Diskussion:Auen-Blätterporling

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Letzter Kommentar: vor 23 Tagen von Meloe in Abschnitt Taxonomie
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KALP-Kandidatur vom 18. Februar bis 6. März 2012, Ergebnis: ergebnislos

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Auen-Blätterporling
Auen-Blätterporling

Der Auen-Blätterporling (Lenzites warnieri) oder Auen-Blättling ist ein Porenpilz aus der Gattung der Blätterporlinge (Lenzites). Er besitzt einen korkigen, halbrunden und tellerförmigen Fruchtkörper ohne Stiel und eine lamellenförmige Fruchtschicht. Die Art ist ein Weißfäuleerreger an lebendem Holz und tritt am Stamm verschiedener Laubbaumarten entlang von Gewässern in submediterran-feuchtem Klima auf. Der Auen-Blätterporling bildet einjährige Fruchtkörper aus, die im Frühjahr Sporen aussetzen und sich nicht neu bilden.

Letztes Jahr im Mai haben wir beim RBIO-Treffen in Ungarn eine Exkursion ans Donauufer unternommen. In den Auenwäldern haben fanden wir einen Pilz, den ich auf Anhieb absolut nicht zuordnen konnte – oben Porling, unten Lamellen. Benutzer:Ak ccm hat mich dann auf die richtige Spur gebracht und mich bei der Literatursuche helfend unterstützt. Das Ergebnis ist dieser Artikel über einen bemerkenswerten und hochinteressanten Pilz.--Toter Alter Mann 19:54, 18. Feb. 2012 (CET)Beantworten

Leider gibts kein Bild mit Pilz am Baum, die schattigen Bilder vom Fruchtkörper sind auch irgendwie nicht so schick. Nochmal Bild: die Vebreitungskarte ist vielleicht suboptimal gestaltet, vor allem die organgen Punkte habe ich erstmal nicht entdeckt. Vielleicht war ich auch zu dumm, aber den Sinn des Einleitungssatzes "Der Auen-Blätterporling bildet einjährige Fruchtkörper aus, die [...] sich nicht neu bilden." habe ich erst kapiert, als ich weiter unten lesen konnte, dass der Pilz angeblich nur einmal überhaupt einen Fruchtkörper ausbildet. Bisschen viel fand ich auch die detaillierte Aufreihung jeglichen Fundortes. Just my two cents. Grüße! --TP12 16:40, 20. Feb. 2012 (CET)Beantworten
Hallo TP12. Ja, da hast du nicht unrecht. Leider komme ich selbst so schnell nicht mehr nach Ungarn und als wir da am Strand waren, hatte auch niemand eine Kamera mit. Was die Verbreitung und die Karte angeht, ist die Situation leider etwas diffizil. Wie du dem Text entnehmen kannst, sind die Vorkommen sehr zerstreut, eine extrapolierte Karte gibt es in der Literatur nirgends. Vielleicht kann ich aber wenigstens bei der Aufzählung der Fundorte entschlacken. Was die Bilder angeht, werde ich mal in der Fotowerkstatt anfragen.--Toter Alter Mann 18:29, 20. Feb. 2012 (CET) Hab jetzt alles mal umzusetzen versucht, ich hoffe so ist es besser.Beantworten

KALP DISKUSSION Ausgewertet am 19. April 2012. ERGEBNIS: Lesenswert

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Getrockneter Fruchtkörper
Getrockneter Fruchtkörper

Der Auen-Blätterporling (Lenzites warnieri) oder Auen-Blättling ist ein Porenpilz aus der Gattung der Blätterporlinge (Lenzites). Er besitzt einen korkigen, halbrunden und tellerförmigen Fruchtkörper ohne Stiel und eine lamellenförmige Fruchtschicht. Die Art ist ein Weißfäuleerreger an lebendem Holz und tritt am Stamm verschiedener Laubbaumarten entlang von Gewässern in submediterran-feuchtem Klima auf. Der Auen-Blätterporling bildet ein Mal im Leben Fruchtkörper aus, die im Frühjahr Sporen aussetzen und danach unfruchtbar werden.

Dieser Artikel hat dieses Jahr schon einmal kandidiert, leider haben sich nicht genug Leute an der Abstimmung beteiligt, weshalb sie zu keinem Ergebnis kam. Der Pilz ist ziemlich selten und hat Pilzforschern in den letzten 150 Jahren so manches Kopfzerbrechen bereitet. Ich habe versucht, seine Eigenheiten und Theorien darüber so anschaulich wie möglich darzustellen und würde mich freuen, wenn sich zumindest drei Leute fänden, die bereit sind, ihre Stimme abzugeben.--Toter Alter Mann 14:15, 29. Mär. 2012 (CEST)Beantworten

Ich beschäftige mich hier erstmalig mit Pilzen und mein Interesse ist geweckt. Da ich aber völlig fachfremd bin habe ich eine Frage:

  • Sollte der folgende Satz: Das Myzel ist heterothallisch und tetrapolar. - nicht ein wenig mehr ausformuliert werden? Da das Myzel hier zum ersten mal erwähnt wird, wäre es mMn schon interessant zu erwähnen, das sich dieses in das Baumholz erstreckt (im Gegensatz zum Fruchtkörper, also laienhaft gesagt so eine Art Wurzel darstellt, wenn ich es richtig verstanden habe?!) und das mit heterothallisch der Fortpflanzungsmechanismus des Pilzes bzw. des Myzels gemeint ist (gibt es da eigentlich ein Unterschied). Tetrapolar ist für mich zwar auch ein bömisches Dorf, aber nach Lektüre des verlinkten Artikels Kreuzungstyp, würde es wohl zu weit führen dieses an dieser Stelle näher auszuführen. Soweit erstmal, MfG--Krib (Diskussion) 23:16, 29. Mär. 2012 (CEST)Beantworten

Der Artikel ist zwar sehr fachsprachlich gehalten, aber es handelt sich auch nicht um ein Grundlagenartikel (Verlinkungen gibt es genug, welche mich durchaus aufklärten) und daher aus Sicht eines Laien Lesenswert! Einige kleine Sachen könnten allerdings noch ergänzt bzw. verändert werden:

  • Paläarktis ist mMn nun nicht der geläufigste Begriff und ein Umschreibung (mit evtl. Begriff in Klammern) würde dem Artikel sicher gut tun.
  • Interessieren würde mich ob die Ausdehnung des Myzel im Baum nicht auch zu den Merkmalen gehört und ich hätte nichts gegen eine Erwähnung/Beschreibung.
  • Unklar ist mir was mit dem Pilz nach dem Zyklus "Herbst=>Fruchtkörper=>Winter=>Frühjahr=>Sporulation=>keine neuen Fruchtkörper" geschieht? =>evtl. Tot? bzw. Lebenszeit (Fruchtkörper/Myzel) wie lange?
  • Ein Bild eines lebenden Auen-Blätterporling wäre (irgendwann mal) auch nicht schlecht.

MfG--Krib (Diskussion) 18:23, 30. Mär. 2012 (CEST) Nur aus Neugier! Fortpflanzung: Nach meinem Verständnis geschieht dieses durch die Sporen, welche heterothallisch aus dem Myzel entstehen und auf einem neuen Baum ein neues Myzel entstehen lassen. Richtig?Beantworten

Hallo Krib, danke für die vielen Anregungen, einige habe ich schon umgesetzt. Ich will mal kurz ganz durcheinander drauf antworten: Paläarktis ist da (leider) der korrekte Begriff, weil die Art auch in Nordafrika wächst. Zum Myzel hab ich ein bisschen was geschrieben; leider ist die Mykologie eine noch sehr anthropozentrische Wissenschaft. Ich habe im Grunde nur Beschreibungen des Fruchtkörpers gefunden, mit dem Myzel im Holz hat sich bislang keiner beschäftigt. Über den Lebenszyklus kann man an der Stelle nur mutmaßen. Da der Pilz wie jeder Organismus auf Nährstoffe angewiesen ist, stirbt er wohl ab, wenn das Holz zu einem gewissen Grad zersetzt ist und sich der Stoffwechsel nicht mehr aufrecht erhalten lässt. Dazu hab ich aber keine Informationen. Und ein Bild des Fruchtkörpers schaffe ich ran, sobald ich mal wieder an der ungarischen Donau spaziere – versprochen :) Was die Heterothallie angeht: So ungefähr. Heterothallisches Myzel kann nicht ohne weiteres mit sich selbst verschmelzen, sondern nur + mit −. Einige Pilze haben nur eingeschlechtliche Sexualorgane, weshalb sie sich dann nicht selbst befruchten können; andere können das durch Diözie, auch wenn sie heterothallisch sind. Alles ziemlich kompliziert (auch für mich), ich hoff ich kann das mal in den entsprechenden Artikeln irgendwann besser erklären.Toter Alter Mann 10:25, 1. Apr. 2012 (CEST)Beantworten
Danke für die erklärenden Worte (das mit dem Nahrungsangebot klingt logisch) und maximale Erfolge beim SW! MfG--Krib (Diskussion) 11:02, 1. Apr. 2012 (CEST)Beantworten

Hallo TAM. Lesenswert auf jeden Fall schonmal. Anmerkungen:

  • Folgende Sätze in der Einleitung lesen sich nach meinem Empfinden leicht holprig:

Michel Durieu de Maisonneuve und Camille Montagne beschrieben Lenzites warnieri 1860 als erste anhand eines Fundes aus Nordalgerien., Die Art ist ein Weißfäuleerreger an lebendem Holz und tritt am Stamm verschiedener Laubbaumarten entlang von Gewässern in submediterran-feuchtem Klima auf. Aus den letzteren könnte man vielleicht besser zwei Sätze machen.

  • Der Fruchtkörper des Auen-Blätterporlings ist ein flach halbtellerförmiger, halbrunder oder durch eine kleinere Einbuchtung in zwei Hälften geteilter Hut. – Der Satz liest sich etwas komisch. Was ist der Unterschied zwischen "halbrund" und "halbtellerförmig"? Eine "kleinere Einbuchtung" wird kaum den ganzen Hut "teilen" können.
  • Was sind denn "Zystidiolen"? Vielleicht verlinken oder im Text erklären?
  • Interessant wäre vielleicht, wie alt die Fossilfunde sind. Konnten die Funde bestimmten Warmzeiten zugeordnet werden?

Gruß, --Jens Lallensack (Diskussion) 11:33, 8. Apr. 2012 (CEST)Beantworten

Hallo Jens, danke für dein Votum. Die Sätze habe ich zu entschwurbeln versucht. Halbtellerförmig habe ich gewählt, weil der Begriff so in der Literatur verwendet wird. Ich denke er zielt auf die Beschreibung von Fruchtkörpern ab, die keinem perfekten Kreisbogen entsprechen. Wie das mit der Einbuchtung aussieht, kannst du auf dem Foto in der Taxobox sehen. Natürlich teilt sie nicht den ganzen Hut, aber die zwei Hälften werden deutlich. Zystidiole habe ich mal verlinkt und werde ich demnächst schreiben; ich hoffe es ist im Kontext erstmal nicht zu verwirrend. Das Alter der Fossilfunde habe ich nachgetragen.--Toter Alter Mann 17:05, 9. Apr. 2012 (CEST)Beantworten
  • Gern lesenswert - natürlich nicht unkommentiert:
    • Bei der Morphologie ist mir die Wichtung zwischen dem (nur saisonalen) Fruchtkörper und der eigentlich überwiegenden Pilmasse, dem Mycel im Holz, zu unausgewogen. Letzteres wird nur in einem Satz am Ende der mikroskopischen Beschreibung abgehandelt, sollte imho jedoch vorangestellt werden.
    • Die Hypothese der 18-°C-Juliisotherme erscheint mir bei diesem sehr punktuellen und zugleich raumgreifenden Verbreitungsgebiet allerdings zu trivial (aber gut, ist eine Hypothese).
    • Im Kladogramm würde ich die Arten oberhalb der Zinnobertrameten (Pycnoporus) der ja schon zusammengefassten Gruppe "restliche Trameten und Verwandte" zuschlagen, für die Artsystzematik bringen die keinen Mehrwert.
    • Verwirrend finde ich die Schwesterarten-Zuordnung, die mit dem Kladogramm unter der beschriebenen Polyphlyie nicht in Einklang zu bringen ist.
  • Gruß, -- Achim Raschka (Diskussion) 11:58, 8. Apr. 2012 (CEST)Beantworten
Hallo Achim!
  • Ist jetzt vorangestellt. Zur Myzelmorphologie gabs leider nicht viel mehr.
  • Natürlich dürften im Artareal selbst noch andere Faktoren greifen; die mangelnde Kartierung dürfte ihr übriges tun. über die 18 °C hinaus wird es aber kaum Funde geben – so ist das gemeint.
  • Hab da nochmal einen Satz eingeschoben und deinen Vorschlag in der Box umgesetzt.
Liebe Grüße & vielen Dank, Toter Alter Mann 17:05, 9. Apr. 2012 (CEST)Beantworten

Lesenswert, wieder etwas gelernt. --Joes-Wiki (Diskussion) 08:49, 12. Apr. 2012 (CEST)Beantworten

Auswertung: Der Artikel ist in dieser Version Lesenswert. Gratuliere. --RBinSE (Diskussion) 08:17, 19. Apr. 2012 (CEST)Beantworten

Taxonomie

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Traditionell wurden alle Porlinge mit lamellentragendem Fruchtkörper nach Lenzites gestellt („Blätterporlinge“). Diese Auffassung ist heute nicht mehr haltbar. Das klingt ja im Artikel an. aber egal, ob man zumindest provisorisch eine Gattung Lenzites aufrechterhält (wie Justo+Hibbett 2012 doi:10.1002/tax.606003) oder Lenzites in die Synonymie von Trametes versenkt (wie Welti et al. 2012 doi:10.1007/s13225-011-0149-2): in allen Fällen ist „Lenzites“ warnieri nicht in dieser Gattung zu rechtfertigen. Sie ist nichtmal besonders nahe mit der Typspezies verwandt. Welti et al. haben für sie 2022 als Cellulariella warnieri in diese Gattung umkombiniert (doi:10.5943/cream/12/1/7) und folgen damit dem Konzept von Ivan Victorovich Zmitrovich (Conspectus systematis Polyporacearum v. 1.0 2018). Das wurde auch von Index Fungorum und Species Fungorum so nachvollzogen (bisher aber nicht von Mycobank). Taxonomie von Porlingen ist zugegebenermaßen heute ein undankbares Thema, weil das System inzwischen nur noch wenig mit den Klassikern (Ryvarden, Großpilze Baden-Württembergs, Pilze der Schweiz) zu tun hat. Aber hier hätten wir ein L-Bapperl drin. Umstellung hier ist sonst zugegebenermaßen weniger dringend als in vielen anderen Fällen. Aber wer sollte sich jetzt die Polyporaceae antun wollen? Ggf. reicht ja hier eine Protokollnotiz. Unsere Systematik-Artikel veralten vor sich hin, nicht nur dieser.--Meloe (Diskussion) 18:03, 25. Nov. 2024 (CET)Beantworten