Dhün
Dhün Gemeinde Odenthal
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Koordinaten: | 51° 4′ N, 7° 11′ O | |
Lage von Dhün in Odenthal
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Karte der Großen Dhünntalsperre mit Lage von Dhün
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Dhün war eine Ortschaft, die in der Großen Dhünntalsperre untergegangen ist.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dhün lag etwa 300 m westlich von Plätzmühle am Einlauf eines von Neschen herabkommenden Bachs in die Dhünn und gehörte zur Gemeinde Odenthal. Es war viele hundert Jahre lang Sitz eines Altenberger Hofgerichtes.
Dadurch hatte der Weiler eine bedeutende Position in seiner Umgebung.[1] Hier standen fünf Häuser, eins auf der südlichen und vier auf der nördlichen Straßenseite.[2] Es hieß, dass der Ort die „kleinsten und schnuckeligsten“ Fachwerkhäuser im Tal gehabt habe.[3]
Aus einer erhaltenen Steuerliste von 1586 geht hervor, dass die Ortschaft Teil der Honschaft Breidbach im Kirchspiel Odenthal war.[4]
Die Topographia Ducatus Montani des Erich Philipp Ploennies, Blatt Amt Miselohe, belegt, dass der Wohnplatz 1715 als Freyhof kategorisiert wurde und mit Gerlichs Dünn bezeichnet wurde.
Unter der französischen Verwaltung zwischen 1806 und 1813 wurde die Herrschaft aufgelöst. Dhünn wurde politisch der Mairie Odenthal im Kanton Bensberg zugeordnet. 1816 wandelten die Preußen die Mairie zur Bürgermeisterei Odenthal im Kreis Mülheim am Rhein.
Der Ort ist auf der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1824 als Dhünn und auf der Preußischen Uraufnahme von 1840 als Dünn verzeichnet. Ab der Preußischen Neuaufnahme von 1892 ist er auf Messtischblättern regelmäßig als Dhün oder ohne Namen verzeichnet. Dhün war seit jeher Teil der katholischen Pfarrei Odenthal.
Jahr | Einwohner | Wohn-
gebäude |
Kategorie | Bemerkung |
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1822[5] | 36 | Ackergüter | ||
1830[6] | 40 | Ackergut | ||
1845[7] | 52 | 9 | Ackergüter | Dühn genannt. |
1871[8] | 46 | 9 | Hofstelle | Dhünn genannt. |
1885[9] | 45 | 10 | Wohnplatz | |
1895[10] | 41 | 9 | Wohnplatz | |
1905[11] | 28 | 7 | Wohnplatz |
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Das Dhünntal, Die Hofschaften abgerufen am 16. April 2017
- ↑ Manfred Link: Das obere Dhünntal – Große Dhünntalsperre, Hrsg. Landschaft und Geschichte e. V., Odenthal 2010, S. 75
- ↑ Ursula Schmidt-Goertz: Die Dhünntalsperre spült die Jahrtausende frei, in: Rheinisch-Bergischer Kalender 1996, S. 63.
- ↑ Gerd Müller: Odenthal, Geschichte einer Bergischen Gemeinde, Herausgegeben von der Gemeinde Odenthal, Odenthal 1976
- ↑ Alexander A. Mützell: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 1. Karl August Künnel, Halle 1821.
- ↑ Friedrich von Restorff: Topographisch-statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830
- ↑ Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln : nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. / hrsg. von der Königlichen Regierung zu Cöln [Köln], [1845]
- ↑ Königliches Statistisches Bureau Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevölkerung. Die Rheinprovinz, Nr. XI. Berlin 1874.
- ↑ Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1888.
- ↑ Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1897.
- ↑ Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft XII), Berlin 1909.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Marita Jendrischewski: Das Dhünntal – Menschen und Geschichte(n) einer versunkenen Landschaft, Verlag Jendrischewski, ISBN 978-3-00-047635-8
Webseiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Zeitreise ins versunkene Dhünntal abgerufen am 14. April 2017
- Heimat wich Dhünn-Talsperre. Einer versunkenen Welt auf der Spur abgerufen am 14. April 2017