründer der entwicklungspolitischen Organisation „Erklärung von Bern“. Ulrich Gurtner war zunächst Berater und später Geschäftsführer bei der Erzeugergenossenschaft Fedecocagua in Guatemala.
Produkte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fair gehandelte Produkte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu den ersten Produkten des Fairen Handels zählen:
Zu den traditionellen Produkten des Fairen Handels zählen:
- Kaffee (siehe auch Städtekaffee)
- Tee
- Kakao
- Bananen, siehe auch „Bananensorte Cavendisch“
- Honig.
Inzwischen gehören hierzu auch:
- Gewürze
- Orangensaft
- Ubuntu Cola
- Fußbälle
- Getreide wie „Quinoa“
- Blumen (gelabelt über das Flowerlabel)
- und vieles andere mehr...
Allgmeine Informationen, die das Produkt und seine Entstehung bzw. Verarbeitung betreffen, findet man hier.
Produkte mit Lieferkettengestaltung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben den sogenannten fair gehandelten Produkten gibt es auch Ansätze Produkte außerhalb der Fair-Handels-Zertifizierungssysteme durch Gestaltung der Lieferketten und einem entsprechenden Design in einen nachhaltigen Ansatz des Wirtschaftens einzubeziehen. Hierzu zählen z. B. das Fairphone oder die Computer-Mouse des Vereins Nager IT. Vornehmlich der Einsatz von sogenannten Konfliktmineralien sowie Menschenrechte und Arbeits- und Sozialstandards in der Produktion stehen hier im Fokus aber auch ein reparatur-, erweiterungs- oder recyclingfähiges Design.
Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Um den Fairen Handel in das Bewußtsein der Menschen zu rücken, finden jährlich wiederkehrend
- die „Faire Woche“ (seit 2001 organisiert vom Forum Fairer Handel (Deutschland)) und
- der "Weltladentag" / "europäische Weltladentag" (üblicherweise am zweiten Samstag im Mai)
statt.
Aktionen und Kampagnen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fair-Trade-Stadt bzw. Hauptstadt des Fairen Handels
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2001 wurde das Siegel „Fair-Trade-Stadt“ bzw. „Fair-Trade-Town“ geschaffen. Seit 2003 gibt es zu dem alle zwei Jahre den Wettbewerb „Hauptstadt des Fairen Handels“.
Aktion fair spielt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Aktion fair spielt setzt sich für die Einhaltung der Menschenrechte und grundlegender Arbeitsstandards in der Spielzeugindustrie ein.
Faire Schulen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das EPIZ - Entwicklungspolitisches Bildungs- und Informationszentrum e.V. in Berlin [1] zeichnet im Rahmen des Projektes "QUIGLS - Qualität im Globalen Lernen stärken" Berliner Grund- und Oberschulen sowie Oberstufenzentren als „Faire Schulen“ aus. Ebenso gibt es ein Projekt "Faire Schulen" beim Weltladencafé Göttingen.[2]
Etablierung „fairer“ Handelsstrukturen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Akteure aus dem Fair-Trade- bzw. Eine-Welt-Bereich
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Viele Nichtregierungsorganisationen und Initiativen haben sich auf den Verkauf von Produkten des „Fairen Handels“ fokusiert. Daneben gibt es aber auch viele Organisationen, die sich generell mit dem Thema „faire“ Arbeitsbedingungen beschäftigen. So wurde von verschiedenen Organisationen die Kampagne für Saubere Kleidung (Sitz ist in Amsterdam) gegründet, die sich für Rechte der Arbeiter und eine Verbesserung von Arbeitsbedingungen in der internationalen Textil- und Bekleidungsindustrie und in der Sportartikelindustrie einsetzt und inzwischen weltweit mit lokalen Mitgliedsorganisationen aktiv ist. Auch das INKOTA-netzwerk arbeitet thematisch zur internationalen Handels- und Agrarpolitik sowie zum Thema soziale Verantwortung (Corporate Social Responsibility) global agierender Unternehmen.
Als eine Reaktion auf Seiten der Wirtschaft wurde die „Business Social Compliance Initiative“ gegründet, als Plattform zur Verbesserung der sozialen Standards in einer weltweiten Wertschöpfungskette.
- Institute
Das Südwind-Institut beschäftigt sich u. a mit den Thema Arbeitsstandards.
- Kampagnen
- Die Erklärung von Bern und terre des hommes schweiz lancierten 1997 die Kampagne „Let’s go fair“ – für gerecht produzierte Sportschuhe.
- Das INKOTA-netzwerk startet 2013 die Kampagne "Make Chocolate Fair!", die von weiteren Organisationen in 12 europäischen Ländern unterstützt wird.
- Einzelhandel
Inzwischen hat sich neben dem Verkauf von Produkten des „Fairen Handels“ in Weltläden europaweit auch deren Verkauf in Supermärkten etabliert. Unter anderem zu diesem Zweck waren Siegel wie TransFair oder Max Havelaar entstanden. Der Discounter Lidl hat mit „FairGlobe“ eine eigene Marke für solche Produkte geschaffen.
Weitere Akteure aus dem wirtschaftlichen Bereich
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Grundsätzlich ist es als Erfolg jahrzehnelanger Arbeit vieler NRO und Kampagnen-Organisationen zu werten, wenn sich auch in der Wirtschaft selbst Organisationen gründeten, um die sozialen Standards in der Wertschöpfungskette zu verbessern. Folgende Organisationen zählen z. B. dazu:
Weitere Akteure auf der politischen Ebene
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hierzu zählen:
Informationsseiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein Brennpunkt bezüglich sozialer Standards oder auch der Einhaltung von Sicherheitsstandards ist in der Textilindustrie zu finden. 2013 gab es in diesem Bereich einen besonders schweren Fabrikunfall, als beim Einsturz einer Textilfabrik in Bangladesh 127 Menschen getötet und 2438 verletzt wurden. Die Ereignisse lassen sich auf „Gebäudeeinsturz in Sabhar“ nachlesen.
Abgrenzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Faire Handel steht in Beziehung oder überschneidet sich mit diversen anderen Themenfelder globaler Dimension. Hierzu zählen:
- Entwicklungsdebatte
- Klimaschutz
- Umweltschutz
- globale Bildung
- Nachhaltigkeit
- alternative Wirtschaftsformen
Diese Themen werden in der Wikipedia unter anderem auf folgenden Seiten behandelt: Club of Rome, Die Grenzen des Wachstums, Brundtland-Bericht, Global 2000 (Studie), Agenda 21, Forum Umwelt und Entwicklung, Nachhaltigkeitsstrategie, Nachhaltige Entwicklung, World Conservation Strategy, Nachhaltigkeit (Forstwirtschaft), Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen, Kyoto-Protokoll, Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung 2002, Global Marshall Plan Initiative, Rio-Erklärung über Umwelt und Entwicklung, Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung, Entwicklungsland, UNESCO, UNESCO-Projektschule, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Globales Lernen, Umweltbildung, Millenniums-Entwicklungsziele, Lokale Nachhaltigkeitsstrategie, Zukunftsfähiges Deutschland, Sumak kawsay (buen vivir), Bruttonationalglück, Nachhaltigkeitswissenschaft, Nachhaltiger Konsum, Entwicklungspolitik, World Business Council for Sustainable Development, Lokale Agenda 21 oder Wachstumsrücknahme (degrowth/Postwachstumsgesellschaft).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Emmas SchokoLaden und Emmas OsterAbenteuer sind Kinderbücher, die Hintergrund-Informationen über den Fairen Handel geben.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ EPIZ - Entwicklungspolitisches Bildungs- und Informationszentrum e.V.: Faire Schule. Online auf www.epiz-berlin.de. Abgerufen am 17.02.2014.
- ↑ Weltladencafé Göttingen: Aktion Faire Schule. Online auf www.weltladen-goettingen.de. Abgerufen am 17. Februar 2014.