Bergnershof
Bergnershof Stadt Treuchtlingen
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Koordinaten: | 48° 57′ N, 10° 57′ O |
Höhe: | 486 m ü. NHN |
Einwohner: | 5 (2014) |
Postleitzahl: | 91757 |
Vorwahl: | 09142 |
Bergnershof ist ein Gemeindeteil der Stadt Treuchtlingen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (Mittelfranken, Bayern).[1] Bergnershof liegt in der Gemarkung Dietfurt in Mittelfranken.[2]
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Einöde liegt nordöstlich von Dietfurt bei Treuchtlingen auf der Jura-Höhe. Sie ist über die in Dietfurt beginnende Sommerhausstraße zu erreichen. Eine weitere Zufahrtsmöglichkeit ist die von Pappenheim in Richtung Osterdorf führende Kreisstraße WUG 11, die in die Bundesstraße 2 einmündet.[3]
Ortsnamendeutung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ortsname bedeutet „zu dem Hof des Berenger“.[4]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im 12. Jahrhundert begannen die adeligen Grundherren der Gegend, in die Wälder vorzustoßen und Rodungssiedlungen anzulegen bzw. ihre dort vorhandenen Besitzungen durch Neubrüche zu erweitern. Dies dürfte auch der Ursprung von Bergnershof gewesen sein. Laut Pappenheimer Urbar von 1214 gehörten die zwei Höfe von „Bergershoue“ zur Herrschaft Pappenheim. 1300 zinste das Lehen „Perngershouen“ dem Kloster St. Walburg in Eichstätt. 1411 veräußerte Heinrich von Pappenheim den „Päringershof“ dem Wirich von Treuchtlingen „auf viel Jahr Nutzen“. 1427 mussten die Pappenheimer den Weiler verpfänden. 1586 kaufte Marschall Veit Hipolyt von Pappenheim Bergnershof von Leonhard Funk zurück.[5] Kirchlich gehörte der Hof zum Sprengel der evangelischen Gemeinde Dietfurt.[6] In der Nähe des Bergnershofs stand der Hochgerichtsgalgen der Pappenheimer Herrschaft; Reste einer wohl mittelalterlichen runden Ummauerung sind noch vorhanden.[7]
Im neuen Königreich Bayern wurde der Bergnershof 1808 dem Steuerdistrikt Dietfurt zugeschlagen, der bei der Gemeindebildung 1818 zur Ruralgemeinde Dietfurt wurde.[8] Diese wurde im Zuge der Gebietsreform am 1. Mai 1978 nach Treuchtlingen eingemeindet.[9]
Der Hof mit seinem Guts- und Verwalterhaus, einem zweigeschossigen Satteldachbau wohl des 17./18. Jahrhunderts, der 1856 erneuert wurde, war bis in die 1970er Jahre Besitz der Grafen von Pappenheim. 1984 wurde berichtet, dass auf dem „inzwischen restaurierten Einzelhof“ der Getreide- und Zuckerrübenanbau dominierte.[7]
Nachdem 1824 in zwei Gebäuden 17 Personen gewohnt hatten, schnellte die Einwohnerzahl in den von Flucht und Vertreibung gekennzeichneten unmittelbaren Nachkriegsjahren auf 30 hoch (so 1950 in vier Gebäuden).[10] 1987 wohnten in Bergnershof vier Personen.[11]
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gutshof
- Ehemaliger pappenheimscher Galgen
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heimatbuch Treuchtlingen. 1984.
- Hanns Hubert Hofmann: Gunzenhausen-Weißenburg. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. Reihe I, Heft 8. Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1960, DNB 452071089 (Digitalisat).
- Erich Straßner: Land- und Stadtkreis Weißenburg i.Bay. (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1966, DNB 457000910, S. 5.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bergnershof in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 7. November 2022.
- Auernheim in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 25. Oktober 2024.
- Auernheim im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 25. Oktober 2024.
- Der eigene Internetauftritt
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gemeinde Treuchtlingen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 25. Oktober 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 25. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 25. Oktober 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ Heimatbuch Treuchtlingen, S. 128; Strassner, S. 5.
- ↑ Strassner, S. 23*, S. 5.
- ↑ Hofmann, S. 107.
- ↑ a b Heimatbuch Treuchtlingen, S. 128.
- ↑ Hofmann, S. 245 f.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 731.
- ↑ Hofmann, S. 245
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 353 (Digitalisat).