Benutzer Diskussion:Elbarto3232

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Letzter Kommentar: vor 8 Jahren von Claude J in Abschnitt Große Pest von 1708 bis 1714
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Hier kannst du für Elbarto3232 eine Nachricht hinterlassen. Elbarto3232 (Diskussion) 13:16, 18. Apr. 2016 (CEST)Beantworten

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Hallo Elbarto3232,

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Ich wünsche dir viel Spaß in der Wikipedia! --Berihert ♦ (Disk.) 23:00, 3. Mai 2016 (CEST)Beantworten
PS: Hab mal alle deine Artikelbearbeitungen gesichtet Berihert ♦ (Disk.) 23:00, 3. Mai 2016 (CEST)Beantworten

Geografie des Kriegsschauplatzes

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Schwedisch-Ingermanland stand seit 1616 unter schwedischer Herrschaft. Zuvor war das Gebiet russisches Territorium gewesen und war von einer orthodoxen Bevölkerung besiedelt. Das gesamte Gebiet das im wesentlichen der heutigen Oblast Leningrad entspricht hatte eine sehr geringe Bevölkerungsdichte. Ledigliche etwa 15-20.000 Menschen besiedelten das Gebiet um 1700. Die meisten davon in den Hauptorten Nyenschanz, Jam, Koporje und Nöteborg. Die Newa bildete in Ingermanland das Hauptkampffeld. Im Umfeld der Newa fanden die meisten Belagerungen oder Gefechte statt. Die schwedischen Verteidigungsanlagen in Ingermanland waren Nöteborg, Nyenschanz, bei an der Newa gelegen. Darüber hinaus gab es noch befestigte Plätze mit Garnisonen in Jam und Koporje. Auf dem Ladogasee gab es zu Anfang des Krieges eine kleine schwedische Seeflottille.

Die russischen Armeeeinheiten konnten über den Ladogasee vom Südufer des Sees aus bei Nowaja Ladoga die schwedischen Uferbefestigungen bei Kexholm als auch Nöteborg bedrohen. In Nowaja Ladoga als auch an der Swir, ein Zufluss im Osten des Sees gab es russische Schiffswerften die Kriegsboote bauten. Der russische Hauptstützpunkt war Nowgorod. Entlang der Wolchow konnten russische Truppen nach Norden nach Nowaja Ladoga gelangen und von dort aus zu Land oder zu See die schwedischen Stützpunkte bedrohen.

Finnland stand erst ab 1708 im Fokus der Kampfhandlungen. Die Bevölkerung war auch dort nicht sehr groß, dementsprechend war die Finnische Armee die sich über das schwedische Einteilungswerk vor Ort rekrtierte nie sehr groß und der russischen Armee deutliche unterlegen. 1708 erreichte sie im Vorfeld des Russlandfeldzugs Karls XII. eine Stärke von 14.000 Mann. Zwei Jahre später waren nach den Niederlagen in Russland und im Baltikum nur noch 8000 Soldaten in Finnland vorhanden. Die schwedischen Angriffe richteten sich nach 1704 vor allem auf das neu gegründete Sankt Petersburg am Delta der Newa. Die schwedischen Truppen gelangten von Wyborg aus bis an die Newa. Die finnischen Garnisonsstandorte waren Fredrikshamn, Villmanstrand, Nyslott, Tavastehus, Helsinki, Turku.

Eroberung des Newaumlandes und Ingermanlands

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Russische Vorstöße nach Ingermanland von 1700 bis 1704
Belagerung der Festung Schlüsselburg (Nöteborg), 11. Oktober 1702

Da die livländische Armee faktisch vernichtet war, konnte Peter darangehen, die territorialen Voraussetzungen für sein eigentliches Kriegsziel, die Gründung eines Ostseehafens, zu schaffen. Feldmarschall Boris Scheremetjew führte nach dem siegreichen Feldzug die russische Armee nordwärts gegen den Ladogasee und das Newaumland, da dort die Ostsee am weitesten an russisches Gebiet heranreichte und für die Errichtung eines Hafens geeignet erschien. Dieses Gebiet war von den schwedischen Festungen Nöteborg und Kexholm sowie einer kleinen Kriegsflotte auf dem Ladogasee gesichert, die bisher alle russischen Vorstöße unterbunden hatte. Um dieser Bedrohung entgegenzutreten, ließ Peter I. am südöstlichen Strandabschnitt des Ladogasees in der Nähe von Olonetz eine Schiffswerft errichten, die in der Folgezeit eine kleine russische Kriegsflotte baute. Mit ihr konnten die schwedischen Schiffe bis zur Festung Wyborg zurückgedrängt und weitere Aktionen der Schweden auf dem See verhindert werden. Danach wandten sich die Russen gegen die Festung Nöteborg, die auf einer Insel in der Newa an der Mündung zum Ladogasee lag und den Fluss und den See schützte. Ende September begann die Belagerung Nöteborgs durch eine 14.000 Mann starke russische Armee unter Führung von Feldmarschall Scheremetjew. Die Schweden versuchten von Finnland aus die Festung zu entsetzen, doch eine 400 Mann zählende schwedische Verstärkung konnte von den Belagerern zurückgeschlagen werden. Am 11. Oktober 1702 eroberten die Russen die zuletzt nur noch von 250 Mann gehaltene Zitadelle. Durch die Einnahme von Nöteborg kontrollierte Peter nun den Ladogasee, die Newa, den Finnischen Meerbusen und Ingermanland. Wegen der strategischen Bedeutung der Festung änderte der Zar ihren Namen in Schlüsselburg.[1]

Flugblatt zur Eroberung von Nöteborg (Schlisselburg) am Newa und Ladogasee durch die Russen, 1702

Der nächste Schritt Peters war im März 1703 die Belagerung von Nyenschanz, ein entwicklungsfähiger Handelsplatz und strategisch wichtiger Punkt an der Mündung der Newa in den Finnischen Meerbusen. 20.000 russische Soldaten griffen die schwedische Festung an. Sie beginnen die Belagerung und die Bombardierung der Festung. Am 4. Mai gelang den Truppen von Boris Scheremetjew mit Hilfe der neuen russischen Marine die Einnahme der mit 600 Mann besetzten Festung. Am 18. Mai errang Russland seinen ersten Sieg zu Wasser. Acht russischen Ruderbooten unter Kommando von Peter I. gelang es, zwei schwedische Schiffe im Seegefecht an der Mündung der Newa zu besiegen.[2]

Da die Newa nun vollständig von russischen Kräften kontrolliert wurde, begann Zar Peter 1703 im sumpfigen Flussdelta mit dem Bau einer befestigten Stadt, die 1711 unter dem Namen Sankt Petersburg neue russische Hauptstadt werden sollte. Die neue Stadt bedurfte jedoch des Schutzes. Durch die Besetzung und Befestigung von Kotlin und gegenüber im Meer die Erbauung von Kronstadt wurde den tiefgehenden schwedischen Kriegsschiffen ein Eindringen vom Meere aus unmöglich gemacht. Gleichzeitig ließ der Zar die Flotte vergrößern, um auch zur See den Schweden überlegen zu sein. Russland verfügte bereits im Frühjahr 1704 über eine Kriegsflotte von 40 Schiffen in der Ostsee.

Der Rest von Ingermanland einschließlich Jaama und Koporje konnte nach der Einnahme von Nyenschantz innerhalb weniger Wochen durch ein russisches Infanteriekommando unter Generalmajor Nikolai von Werdin ebenfalls von den Russen besetzt werden, da die Schweden dort nicht über nennenswerte Truppen oder Festungen verfügten. Besonders im Norden lagen die finnländischen Festungen Viborg (Viipuri) und Kexholm (Käkisalmi) zu nahe an dem eroberten Gebieten. Im Juli 1703 erfolgte daher der erste russische Angriff auf Finnland, mit der Festung Viborg als Ziel. Diese sollte auf der Seeseite von der Ruderflotte, auf der Landseite von einem Belagerungskorps unter Menschikow angegriffen werden. Unterwegs stellte sich den russischen Kräften bei Sestrorezk (→ Schlacht von Systerbäck) ein schwedisch-finnisches Kontingent entgegen, das sich jedoch nach wechselvollen Kämpfen nach Vyborg zurückziehen musste. Aus Furcht vor einer Landung schwedischer Kräfte wurden die Belagerungspläne jedoch aufgegeben und die russischen Kräfte zurückbeordert.

Erfolglose schwedische Angriffe auf St. Petersburg

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Die von Peter I. gerüstete Flotte, die sich gegen die schwedische Handelsschifffahrt richtete, durfte ebenso nur von wenigen Fregatten bekämpft werden. Um die Pläne für einen neuen Ostseehafen der Russen zu stören, segelte nach dem Winter eine kleine schwedische Flotte mit einem Linienschiff, fünf Fregatten und fünf Brigantinen zum Finnischen Meerbusen, mit dem Auftrag, die russische Flotte zu vernichten und die neue Stadt in den Newa-Sümpfen zu zerstören. Mit 1000 Mann Verstärkung aus Viborg sollte ein Angriff an Land und zur See erfolgen. Nach einer zunächst erfolgreichen Landung auf der befestigten Insel Kronstadt musste die Unternehmung aufgrund des hartnäckigen Widerstands jedoch aufgegeben werden, und die Flotte segelte zurück.

Abbildung des Newastroms mit der neugegründeten Stadt St. Petersburg und den zerstörten Festungen Nöteborg und Nytenschantz

Nach den Erfolgen der Vorjahre blieb Russland 1705 in der Defensive und konzentrierte sich auf die Sicherung der Eroberungen. Die Schweden hingegen gingen in die Offensive, nachdem sie durch die schnellen Fortschritte beim Bau von St. Petersburg aufgeschreckt worden waren. Dazu wurden zur Verstärkung der Streitkräfte 6.000 Rekruten in die Ostseeprovinzen gesandt. Ein erster Angriff schwedischer Truppen gegen das neubefestigte Kronstadt im Januar 1705 endete im Wesentlichen ergebnislos. Im Frühling segelte eine Flotte mit 20 Kriegsschiffen von Karlskrona nach Viborg und dann nach Kronstadt. Das Landungsunternehmen scheiterte wie im Vorjahr, wobei die Schweden mehrere hundert Tote beklagten. Ein dritter Landungsversuch auf Kronstadt scheiterte am 15. Juli mit dem Verlust von 600 Schweden. Bis Dezember kreuzte das schwedische Geschwader im Finnischen Meerbusen und unterband den Warenhandel. Es zeigte sich jedoch bereits eine Uneinigkeit der regionalen schwedischen Kommandeure, die zu nicht abgestimmten Alleingängen neigten, die von den Russen ohne große Mühe abgewehrt werden konnten.

Das gerade erst gegründete St. Petersburg ist in der Ferne nur schemenhaft zu erkennen. Die Darstellung zeigt im Wesentlichen ein Seegefecht zwischen der schwedischen und der russischen Flotte vor der Insel Kotlin (Retusari). Die russischen Schiffe haben sich im Schutz der Festung Kronstadt versammelt (hier Cronschantz bezeichnet), die Schweden greifen von der See kommend an.

1706 fanden nur wenige Kämpfe in den schwedischen Ostseeprovinzen statt. Die schwedischen Kräfte waren nicht stark genug für offensive Unternehmungen. Neben einigen Streifzügen nach Russland wurde ein erneuter Flottenvorstoß mit 14 Kriegsschiffen nach St. Petersburg unternommen, der aber wieder ergebnislos blieb. Vyborg, von wo aus mehrmals Petersburg angegriffen worden war, wurde ab dem 11. Oktober 1706 kurzfristig von einer 20.000 Mann starken russischen Armee belagert, die jedoch ebenfalls keinen Erfolg hatte. Dennoch waren 1707 nur noch wenige Hauptorte und Festungen im Baltikum in schwedischer Hand, darunter Riga, Pernau, Arensburg und Reval. Der erwartete Angriff Karls auf Russland führte indes zu einer Pause auf diesem Kriegsschauplatz.

Fernab davon konnte zur gleichen Zeit ein weiterer schwedischer Vorstoß von russischen Kräften abgeschlagen werden. Eine schwedische Streitkraft von 12.000 Mann sollte Ingermanland von Finnland aus erobern und die neue russische Stadt Sankt Petersburg niederbrennen. Aufgrund der starken Verteidigung der Stadt mussten die Schweden den Plan jedoch aufgeben und unter Verlust von 3000 Mann den Rückzug nach Wyborg antreten. Die Russen eroberten im Juni 1710 durch Belagerung Wyborg. Unter dem Kommando von Roman Bruce, einem Bruder des Generalfeldzeugmeisters Jacob Bruce, wurde ein russisches Truppenkontingent von Wyborg aus zur anderen Seite der karelischen Landenge geschickt, um die Festung Kexholm am Nordwestufer des Ladogasees zu erobern. Nach mehr als zweimonatiger Belagerung kapitulierte am 19. September 1710 die schwedische Festung Kexholm. Damit war für Petersburg die Gefahr überraschender Angriffe aus dem Norden gebannt. Mit Ausgang des Feldzug erhielten die Russen drei hochseetüchtige Ostseehäfen und ein weites, stark gesichertes Umland von St. Petersburg, das zur neuen Hauptstadt des Russischen Reiches erklärt wurde. Anschließend verlagerte sich die Aufmerksamkeit Russlands aufgrund des Krieges gegen das Osmanische Reich für einige Zeit nach Süden.[3]

Eroberung Finnlands

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Schlacht von Pälkäne, 17. Oktober 1713

Nach der erfolglosen Kampagne am Pruth wandte Zar Peter sich wieder dem Kriegsschauplatz an der Ostsee zu, um den Druck auf Stockholm zu erhöhen. Nach Überwindung einiger logistischer Probleme begann im Frühling 1713 die lang geplante Invasion Finnlands. Für den Feldzug in Finnland war ein Zusammenwirken von Heer und Flotte geplant. Dazu wurde der Ausbau der russischen Flotte forciert.1713 standen 13 große Kriegsschiffe und Fregatten zur Verfügung, weitere Schiffe wurden in den Niederlanden und England gekauft. Besondere Aufmerksamkeit richtete sich jedoch auf den Bau von kleineren Schiffe, Die Galeerenflotte erhielt eine feste Struktur: Es wurden drei Divisionen gebildet zu je 50 Schiffen mit je 5400 Marineinfanteristen. Zar Peter I. war inzwischen von der Belagerung von Tönning am 14. Februar 1713 abgereist und erreichte am 22. März St. Petersburg. Die hochgerüstete russische Flotte, insgesamt 204 Schiffe mit 16.000 Mann lief Ende April aus Petersburg aus und landete am 10. Mai in der Nähe Helsingfors. Der dortige schwedische Kommandant Georg Lybecker wartete jedoch das Bombardement der Invasionsstreitmacht nicht ab, sondern verbrannte die Stadt und zog sich, nachdem er auch die finnische Hauptstadt Abo vor den russischen Verfolgern geräumt hatte, mit der etwa 3300 Mann starken schwedischen Besatzung nach Osten, nach Borga zurück, wo ein 15.000 Mann starkes schwedisches Korps stand.[4] Die russische Galeerenflotte bereitete im folgenden einen Angriff auf Borga vor. Am Abend des 22. Mai landeten russische Marinesoldaten ungehindert in der Nähe dieser Stadt. Inzwischen war ein schwedisches Geschwader unter Vizeadmiral Lillie vor Helsingfors aufgetaucht. Einer Schlacht wichen die Schweden aber aus. Bei ihrer Verfolgung gerieten drei russische Linienschiffe auf Grund, zwei konnten aber wieder flott gemacht werden, das dritte musste verbrannt werden. Die Russen machten dafür zu Unrecht den niederländisch- und norwegischstämmigen Vizeadmiral Cornelius Cruys verantwortlich. Noch beherrschten die russischen Seeleute das schwierige Manövrieren mit großen Kriegsschiffen in dem schwierigen Fahrwasser des Finnischen Meerbusens mit seinen Sandbänken, Schären und Inseln nicht ausreichend. Die großen Kriegsschiffe wurden deshalb nach St. Petersburg zurückgeschickt, während die beweglichere Galeerenflotte im Raum Borga verblieb.[5]

Bevor Zar Peter, der als Konteradmiral der Unternehmung beiwohnte, im September nach Russland zurückkehrte, übertrug er Fjodor Matwejewitsch Apraxin das Kommando über die Flotte. Bei den Schweden wurde der erfolglose Lybecker im August 1713 von General Carl Gustaf Armfeldt abgelöst. Lybecker hatte eine schlecht ausgerüstete, hungernde und demoralisierte Armee hinterlassen, in der es vor allem an der Aufklärung haperte, da die Kavallerie für solche Aufgaben nicht mehr einsatzfähig war. Als der russische General Michail Golizyn im Februar 1714 nach Österbotten marschierte, platzierte Armfeldt seine Streitkräfte in einer Defensivposition bei dem Dorf Napo, östlich von Vaasa. Nach dem russischen Sieg in der Schlacht bei Storkyro am 19. Februar wurde die gesamte schwedische Armee in Finnland vernichtet.

Seit Mitte Januar 1714 blockierten russische Truppen die im Südosten von Finnland gelegene Stadt Nyslott (Finnisch:Savonlinna). Am 18. Juni 1714 griffen die Russen Nyslott an und eroberten die Inselstadt bereits am folgenden Tag, während die sich ebenfalls auf einer Insel gelegene Festung Nyslott mit dem schwedischen Kommandeur Major Johan Busch weiter verteidigte. Die Festung wurde sehr heftig beschossen. Nach einem siebentägigen Bombardement und dem bevorstehenden Sturmangriff kapitulierte er am 29. Juli (jul.) 1714. Die 561 Mann starke Garnison ging in Gefangenschaft. Die russischen Belagerer sollen 600 Verluste erlitten haben.[6] Im Februar 1716 kapitulierte der letzte in schwedischem Besitz befindliche Feste Platz in Finnland. Kajaneborg im nördlichen Finnland wurde nach einer fünfwöchigen Belagerung von russischen Truppen erobert. Die Besatzung von 156 Mann ging in Gefangenschaft und die Burg wurde anschließend gesprengt.

Die Seeschlacht bei Hangö am 27. August 1714

Russland gewinnt die Seeherrschaft in der Ostsee

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Für die Bedrohung Stockholms war die Seeherrschaft in der nördlichen Ostsee eine Grundvoraussetzung. Zu Land waren die russischen Streitkräfte zwar den schwedischen überlegen. Zu Wasser aber dominierten die Schweden mit ihren großen Linienschiffen, die viele Geschütze tragen konnten. Die einzige Chance der russischen Flotte auf einen Sieg war eine Schlacht in Küstennähe. Unter Aufbietung aller Mittel verdoppelte der Zar seine Ostseeflotte und stellte die Schiffe unter das Kommando erfahrener Venezianer und Griechen. Ende Mai 1714 stach Admiral Apraxin von Kronstadt aus mit dem Auftrag in See, den weiteren Vormarsch in Finnland zu decken und auf Åland zu landen. Im August 1714 lagen sich die beiden Flotten bei der Hanko-Halbinsel gegenüber. Nachdem Peter I. persönlich weitere Verstärkung aus dem Baltikum herangeführt hatte, kämpften sich die russischen Galeeren während einer anhaltenden Flaute durch den schwedischen Geschützhagel und enterten die unbeweglichen schwedischen Schiffe. Anschließend landeten die Russen auf den Alandinseln. Damit herrschte die russische Flotte über die nördliche Ostsee.

Der Seesieg von Hanko hatte strategische Bedeutung. Die im Finnischen Meerbusen eingesetzten schwedischen Schiffe zogen sich zurück. Kampflos konnten im August 1714 die Ålandinseln eingenommen werden. Zudem sicherte der Sieg auch die Eroberung Südfinnlands, die mit der Wegnahme der Stadt Nyslott am 9. August abgeschlossen wurde. Für die russischen Schiffe war jetzt der Bottnische Meerbusen offen. Selbst Angriffe gegen das schwedische Kernland waren jetzt möglich und in Stockholm wurden Maßnahmen zur Verteidigung vor Angriffen zur See ergriffen. Im Herbst 1714 landeten russische Truppen erstmals direkt auf schwedischem Territorium bei Umeå, die Stadt wurde nach kurzem Gefecht von der Garnison aufgegeben. Nach Zerstörung wichtiger militärischer und wirtschaftlicher Anlagen zogen sich die Russen im Oktober wieder nach Finnland zurück.[7] Zum Gouverneur Finnlands wurde Fürst Golizyn ernannt. In die finnische Geschichte ging die Zeit der russischen Besetzung zwischen 1713 und 1721 als Zeit des Großen Unfriedens ein.

Übersichtskarte

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Gefechte auf dem Finnischen Kriegsschauplatz
Gefechte auf dem Ingermanländischen Kriegsschauplatz

Finnland hatte die höchsten Verluste erlitten und 16 Prozent seiner Bevölkerung eingebüßt. Finnland war so schwer betroffen, dass der schwedische Gouverneur für sechs Jahre darauf verzichtete, Steuern zu erheben.[8]

Geschäftsführersuche der Wikimedia Foundation 2016 Community-Umfrage

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Der Stiftungsrat der Wikimedia Foundation hat einen Lenkungskreis gebildet, der für die Suche nach dem/der neuen Geschäftsführer/in zuständig ist. Eine unserer ersten Aufgaben ist eine Tätigkeitsbeschreibung für die Position der Geschäftsführung zu verfassen und wir bitten die Wikimedia-Community um Unterstützung. Bitte nehmt euch einige Minuten Zeit, diesen Fragebogen auszufüllen, damit wir uns ein besseres Bild über die Erwartungen der Community-Mitglieder und Mitarbeiter an den/die Geschäftsführer/in der Wikimedia Foundation machen können.

Vielen Dank, Der Lenkungskreis zur Geschäftsführersuche der Wikimedia Foundation via MediaWiki message delivery (Diskussion) 23:56, 1. Jun. 2016 (CEST)Beantworten

Große Pest von 1708 bis 1714

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Hallo Elbarto, erst einmal Willkommen bei Wikipedia. Könntest du bitte deine Quellen spezifizieren durch Einzelnachweise, es dreht sich speziell um die Opferzahlen (Beleg). Ein User hat das bemängelt und da ist es eigentlich üblich genaue Quellenangaben zu machen (insofern ist ein Quellenbaustein auch keine Betriebsstörung, wie du im Bearbeitungskommentar vermerkt hast, sondern völlig normal). Die Angabe eines ganzen Sammelbandes mit Beiträgen zu unterschiedlichen Themen reicht da im Allgemeinen nicht. Siehe auch Wikipedia:Redaktion Geschichte (wenn du willst kannst du dich da äußern). Übrigens gibt es für Artikelentwürfe hier die Wikipedia:Spielwiese (man kann auch eine eigene Spielwiese in seinem Namensraum anlegen), Diskussionsseiten sind nicht dafür gedacht. Gruss--Claude J (Diskussion) 19:42, 4. Jun. 2016 (CEST)Beantworten

  1. Forschungen zur osteuropäischen Geschichte, Band 25, Harrassowitz, 2000, S. 397.
  2. Nikolaus Thon: St. Petersburg um 1800. Ein goldenes Zeitalter des russischen Zarenreichs. Meisterwerke und authentische Zeugnisse der Zeit aus der Staatlichen Eremitage. Leningrad 1990, S. 3.
  3. Eintrag Riga. In: Meyers Konversationslexikon von 1905 auf zeno.org, abgefragt am 9. Januar 2010.
  4. Stewart P. Oakley: War and Peace in the Baltic, 1560–1790. London 1992, S. 113.
  5. Peter Hoffmann: Peter der Große als Militärreformer und Feldherr, S. 145.
  6. Knut Lundblad,Georg Friedrich Jenssen-Tusch: Geschichte Karl des Zwölften, Königs von Schweden, Band 2, S.337
  7. Peter Hoffmann: Peter der Große als Militärreformer und Feldherr, S. 148.
  8. Franklin Daniel Scott: Sweden. The Nation’s History. Minneapolis 1978, S. 259.