Bodenseehinterland zwischen Salem und Markdorf

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FFH-Gebiet „Bodenseehinterland zwischen Salem und Markdorf“
Raderacher Seen

Raderacher Seen

Lage Bodenseekreis, Baden-Württemberg, Deutschland
Kennung DE-8221-342
WDPA-ID 555522168
Natura-2000-ID DE8221342
FFH-Gebiet 4,599 km²
Geographische Lage 47° 43′ N, 9° 21′ OKoordinaten: 47° 43′ 18″ N, 9° 20′ 51″ O
Bodenseehinterland zwischen Salem und Markdorf (Baden-Württemberg)
Bodenseehinterland zwischen Salem und Markdorf (Baden-Württemberg)
Einrichtungsdatum 11. Januar 2019
Verwaltung Regierungspräsidium Tübingen
f6

Das FFH-Gebiet Bodenseehinterland zwischen Salem und Markdorf ist ein im Jahr 2005 durch das Regierungspräsidium Tübingen nach der Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) angemeldetes Schutzgebiet (Schutzgebietskennung DE-8221-342) im deutschen Bundesland Baden-Württemberg. Mit Verordnung des Regierungspräsidiums Tübingen zur Festlegung der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung vom 5. November 2018 (in Kraft getreten am 11. Januar 2019), wurde das Schutzgebiet ausgewiesen.

Das rund 405 Hektar große Schutzgebiet Bodenseehinterland zwischen Salem und Markdorf gehört naturräumlich zum Bodenseebecken. Seine zehn Teilflächen liegen auf einer Höhe von 401 bis 563 m ü. NHN und erstrecken sich in den zum Bodenseekreis gehörenden Gemeinden Bermatingen, Daisendorf, Immenstaad, Oberteuringen, Salem und Uhldingen-Mühlhofen sowie den Städten Friedrichshafen, Markdorf und Meersburg.

Die Teilflächen umfassen den Bereich zwischen Mühlhofen im Nordwesten, der Rotach im Osten und dem Bodensee im Süden.

Wesentlicher Schutzzweck ist die Erhaltung der Weiher, Moore und Wälder im Hinterland des Bodensees.

Lebensraumtypen

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Die Vielfalt von feuchtigkeitsgeprägten Lebensraumtypen sind Zeugnis einer glazialen und postglazialen Landschaftsentwicklung sowie einer traditionellen Landnutzung. Das Schutzgebiet zeichnet sich hauptsächlich durch folgende Lebensräume aus: Mischwald (29 %), feuchtes und mesophiles Grünland (28 %), Laubwald (28 %) und Binnengewässer (5 %).

Folgende Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie kommen im Gebiet vor:[1]

EU
Code
* Lebensraumtyp (offizielle Bezeichnung) Kurzbezeichnung
3130 Oligo- bis mesotrophe stehende Gewässer mit Vegetation der Littorelletea uniflorae und/oder der Isoëto-Nanojunceata Nährstoffarme bis mäßig nährstoffreiche Stillgewässer
3150 Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hydrocharitions Natürliche nährstoffreiche Seen
3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion Fließgewässer mit flutender Wasservegetation
6410 Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden, torfigen und tonig-schluffigen Böden (Molinion caeruleae) Pfeifengraswiesen
6430 Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe Feuchte Hochstaudenfluren
6510 Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) Magere Flachland-Mähwiesen
7210 * Kalkreiche Sümpfe mit Cladium mariscus und Arten des Caricion davallianae Kalkreiche Sümpfe mit Schneidried
7230 Kalkreiche Niedermoore Kalkreiche Niedermoore
9130 Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) Waldmeister-Buchenwald
91E0 * Auen-Wälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) Auenwälder mit Erle, Esche, Weide

Folgende Arten von gemeinschaftlichem Interesse kommen im Gebiet vor:[1]

Bild EU
Code
* Art wissenschaftlicher Name Artengruppe
Bauchige Windelschnecke 1016 Bauchige Windelschnecke Vertigo moulinisana Schnecken
Kleine Flussmuschel 1032 Kleine Flussmuschel Unio crassus Muscheln
Helm-Azurjungfer 1044 Helm-Azurjungfer Coenagrion mercuriale Libellen
Spanische Flagge 1078 * Spanische Flagge Callimorpha quadripunctaria Schmetterlinge
Strömer 1131 Strömer Leuciscus souffia agassizi Fische und Rundmäuler
Kammmolch 1166 Kammmolch Triturus cristatus Amphibien
Gelbbauchunke 1193 Gelbbauchunke Bombina variegata Amphibien
Bechsteinfledermaus 1323 Bechsteinfledermaus Myotis bechsteinii Säugetiere
Großes Mausohr 1324 Großes Mausohr Myotis myotis Säugetiere
Biber 1337 Biber Castor fiber Säugetiere
Grünes Besenmoos 1381 Grünes Besenmoos Dicranum viride Moose
Gelber Frauenschuh 1902 Gelber Frauenschuh Cypripedium calceolus Pflanzen

Zusammenhängende Schutzgebiete

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Folgende acht Schutzgebiete sind Bestandteil des FFH-Gebiets:

Nr. Name Ort/e Flächenanteil
[%]
Bild
LSG 4.35.031 Bodenseeufer
Bodenseeuferlandschaft mit kleinräumigen Wechsel von bewaldeten Kuppen, steilen Molassefelsen, Streuobst- und Wiesenflächen mit eingestreuten Äckern.
Daisendorf, Immenstaad, Meersburg, Salem, Uhldingen-Mühlhofen 3
NSG 4.114
LSG 4.35.033
Hepbacher-Leimbacher Ried
Reste des ehemals großen Niedermoorkomplexes mit Schilfbereichen, Streuwiesenresten und Hochstaudenrieden sowie verlandenden Weihern als naturnaher Brut, Rast und Nahrungsraum für viele seltene, zum Teil vom Aussterben bedrohte Tierarten.
Friedrichshafen, Markdorf, Oberteuringen 16
NSG 4.227
LSG 4.35.037
Lipbachsenke
In ihrer Struktur noch weitgehend natürliche Bachaue des meist frei mäandernden Lipbachs mit anschließendem Sumpfwald, Wald- und Gehölzsaum sowie Lehmgrubengewässern („Heger Weiher“) als Lebensraum einer Vielzahl von gefährdeten und besonders geschützten Pflanzen- und Tierarten.
Friedrichshafen, Immenstaad 4
NSG 4.196
LSG 4.35.035
Markdorfer Eisweiher
Reste eines Niedermoorkomplexes als Lebensraum seltener, zum Teil vom Aussterben bedrohter Tier- und Pflanzenarten sowie als Standort einer typischen, artenreichen Streuwiesenflora.
Markdorf 4
LSG 4.35.030 Salem-Killenweiher
Landschaft um den Schlossbezirk mit Killenweiher, Bifang-, Martins- und Markgräfinweiher sowie Teilen des Tüfinger Waldes und des Banzenreuter Waldes
Salem 9
Commons: Bodenseehinterland zwischen Salem und Markdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Regierungspräsidium Tübingen (Hrsg.): Managementplan für das FFH-Gebiet 8221-342 „Bodenseehinterland zwischen Salem und Markdorf“. Bearbeitet von W. HERTER und F. WAGNER, unter Mitarbeit von H. HUNGER, K.-J. MAIER, F.-J. SCHIEL & H. TURNI (INA Südwest). 1. August 2011 (139 S., baden-wuerttemberg.de [PDF]).