Fuchsmühle (Treuchtlingen)

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Fuchsmühle
Koordinaten: 48° 56′ N, 10° 53′ OKoordinaten: 48° 56′ 27″ N, 10° 53′ 22″ O
Höhe: 430 m ü. NHN
Einwohner: 17 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91757
Vorwahl: 09142
Anwesen Fuchsmühle
Anwesen Fuchsmühle
Die Fuchsmühle am Möhrenbach

Fuchsmühle ist ein Gemeindeteil der Stadt Treuchtlingen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (Mittelfranken, Bayern).[2] Fuchsmühle liegt in der Gemarkung Möhren.[3]

Der Weiler liegt südwestlich von Treuchtlingen am nördlichen Rand des Möhrenbach-Tals auf circa 430 m ü. NHN an der Staatsstraße 2217. Westlich der Mühle führt die Bahnstrecke Donauwörth–Treuchtlingen vorbei.[4]

Die Mühle „eines Mannes namens Fuchs“ kommt auch in einer älteren Schreibweise als „Fuxmüll“ vor.[5] Weitere historische Namen für die Mühle sind Schermühle und Möhrmühle.[6] 1522 ging das nahe Möhren an die Adelsherren Fuchs von Bimbach über, die die Mühle am „Marbrunnen“, einem ergiebigen, dem Möhrenbach zufließenden Quellbach, erbauten.[7] 1600 erscheint sie als „Fuchsmüll“ in einem Atlas des pfalz-neuburgischen Landgerichts Graisbach-Monheim. 1744 wird sie in einer ansbachischen Amtsbeschreibung als „Möhringer Fuchß-Mühl“ bezeichnet.[8] Am Ende des Heiligen Römischen Reiches bestand die Mühle aus einem Anwesen, das dem brandenburgisch-markgräflichen (seit 1791/92 preußischen) Fraischamt bzw. hinsichtlich Vogtei und Steuer dem markgräflichen Verwalteramt Treuchtlingen unterstand und zur Pfarrei Möhren gehörte.[6]

1806 kam die Mühle mit Möhren zum Königreich Bayern, wo sie 1808 bei der Bildung der Steuerdistrikte dem Steuerdistrikt (ab 1818 Ruralgemeinde) Möhren im Landgericht/Rentamt Graisbach-Monheim zugeordnet wurde,[9] das 1862 im Bezirksamt (ab 1935 Landkreis) Donauwörth aufging.[10] In Verzeichnissen von 1810 und 1841 hat die Mühle die Hausnummer 24. 1815 bildete Carl Anton Graf von Fugger-Nordendorf auf dem Rittermannlehen zu Möhren ein Ortsgericht als Patrimonialgericht II. Klasse, dem auch die Einöde Fuchsmühle mit ihrer einzigen Familie unterstand; diese Gerichtsbarkeit wurde 1848 durch Bayern aufgehoben.[11] 1841 war die Mühle ein „Mühlgut mit realer Mühlgerechtigkeit, zwey Mahlgängen und einer Säge.“[8]

Die Fuchsmühle blieb bis zur Gebietsreform in Bayern ein Gemeindeteil der Gemeinde Möhren, mit der sie zum 1. Juli 1972 einer von 54 amtlich benannten Gemeindeteilen von Treuchtlingen im Landkreis Weißenburg i.Bay. wurde.[12] Sie schied damit aus dem Regierungsbezirk Schwaben aus und kam in den Regierungsbezirk Mittelfranken.[13]

1928 wurde die Juraquelle der Mühle gefasst und an das Treuchtlinger Wasserleitungsnetz angeschlossen. Der Mahlbetrieb wurde nach 1945 aufgegeben. Da zur Mühle keine nennenswerten landwirtschaftlichen Flächen gehören, haben die fünf Anwesen (Stand: ca. 1984) nur Wohnfunktion.[5]

Einwohnerzahlen

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  • 1912: 06 Einwohner[14]
  • 1961: 32 Einwohner, 6 Wohngebäude[15]
  • 1987: 17 Einwohner[1]
Commons: Fuchsmühle (Treuchtlingen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 353 (Digitalisat).
  2. Gemeinde Treuchtlingen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 25. Oktober 2024.
  3. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 25. Oktober 2024.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 25. Oktober 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. a b Heimatbuch Treuchtlingen, S. 132.
  6. a b Hofmann, S. 120.
  7. Friedrich von Boller: Notizen über die Burg Möhren. Ansbach 1834, S. 18, Reprint siehe [1].
  8. a b Keller, S. 76.
  9. Pfister, S. 341.
  10. Pfister, S. 328.
  11. Pfister, S. 333 (Anm. 4), 334, 337.
  12. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 593.
  13. Pfister, S. 330, 358, 370.
  14. Meyers Orts- und Verkehrslexikon des Deutschen Reichs. Leipzig 1913, S. 201, Reprint siehe [2]
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 930 (Digitalisat).