Diskussion:Höflichkeitsform
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geht aus dem Artikel nicht hervor oder ist schwer zu finden. --Fkbreitl (Diskussion) 11:39, 27. Jan. 2021 (CET)
Berliner "Er" nur in Berlin?
[Quelltext bearbeiten]...ist mir z. B. in Schwerin ständig über den Weg gelaufen. Sind das wirklich nur Zufälle gewesen? -- megA (Diskussion) 13:09, 14. Apr. 2012 (CEST)
- Interessant... Sollte jemand aus dem Nordosten also besser formulieren (auch im Artikel Berliner Er). -- Freigut (Diskussion) 22:24, 14. Apr. 2012 (CEST)
Das "Er" gibt es in Berlin praktisch nicht mehr. Es entstand zu DDR-Zeiten durch Zuzüglinge aus deren Süden aus dem Fehlverständnis, das Berliner "ihnen" (Grammatik) – im Dialekt " ihn' " gesprochen – bezeichne "ihn" (Nominativ: er), was jene dann oft hyperkorrektiv auch als "er" anwendeten. Mit dem Berliner Dialektsatz: "Könn' Se ihn' mal'n bisken bereiln'!" ist schließlich nicht gemeint "Kann Er sich mal ein bisschen beeilen!", sondern "Können Sie sich mal ein bisschen beeilen!". Zwischenzeitlich hatte sich diese Redeweise dann zwar auch auf die einheimische Bevölkerung zurückübertragen, inzwischen ist das aber weitestgehend wieder verschwunden. Gruß! GS63 (Diskussion) 11:21, 29. Mai 2020 (CEST)
Das "Erzen" war aber auch im Arbeiter-Kontext geläufig. Da mit "Sie" nur der Respekt vor Vorgesetzten bezeugt wurde, man sich aber mit einm "Du" nicht mit jemanem gemein machen wollte, wurde abschätzig ein "Er" benutzt. Quelle: Eigene Erfahrung als Lehrling in einer Fabrik 1975.--2003:CF:9708:8B00:E46C:D74D:EC9E:8D7E 18:42, 19. Mär. 2021 (CET)
"Namen" (?)
[Quelltext bearbeiten]"Formen wie: „Gnädiger Herr“ oder „Gnädiges Fräulein“, die noch zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts verwendet wurden, sind heute in Deutschland, abgesehen von scherzhafter Verwendung, außer Gebrauch". Falsch ( wie Vieles in dem Artikel) - Schon mal Jauchs "Millionär" gesehen? Klingt veraltet, aber wie soll er denn eine Frau im Publikum anreden, deren Namen er nicht weiß? Heh, Tante? Englisch "madam" ist auch nicht viel besser. Da fehlt uns irgendwie noch eine zeitgemäße Form...HJJHolm (Diskussion) 15:52, 21. Jun. 2016 (CEST)
Man kann im Deutschen niemanden ohne seinen Namen oder Titel ansprechen, wie un sein Pendant zu Madame oder Monsieur fehlt! (nicht signierter Beitrag von 87.189.251.94 (Diskussion) 23:12, 17. Apr. 2021 (CEST))
Anrede in der 1. Person Plural
[Quelltext bearbeiten]Anzumerken wäre eventuell, dass das "Wir" als Anrede zum Teil als Form verbreitet ist, die eine Entscheidung über die Höflichkeitsform vermeidet. Bekannt ist das vor allem als "Krankenschwester-Wir": "Na, Herr Müller, wie geht es uns denn? Haben wir heute schon Stuhl gehabt?" 193.83.115.103 16:45, 25. Jun. 2017 (CEST)
In Wien, Österreich übliche Anreden für Servicepersonal, Dienstleistungsangestellte, etc.
[Quelltext bearbeiten]Vorab: Das ist mein allererster Kommentar, ich habe mich hierzu in der Hilfe kurz eingelesen, weiß allerdings nicht ob das so seine Richtigkeit hat - ich hoffe es mal.
In Wien werden prinzipiell unbekannte Personen mit "die Dame / der Herr" angesprochen, z.B.:
- Bei der Anrede von Dienstleistungsangestellten wird der Kunde ggü. anderen Mitarbeitern (unabhängig vom Rang) als "die Dame / der Herr" adressiert, beispielsweise "Die Dame sucht nach ..."
- Wenn ich beim Betreten von Öffis jemandem den Vortritt lasse / jemand mir den Vortritt lässt wird der jeweils andere mit "(Bitte) die Dame / der Herr" angesprochen
- Beziehe ich mich im Gespräch mit Servicepersonal / Dienstleistungsangestellten auf ein früheres Gespräch mit einem anderen Angestellten adressiere ich diesen mit "der Herr Kollege / die Frau Kollegin", beispielsweise "Der Herr Kollege hat mir gesagt dass ..."
- Werde ich als Wienerin von einem Urlauber beispielsweise gefragt wo er sich bzgl. des Fahrplans näher informieren kann, so verweise ich mit "der Herr / die Dame der Infostelle kann Ihnen diesbzgl. sicher weiterhelfen" auf die offizielle Anlaufstelle
- Bei einer Zeugenaussage vor Gericht, bei der Polizei u.ä. werden die Beteiligten des zu schildernden Vorfalls prinzipiell mit "die Dame / der Herr" adressiert, , beispielsweise "..danach hat dieser Herr sich umgedreht und ..."
Soweit ich das beobachten konnte zieht sich diese respektvolle Anrede Fremder durch alle Alter- und Gesellschaftsschichten - letzten Winter zB. wurde mir beim Betreten eines Busses von einem Mann ca. Mitte 20 (also nur wenige Jahre jünger) mit einer Geste und "...die Dame" der Vortritt gelassen. (nicht signierter Beitrag von Sansankudo (Diskussion | Beiträge) 03:01, 4. Okt. 2020 (CEST))
- Hallo Sansankudo, und willkommen bei uns! Schön, dass du zur Wikipedia beitragen willst und den durchaus erwünschten Mut aufgebracht hast, hier zu schreiben. Du hast auch alles richtig gemacht, nur hast du deinen Beitrag nicht wie auf Hilfe:Signatur beschrieben „signiert“, aber das hat ein Wikipedia-Bot für dich nachgeholt, also alles andere als ein Drama. Signieren ist wichtig um später nachvollziehen zu können, welcher der Diskussionsteilnehmer was geschrieben hat und in welcher Abfolge die Diskussion verlaufen ist, auch dann noch, wenn mal eine Reaktion zwischen andere Beiträge gequetscht wurde.
- Eigene Beobachtungen vorzutragen ist bei uns problematisch, denn in unserer Community gibt es eine Belegpflicht. Es wäre also angebracht, wenn du der Nachprüfbarkeit halber Belege in „zuverlässigen Publikationen“ auftreiben könntest, denn was du schreibst ist inhaltlich echt interessant. Lieben Gruß —LiliCharlie (Disk.) 03:44, 4. Okt. 2020 (CEST)
- Ich finde diesen Beitrag durchaus interessant und gewinnbringend, weil er auch rückwärtsblickend meinen Erfahrungen entspricht, die mir vorher nicht bewusst waren. Was mir in meinen letzten 20 Jahren in der Bundesrepublik aufgefallen ist und mich noch immer irritiert, ist, dass sich hier Personen selbst als Dame oder Herr bezeichnen, zum Beispiel mit „Ich bin Frau Fischer“ vorstellen. Gruß, Peter Gröbner -- 08:15, 4. Okt. 2020 (CEST)
- Hallo Peter, zu den Dingen, die mir an Sansankudos Beitrag gefallen haben, gehört, dass sie schon in der Überschrift erst einmal nur von „Wien, Österreich“ redet und (zumindest nach meiner Interpretation) ihre Beobachtungen nicht gleich auf Vorarlberg usw. überträgt. Und da die Höflichkeitsformen offensichtlich nicht überall in Deutschland identisch sind (unter anderem beginnen Ostdeutsche ihre Briefe gern mit „Werte(r) ...“, was viele Westdeutsche befremdet) hielte ich es für objektiver, wenn auch du klar machst, in welchem/welchen Flecken des Sprachgebiets du deine Beobachtung gemacht hast. Da du nicht „Ich bin die Frau Fischer“ schreibst, ist es vielleicht eher nicht Süddeutschland? – The devil is in the detail. Lieben Gruß —LiliCharlie (Disk.) 22:05, 4. Okt. 2020 (CEST)
- Du hast recht: Ich höre tatsächlich (in Franken) „Ich bin die Frau Fischer“, der bestimmte Artikel erschien mir aber allzu sehr umgangssprachlich, daher habe ich ihn weggelassen. Gruß, Peter Gröbner -- 05:19, 5. Okt. 2020 (CEST)
- Hallo Peter, zu den Dingen, die mir an Sansankudos Beitrag gefallen haben, gehört, dass sie schon in der Überschrift erst einmal nur von „Wien, Österreich“ redet und (zumindest nach meiner Interpretation) ihre Beobachtungen nicht gleich auf Vorarlberg usw. überträgt. Und da die Höflichkeitsformen offensichtlich nicht überall in Deutschland identisch sind (unter anderem beginnen Ostdeutsche ihre Briefe gern mit „Werte(r) ...“, was viele Westdeutsche befremdet) hielte ich es für objektiver, wenn auch du klar machst, in welchem/welchen Flecken des Sprachgebiets du deine Beobachtung gemacht hast. Da du nicht „Ich bin die Frau Fischer“ schreibst, ist es vielleicht eher nicht Süddeutschland? – The devil is in the detail. Lieben Gruß —LiliCharlie (Disk.) 22:05, 4. Okt. 2020 (CEST)
- Hallo LiliCharlie, danke für den Hinweis bzgl. der fehlenden Signatur! Dieses Mal füge ich sie hinzu. Ich hab die letzten Wochen überlegt was sich als Beleg eignen würde bzw. habe nach Belegen gesucht und bin, glaube ich, endlich fündig geworden - wie wäre es mit dem Film "Komm, süßer Tod"? Der Film ist ja Wien in Reinform. Die Anrede "die Dame" bzw. "der Herr" kommt je einmal im Film vor. Angelika Lanz (gespielt von Nina Proll) hört sich im Stammbeisl des verfeindeten Rettungsbunds um, dort wird sie von einem Rettungsbündler angegraben/angebaggert. Als er unerwartet nach draußen gerufen wird ruft er der Kellnerin im Rausgehen "Geh, bring der Dame no an Jacky!" zu. Am Ende des Films wartet Simon Brenner (gespielt von Josef Hader), in den Händen ein Rosenbouquet, vor einem Krankenhaus auf seine neue Liebschaft - die aber zu seiner Überraschung in festen Händen zu sein scheint. Enttäuscht sucht er das Weite und drückt den Blumenstrauß einer Seniorin im Rollstuhl mit den Worten "Gute Besserung!" in die Hand; ihr Kommentar zu ihrer Pflegerin hinter ihr: "Danke! Ah, so a netter Herr!".
- Natürlich ist ein Film keine wissenschaftliche Arbeit, aber ist es nicht gerade deswegen authentisch? Ein österreichischer Film der in Wien spielt muss einfach auf Wienerisch sein - ähnlich verhält es sich ja mit dem Film "Indien".--Sansankudo (Diskussion) 01:33, 9. Nov. 2020 (CET)
Hat zwar nichts mit die Dame/der Herr zu tun, aber ich bin gerade auf die Seite Küss die Hand, Bussi, Baba – Grüßen mit und ohne Corona vom Wien Museum gestoßen. Die körperlicheren Höflichkeitsformen werden gerade neu bewertet und als Quelle der Übertragung bedrohlicher Krankheiten wahrgenommen, so dass neue Formen gefunden werden müssen.
Zur Dame und zum Herrn habe ich auf dict.leo.com eine (natürlich nicht ziterfähige) Diskussion aus 2005 gefunden, wo unter anderem (anders als Sansankudo) ein Wiener meint, das hänge „auch mit den Alter der Person und der momentanen sozialhierachischen Situation“ zusammen; wo ein Rheinländer meint, dass „Junge Frau, Sie haben Ihren Schal verloren“ bedeuten würde „dass man sich schon mal im Seniorenheim anmelden sollte“; wo jemand meint: „Madame hat dann doch eher den Anstrich von 'Puffmutter'“, während der Eidgenosse meint: „Hier in der (Nordwest-)Schweiz ist Madame nicht so ganz falsch, benutze ich auch ab und an.“ — Was uns voneinander trennt, ist die gemeinsame Sprache. Lieben Gruß —LiliCharlie (Disk.) 08:05, 5. Okt. 2020 (CEST)
Adelige Kinder
[Quelltext bearbeiten]Kinder werden heutzutage im deutschen Sprachraum von niemandem gesiezt, auch nicht adelige Kinder. Wo gibt es im deutschen Sprachraum noch adelige Kinder? Der Adel ist in Deutschland und Österreich seit 1919 abgeschafft, in der Schweiz spielt er rechtlich keine Rolle mehr. Ich denke, den Zusatz "auch nicht adelige Kinder" kann man entfernen. --Oceansoul (Diskussion) 14:32, 1. Sep. 2022 (CEST)
- In Liechtenstein, Luxemburg, Ost-Belgien, Nordschleswig. :-) Ob diese Kinder geduzt oder gesiezt werden, wäre allerdings noch herauszufinden … :-) Aber was soll’s – in diesem Artikel ist ja ohnehin kaum etwas belegt und vieles reine Behauptung … --Freigut (Diskussion) 18:05, 1. Sep. 2022 (CEST)
Onkel ist Bürgermeister: duzen oder siezen bei offiziellem Briefverkehr?
[Quelltext bearbeiten]Mein Onkel H. XY ist Bürgermeister. Mal angenommen, ich hätte ein offizielles Anliegen bei der Gemeinde, würde ich ihn dann in einem Brief mit "Sie" und "Herr XY" anreden oder dürfte ich ihn, wie gehabt, duzen? Ginge auch "Sehr geehrter Herr XY, lieber Onkel H." als Anrede? 46.114.243.2 12:02, 13. Jul. 2023 (CEST)