Burgambach (Scheinfeld)
Burgambach Stadt Scheinfeld
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Koordinaten: | 49° 41′ N, 10° 26′ O |
Höhe: | 320 m ü. NHN |
Fläche: | 3,42 km²[1] |
Einwohner: | 105 (25. Mai 1987)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 31 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Postleitzahl: | 91443 |
Vorwahl: | 09162 |
Burgambach (auch Nieder- oder Unterambach genannt; fränkisch: Ambach[3]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Scheinfeld im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[4] Die Gemarkung Burgambach hat eine Fläche von 3,422 km². Sie ist in 276 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 12398,91 m² haben.[1][5]
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt auf freier Flur. Naturräumlich befindet es sich im Steigerwald. Der von Westen kommende Schönbach fließt unmittelbar südlich am Ort vorbei und mündet nach 500 m in die Scheine. Die Staatsstraße 2421 durchquert Burgambach und führt nach Herpersdorf (1,2 nördlich) bzw. an Grappertshofen vorbei nach Scheinfeld (2,7 km südöstlich). Die Kreisstraße NEA 28 führt nach Oberambach (1,6 km nordwestlich).[6]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde im 11. Jahrhundert im Villikationsurbar des Benediktinerinnenklosters Kitzingen als „Oninbuch“ erstmals erwähnt. Oberambach ist eine Ausbausiedlung von Burgambach. Das Bestimmungswort des zugrunde liegenden Hydronyms ist der Personenname Onno, das Grundwort ‚buoch‘ (mhd. für Buchenwald), demnach bedeutet der ursprüngliche Flurname ‚Zum Buchenwald des Onno‘.[7] Es war damals ein Lehen der Casteller Grafen. Bis ins 15. Jahrhundert besaßen diese das kleine Schloss, das noch heute als stattliches Haus existiert. Ebenso hielten hier die Casteller Ministerialen von Wiesenbronn Besitz. Im Jahr 1659 wurde im Ort ein Fall der Unzucht aktenkundig.[8]
Im Rahmen des Gemeindeedikts (frühes 19. Jahrhundert) wurde Burgambach dem Steuerdistrikt Schnodsenbach zugeordnet. Wenig später entstand die Ruralgemeinde Burgambach. Sie unterstand in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Herrschaftsgericht Schwarzenberg[9] und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Scheinfeld.[10] 1852, mit der Auflösung des Herrschaftsgerichts Schwarzenberg, kam Burgambach an das neu gegründete Landgericht Scheinfeld. Ab 1862 gehörte Burgambach zum neu geschaffenen Bezirksamt Scheinfeld (1939 in Landkreis Scheinfeld umbenannt). In der Finanzverwaltung war weiterhin das Rentamt Scheinfeld zuständig (1919 in Finanzamt Scheinfeld umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Scheinfeld, mit dessen Auflösung kam es 1879 an das Amtsgericht Scheinfeld. Die Gemeinde Burgambach hatte eine Gebietsfläche von 3,4308 km².[11] Am 1. Januar 1972 wurde Burgambach im Zuge der Gebietsreform nach Scheinfeld eingemeindet.[12][13]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 144 | 195 | 199 | 198 | 169 | 198 | 181 | 167 | 193 | 181 | 148 | 146 | 146 | 131 | 132 | 134 | 125 | 124 | 117 | 210 | 170 | 156 | 136 | 115 | 105 |
Häuser[14] | 35 | 26 | 32 | 33 | 25 | 30 | 27 | 25 | 26 | 30 | |||||||||||||||
Quelle | [10] | [15] | [16] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [23] | [16] | [24] | [16] | [25] | [16] | [26] | [16] | [16] | [16] | [27] | [16] | [11] | [28] | [2] |
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Haus Nr. 3: ehemaliges Wohnstallhaus
- Haus Nr. 7: Gasthaus Löwe
- Haus Nr. 8: ehemaliges Wohnstallhaus
- ehemalige Baudenkmäler
- Haus Nr. 4: erdgeschossiges Giebelhaus von drei zu fünf Achsen, Ende des 18. Jahrhunderts; Fachwerk mit zweigeschossiger Giebelfront; Traufbalken und Gesims an der Giebelsohle profiliert[29]
- Haus Nr. 8: erdgeschossiges Wohnstallhaus mit Giebeldach; Kellersockel, massives verputztes Erdgeschoss; die Fenster, an der Giebelseite drei, mit Hausteinrahmen und Schlussstein, gefelderte Tür, ebenso wie das Haus erste Hälfte des 19. Jahrhunderts[29]
- Haus Nr. 13: am straßenseitigen rundbogigen Eingang zum tonnengewölbten Keller datiert „1706“; zweigeschossiges Wohnstallhaus mit Satteldach; Erdgeschoss mit Ziegeln unterfangen; Obergeschoss verputztes Fachwerk mit K-Streben; ehemals zum Schloss gehörig.[29]
- Haus Nr. 14: erste Hälfte des 19. Jahrhunderts; zweigeschossiges Wohnhaus, im Obergeschoss drei zu vier Achsen, mit Walmdach auf profiliertem vorkragendem Traufgesims, unter dem ein Zahnschnitt verläuft; verputzter Massivbau; Obergeschoss ehemals Fachwerk; geknickte Eckpilaster, über denen die Gesimse in Verlängerung der Fenstersohlbänke verkröpft sind[29]
- Haus Nr. 19: erdgeschossiges verputztes Giebelhaus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, mit geknickten toskanisierenden Eckpilastern; im Friesteil Rosetten; eines der zwei Fenster der Giebelseite mit ursprünglichem Hausteinrahmen, Sohlbank und Keilstein[29]
- Haus Nr. 25: Gemeindehaus, leerstehend, erste Hälfte des 19. Jahrhunderts; erdgeschossiges Wohnstallhaus aus regelmäßigen Quadern; zwei zu vier Achsen; eingeschossiger Fachwerkgiebel; Glockentürmchen in Form eines Dachreiters auf zwei Stützen mit Zeltdach[29]
- Haus Nr. 26: ehemaliges Schloss, durch Umbau stark verändert; unterkellertes Wohnhaus von vier zu zwei Achsen, mit Satteldach, erste Hälfte des 18. Jahrhunderts; Erdgeschoss massiv, Obergeschoss Fachwerk; der Türsturz des ursprünglichen Türrahmens aus Haustein erhalten: profiliert und doppelt geohrt, erste Hälfte des 18. Jahrhunderts; in beiden Geschossen Reste verputzter Flachdecken auf von Profilstäben gesäumter Hohlkehle[29]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Burg-Ambach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 491 (Digitalisat).
- Gerhard Hojer: Landkreis Scheinfeld (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 35). Deutscher Kunstverlag, München 1976, DNB 760102457, S. 42–43.
- Wolf Dieter Ortmann: Landkreis Scheinfeld (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1967, DNB 457000929, S. 3–4.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Burgambach. In: stadt-scheinfeld.de. Abgerufen am 23. Oktober 2023.
- Burgambach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 27. September 2021.
- Burgambach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 4. November 2023.
- Burgambach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 4. November 2023.
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Gemarkung Burgambach (091224). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 2. Oktober 2024.
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 342 (Digitalisat).
- ↑ W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld. S. 3. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „ámbax“.
- ↑ Gemeinde Scheinfeld, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 23. Oktober 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 2. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 23. Oktober 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld. S. 3 ff.
- ↑ Einfall 1659
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 84 (Digitalisat).
- ↑ a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 15 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 817 (Digitalisat).
- ↑ https://wiki.genealogy.net/Scheinfeld#Politische_Einteilung
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 565.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 266 (Digitalisat). Im Historischen Gemeindeverzeichnis werden hiervon abweichend 194 Einwohner angegeben.
- ↑ a b c d e f g h i Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 183, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1079, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 172 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1244, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 68 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 196 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1179 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 198 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1251 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 198 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1289 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1116 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 176 (Digitalisat).
- ↑ a b c d e f g G. Hojer: Landkreis Scheinfeld. S. 42 f. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen. Ursprüngliche Hausnummerierung.