Diskussion:Gang (Geologie)
Gangschwarm
[Quelltext bearbeiten]Hier würde mir noch der Begriff Gangschwarm fehlen, der in der Literatur über Vulkanismus oft verwendet wird. Ich nehme an, er ist nicht synonym mit Gangschar ? --Sextant 13:45, 23. Nov. 2008 (CET)
- Gangschar bezeichnet lt. geol. Wörterbuch[1] ein System von Gängen mit gleicher Orientierung (und oft auch gleicher Genese). Gangschwarm wird im Lemma Dyke unter Vorkommen kurz gestreift, und bezieht sich meiner Meinung nach vor allem auf magmatische Gänge, also Dykes, und wäre hier trotz des Namens nicht so gut platziert. Ansonsten ist es nach Eisbacher[2] synonym zu Gangschar.--Jo 21:25, 24. Nov. 2008 (CET)
- ↑ Hans Murawski: Geologisches Wörterbuch. 11. Auflage. Ferd. Emke Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 978-3-8274-1445-8, S. 71 f.
- ↑ Gerhard H. Eisbacher: Einführung in die Tektonik. 1. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart 1991, ISBN 3-432-99251-3, S. 47.
Streichen der Gänge
[Quelltext bearbeiten]Ich habe die Gangbezeichnung und die Streichrichtung eingefügt. Ich hoffe es ist o.k.--Privoksalnaja 19:15, 16. Feb. 2011 (CET)
- Jein. Zum Ersten musst Du erklären, von wo die Bezeichnungen stammen. Hört sich an wie Harz. Zum Zweiten solltest Du den Kontext nennen (Bergbau), und zum Dritten die Angaben erklären (Streichen in °/Richtung des Einfallens). Zuletzt dann als feinen Abschnitt an das Ende des betreffenden Kapitels einreihen, weil Spezialfall, und die Quelle als <ref> dahinterschreiben. Ich parke deshalb Deinen Beitrag hier zwischen, dann kannst Du zur Tat schreiten.
- Also:
- von wo
- Kontext
- Streichen in °/Richtung des Einfallens
- Stehender Gang 0° - 45° N - NO
- Morgengang 45° - 90° NO - O
- Spatgang 90° - 135° O - SO
- Flacher Gang 135° - 180° SO - S
- Quelle
- Gruß.--Jo 21:54, 16. Feb. 2011 (CET)
- O.K. Die Streichrichtung hatt mit dem Einfallen nichts zu tun, sondern richtet sich nach dem alten Bergmännischen Kompaß der in 2 mal 12 Stunden eingeteilt ist. Ein Morgengang streicht deshalb gegen Morgen. Hier ein Zitat zum Einfallen "Morgengang , im Bergbaue, ein Gang, welcher sein Streichen gegen morgen hat, oder die 3te bis 6te Stunde führet. Ein rechtfallender Morgengang ist derjenige, welcher zwischen Morgen und Mittag zu Tage ausstreicht, und seine schräg laufende Fläche gegen Abend und Mitternacht richtet. Ist die Richtung desselben umgekehrt, so nennt man ihn widersinnig." "In den Bergwerken ist die Stunde, Fr. l' Heure de la Boussole des Mineurs, ein Maaß, welches den zwölften Theil eines halben als horizontalliegenden Zirkels beträgt. Durch die mit der Magnetnadel abgenommenen Stunden werden die vier Arten streichender Gänge bestimmt; wenn nun die Nadel auf 1, 2, 3 einspielt, wird der Gang ein stehender Gang; auf 4, 5, 6 ein Morgengang; auf 7, 8, 9 ein Spatgang; auf 10, 11 und 12 ein flacher Gang genannt, wobei zu bemerken ist, daß mit dem Kompasse bei Abnehmung der Stunden unter der Erde auf der Horizontallinie des Streichens jedesmal der Punkt Septentrio vorausgekehrt, und auf dem Kompasse die Weltgegenden, Morgen und Abend, verwechselt seyn müssen. -- Beim <177, 417> Markscheider heißt Stunde, wie auch schon oben, S. 390, bemerkt worden, einen Ort nach derselben betreiben, daher die Stunde des Stollens, der Strecke oder des Orts angeben, wenn nämlich einer von diesen Oertern nach einer gegebenen Stunde getrieben werden soll. Die Stunde abnehmen, heißt das Streichen der Gänge durch den Kompaß bemerken. Die Stunde angeben, eine bestimmte Lage einer geraden Linie eines Orts in den Bergwerken gegen die Mittagslinie abstecken. Die Stunde aus der Grube an den Tag bringen oder abstecken, Fr. Marquer le cours d' un filon par des pieux fiches, eine Verrichtung des Markscheiders, da er das Streichen des Ganges, welches er in der Grube hat, über Tage mit eingeschlagenen Pfählen bemerkt." Entnommen aus http://www.kruenitz1.uni-trier.de/xxx/m/km08448.htm Die Gradeinteilung und Himmelsrichtung findest du in jedem Fachbuch über Bergbau. Glück Auf --Privoksalnaja 12:44, 17. Feb. 2011 (CET)
- Vielen Dank für die Infos.--Jo 22:15, 17. Feb. 2011 (CET)
- Sieht gut aus. Nur noch zum Einfallen, aus der selben Quelle.Wenn man nach dem Fallen eines Ganges fraget, so will man wissen, unter was für einen Winkel sich derselbe in das Gebirge senket, d. i. was für einen Winkel ein solcher Gang mit der Horizontallinie mache. In diesem Falle bedienet man sich des so genannten Gradbogens, den man mit seiner geraden Fläche an die eine Seite des Ganges anleget, da denn der Perpendikel den Grad des gesuchten Winkels auf dem halben Zirkelbogen abschneidet. Fällt der Perpendikel zwischen den ersten und achten Grad, so heißt ein solcher Gang ein schwebender Gang, Fr. Filon couché, oder horizontal. Die flachen Gänge, Fr. Filon plat, machen mit der Horizontallinie 20 bis 50; donlege Gänge, Fr. Filon oblique, oder incliné, <16, 14> von 60 bis 80; stehende, senkrechte oder so genannte Seiger=Gänge, Fr. Filon droit, oder perpendiculaire, hingegen von 80 bis 90 Grad. Die Flötze haben insgemein eine Neigung von Null bis 20 Grad. Glück Auf--Privoksalnaja 13:26, 18. Feb. 2011 (CET)
- Vielen Dank für die Infos.--Jo 22:15, 17. Feb. 2011 (CET)
Gang****
[Quelltext bearbeiten]Wäre es möglich die richtige fachliche Wörter zu verwenden??? Schechte Benotung meinerseits nur wegen der sehr schlechten Wortwahl...Deutsche Sprache richtig anwenden, danke!(nicht signierter Beitrag von 212.101.20.241 (Diskussion) 08:03, 24. Jan. 2012 (CET))
- Klar wäre das möglich. Dazu müsstest Du uns allerdings mitteilen, wo Du eine falsche Wortwahl siehst. Wir sind ja keine Hellseher. Grüße Geoz 10:15, 24. Jan. 2012 (CET)
- Er meint sicher den oben stehenden Diskussionsbeitrag und hat nicht gemerkt, das hier aus einem altem Fachbuch zitiert wird. Glück Auf--Privoksalnaja 16:08, 24. Jan. 2012 (CET)
kku-mgu
[Quelltext bearbeiten]Es sind wahrscheinlich typisch erzgebirgische Bezeichnungen. Allerdings stimmt in der Erklärung die Mineralisation nicht. kku-Kamquarz-Kalzit-Uran. Wie der Name schon sagt, Quarz, Calcit und Uran. Fluorit ist eher die Ausnahme. kku gehört zur Folgengruppe qu (Quarz, Uran). mgu-Mg-Karbonat-Uran. Dolomit eigentlich nicht. Das wird in die Formation dse gestellt, wenn man es überhaupt so strikt trennt. mgu gehört zur Folgengruppe Karbonate-Sulfantimonide (krsfsb). In der Westerzgebirgischen Fazies treten Eisenminerale hier nicht auf. Das deutet eher auf eine Überprägung durch die Folgengruppen flq oder hmba hin.--Privoksalnaja (Diskussion) 13:17, 8. Jul. 2015 (CEST)
- Vielen Dank für die ausführliche Erläuterung, ich hatte mich schon gewundert, warum hier „k“ für Quarz steht. Die Bezeichnung „Kammquarz“ (für Gangquarz) ist mir nicht so geläufig. Ich hatte versucht, mich bei Lipp & Flach (2003) schlau zu machen, aber die exakte Bedeutung des Kürzels „kku“ ist darin nicht erläutert.
- Dolomit ist ja ein Mg-Karbonat – CaMg(CO3)2 – aber es gibt auch Mg-reichen Kalzit. In der Schneeberg-Monographie wird Dolomit jedenfalls im Zusammenhang mit der mgu- und der dse-Formation genannt, offenbar ist da der Übergang fließend.
- Die Angaben zur Mineralisation stammen nicht von mir, sie standen so ähnlich bereits im Artikel drin und stehen so auch auf Commons. Ich habe mich da auf die Kenntnisse des Uploaders verlassen. Wie typisch oder untypisch Eisenminerale für die Dolomitgänge sind, kann ich mangels Erfahrung nicht sagen. Goethit wird bei Lipp & Flach (2003) garnicht explizit erwähnt, auch die von dir genannten flq- (Fluorit-Quarz?) und hmba- (Hämatit-Baryt?) Gänge nicht, lediglich im Zusammenhang mit einer e-Formation (Eisen-Mangan, mit Quarz als Gangart) wird „Brauneisenerz“ (d.h. Limonit, Goethit u.ä.) erwähnt. Ob der Dolomitgang auf dem Foto (wenn es denn einer ist) sein Goethit durch Überprägung erhalten hat, kann ich nicht beurteilen, Wenn du meinst, dass das sehr wahrscheinlich sei, sollte man die Bildunterschrift entsprechend ändern (auch hinsichtlich der anderen Punkte) und sinnigerweise dann auch die Beschreibung auf Commons. Kontaktaufnahme mit dem Uploader wäre dahingehend wohl nicht das verkehrteste. --Gretarsson (Diskussion) 14:53, 8. Jul. 2015 (CEST)
- Ich hab mein Wissen auch nur aus dem Band 3 der Bergbaumonographie. Kammquarz ist übrigens nicht Gangquarz. Er zeichnet sich dadurch aus, das hier die länglichen Einzelkristalle erkennbar sind und er deshalb wie ein Kamm aussieht. flq und hmba hast du richtig gedeutet. Ich hatte es nicht extra noch einmal geschrieben.--Privoksalnaja (Diskussion) 15:02, 8. Jul. 2015 (CEST)
- (Einschub) Ah, OK, einigen wir uns auf eine spezielle Form von Gang- und Kluftquarz. --Gretarsson (Diskussion) 15:35, 8. Jul. 2015 (CEST)
- @Geomartin: ist vom Fach. -- Glückauf! Markscheider Disk 15:04, 8. Jul. 2015 (CEST)
- Ich hab mein Wissen auch nur aus dem Band 3 der Bergbaumonographie. Kammquarz ist übrigens nicht Gangquarz. Er zeichnet sich dadurch aus, das hier die länglichen Einzelkristalle erkennbar sind und er deshalb wie ein Kamm aussieht. flq und hmba hast du richtig gedeutet. Ich hatte es nicht extra noch einmal geschrieben.--Privoksalnaja (Diskussion) 15:02, 8. Jul. 2015 (CEST)
- Hallo, kku (frueher auch manchmal uqk) enthaelt recht haeufig Fluorit - in BBM 17 wird Fluorit fuer die kku gleichwertig mit Kalzit genannt, waehrend die flq nicht aufgefuehrt ist. Auch fuehrt die mgu Eisenminerale, auch wenn der Goethit wohl falsch ist - wollte wahrscheinlich Haematit schreiben. Zunachst sind die Dolomite der mgu eigentlich Mischkristalle der Dolomit-Ankerit Reihe, also wechselnden Kationenanteilen von Ca-Mg-Fe. Aber wie beschrieben ist auch Haematit haeufig. Die detaillierteste Beschreibung der Gaenge lieferte die oben erwaehnte Monographie 10 von Lipp, wenn auch mit Fokus auf Schneeberg-Schlema-Alberoda, das diskutierte Bild stammt von Haemmerlein. Nach Lipp besteht die kku aus drei Untertypen: Quarzige Abfolgie; Kalzit-Pechblende Abfolge; sulatische Abfolge. Genauso hat die mgu Untertypen: dolomitische Abfolge; selenidische Abfolge (dse); sulphidische Abfolge und wieder sulfatische Abfolge. Zwischen den einzelnen Revieren unterscheidet sich dies aber, die dse ist in Poehla im Gegensatz zu Schlema sehr selten, und in Jachymov wohl ueberhaupt nicht vertreten. Genauso ist auch Calcit in der kku Poehla seltener (bzw weniger dominant, immer noch weit verbreitet) als in Schlema. Die Bezeichungen der Gangformationen bezieht sich ja auch darauf, was charakteristisch bzw wichtig fuer diese Gaenge erachtet wurde, nicht unbeding was haefig vorkam. Berechnet man die Gesamtmenge von Pechblende ueber die gesamte Gangflaeche der kku, so ist sie eigentlich als selten zu betrachten, <<1%, ebenso die Selenide in der dse. Aber dies waren eben die Komponenten dieser Formationen, die interessierten bzw sie von anderen Abfolgen mineralogisch unterschieden.Geomartin (Diskussion) 23:19, 8. Jul. 2015 (CEST)
- Hallo Geomartin, erstmal danke für deine prompte Reaktion und die fundierten Ausführungen, aus denen ich für die Bildbeschreibung (hier wie auf Commons) folgere: die Angabe „Goethit“ ist im Hinblick auf den mgu-Gang durch die weniger konkrete Angabe „Eisenmineral(e)“ zu ersetzen, was Ankerit einschlösse bzw. dass man den Gang hinsichtlich der Hauptmineralisation direkt als Dolomit-Ankerit-Gang anspricht. Dass die Pechblende (oder was sonst noch an Uranmineralen da so drinsteckt) den geringsten Anteil an der Mineralisation stellt, steht wohl außer Frage, das ist ja bei anderen Ganglagerstätten nicht anders, die Gangart stellt in der Regel den größten Anteil an der Mineralisation, zumindest Baryt ist dahingehend ja sogar durchaus von ökonomischem Interesse (gewesen). --Gretarsson (Diskussion) 01:14, 9. Jul. 2015 (CEST)