Diskussion:Gilgamesch-Epos

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Zusammenfassung des Epos

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Da wir ja hier Probleme haben zu einem Konsenz zu kommen habe ich einen Vorschlag hier die Diskussion mal als Spielwiese zu verwenden. Ich pake hier den Originaltext rein wie er jetzt ist, und jeder kann Ändern wie er meint, dass es ausschauen soll, ohne Ständig den Artikel selber zu verändern.

Spielwiese der Zusamenfassung zur STB Version Tafel 1-11

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Der, der die Tiefe sah, der, der das Verborgene kannte, der, der die Weisheit erlangte, der, der das geheime Erfuhr und brachte die Kunde von der Zeit vor der Flut, der erbaute die Mauer von Uruk . Gilgamesch, der König von Uruk, zu Zweidritteln göttlich und zu einem Drittel menschlich. Er ist gewachsen wie ein Riese, hat außergewöhnliche Kraft, ist furchtlos und schön, aber auch überheblich und rücksichtslos. Er lässt sein Volk für seine Bauten schuften und hört nicht die Klagen. In Ihrer Not rufen die Bewohner von Uruk die Götter um Beistand an.

Um den Herrscher zu bändigen, erschafft die Muttergöttin Aruru gemäß der Anordnung des Himmelsgottes An, Vater der Ištar, aus Lehm Enkidu, der zunächst als wildes, menschenähnliches Wesen in der Steppe bei Uruk mit den Tieren der Wildnis zusammenlebt.[1] Gilgamesch erhält mittels zweier Träume Kenntnis von Enkidu. Gilgameschs Mutter Ninsun, Traumdeuterin und Wissende der Zukunft, weist Gilgamesch auf die bevorstehende Ankunft des Enkidu in Uruk hin, der später sein Bruder werden wird. Gilgamesch ist von Ninsuns Mitteilung erfreut und erwartet ungeduldig die Ankunft Enkidus.

Ein Fallensteller[2] entdeckt Enkidu, der als Schützer der Wildtiere die Herde vor den tödlichen Anlagen des Fallenstellers bewahrt. Dessen Vater rät ihm, nach Uruk zu gehen und Gilgamesch um die Entsendung der Dirne[3] Šamḫat zu bitten, die durch sexuelle Verführung von Enkidu seine Herde ihm entfremden soll.[4] Gilgamesch wiederholt die Worte des Vaters vom Fallensteller bezüglich Šamḫats, die mit dem Wissen um den ursprünglichen Götterauftrag, Enkidu nach Uruk als Widerpart von Gilgamesch zu führen, sich mit dem Jäger in die Steppe begibt.[5] Als Enkidu Šamḫat entdeckt, erliegt er ihren Verführungskünsten. Nach dem folgenden einwöchigen Liebesspiel flieht, wie vom Vater des Fallenstellers vorhergesagt, Enkidus Herde in die Weiten der Steppe und lässt ihn allein. Šamḫat kann Enkidu überzeugen, mit ihr nach Uruk zu gehen. Während eines Zwischenaufenthaltes in einem Hirtenlager nahe Uruk lernt Enkidu die menschliche Nahrung und das Bier kennen.[6] Zuvor hatte er im Beisein von Šamḫat den Verstand erworben.[7] Enkidu wandelt sich unter anderem durch das Wirken eines Barbiers endgültig zu einem Menschen.[8] In Uruk angekommen, treffen Enkidu und Gilgamesch aufeinander. Der sich anschließende Kampf endet unentschieden. Ermüdet von der Auseinandersetzung, sinken die beiden Helden nieder und schließen Freundschaft.

Gilgamesch und Enkidu nehmen sich vor, gemeinsam eine Heldentat zu vollbringen und Ḫumbaba, den Hüter des Zedernwaldes, zu töten und in Ištars Wald Zedern zu fällen. Gilgameschs Mutter Ninsun bittet angesichts der bevorstehenden Gefahren den Sonnengott Šamaš um Hilfe und erklärt Enkidu durch Adoption zu ihrem Sohn. Zusätzlich versieht sie Enkidu im Nacken mit ihrem göttlichen Zeichen als Schutzsymbol. Nunmehr als Brüder machen sich Gilgamesch und Enkidu auf den Weg. Sie finden Ḫumbaba, können ihn töten, und fällen anschließend die Zedern. Als Ištar den zurückgekehrten Helden Gilgamesch erblickt, verliebt sie sich in ihn. Doch Gilgamesch weist sie zurück. Erbost darüber geht sie zum Göttervater Anu und verlangt, den Himmels-Stier auszusenden, um Gilgamesch zu töten. In Uruk angelangt, richtet das Ungeheuer schlimme Zerstörungen an. Der Stier tötet Hunderte von Uruks Männern, bis Enkidu und Gilgamesch den Kampf aufnehmen und ihn töten. Als die Götter dies sehen, sind sie sich einig, dass die beiden jetzt zu weit gegangen sind. Sie beschließen, die Aufrührer zu bestrafen, zunächst, indem sie eine Krankheit schicken, an der Enkidu stirbt.

Ein Löwenbezwinger, vermutlich Enkidu. Relief aus dem Palast von Sargon II. in Dur Šarrukin (Assyrien) (heute Khorsabad), 713–706 v. Chr.

Der Tod Enkidus macht Gilgamesch seine eigene Sterblichkeit bewusst, eine Aussicht, die ihn in Furcht und Verzweiflung treibt. So begibt er sich auf eine lange Wanderschaft, um in der Fremde das Geheimnis des Lebens zu finden. Er will nicht sterben wie Enkidu, und hofft, dass ihm sein unsterblich gewordener Urahn Uta-napišti dabei helfen kann. Auf der Suche nach diesem berühmten Weisen irrt er zunächst durch die Weite der Steppe und kommt schließlich zum Berg Mašu. Dort befindet sich das Tor zum „Weg der Sonne/des Sonnengottes“, der in der modernen Forschung meist als Tunnel aufgefasst wird, da auf seinem allergrößten Teil absolute Finsternis herrscht. Gilgamesch befragt die Wächter des Eingangs, zwei Wesen, die halb Mensch, halb Skorpion sind, nach Utnapištim. Sie erklären, dass der Unsterbliche im „Jenseits“, irgendwo am anderen Ende des zwölf Wegstunden langen Weges zu finden sein, und geben den Zutritt zu dessen Pforte frei. Nach elf Stunden auf dem Weg setzt die Dämmerung ein, nach zwölf Stunden ist es wieder hell und der Held erblickt ein nahe dem Berg gelegenes Meer. An dessen Ufer gelangt er in einem Garten voller Edelsteinbäume, auch begegnet er der göttlichen Siduri, die hier am äußersten Rand der Welt eine Schänke betreibt. Obwohl sie sich fürchtet vor Gilgameschs ausgezehrtem, finsteren Anblick, teilt sie ihm – aus Mitleid – mit, dass Utnapištim mit seiner Frau auf einer Insel (Dilmun) wohnt, rings umgeben vom Wasser des Todes, welches die Unsterblichen sicher vor ungebetenen Gästen bewahrt. Nur Ur-šanabi, der Fährmann der Steineren, kenne das Mittel, dies Hindernis unbeschadet zu überschiffen. Als Gilgamesch bei den Steinernen ankommt, verweigern sie die Hilfe; er vernichtet sie (wie zuvor eine in der Steppe arglos grasende Herde von Gazellen) und erbittet vom überlebenden Fährmann, er möge ihn auf die Insel übersetzen. Dieser erklärt, dass es eben die Steinernen waren, die die Stocherstangen bedienten und herstellten, ohne die die Überfahrt unmöglich sei; daher käme jetzt dem König selbst die Aufgabe zu, beide Arbeiten zu übernehmen. 300 Bäume musste er fällen, ebenso viele Stocherstangen aus den Stämmen herstellen. Nach Abfahrt weist der Fährmann Gilgamesch an, jede der gerade benutzten Stangen im Meeresboden hinter sich stecken zu lassen, um ja nicht mit dem tödlichen Wasser in Berührung zukommen. Als die letzte Stange aufgebraucht ist, sind sie noch immer nicht an der Insel angelangt. Gilgamesch zieht Ur-šanabis Kleid aus und hängt es wie ein Segel zwischen seinen Armen auf. So erreichen sie Utnapišti.

Auf der elften Tafel des Epos wird die Geschichte einer Flutkatastrophe erzählt. Eine vollständig erhaltene Fassung der Tafel ist nicht vorhanden. Deshalb musste die Handlung aus sumerischen, babylonischen, akkadischen, hurritischen und hethitischen Überlieferungsfragmenten rekonstruiert werden. Demnach sucht Gilgamesch seinen Urahnen auf, der in der sumerischen Fassung der Erzählung Ziusudra heißt und ihm die Geschichte von der Flut erzählt (Rahmenhandlung). Dieser Erzählung zufolge hatte der Gott Enki den Menschen Ziusudra vor einer Flut gewarnt, die alles Leben vernichten wird, und ihm geraten, ein Schiff zu bauen. Verkompliziert wird die Situation dadurch, dass Enki den anderen Göttern zuvor hatte schwören müssen, über die kommende Katastrophe Stillschweigen zu bewahren. Um seinen Eid nicht zu brechen, wendet Enki eine List an und redet nicht unmittelbar mit dem Menschen, sondern spricht seine Worte gegen die aus Schilf bestehende Wand des Hauses, in dem Ziusudra schläft. So wird Ziusudra im Schlaf in Form eines Traumes vor der Gefahr gewarnt. Er folgt daraufhin den erhaltenen Befehlen Enkis aus dem Traum, reißt sein Haus ab und baut aus dem Material ein Boot. Auf ausdrückliche Weisung Enkis verrät er den anderen Menschen nichts von dem drohenden Untergang. In das Boot lässt Ziusudra nun die Tiere der Steppe, seine Frau und seine gesamte Sippe einsteigen. Die babylonische Fassung berichtet im weiteren Verlauf über den Ablauf der Katastrophe, die in Form einer Flut[9] über das Land hereinbricht und es untergehen lässt. Nach dem Ablaufen des Wassers werden Ziusudra und seine Frau von Enlil für die Rettung der Lebewesen dadurch belohnt, dass beide vergöttlicht werden und ein göttliches Leben auf der Götterinsel „Land der Seligen“ führen dürfen. Im Gilgamesch-Epos wird Šuruppak im unteren Mesopotamien als der Ort angegeben, von dem die Flut ihren Ausgang nahm.[10][11] Nun setzt die Rahmenhandlung wieder ein. Nach dem Anhören der Geschichte fordert Uta-napišti von Gilgamesch, den Schlaf, als kleinen Bruder des Todes, zu bezwingen, doch Gilgamesch schläft ein. Während seines Schlafes legt die Frau Utanapištis täglich ein Brot an sein Bett, damit er sein Scheitern erkenne. Nachdem er aufgewacht ist und sein Scheitern erkennen musste, erklärt Uta-napišti ihm zumindest, wo sich die Pflanze der ewigen Jugend befindet. Gilgamesch kann das Gewächs finden und macht sich auf den Weg zurück in die Heimat, wo er die Wirkung der Pflanze zunächst an einem Greis testen will, ehe er die Substanz der Pflanze an sich selbst erprobt. Als Gilgamesch an einem Brunnen rastet, ist er jedoch unvorsichtig und eine Schlange kann ihm die Pflanze der ewigen Jugend stehlen. Betrübt und niedergeschlagen kehrt er nach Uruk zurück, bereichert um die Kenntnis, dass er sich nur durch große Werke als guter König einen unsterblichen Namen erwerben kann. So beginnt er mit dem Bau der Stadtmauer von Uruk.

  1. Stefan Maul: Das Gilgamesch-Epos. S. 49–50; Walther Sallaberger: Das Gilgamesch-Epos. S. 10.
  2. Der hier gemeinte Fallensteller stellt den Typ des nicht kämpfenden Tierfängers dar, eine in den Steppenlandschaften Mesopotamiens negativ angesehene Tätigkeit; gemäß Stefan Maul: Das Gilgamesch-Epos. S. 157.
  3. Die mesopotamischen Bezeichnungen Dirne, Kurtisanin und Freudenmädchen stellen Bezeichnungen der Tempeldienerinnen Ištars dar, die Bezug auf ihre außerhalb des Tempels vollzogenen normalen Gewerbetätigkeiten nehmen und nicht auf der eigentlichen Tempeltätigkeit fußen. Sie gehören gleichzeitig zum Kultpersonal der jeweiligen Tempel und repräsentieren die sexuelle Libido der Göttin Ištar; gemäß Stefan Maul: Das Gilgamesch-Epos. S. 158.
  4. Der Vater des Fallenstellers zu seinem Sohn sprechend: „Geh, mein Sohn, mit dir führe Šamḫat, die Dirne […] Wenn die Herde eintrifft an der Wasserstelle, soll sie ihre Kleider von sich streifen und ihre Reize zeigen […] Fremd wird ihm seine Herde (dann) sein, in deren Mitte er aufwuchs. [Der Sohn reagierend:] Auf den Rat seines Vaters gab er acht, der Fallensteller ging davon, er begab sich auf die Reise“; gemäß Stefan Maul: Das Gilgamesch-Epos. S. 51.
  5. Der göttliche Auftrag, dass Enkidu Gilgameschs Taten in Uruk ein Ende setzen soll, kommt in der späteren Rede Šamḫats gegenüber Enkidu zum Ausdruck; gemäß Stefan Maul: Das Gilgamesch-Epos. S. 158.
  6. Walther Sallaberger: Das Gilgamesch-Epos. S. 11.
  7. Stefan Maul: Das Gilgamesch-Epos. S. 158.
  8. Der Barbier rasiert und ölt Enkidu ein, der dadurch „so zu einem Menschen geworden“ ist; gemäß Stefan Maul: Das Gilgamesch-Epos. S. 59.
  9. In der Schilderung des Weltuntergangs ist hier von loderndem Feuer, anschließenden Stürmen und nachfolgend einbrechenden Flutwellen die Rede, die an eine Sturmflut oder einen Tsunami erinnern. Von Regenfällen, die nach der Erzählung der Bibel für die Sintflut verantwortlich waren, wird nichts berichtet. Auszug aus der 11. Tafel, nach der Übersetzung von St. Maul (Das Gilgamesch-Epos. 5. Auflage. C. H. Beck Verlag, 2012, ISBN 978-3-406-52870-5, S. 143 f.): „Kaum daß die Morgenröte zu leuchten begann, stieg aus dem Fundament des Himmels eine schwarze Wolke empor. Tief aus ihr brüllte Adad ohne Unterlaß, und es gehen ihm Schullat und Hanisch voran, die ‘Thronträger’ gehen einher über Berg und Land. Errakal reißt die Pflöcke heraus, es geht Ninurta einher. Die Wehre ließ er überquellen. Die Unterweltsgötter erhoben Fackeln, und mit ihrem Feuerglanz setzen sie das Land in Flammen. […] Einen ersten Tag walzte der Sturm das Land nieder. Rasend brauste er einher. Dann aber brachte der Ostwind die Sintflut. Wie ein Schlachtengemetzel ging die Wucht der Flut über die Menschen hinweg. Der Bruder kann seinen Bruder nicht sehen, noch erkennen die Menschen einander in der Vernichtung. Selbst die Götter packte da vor der Sintflut die Angst! Sie wichen zurück, sie hoben sich fort in den Himmel des Anum. […] ‘Wie Fische im Schwarm füllen sie (die Menschen) (jetzt) das Meer!’ […] Sechs Tage und sieben Nächte lang gehen Wind und Wetter, Sturm und Sintflut brausend einher. Doch als der siebente Tag anbrach, da begann der Sturm sich aufzuhellen, die Sintflut nahm ein Ende."“
  10. Die Flut-Geschichte liegt in der neuen und erweiterten Übersetzung von Stefan Maul (Das Gilgamesch-Epos. 5. Auflage. C. H. Beck Verlag, 2012, ISBN 978-3-406-52870-5) vor und ist in dieser Form die Grundlage der hier geschilderten Handlung. In diese Neuübersetzung sind auch Texte aus zwischenzeitlich gefundenen weiteren Tafelfragemente eingeflossen, die nun eine genauere Rekonstruktion der Gilgamesch-Erzählung erlauben.
  11. Archäologische Funde aus dieser Region bestätigen, dass es in alter Zeit mehrere größere Überschwemmungen des Euphrat und Tigris gab. Ein früher einmal vermuteter Zusammenhang zwischen diesen historischen Überschwemmungen und der legendären Sintflut kann vom Standpunkt der heutigen Wissenschaft aus betrachtet, aber nicht bestätigt werden.