Giesenhausen
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 42′ N, 7° 43′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Westerwaldkreis | |
Verbandsgemeinde: | Hachenburg | |
Höhe: | 300 m ü. NHN | |
Fläche: | 4,87 km2 | |
Einwohner: | 317 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 65 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 57612 | |
Vorwahl: | 02688 | |
Kfz-Kennzeichen: | WW | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 43 225 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Gartenstraße 11 57627 Hachenburg | |
Website: | giesenhausen.de | |
Ortsbürgermeisterin: | Astrid Lauer | |
Lage der Ortsgemeinde Giesenhausen im Westerwaldkreis | ||
Giesenhausen ist eine Ortsgemeinde im Westerwaldkreis in Rheinland-Pfalz. Die landwirtschaftlich strukturierte Wohngemeinde gehört der Verbandsgemeinde Hachenburg an.
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die auf 310 m ü. NHN gelegene Gemeinde liegt im Westerwald zwischen Limburg und Siegen, am Rande der Kroppacher Schweiz. Die 488 ha große Gemarkung grenzt im Norden an Stein-Wingert, im Südosten an Kroppach, im Süden an Ingelbach, im Westen an Sörth und im Nordwesten an Eichelhardt; die drei letzten Orte liegen bereits im Kreis Altenkirchen. Am Südrand der Gemarkung verläuft die Bundesstraße 414 und die Bahnstrecke Limburg–Altenkirchen. Höchster Punkt in der Gemarkung ist die Giesenhauser Höhe (348 m ü. NHN) an der Verbindungsstraße nach Kroppach, markiert durch eine Windkraftanlage. Weitläufig umgeben ist der Ort von Waldflächen im Westen bis Nordosten (Weidchen) und Acker- und Wiesenflächen.[2][3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1311 wurde Giesenhausen erstmals in einer Urkunde als Geysinhusen erwähnt. Über Geysinhuysen 1525, Geisenhausen 1579 festigt sich der Ortsname im 18. Jahrhundert zum heutigen Giesenhausen. Der Name leitet sich ab von Gieße, einer Rinne oder ein Nebenrinnsal eines Baches, und deutet demnach auf die Beschreibung Zu den Häusern an dem kleinen Bachlauf. Wirtschaftlich vorherrschend war die Landwirtschaft, für 1810 ist der Betrieb einer Dachschiefergrube nachgewiesen.[2]
Giesenhausen gehörte zum Kirchspiel Kroppach und bis Mitte des 17. Jahrhunderts landesherrlich zur Grafschaft Sayn. Die Einwohner wurden nach der Einführung der Reformation in der Grafschaft Sayn erst lutherisch und später reformiert.[4] Nach der Landesteilung der Grafschaft Sayn im 17. Jahrhundert zählte Giesenhausen zur Grafschaft Sayn-Hachenburg. 1799 ging die Grafschaft auf dem Erbweg an die Fürsten von Nassau-Weilburg. Im Zusammenhang mit der Bildung des Rheinbundes kam die Region und damit auch Giesenhausen 1806 an das neu errichtete Herzogtum Nassau. Unter der nassauischen Verwaltung war Giesenhausen dem Amt Hachenburg zugeordnet. Nach der Annexion des Herzogtums Nassau, kam der Ort 1866 an das Königreich Preußen und gehörte von 1868 an zur Provinz Hessen-Nassau und zum Oberwesterwaldkreis. Seit 1946 ist Giesenhausen Teil des Landes Rheinland-Pfalz.
- Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Giesenhausen, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[5]
|
|
|
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat in Giesenhausen besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzender.[7]
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Astrid Lauer wurde am 11. Juli 2024 Ortsbürgermeisterin von Giesenhausen.[8] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 war sie als einzige Bewerberin mit einem Stimmenanteil von 88,6 % für fünf Jahre gewählt worden.[9]
Lauers Vorgänger Michael Meier hatte das Amt zehn Jahre inne und kandidierte bei der Direktwahl 2024 nicht erneut als Ortsbürgermeister.[10]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „Spätgotischer Rundschild von einer gold-blau geteilten Leiste schräglinks geteilt, oben in Rot eine silberne Pflugschar, unten in Gold ein grüner Zweig mit drei grünen Buchenblättern.“[11] | |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Ortskern gibt es noch eine Reihe alter Bauernhäuser aus dem 18. Jahrhundert, zum Teil mit Putz und Schiefer bedeckt. Vorhanden sind auch noch einzelne Fachwerkscheunen. Das Dorfgemeinschaftshaus Haus Alhäuser in der Hauptstraße 17 befindet sich in einem großen Fachwerkhaus, das 1704 errichtet wurde. Neben dem Gemeindebüro beherbergt es auch den Jugend- und einen Gesellschaftsraum.
Zu den Naturdenkmälern zählen die Baumgruppe am westlichen Ortsrand, bestehend aus zwei Linden und einer Roteiche sowie eine Stieleiche 100 Meter südlich der Kreuzung an der Giesenhauser Höhe.
In der Gemarkung ca. 1,5 Kilometer nordwestlich des Ortes befindet sich ein alter, ca. 500 Meter langer und ein Meter hoher Grenzwall auf der Grenze zwischen Giesenhausen und Eichelhardt. Diese Gemarkungsgrenze, die gleichzeitig Kreisgrenze ist, war früher die Grenze zwischen den Grafschaften Sayn-Altenkirchen und Sayn-Hachenburg, später zwischen dem Königreich Preußen und dem Herzogtum Nassau.
Regelmäßige Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das jährlich am 30. April stattfindende, von der Maijugend organisierte, Maifest an der Grillhütte ist einer der Höhepunkte im Gemeindeleben.
Der Hobby-Club Giesenhausen veranstaltet im Sommer an einem Samstag ein Fußballturnier. Der Sonntag wird dann gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr als Dorf- und Kinderfest ausgerichtet.
Die Freiwillige Feuerwehr veranstaltet in regelmäßigen Abständen an Vatertag das Feuerwehrfest mit Spiel und Spaß für Jung und Alt.
In der Adventszeit veranstalten die Vereine abwechselnd die Nikolausfeier, bei der in der Abenddämmerung der Nikolaus im Dorf gesucht und abgeholt wird. Bisher hatte er auch immer eine Überraschung für die Kinder dabei.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Südlich des Ortes verläuft die B 414, die von Altenkirchen (Westerwald) nach Herborn führt.
- Die nächsten Autobahnanschlussstellen sind in Siegen, Wilnsdorf oder Herborn an der A 45 Dortmund–Aschaffenburg, etwa 25 Kilometer entfernt.
- Der nächstgelegene ICE-Halt ist der Bahnhof Montabaur an der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hellmuth Gensicke: Das Kirchspiel Kroppach. In: Nassauische Annalen 83. 1972, S. 209–231.
- Dieter Trautmann: Bilder, Geschichten und Nachrichten aus über 700 Jahren Giesenhausen. Altenkirchen 2001.
- Dieter Trautmann: Neue Erkenntnisse zur frühen Geschichte von Giesenhausen. In: Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen 56., 2013, S. 220–224.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Internetpräsenz der Ortsgemeinde Giesenhausen
- Ortsgemeinde Giesenhausen auf den Webseiten der Verbandsgemeinde Hachenburg
- Giesenhausen ( vom 1. Juli 2013 im Webarchiv archive.today) Ein Ortsporträt von Lutz Näkel über Giesenhausen vom 20. September 2004; Landesschau im SWR-Fernsehen in der Reihe Hierzuland
- Literatur über Giesenhausen in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ a b Landschaftsmuseum Westerwald Hachenburg: Westerwälder Beiträge 1 – Naturkundliche und kulturhistorische Denkmäler im Westerwald: Kroppacher Schweiz und Hachenburg. Hachenburg 1981, S. 45 f.
- ↑ Topographische Karte, Altenkirchen.
- ↑ Daniel Schneider: Die Entwicklung der Konfessionen in der Grafschaft Sayn im Grundriss. In: Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen 58. 2015, S. 74–80.
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Giesenhausen: Bevölkerung – Zeitreihen. In: Regional: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 15. Oktober 2022.
- ↑ Gemeindestatistik - AGS 0714302225. Abgerufen am 17. Juli 2022.
- ↑ Michael Meier (Wahlleiter): Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl zum Gemeinderat Giesenhausen am 9. Juni 2024. In: Inform – Wochenzeitung der Verbandsgemeinde Hachenburg, Ausgabe 25/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 14. Juni 2024, abgerufen am 25. Oktober 2024.
- ↑ Astrid Lauer: Konstituierende Sitzung. In: Inform – Wochenzeitung der Verbandsgemeinde Hachenburg, Ausgabe 30/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 25. Oktober 2024.
- ↑ Astrid Lauer zur Ortsbürgermeisterin gewählt – Giesenhausen. Ortsgemeinde Giesenhausen, 9. Juni 2024, abgerufen am 25. Oktober 2024 (deutsch).
- ↑ Nadja Hoffmann-Heidrich: Wahlen in der VG Hachenburg: Gemischte Gefühle nach den Ortsbürgermeister-Entscheidungen. In: Westerwälder Zeitung. Mittelrhein-Verlag gmbH, Koblenz, 13. Juni 2024, abgerufen am 25. Oktober 2024 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
- ↑ Das Wappen der Ortsgemeinde Giesenhausen. Verbandsgemeinde Hachenburg, abgerufen am 15. Oktober 2022.