Beurener Heide
Naturschutzgebiet „Beurener Heide“
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Blick über die Beurener Heide auf Beuren und die Burg Hohenzollern im Südwesten | ||
Lage | Hechingen, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland | |
Fläche/Ausdehnung | 31,63 ha / 900 m | |
Kennung | 4.169 | |
WDPA-ID | 162400 | |
Geographische Lage | 48° 22′ N, 9° 3′ O | |
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Einrichtungsdatum | 13. Juli 1990 | |
Verwaltung | Regierungspräsidium Tübingen |
Die Beurener Heide ist ein Naturschutzgebiet im Zollernalbkreis östlich von Beuren, einem Stadtteil von Hechingen. Sie liegt auf einer Höhe von etwa 620 bis 700 m ü. NHN unterhalb der Traufkante der Schwäbischen Alb am Südwesthang des Dreifürstensteins, fällt zu den Tälern des oberen Heiligenbachs im Süden und eines weiteren Quellbachs von diesem im Westen ab und ist 31,6 Hektar groß. Ihr Kernstück ist eine Wacholderheide.
Geologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Untergrund steht Oberer Brauner Jura an, der hier teilweise mit Schuttmassen aus Weißjurakalken bedeckt ist. Zahlreiche Quellen entspringen der Oberschicht Ornatenton des Braunjuras, versickern dann im wasserdurchlässigen Kalkhangschutt, wonach ihr Wasser weiter unten am Hang erneut austritt.
Ökologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Beurener Heide beherbergt eine einzigartige Artenvielfalt an Pflanzen wie an Tieren. So sind hier über 360 Pflanzenarten anzutreffen, davon 65 gefährdete und geschützte Arten. 2013 wurden im Schutzgebiet 43 Rote-Liste-Arten festgestellt.[1] Dort wächst zwischen Wacholderbüschen eine Kalkmagerrasenvegetation mit Pyramiden-Hundswurz (Anacamptis pyramidalis) sowie dem Fleischfarbenen Knabenkraut (Dactylorhiza incarnata), der Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera), der Mücken-Händelwurz (Gymnadenia conopsea) und anderen.
Die abwechslungsreiche Landschaft zwischen Quellmooren und sonnenüberfluteten Hängen bietet auch etlichen Reptilien- und Amphibienarten eine Heimat. So sind hier z. B. Kreuzotter, Ringelnatter, Gelbbauchunke, Grasfrosch und Feuersalamander vertreten. Auch 38 Vogelarten wurden beobachtet, von denen mindestens sieben gefährdet sind, darunter Dorngrasmücke, Neuntöter, Grauammer und Heidelerche.
Aufgrund mangelhafter Lenkung der Besucher traten Trampelpfade auf, die das Schutzgebiet beeinträchtigen.[1]
Anfang des 18. Jahrhunderts wurde die Beurener Heide noch als Allmende zum Anbau von Hackfrüchten und Getreide genutzt. Ihr heutiges Erscheinungsbild entstand erst durch die Beweidung mit Schafen ab dem 19. Jahrhundert. 1939 versuchte man, die Heide als Ackerland zu erschließen, der Boden erwies sich aber als unbrauchbar für landwirtschaftliche Zwecke.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Regierungspräsidium Tübingen (Hrsg.): Die Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Tübingen. Thorbecke, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-7995-5175-5.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Steckbrief des Naturschutzgebietes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg
- Karte des Schutzgebiets im Daten- und Kartendienst der LUBW
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Eugen Pflumm: Für das Naturschutzgebiet "Beurener Heide" gibt es jetzt ein Konzept für die Pflege. swp.de, 3. Juli 2013, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 6. Juli 2013; abgerufen am 26. März 2014. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.