Boden (Westerwald)

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Wappen Deutschlandkarte
Boden (Westerwald)
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Boden hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 28′ N, 7° 52′ OKoordinaten: 50° 28′ N, 7° 52′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Westerwaldkreis
Verbandsgemeinde: Montabaur
Höhe: 265 m ü. NHN
Fläche: 2,3 km2
Einwohner: 688 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 299 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56412
Vorwahl: 02602
Kfz-Kennzeichen: WW
Gemeindeschlüssel: 07 1 43 005
Adresse der Verbandsverwaltung: Konrad-Adenauer-Platz 8
56410 Montabaur
Website: www.vg-montabaur.de
Ortsbürgermeisterin: Sandra König
Lage der Ortsgemeinde Boden im Westerwaldkreis
Karte

Boden ist eine Ortsgemeinde im Westerwaldkreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Montabaur an.

Boden (2020)

Der Ort liegt nördlich der A 3, fünf Kilometer von Montabaur entfernt. Durch die Gemarkung Boden fließt der Ahrbach.

Zu Boden gehören auch die Wohnplätze Bahnhof Niederahr, Guterborn und Wiesenmühle.[2]

Nachbargemeinden sind unter anderem Ruppach-Goldhausen, Heiligenroth, Moschheim, Niederahr und Meudt.

Die heutige Gemeinde Boden liegt im Gebiet des zwischen 930 und 959 zuerst beschriebenen Bannes und Kirchspiels Humbach (später Montabaur genannt).[3] Der Ort wurde erstmals im Jahr 1212 im Liber annalium iurium, in dem der umfangreiche Besitz der Trierer Erzbischöfe niedergeschrieben wurde, unter dem Namen „Bodime“ urkundlich erwähnt.[4]

Nach einem Verzeichnis aus dem Jahre 1548 war Boden eins von sieben Dörfern, die gemeinsam die „Große Zeche“ bildeten. Die „Große Zeche“ war einer von insgesamt 16 Verwaltungsbezirken („Zechen“) im kurtrierischen Amt Montabaur. Die Verwaltung einer Zeche war einem vom Montabaurer Amtmann eingesetzten Heimburger übertragen. Zur „Großen Zeche“ gehörten neben dem Dorf Boden die Dörfer Stude (heute Staudt), Bergenscheit (Bannberscheid), Lutterode (Leuterod), Oberoitzingen und Niederoitzingen (Ötzingen) und Muschheim (Moschheim). Die gesamte Zeche hatte Mitte des 16. Jahrhunderts 71 Feuerstellen (Fuyrstette = Haushalte). Im Trierer Feuerbuch von 1563 werden für das Dorf „Bodenn“ elf Feuerstellen genannt, was etwa 60 Einwohnern entspricht. Es wurden acht trierische, fünf isenburgische, ein reifenbergischer und ein steinkenterscher Untertanen (Familien) gezählt.[5]

Die erste Kapelle wurde im Jahr 1716 erbaut. Die in den Jahren 1914 bis 1916 erbaute Kirche „Maria Himmelfahrt“ prägt das heutige Dorfbild.

Eine wichtige Rolle in der Entwicklung Bodens spielt der Tonabbau, dessen Folgen um Boden deutlich sichtbar sind.

Statistik zur Einwohnerentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Boden, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[6]

Jahr Einwohner
1815 210
1835 323
1871 343
1905 331
1939 336
Jahr Einwohner
1950 377
1961 390
1970 437
1987 545
2005 543
Kirche

Der überwiegende Teil der Bevölkerung ist römisch-katholisch. Im Ort befindet sich die Kirche Mariä Himmelfahrt, die zur Pfarrei Ruppach-Goldhausen/Boden im Bistum Limburg gehört.[7] Die rund 70 evangelischen Christen werden von der Evangelischen Martin-Luther-Kirchengemeinde Wirges betreut, die zur Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau gehört.[8]

Der Gemeinderat in Boden besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzender.[9]

Sandra König (parteilos) wurde am 13. Oktober 2022 Ortsbürgermeisterin von Boden.[10][11] Bei der Direktwahl am 11. September 2022 war sie mit einem Stimmenanteil von 59,77 % gewählt worden.[12] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 wurde sie gegen einen Kandidaten der Wählergruppe Stamm mit 80,4 % der Stimmen in ihrem Amt bestätigt.[13]

Königs Vorgänger Peter Stamm hatte die Aufgabe im Jahr 2009 übernommen.[14] Zuletzt bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 76,85 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt worden.[15] Am 14. April 2022 legte er jedoch sein Ehrenamt vorzeitig nieder, wodurch eine Neuwahl erforderlich wurde.[16] Stamms Vorgänger Rudolf Eulberg hatte das Amt von 1999 bis 2009 ausgeübt.[14]

Wappen von Boden
Wappen von Boden
Blasonierung: „Gespalten von Purpur und Silber, vorne eine geschweifte, goldene Majuskel ‚M‘, erhöht um eine rotgefütterte, goldene Lilienkrone, hinten ein purpurner, linksschräger Wellenbalken.“
Wappenbegründung: Der vordere Schildteil verweist durch die Symbole – das goldene Monogramm ‚M‘ und darüber eine goldene Lilienkrone – auf die gekrönte Jungfrau Maria, die Schutzpatronin Bodens. Der hintere Schildteil deutet mit dem Wellenschrägbalken auf den Ahrbach hin, der sich durch das weiße Tonabbaugebiet windet.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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In der Nähe des Ortes liegt das Wasserschloss Hof Langwiesen.

  • Die „Big Band Boden“ bietet ein vielfältiges Musikprogramm und hat durch Auftritte u. a. auf der Loreley überregionale Bekanntheit erlangt.
  • In der Gemeinde ist der ASV Boden der Sportverein, der Ringen und Turnen als Sportarten anbietet.
  • Die Sportfreunde Boden e. V. sind in den Bereichen Tischtennis, Badminton und Leichtathletik aktiv. 2012 organisierten die Sportfreunde Boden e. V. den 1. Bodener Brinkenlauf, einen fünf Kilometer langen Volkslauf durch die Gemarkung.
  • Zwei „Themenwege Ton“ führen entlang aktueller und ehemaliger Tonabbaustätten durch Boden und einige Nachbargemeinden und bieten Informationen zum „weißen Gold“ des Westerwaldes.

Durch seine zentrale Lage im westdeutschen Bundesgebiet und die gut ausgebauten Verkehrsverbindungen ist Boden gut zu erreichen:

Commons: Boden – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 71 f. (PDF; 3,3 MB).
  3. Josef Hörle: Die westerwälder Termineien, der Zehntbezirk der Kirche zu Montabaur, Archiv für Mittelrheinische Kirchengeschichte, 5. Jahrgang 1953, S. 363 ff (Online-Ausgabe bei dilibri)
  4. Heinrich Beyer: Urkundenbuch der jetzt die Preussischen Regierungsbezirke Coblenz und Trier bildenden mittelrheinischen Territorien, Band 2, Hölscher, Coblenz 1865, S. 424 (Online-Ausgabe bei dilibri)
  5. Melchior Thamm: Verzeichnis der Dörfer und Feuerstätten sowie der Renten und Gülten fremder Herren in der Stadt und im Banne Monthabaur, anno domini 1548, Montabaur: Sauerborn, 1906, S. 29 ff. (Online-Ausgabe bei dilibri)
  6. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  7. Bistum Limburg, Pfarrei Mariä Himmelfahrt Ruppach-Goldhausen/Boden. Abgerufen am 8. Januar 2011.
  8. Evangelische Martin-Luther-Kirchengemeinde Wirges. Abgerufen am 8. Januar 2011.
  9. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  10. Marco Ortseifer: Sitzung des Ortsgemeinderates. In: Wochenblatt der Verbandsgemeinde Montabaur, Ausgabe 40/2022. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 4. Oktober 2022, abgerufen am 21. November 2022.
  11. Ernennung der Ortsbürgermeisterin, Vereidigung und Einführung in das Amt. In: Wochenblatt der Verbandsgemeinde Montabaur, Ausgabe 43/2022. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 21. November 2022.
  12. Marco Ortseifer: Öffentliche Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl zur Ortsbürgermeisterin. In: Wochenblatt der Verbandsgemeinde Montabaur, Ausgabe 37/2022. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 14. September 2022, abgerufen am 17. September 2022.
  13. Boden, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. In: Der Landeswahlleiter. Abgerufen am 16. Juli 2024.
  14. a b Susanne Willke: Boden ist ein Ort mit vielen Seiten. Jubiläum 800 Jahre. In: Westerwälder Zeitung. Mittelrhein-Verlag GmbH, Koblenz, 26. Mai 2012, abgerufen am 20. Juni 2020.
  15. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Montabaur, Verbandsgemeinde, erste Ergebniszeile. Abgerufen am 20. Juni 2020.
  16. Er war seit 2009 Ortschef: Bodener Bürgermeister Peter Stamm tritt zurück. In: Westerwälder Zeitung. Mittelrhein-Verlag GmbH, Koblenz, 20. April 2022, abgerufen am 9. Juli 2022 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).