Diskussion:Hexenverfolgung/Archiv/1
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Behauptungen à gogo
Die Zahl der Hingerichteten: .. nach Robbins; .... nach Schormann. Wer ist Robbins? Wer ist Schormann? Die meisten Hexenprozesse fanden .....(u.a.) in Luxemburg statt. Wirklich? Und wann und wo soll das denn gewesen sein? Und das Zitat von Th. von Aquin? (vorige Frage) Mit Verlaub, es behaupten hier Einige so Allerhand für Stadt und Land, ohne eine Spur von Belegen. Aber so war es ja schon zur Zeit der Hexenprozesse erinnert sich --Cornischong 20:15, 10. Jun 2004 (CEST)
Mehr als berechtigte Fragen. Schormann und Briggs sind diesbezüglich keine sonderlich relevanten Auskunftsquellen. Als solche wuerde ein Historiker, der mit der Forschung vertraut ist, im Augenblick das Buch von Rainer Decker, Hexen, 2004 und das Becksche Bändchen von Behringer (mehrere Auflagen) im gedruckten Bereich heranziehen. Aber auch online gibt es ausserordentlich zuverlaessige Quellen:
"Auf dieser Grundlage sind die Opferzahlen erstmals weit unter die von Voltaire angenommenen 100.000 gefallen. Der amerikanische Historiker Erik Midelfort hat 1981 für Europa eine Obergrenze von 70.000 Opfern gezogen und auf die Besonderheiten der Ereignisse in Mitteleuropa hingewiesen. [100] Der australische Historiker Brian P. Levack sprach 1987 von maximal 60.000 Hexenhinrichtungen in ganz Europa. [101] Im neuesten amerikani- [683] schen Handbuch für die frühmoderne Geschichte Europas spricht einer der besten Kenner dieser Materie, Thomas A. Brady, von "40-50.000 persons executed for the crime of witchcraft", davon die Hälfte auf dem Gebiet des "Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation".[102] Die seriöse feministische Historiographie nähert sich diesen Schätzungen an. Merry E. Wiesner sah 1993 "between 50.000 and 100.000 executed" und konstatiert ganz zu Recht, gemessen an der damals kleineren Zahl der europäischen Bevölkerung seien dies enorme Zahlen. [103] Der Spekulationen über Obergrenzen müde, habe ich vor einigen Jahren versucht, das Problem der Quantifizierung von der anderen Seite anzugehen und Untergrenzen als Diskussionsgrundlage anzugeben. Diese liegen etwa bei 30.000 wegen Zauberei oder Hexerei hingerichteten Menschen in Europa, davon über 20.000 auf dem Boden des heutigen Deutschland, wo die historischen Hexenverfolgungen ihren Schwerpunkt hatten. Allein dieser "deutsche Sonderweg" ist schon ein guter Grund, im Geschichtsunterricht auf das Hexenthema einzugehen. Enthalten sind in der Zahl für Deutschland alle bisher belegbaren Hexenhinrichtungen, zusätzlich vorsichtige Schätzungen für noch nicht systematisch bearbeitete Gebiete auf der Grundlage dessen, was Querverweise in der zeitgenössischen Literatur, in Konsiliensammlungen, Briefwechseln etc. erwarten lassen. [104] Man mag es als Ironie der Wissenschaftsgeschichte werten, daß die Zahl 30.000 vor Beginn der großen Hochrechnungen als eine der ersten Schätzungen überhaupt schon einmal im Gespräch gewesen ist. [105] Daß sich diese als Untergrenze genannte Zahl wesentlich erhöhen, etwa verdoppeln könnte, ist nicht zu erwarten. Die zuletzt von Brady gegebene Schätzung von maximal 40-50.000 Opfern der Hexenverfolgungen sollte solange in Lexikoneinträgen, Zeitungsartikeln und im Geschichtsunterricht verwendet werden, bis weitere Untersuchungen gezeigt haben, ob innerhalb dieser Grenzen eine exaktere Bestimmung möglich ist." Wolfgang Behringer 1998 http://www.sfn.uni-muenchen.de/forumhexenforschung/9miohexen.html
"Vorsichtige Schätzungen gehen inzwischen von europaweit 60.000 Hinrichtungen aus. Ganz gewiss lag das Zentrum der Hexenverfolgungen im Deutschen Reich und seinen nur noch formal dazugehörigen beziehungsweise später abgetrennten Gebieten im Westen (die Schweiz sowie die Herzogtümer Lothringen und Luxemburg). Statistisch korrekte Hinrichtungszahlen zu liefern scheitert für viele Verfolgungsräume an der zum Teil schlechten Überlieferung und der häufig noch mangelnden Aufarbeitung der Quellen." http://www.dhm.de/ausstellungen/hexenwahn/aufsaetze/01.htm --Historiograf 14:23, 23. Jul 2004 (CEST)
Warum hier so ein meterlanges Zitat... arbeite es doch einfach in den Artikel ein... Behringer würde ich schon als verlässliche Quelle bezeichnen! --Hamlet-ophelia 11:32, 16. Jan 2005 (CET)
Die "Neun-Millionen-Theorie"
Ein eigenes Kapital, das mit dem Schätzen von Hexenverfolgungsopfer sollte eingerichtet werden. Die Schätzungen haben weniger mit der Hexenverfolgung an sich zu tun, sondern werden als Keule gegen bestimmten Gruppen gerichtet. Die Nazis, z.B., haben mit ihrer Arbeitsgruppe "H-Sonderkommando" eine Politik der völkischen Feminismus und des "Kirchenkampfes" verfolgt. http://www.sfn.uni-muenchen.de/forumhexenforschung/9miohexen.html
Auch müßte gesagt werden, dass die Inquisition als Organization, weniger mit Hexenverfolgung zu tun hat als die säkulare Gerichte, die sich auch auf Konfiszieren von Gütern eingerichtet hat. Reiche Witwe/Witwer, reiche Beute.
Auch müßte was über Zeugen gesagt werden, z.B. viele Frauen, auch Hebammen (Ausschalten von Konkurrenz) haben ungeliebte Nachbaren freiwillig angezeigt.Whyerd217.230.188.81 22:46, 7. Sep 2004 (CEST)
- Damit Du aber selbst nicht auch dem Vorwurf der Parteilichkeit erliegst, der bei diesem Märchenstunden-Thema immer die skeptische Aufmerkamkeit als Möglichkeit begleiten muss, solltest Du zu Deiner Bemerkung, "dass die Inquisition als Organisation, weniger mit Hexenverfolgung zu tun hat als die säkularen Gerichte", auch hinzufügen, WARUM das so war (die Mahnung Papst Alexanders IV liefert den Schlüssel): nämlich nicht etwa aus dem Grund, dass die Kirche zu diesem Zeitpunkt etwa nicht an die reale übernatürliche Wirksamkeit von Zauberei, vor allem Schadenszauber, geglaubt hätte (siehe auch Thomas von Aquin in seinem "Sentenzenkommentar von 1257 und 1267: »Scriptum super Sententiis«, liber 4 distinctio 34 quaestio 1 articulus 3 co. Siehe Internet: www.corpusthomisticum.org/snp4034.html) oder sie nicht für ein Verbrechen gehalten hätte (als Verbrechen bestätigt sie Alexanders Mahnung vielmehr implizit); sondern aus Gründen der Arbeitsteilung mit der weltlichen Gerichtsbarkeit; einer Arbeitsteilung, die den Inquisitoren die ungeminderte Verfolgung der für die Kirche gefährlicheren HÄRETIKER - hartnäckigen Vertretern von Irrlehren und Alternativkirchen - ermöglichen sollte!
- Und wenn man sagt, dass "viele Frauen, auch Hebammen (Ausschalten von Konkurrenz) ... ungeliebte Nachbarn freiwillig angezeigt" haben, sollte man dazu sagen, dass die Inquisitoren mit ihren Helfern umhergereist sind und unter Androhung von Höllenstrafen für eine Kumpanei des Schweigens die Menschen druckvoll zu solcher Denunziation aufgefordert haben.
- Es kommt mir beschämend vor, wenn Kirchenfreunde zur Entschuldigung der Kirche heute so argumentieren (wie man es auch tatsächlich auf einigen einschlägigen Webseiten finden kann). Die Diskussion über Zahlen - so erlaubt sie sein muss und so wichtig und grässlich auch in ihren Einzelheiten die Hinrichtungen und die sozialen Auswirkungen auch sind - ist aber auch geeignet, vom meines Erachtens eigentlich Anstößigen an der Kirche abzulenken: der Tatsache, dass sie trotz der von ihr beanspruchten Leitung durch den heiligen Geist es nicht vermochte, sich diesem Wahn zu entziehen oder sogar ihm offen entgegenzustellen wie im frühen Mittelalter, sondern ihn sogar mitagierte. Und nach ihrem Selbstverständnis ist weder die katholische noch die evangelische Kirche eine andere Kirche als die damalige, sondern es ist dieselbe, die das damals mitagiert hat.
- Der Dominikanerorden verhält sich wenigstens in Bezug auf den Orden selbst nicht so bagatellisierend oder peinlich schief korrigierend, wie jeder auf der Seite www.dominikaner.de/geschichte/inquisition.htm nachlesen kann. Der Dominikanerorden, der immerhin auch jemanden so Verehrungswürdigen wie Meister Eckhart hervorgebracht hat, der freilich weder in der Kirche überhaupt noch im Orden als der große Theologe und Lehrer anerkannt ist, als der er im Orden einmal galt. Und der auch weder heilig noch auch nur selig gesprochen wurde - im Gegensatz zu dem einen oder anderen in der Kirche, der Abschlachtereien gebilligt, befürwortet oder sogar leidenschaftlich dazu aufgerufen hat. Namen?
- Aenesidem. -- 213.61.192.7 18:42, 26. Jun. 2009 (CEST)
Ich habe beim Kapitel mit den Schätzungen mal die implizite Gleichsetzung von Inquisition und Hexenverfolgern korrigiert und oben im Kommentar von Whyerd einen Typo (säkular). Sorry für das zweite, ich konnte nicht anders.
Florian 16.16 CEST, 3.5.2005
Tierprozesse
Ich bin mir nicht sicher, ob die Einfügung der Tierprozesse in der Einleitung so glücklich ist: 1. versteht man unter den Hexenprozessen IMHO nur die Verfolgung von Menschen und 2. wird im ganzen weiteren Artikel mit keinem Wort weiter darauf eingegangen. Ist eher ein Fall von "siehe auch" würde ich sagen. --Henriette 21:09, 6. Okt 2004 (CEST)
Warum keine Literaturangaben zum Schluss?
Ich war mal so frei, dort 2 imho maßgebliche Werke anzuführen... auch den Link zu der 9Mio. Hexenaufklärung hab ich mal hinzugefügt, denn ich halte diesen Artikel für durchaus wichtig. --Hamlet-ophelia 10:58, 16. Jan 2005 (CET)
Ergänzenswertes
Der Hinweis auf die Nazis als "Erfinder" einer kirchlichen Hexenverfolgung fehlt immer noch. Auch der Hinweis dass Spee Jesuit gewesen ist, wäre imho hilfreich. Außerdem fehlt noch ein Hinweis auf den legendären Witchcraft Prozess im England des zweiten Weltkrieges. Gibt es da Experten? --Heidelbaer 11:26, 8. Apr 2005 (CEST)
- Wieso sind die Nazis die "Erfinder" der kirchlichen Hexenverfolgung? Ich habe hier Bücher von vor 1900 bis 1920, die der Kirche ganz eindeutig die Schuld in die Schuhe schieben! Gruß --Henriette 21:05, 4. Mai 2005 (CEST)
@Heidelbaer: Zum einen: Die Nazis haben so ziemlich jedes vorstellbare Verbrechen begangen, aber Zeitmaschinen hatten sie nicht (wenn, dann hätten sie die "Endlösung" bequemer haben können, indem sie Moses und Abraham um die Ecke gebracht hätten...) Zum Anderen: Mag sein, daß Spee(r?, ich nehme an, du meinst Albert Speer? "Chefarchitekt" Hitlers?) Jesuit war, aber welche Relevanz hat das in Bezug auf die Thematik? --77.6.17.135 04:56, 5. Feb. 2008 (CET)
- @IP: Möglicherweise bringst Du da jetzt etwas durcheinander. Bei dem fraglichen Spee handelt es sich um Friedrich Spee von Langenfeld, einen der profiliertesten Kämpfer gegen die Hexenverfolgungen. Der hatte nun aber mit den Nazis rein gar nix zu tun (lebte auch viel früher). Heidelbaer wollte einfach nur drei Dinge ergänzt haben, die so jetzt nicht direkt miteinander zusammenhängen:
- Die Nazis als Erfinder der kirchlichen Hexenverfolgung (waren sie nicht, das haben schon andere vor ihnen getan).
- Der Hinweis, dass Friedrich Spee von Langenfeld Jesuit war (war er auch, ist inzwischen ergänzt worden).
- Der Witchcraft Prozess aus dem Zweiten Weltkrieg. Eigentlich "Prozesse", denn es waren zwei Frauen, die damals verurteilt wurden: Helen Duncan und Jane Rebecca Yorke. Dies Sache ist nicht ganz unproblematisch. Beide Prozesse werden immer mal wieder gerne als die letzten Hexenprozesse in Westeuropa tituliert. Dies ist so aber nicht richtig. Beide Prozesse basierten auf den Witchcraft Act von 1735. Dieser stellte aber nicht Hexerei unter Strafe, sondern das Vorgeben magischer Fähigkeiten.
Es war also im Grunde ein Gesetz gegen Betrug. Die Verhaftung und Verurteilung von Helen Duncan hatte also wohl weniger damit zu tun, dass man möglicherweise vorhandene hellseherische oder magische Fähigkeiten fürchtete. Man hatte wohl eher Angst, dass irgendjemand im Vorfeld einer solch ungewissen Aktion, wie dem D-Day, aus Furcht vielleicht nochmal eine Wahrsagerin aufsuchen und dabei unbedacht wichtige Geheimnisse ausplaudern könnte. --Duschgeldrache2 11:33, 10. Sep. 2008 (CEST)
Neuengland 1692
http://en.wikipedia.org/wiki/Salem_witch_trials oder aehnliches koennte evtl. noch in die deutsche Hauptseite eingebaut werden. --WHS 10:20, 11. Jun 2005 (CEST)
--Hexenverbrennungen gab es nicht nur in Mitteleuropa, sondern auch in den Neuenglandstaaten. Stichwort: Hexenverbrennung in Salem. --HorstTitus 00:39, 20. Sep 2006 (CEST)
Die Hexenprozesse von Salem in Nordamerika (Neuengland 1692) gehören zweifellos auch in den Artikel (zumindest mit einem Satz). (nicht signierter Beitrag von 91.52.148.241 (Diskussion | Beiträge) 04:33, 15. Mär. 2010 (CET))
Ist der Hexenwahn eine psychische Epidemie gewesen?
Heute, um 1:00 hatte ich in die Diskussionsseite von Historiograf folgende Frage gestellt:
>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
Experte wieder gefragt...
An der Adresse [1] hat dir Henriette am 12. Mai 2005, 12:28 Uhr (CEST) geschrieben:
Anfang des Zitates ==============>
Hi! Da hat heute eine IP in Hexenverfolgung den Satz "Die Hexenverfolgung gilt als eine der schlimmsten psychischen Epidemien." eingebaut... Mal davon abgesehen, daß ich den Absatz über die Hexenverfolgung in "Psychische Epidemie" eher unterirdisch finde ("... holten sich die besten Köpfe der damaligen Zeit den Dämonenglauben der antiken Kulturen. Und sie bauten diesen Glauben "wissenschaftlich" aus. Das Ergebnis dieser profunden Studien war, dass sich der Satan den Samen von christlichen Männern dadurch illegal holt, dass er sich in Frau umwandelt und die Männer zum Beischlaf überlistet. Dann wandelt sich der Satan schnell in einen Mann und schwängert christliche Frauen. Dadurch kommen Riesen in die Welt, welche für den Satan und für die mit ihm alliierten Muselmanen eine fünfte Kolonne bilden."), scheint mir die moderne Forschung über den Erkenntnisstand "die waren doch alle verrückt damals" mittlerweile weit hinaus. Du bist näher am Thema dran (also Hexenforschung, nicht verrückt sein ;)), daher überlasse ich dir die Entscheidung, was mit dem Satz passieren soll ;) Gruß --Henriette 12:28, 12. Mai 2005 (CEST)
<============== Ende des Zitates
Ihr hast du so geantwortet:
Anfang des Zitates ==============>
Ich stimme dir zu, wech mit dem Satz. Gruß --Historiograf 14:24, 12. Mai 2005 (CEST)
<============== Ende des Zitates
Könntest du in etwa deine Antwort begründen?
Bester Dank im voraus für deine Erklärung. --Gianni Facini 01:00, 25. Aug 2005 (CEST)
<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
Zwei Minuten später war meine Frage verschwunden. In der Liste "Versione/Autoren" konnte ich folgendes lesen:
Anfang des Zitates ==============>
01:02, 25. Aug 2005 Historiograf (wech mit dem beitrag: keine begründung)
<============== Ende des Zitates
Gibt es sonst jemanden, der meine Frage beantworten kann/will?
Wenn ich was falsches gemacht habe sollte, dann bitte ich um Entschuldigung und Berüchsichtigung der Tatsache, daß ich mich hier an Diskussionen bisher kaum beteiligt habe und deswegen die hier herrschenden Sitten noch nicht kenne.
Die erwünschte Erklärung wäre mir sehr wichtig. Und ich denke, daß auch die anderen Benutzer von Wikipedia wissen sollten, warum der Hexenwahn keine psychische Epidemie gewesen sein soll.
--Gianni Facini 02:00, 25. Aug 2005 (CEST)
- Ich kenne mich zwar mit Hexenverfolgung und psychischer Epedemie überhaupt nicht aus, aber zweiteres klingt doch verdammt nach Krankheitsbild und das waren die Hexenverfolgung sicherlich nicht. Das mit der Epidemie klingt mir sehr nach Theoriefindung, die nunmal in der WP nicht stattfindet. Ich denke das sollte als Erklärung genügen. Gruß --Finanzer 02:49, 25. Aug 2005 (CEST)
- Also ich habs doch schon bei der Anfrage an Historiograf erklärt: Was im Artikel Psychische Epidemie zur Hexenverfolgung steht, das entspricht nicht dem modernen Forschungsstand und ist zu 90% falsch. Wieso sollten wir auf falsche Informationen verlinken? Und ich schrieb Gianni Facini auch schon, daß er bitte die moderne Literatur zur Hexenverfolgung lesen möchte. Meinetwegen kann man die Hexenverfolgung eine Art von kollektivem Wahn nennen (und auch da würde ich nicht wirklich zustimmen wollen), aber das ist dann sehr, sehr ausführlich zu beschreiben und begründen. Da reicht ein kleiner Absatz nicht: Dafür gibt es Fachliteratur. Drehen wir die Frage doch einmal 'rum: Warum sollten die Hexenverfolgungen eine psychische Epidemie gewesen sein? Was - vor allem wer! - spricht denn dafür? Ich bin ja gern bereit mir die entsprechende Literatur zu Gemüte zu führen, aber dann möchte ich wissen, wer das wann geschrieben hat. --Henriette 15:11, 25. Aug 2005 (CEST)
Viele hexenverfolgungen hatten ganz profane Macht- bzw. Pekuniäre Interessen im Hintergrund. nachbar will mir sein land nicht schenken? Klag ich ihn halt der hexerei an und reiß mir das land dann untern Nagel (Für Land kann man auch Frau, Titel, haus, etc. einsetzen...)--77.6.17.135 05:09, 5. Feb. 2008 (CET) P.S. Ich weiß, daß eigentlich belegt werden sollte, sehe das aber auf der Diskussionsseite erstens nicht so eng und zweitens sähe ich dann die Bringschuld bei denen, die Hexenverfolgungen als psychologische Erscheinung abtun wollen und nicht als Habgier/Hass/Neid, Motive, welche wesentlich naheliegender scheinen...--77.6.17.135 05:09, 5. Feb. 2008 (CET)
Maricica Cornici
Gehört die hier rein? So wie ich das (inzwischen) verstanden habe, war das eher ein Exorzismus. Demnach sollte sie hier gelöscht werden, oder darauf hingewiesen werden, daß sie eben nicht als Hexe verfolgt worden ist. -- MlaWU 15:55, 27. Aug 2005 (CEST)
- Gehört hier eigentlich wirklich nicht rein, sondern zum Exorzismus. --Henriette 01:28, 28. Aug 2005 (CEST)
- Ich habe das jetzt mal so hingeschrieben -- MlaWU 13:34, 28. Aug 2005 (CEST)
Kirchenstaat und Hexerei
Ich habe folgenden Abschnitt vorübergehend hierher verschoben:
Im Bereich des direkt vom Papst regierten Kirchenstaates gab es überhaupt keine Hinrichtungen wegen Hexerei. Schon aufgrund dieser geographischen Verteilung zeigt sich, dass die Hexenverfolgung nicht primär Anliegen der Kirche, insbesonder der katholischen kirche gewesen ist.
Grund: Genauso wie man versuchen sollte antikatholische Mythen dem wissenschaftlichen Forschungsstand anzupassen, so sollte man auch vermeiden übers Ziel hinauszuschießen. Darum bitte ich um folgende Belege: 1. Keine Hinrichtungen wegen Hexerei im Kirchenstaat (das es wenige waren ist glaube ich mittlerweile historisch gesichertes Fakt, aber gleich 0?) 2. Welcher Historiker vertritt die Ansicht, dass Hexenverfolgung kein Anliegen der Kirche war? So weit ich informiert bin, hatte die Kurie oftmals einen mäßigenden Einfluss und wollte das "Problem" oft mit seelsorgerischen Mitteln lösen, aber dass es kein Anliegen der Kirche war, da bin ich mir nicht so sicher. Danke im Voraus für die Beantwortung der Fragen lg gugganij 19:06, 1. Sep 2005 (CEST)
- Rainer Decker, "Die Päpste und die Hexen" Darmstadt 200?,
Obiger Beitag stammt von mir. Ich denke, es ist an der Zeit, sich von Vorstellungen wie "finsteres Mittelalter" und "Die böse Kirche als Verfolgerin armer Frauen als Hexen" zu verabschieden. Ich bin weder katholisch noch Sympathisant,aber was wahr ist, muss wahr bleiben. Man kann ja problemlos linksliberal-aufgeklärte Mitmenschen schocken mit der Mitteilung, die Hexenverfolgung sei nicht sache des Mittelalters, sondern der ach so aufgeklärten Neuzeit gewesen. Das glaubt einem auch so schnell keiner. Die Geschichtswissenschaft sollt hier echt aufklären, auch wenn es liebgewordenen liberalen Mythen in Frage stellt. Also: bitte meinen Beitrag wieder einstellen - auch wenn`s schwer fällt. M.H. M.A.
- Hallo M.H. M.A., ich stimme dir zu, dass Mythen bzgl des Verhältnisses Kirche-Hexenverfolgung durch eine wissenschaftliche Darstellung ersetzt werden müssen und das es vielen Zeitgenossen schwer fällt, von liebgewonnenen Vorstellungen über die allzeit böse, allzeit brutale Kirche zu lassen. Aber gerade deshalb versuche ich Darstellungen und Behauptungen in den diesbezüglichen Wikipediartikel (z.B. Inquisition, Hexenverfolgung) auf ihre (seriöse) Quellenlage zu hinterfragen. Wenn das von dir zitierte Buch von Rainer Decker (auf alle Fälle eine seriöse Quelle) schreibt, dass es im Kirchenstaat zu KEINEN (=0) Hinrichtungen unter den Titel "Hexe" gekommen ist, so ist es selbstverständlich kein Problem, den Absatz von dir wieder einzufügen. lg gugganij 16:03, 4. Sep 2005 (CEST)
Ist mit Kirchenstaat der Vatikanstaat gemeint? Wenn ja, wundert mich nicht, daß es keine Belege für Hexenjagden dort gibt, Stichwort Zensur. --77.6.17.135 05:16, 5. Feb. 2008 (CET)
- Mit „Kirchenstaat“ ist in diesem Zusammenhang der direkte, weltliche Herrschaftsbereich der Päpste gemeint (bis 1870). Dass unter anderem in diesem Gebiet eine (für Laien überraschend) geringe Zahl an Frauen und Männer als Hexen hingerichtet wurde, ist mittlerweile ein in der Geschichtswissenschaft etabliertes Fakt. Im übrigen sind Historiker, die sich mit Primärquellen rund um die Hexenverfolgung auseinander setzen, ja keine Naivlinge (Stichwort: Quellenkritik). -- Gugganij 01:59, 15. Feb. 2008 (CET)
Ist der Sinn dieses Satzes korrekt?
"Dabei genügten häufig Gerüchte oder Denunziationen, die häufig durch Folter erzwungen wurden."
Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Gerüchte erzwungen wurden. War es nicht eher so, dass die Gerüchte freiwillig aufkamen, aber daraufhin Geständnisse erzwungen wurden?
Vielen Dank für den Hinweis. Herzliche Grüße sendet--Anima 23:01, 9. Dez 2005 (CET)
Ganz falsch ist der Satz nicht! Nur etwas ungelenk. Gemeint ist: "Dabei genügten häufig Gerüchte oder durch Folter erzwungene Denunziationen." Vielleicht den Satz austauschen!!
Grüße Capman42
Verschwörungstheorie
Benutzer Asthma hat den Artikel aus der Kategorie:Verschwörungstheorie wieder entfernt, doch ich verstehe nicht, warum. Immerhin basierten die Hexenverfolgungen zu einem nicht geringen Teil ja auf einer solchen, und wie Arthur Millers "Hexenjagd" zeigt, wurden sie auch in jüngerer Zeit noch als Metapher für andere auf Verschwörungstheorien basierenden Verfolgungen benutzt. Mit der Bitte um Aufklärung, --Phi 22:52, 9. Dez 2005 (CET)
- Aber gerne: Die Hexenverfolgung(en) als solche sind nicht Teil einer Verschwörungstheorie. Es mag Verschwörungstheorien geben, die teilweise die Verfolgungen begründet haben, dafür braucht es aber einen eigenen Artikel (gewisse Ansätze in der Hexenforschung könnten dazu taugen). Durch die Einordnung des Artikels über die faktisch stattgefundenen Verfolgungen wird der Eindruck erweckt, es handele sich bei der Darstellung dieser eben um eine Verschwörungstheorie - was wohl keiner hier will. --Asthma 23:37, 9. Dez 2005 (CET)
- Konsequent müsstest du dann auch dagegen sein, dass die Kategorie:Verschwörungstheorie auch die Stalinschen Säuberungen enthält, die ja auch keine Verschwörungstheorie waren, sondern nur zum teil auf einer solchen basierten. - Ernsthaft, das ist doch aberwitzig: Wer könnte denn so blöd sein, auf Grund der Einordnung in die Kategorie zu glauben, die Hexenverfolgungen wären nur ein Verschwörungstheorie? Man kann die Genauigkeit im Kategorisieren auch zu Tode reiten. Gruß, --Phi 10:18, 10. Dez 2005 (CET)
- Ich möchte Asthma Recht geben: In der Kat. Verschwörungstheorie hat die Hexenverfolgung an sich nichts verloren. Wenngleich Carlo Ginzburg in seinem Buch Hexensabbat argumentativ in die Richtung geht … Aber dann müßte das auch differenziert im Artikel dargestellt werden. --Henriette 16:27, 10. Dez 2005 (CET)
- Ich glaube nicht, irgendetwas zu Tode zu reiten, wenn ich meine, daß in eine Kategorie "Verschwörungstheorie" nur Artikel über Verschwörungstheorien rein sollten. Und das ist mit dem vorliegenden Artikel nicht gegeben. Dabei interessiert mich auch nicht, welche speziellen Artikel denn sonst noch sich in der Kategorie befinden. --Asthma 16:47, 10. Dez 2005 (CET)
- Hexenverfolgung hat sehr wohl etwas mit Verschwörungstheorie zu tun, beispielsweise die unsachlichen und polemischen Tiraden der Nazi und anderer Kirchengegner mit total überhöhten Zahlen. Verschwörungstheorie heißt ja nicht, dass etwas rein erfunden ist. Die Lüge fühlt sich immer in Gesellschaft der Wahrheit am wohlsten. --Piflaser 22:42, 4. Mär 2006 (CET)
- Schön gesagt. Aber bei den Hexenverfolgungen handelt es sich um eine historisch verbürgte Tatsache der frühen Neuzeit. Und zu der Zeit gabs keine Nazis. Und selbst wenn Du Nazi-Verschwurbelung in den Artikel einbaust und das alles schön kritisch und NPOV-mässig erklärst, dann handelt es sich immer noch nicht um einen Artikel über eine Verschwörungstheorie. --Henriette 02:24, 5. Mär 2006 (CET)
Pulversäckchen
Zitat: Als ein Akt der Begnadigung galt die vorherige Enthauptung, Erdrosselung oder das Umhängen eines Pulversäckchens um den Hals. Was für Pulver war das? War es Schießpulver um den Kopf "wegzusprengen"? Wenn ja, dann sollte man das genauer erläutern. --subsonic68 19:50, 3. Apr 2006 (CEST)
- Sieht tatsächlich so aus, als hätte es sich um Schieß- oder Schwarzpulver gehandelt. In der „Geschichte der Hexenprozesse” von Wilhelm G. Soldan (Soldan, Wilhelm Gottlieb/Heppe, Heinrich: Geschichte der Hexenprozesse. Neu bearbeitet und herausgegeben von Max Bauer, 2 Bde, München 1911) finde ich in Band 1 auf Seite 829 folgendes: "Bei der Justifikation pflegte man auch hier, wie in Süddeutschland, in der Schweiz etc. den Verurteilten auf dem Scheiterhaufen einen Pulversack umzuhängen. Bei einer Exekution zu Bommel im Jahr 1557 geschah es, daß der Scharfrichter, der das Pulver ungeschickt anzündete, sich selbst verbrannte.". Soldan/Heppe gilt allerdings als ziemlich überholt und ich habe keine Ahnung, ob es sich dabei um eine wirklich gängige Praxis handelte oder nur um eine regionale Besonderheit. Soldan schreibt dann noch über einen Fall in der Schweiz von 1737 (es handelte sich um Elisabeth Bossard und eine nur "das Margareth" genannte Frau): "... hernach mit einem Vierling Pulver am Hals lebendig verbrannt, und also vom Leben zum Tode hingerichtet werden. Ebenso soll das Margareth zweimal mit feurigen Zangen gerissen, ebenso ausgeführt und mit einem Vierling Pulver am Hals an eine Leider gebunden und ins Feuer gestoßen werden." (Band 2, Seite 325). Ob da was "weggesprengt" wurde, möchtte ich bezweifeln. Vermutlich handelte es sich eher um eine Art "Brandbeschleuniger"... aber das ist jetzt pure Spekulation. Gruß --Henriette 09:30, 11. Apr 2006 (CEST)
- Die Sprengwirkung von Schwarzpulver wird gerne überschätzt, wie letztens sehr schön in einem Experiment bei Galileo zu beobachten war. Im Normalfall brennt Schwarzpulver nämlich einfach nur unter viel Rauchentwicklung ab. Erst wenn das Schwarzpulver verdämmt wird, sodass der Rauch nicht mehr einfach entweichen kann, kommt es zur Explosion. Die kann dann allerdings durchaus sehr heftig sein.
- Insofern weiß ich nicht recht, ob ein einfaches Säckchen ausgereicht hätte, um das irgendwas "wegzusprengen". Evtl. hätte man ein Ledersäckchen nehmen können, das Schwarzpulver dort möglichst fest hineinpressen, eine Lunte hineinlegen, das Ganze fest vernähen und die Nähte gründlich abdichten (z. B. mit Pech). In dieser Form hätte man vielleicht eine Explosion erzeugt. --Duschgeldrache2 11:53, 10. Sep. 2008 (CEST)
Abgeschlossene Lesenswertdiskussion (gescheitert)
Hexenverfolgungen fanden fast ausschließlich in Mitteleuropa während der Frühen Neuzeit statt. Grundlage für die massenhafte Verfolgung von Frauen (teilweise auch Kindern und Männern) durch die kirchliche und vor allem die weltliche Justiz war die von Theologen und Juristen verbreitete Vorstellung von einer vom Teufel geleiteten Verschwörung gegen das Christentum, deren meist weibliche Mitglieder man schließlich Hexen nannte.
Frumpy 21:14, 24. Apr 2006 (CEST)
Pro Bin gerade zufällig auf den Artikel gestoßen: Finde ihn sehr lesenswert und durchaus informativ, reich bebildert und außerdem gut geschrieben - so wie ich es mir vorstelle. --- ist nicht meine Baustelle, beurteile mag ich deswegen nur, wovon ich etwas verstehe:Einzelfälle sind auch in den amerikanischen Kolonien (Hexenprozesse von Salem) dokumentiert. Dafür, dass Salem einer der wichtigsten und folgenreichsten Einschnitte in der nordamerikanischen Kolonialgeschichte war, ist das gelinde gesagt höfliches Understatement.--Janneman 21:32, 24. Apr 2006 (CEST)
- contra die heutige situation wird wenig befriedigend dargestellt, af gründe wird dort nicht eingegangen. hexenprozesse werden ausgesprochen schematich nachgezeichnet. die ersten beiden bilder sind unzureichend untertitelt. --Carroy 23:51, 24. Apr 2006 (CEST)
- Carroy nicht gültig. --F.H. 14:24, 25. Apr 2006 (CEST) Pro, find ihn gut und da Teilaspekte des Themas fehlen oder lückenhaft sein dürfen und Bilder nicht bewertet werden sind schon 2 Argumente von
Dti 07:05, 26. Apr 2006 (CEST)
Pro hervorragender Artikel, eindeutig lesenswert --Dinah 21:08, 26. Apr 2006 (CEST)
Pro Ein interessanter und gut geschriebener Artikel. Allerdings würde ich mir wünschen, dass das "Warum" sowohl zur Epoche als auch zur "Zielgruppe" ausführlicher behandelt würde (also Missernten, Klimaveränderung, Sündenbocksuche etc.) --- Contra - spärliche und dünne Darstellung für so ein umfassendes Ereignis, mir scheint auch, daß da bestimmte POV-Fraktionen am Werk waren. --Asthma 08:41, 29. Apr 2006 (CEST)
- Gledhill 07:52, 30. Apr 2006 (CEST) Kontra Der Artikel ist in Ordnung, er ist gut illustriert. Allerdings schwer deutschlandlastig. Nur kurz werden Hexenverfolgungen in anderen Gebieten angesprochen. Darüber möchte ich aber mehr erfahren. Denn das Lemma verspricht, über Hexenverfolgung im Allgemeinen Auskunft zu geben, nicht nur über jene in Deutschland. Bitte ergänzen und ausbauen, dann kann ich mein Votum überdenken. --
Geographische Verbreitung
Die englische Wikipedia verzeichnet die Häufigkeit der Hexenprozesse in nachstehender Reihenfolge: Deutschland England Schottland Frankreich Italien. England steht an zweiter Stelle, noch vor Schottland. --Dunnhaupt 13:38, 27. Jun 2006 (CEST)
Deshalb hab ich heute auch im einleitenden Satz Mitteleuropa durch West- und Mitteleuropa ersetzt. Frankreich und England gehören m. M. nach zu Westeuropa. Es kommt im Artikel auch nicht zum Vorschein, wo die Hexenverfolgung angefangen hat: in Frankreich, also in Westeuropa, und das politisch und konfessionell zerrissene Deutschland hat sich draufgestürzt und zur Vervollkommnung getrieben. Auch die Italiener und Osteuropäer haben (in geringerem Umfang) mitgemacht. Die Verfolgungen nahmen ihren Ausgang in den westlichen Alpenländern - Südostfrankreich, aber auch Norditalien, Savoyen und Westschweiz. Dann griffen sie über, erst nach Tirol und Schwaben, dann den Rhein entlang nach Norden. Vielleich kann sich einer der Oberbearbeiter des Hexenverfolgungsartikel mal mit einem Abschnitt: Beginn der Abendländischen Hexenverfolgung (ort und Zeit) genauer beschäftigen. Hilfreich dabei z. B. H. C. Erik Midelfort, Geschichte der Abendländischen Hexenverfolgung, in: Hexen und Hexenverfolgung im deutschen Südwesten, Ausstellung des Badischen Landesmuseums Karlsruhe im Schloß, Cantz Verlag 1994.--Claus Peter 13:21, 27. Sep. 2008 (CEST)
Lemma
Mich stört eigentlich schon seit geraumer Zeit das Lemma. Wieso eigentlich der Begriff Hexenverfolgung und nicht der viel gebräuchlichere Begriff Hexenwahn??? Hexenverfolgung klingt wie Judenverfolgung oder Christenverfolgung. Hier wird aber etwas verfolgt, was es ja im damals inkriminierten Begriff wohl ohnehin nicht gibt. Also ein Wahn, keine Verfolgung. Oder? --robby 21:46, 2. Nov. 2006 (CET)
- Zustimmung. Sollte gändert werden. Der wissenschaftlich korrekte Begriff ist Hexenwahn. Außerdek müssten die beiden Artikel Hexe und Hexenverfolgung "unter einen Hut" gebracht werden. Da gibt es zu viele Überschneidungen Florian Fell 22:22, 2. Nov. 2006 (CET)
- "Hexenwahn" ist heute sicher nicht der korrekte wissenschaftliche Begriff, denn der Wortbestandteil "-wahn" wird nicht mehr mit "wähnen" (im Gegensatz zu "wissen") verknüpft (wie vielleicht noch im 19. Jahrhundert, obwohl "Wahn" in Bezug auf die Hexen auch damals schon anklagend klingen sollte), sondern er bezeichnet polemisch eine geistige Krankheit. Erstens ist Polemik keine Quelle der historischen Erkenntnis und zweitens hatte die Hexenverfolgung sicher nichts mit einer Geisteskrankheit zu tun, sondern mit menschlicher Rationalität unter anderen geistigen Voraussetzungen als heute. 84.61.156.71 03:40, 20. Okt. 2008 (CEST)
Hab jetzt mal den Redundanzbaustein gesetzt. Vielleicht können wir das noch auf einer breiteren Basis diskutieren. --robby 23:47, 2. Nov. 2006 (CET)
- Hab ihn nicht gefunden. Schon abgelehnt? Ich finde nämlich mehr unter verfolgung als unter wahn FlammingoMoin 10:12, 16. Feb. 2007 (CET)
Anzahl der Opfer des Hexenwahns in Europa
Ich würde mich von diesen festen Zahlen und Maximalangaben lösen. Nach der Sichtung der Quellen und auch nach der (unvollständigen) Sammlung von Prozessen in der sog. Himmlerkartei kann man von einer MINDESTanzahl ausgehen. Diese beträgt ca. 30000 Opfer der Verfolgung (nach Behringer). Alle anderen Zahlen, die einen Exaktheitsanspruch haben, kann man getrost ignorieren, da es schlichtweg nicht möglich ist, aufgrund temporärer und regionaler Unterschiede und vor allem auch aus Mangel an vollständigen Akten, genaue Opferzahlen zu errechnen bzw zu nennen. Die sog. "Neunmillionen"-Theorie geht auf eine grobe Dreisatzrechunung aus der frühen Neuzeit zurück und ist absoluter Unsinn. Allerdings wäre ein Artikel über die Entstehung und Verbreitung dieser Theorie im Zusammenhang mit der Hexenverfolgung mit Sicherheit nicht uninteressant.
Die Opferzahlen der einzelnen Länder gehörte aufgelistet! --Bagerloan 12:11, 25. Mai 2008 (CEST)
Im Rahmen meiner Mitarbeit an einem Hexenprojekt habe ich eine Karte zu den europäischen Opferzahlen erstellt, die mittlerweile mehrfach (in seriöser Literatur) publiziert wurde. Die Recht an der Karte "gehören" mir. Falls diese Karte für tauglich befunden würde, die Opferzahlen zu belegen... ... ich weiß nicht, ob und wie hier eine pdf-Datei eingebaut werden kann (der derzeitge Link zur Karte wird sich wohl bald ändern). Hier die Karte: http://www-alt.uni-trier.de/hexen/karten/karten.html --Benutzer:eifeljanes 04. Juli 2008
Bücher von Fr. Ngiyaw
Auf diversen Seiten hat Benutzer:Ngiyaw seine/ihre Bücher eingestellt, so auch hier. [Wächter, Hexenprozesse, Stuttgart 1882] ist allerdings eine im Netz lesbare Quelle und kann trotzdem hilfreich sein. Löschen wegen Eigenwerbung oder behalten? (z.Z. gelöscht wegen Erscheinungsdatum, finde ich als Historiker kein Argument) --FlammingoParliament 10:12, 1. Dez. 2006 (CET)
- Als Mediävist ist das Alter eines (Sach-)Buches für mich normalerweise auch kein Argument. Beim Thema Hexenforschung ist das anders: Seit etwa 20 Jahren gibt es sehr erfolgreiche Bemühungen vermittels der Archivarbeit falsche Vorstellungen zu diesem Thema auszuräumen. In diesem Tema sollten also bevorzugt nur neuere und neueste Publikationen genannt werden. Ältere (oder richtig alte) am Besten nur mit einem entsprechenden kritischen Kommentar (in Wächters Buch z. B. ist die Rede davon, daß mindestens eine Million Hexen hingerichtet wurden – wie man weiß eine völlig falsche Behauptung). Zudem ist Wächters Buch eher anekdotenhaft aufgebaut: Es werden sehr viele Einzelbeispiele genannt, auch hin und wieder Originalquellen zitiert; leider alles ohne wissenschaftlich sauberen Quellennachweis. So ein Buch einfach unkommentiert in eine Liste von Büchern aufzunehmen und nicht einmal explizit zu erwähnen, daß es sich um ein Buch auf veraltetem Forschungsstand handelt, das ist ziemlich unredlich und für Laien im Thema zudem verwirrend, weil dort veraltete Meinungen bestätigt werden, die die moderne Forschung inzwischen als falsch bestätigt hat. --Henriette 15:11, 1. Dez. 2006 (CET) P.S.: Eine ganz andere Frage ist die nach der Eigenwerbung: Liegt hier natürlich vor, andererseits kann ich eigentlich keine kommerziellen Interessen finden. Wir sollten da wohl großzügig sein.
- Alles klar. Das Fehlen der Fußnoten hat mich auch gestört, konnte nur den Inhalt nicht lesen. Also raus. Und sonst bei selbst erstellten Kopien von Werken ohne Urheberrechte: auch vom Kopierenden, warum eigentlich nicht, ist ja nicht anders als wenn ich von mir erstellte Bilder auf meiner Seite auch einstelle --FlammingoParliament 16:57, 1. Dez. 2006 (CET)
Tippfehler - bitte korrigieren
"Man glaubte hier einer orgiastischen Versammlung auf der Spur zu sein, bei Gott und seine Kirche verhöhnet wurden". Hier fehlt ein "der". -- 85.179.161.93 13:01, 28. Jan. 2007 (CET)
- Wurde korrigiert. -- Gugganij 13:58, 28. Jan. 2007 (CET)
Helen Duncan
"In Großbritannien wurde noch 1944 Helen Duncan wegen Hexerei zu neun Monaten Haft verurteilt."
Laut englischer Wikipedia wurde sie wegen betrügerischer Vortäuschung von übernatürlichen Fähigkeiten verurteilt, nicht wegen echter Hexerei. Das Gesetz von 1735, nach dem sie verurteilt wurde, ging bereits nicht mehr von der tatsächlichen Existenz von Hexerei aus. Dieser Hinweis sollte sich hier finden, da dies ja einen wesentlichen Unterschied zu den früheren Ereignissen darstellt. -- 85.179.161.93 14:20, 28. Jan. 2007 (CET)
Beschreibungen der Hexe als solche sollten zukünftig nach Hexe, wie eine Redundanzdiskussion im November ergab.--FlammingoMoin 14:47, 16. Feb. 2007 (CET)
Hexenverfolgung als Bevölkerungspolitik (umstrittene Heinsohn/Steiger-These)
Der entsprechende Passus war von Stefan Andres herausgelöscht und von Asthma wieder hereingenommen worden. Stefans Grund fürs Herauslöschen: wikipedia sei nicht der Platz, "Theorien durchzudrücken, die in der Fachwelt keinen Bestand haben".
Lieber Stefan: daß eine Enzyklopädie wie wikipedia nicht zur Theorieetablierung da ist, sehe ich genauso. Von einer Enzyklopädie erwarte ich aber Vollständigkeit. Das bedeutet, daß ich von ihr erwarte, auch auf Minderheitenmeinungen (inclusive neuer und umstrittener Interpretationen und Theorien) hinzuweisen, damit der Leser die Möglichkeit hat, sich eine eigene Meinung zu bilden, anstatt gezwungen zu sein, die herrschende Meinung zu übernehmen.
Daß die Heinsohn/Steiger-Theorie im Mainstream der Hexenforschung bisher nicht akzeptiert wurde, habe ich in dem entsprechenden Abschnitt nicht nur vermerkt, sondern sogar den H/S-kritischen Rummel-Text verlinkt. Von einem "Durchdrücken" der H/S-Theorie kann daher keine Rede sein, eher von einem unbegründeten "Wegdrücken" Deinerseits.
Inhaltliche Diskussionen über die Adäquatheit der H/S-Theorie (die meiner Meinung nach eine interessante und plausible, aber bisher nicht ausreichend belegte Hypothese darstellt und eigentlich den Zweck hat, eine historisch-demographische Erklärung für die europäische Bevölkerungsexplosion zu liefern) spare ich hier bewußt aus, weil hier in der Tat nicht der Platz dafür ist.
Es geht um enzyklopädische Vollständigkeit, und aus diesem Grund gehört ein Passus zu dieser Theorie (samt Quellenangaben und Links) in den Artikel hinein, der auch diese Interpretation dem Leser zugänglich macht. --Thewolf37 21:27, 16. Feb. 2007 (CET)
- „im Mainstream der Hexenforschung bisher nicht akzeptiert wurde“ ist aber ulkig formuliert ;) Die akademische Hexenforschung hat diese These nie akzeptiert und sie wirds auch nicht tun. Der "Mainstream" hingegen, die ganzen Hobbyisten also, findet H/S klasse. Nichtsdestotrotz ist gegen einen vernünftigen Absatz dazu nichts einzuwenden: Das Buch hatte ziemlich Furore gemacht und dürfte jedem, der sich ein bisschen intensiver mit dem Thema befasst, bekannt sein. --Henriette 00:59, 17. Feb. 2007 (CET)
- Schließe mich den geäußerten Meinungen hier fast vollständig an. Das ganze verweist aber auch darauf, daß uns leider noch ein fundierter Artikel zu eben dieser akademischen Hexenforschung fehlt (zu der das Buch von Heinsohn/Steiger IIRC nie wirklich gezählt wurde, auch dem Selbstverständnis nach nicht – da geht es eher um Bevölkerungspolitik und historische Demographie). --Asthma 11:04, 17. Feb. 2007 (CET)
- Ergänzung zur Rezeption der H/S-Hexenthese in der Fachwelt:
- Da H/S eine zivilisationshistorische Makro-Perspektive einnehmen und sich in ihrem "Hexenbuch" im Grunde makrohistorisch für den demographischen Aspekt einer schlüssigen historischen Erklärung der Enstehung der modernen europäischen Gesellschaft interessieren (vgl. Moderne, Neuzeit), setzen sie eine ganze Reihe normalerweise isoliert voneinander arbeitender historischer Subdisziplinen zueinander in Beziehung: u.a. Hexenforschung, Geschichte der Geburtenkontrolle, historische Demographie (Bevölkerungsgeschichte) und Geschichte der Kindheit. Die "Hexenthese" stellte sozusagen ein "Nebenprodukt" dieser makrohistorisch orientierten Untersuchungen dar.
- Während die Hexenforscher sich mikrohistorisch auf die Hexenverfolgungen konzentrieren, den größeren historischen Kontext aber wenig berücksichtigen, sich nicht mit der Geschichte von Geburtenkontrolle (incl. Empfängnisverhütung) und historischer Demographie beschäftigen und H/S´s Hexenthese aus dieser Perspektive heraus ablehnen, hat John M. Riddle, ein prominenter Historiker der Geburtenkontrolle, Zustimmung signalisiert (siehe "Eve´s Herbs: A History of Contraception and Abortion in the West", v.a. Kap.6: "The Broken Chain of Knowledge") und "The Great Witch Hunt and the Suppression of Birth Control: Heinsohn and Steiger´s Theory from the Perspective of an Historian" (siehe dort den "Appendix"). --Thewolf37 17:24, 17. Feb. 2007 (CET)
Überarbeiten
Der Artikel enthält gute Informationen, aber leider sind diese nicht zusammenhängend erklärt. Trotz meiner Zusammenlegungssanstrengung gibt es immer noch redundante Absätze. Auch die zeitliche Abfolge der Höhepunkte der Hexenverfolgungen, Zusammenhang mir der Inquisition und Rolle der Kirche wird nicht durchgängig erklärt. Vom Detailierungsgrad könnte der Artikel mit relativ wenig Aufwand zum Lesenswert-Kandidaten ausgebaut werden.--Avron 12:39, 19. Feb. 2007 (CET)
Zu den Zahlen: Opfer in Island waren zu 90, nicht zu 80% Männer (Behringer, S.67)
Schwieriges Thema
Tja, was ist genau ist eigentlich Hexerei? Wurden Menschen auch wegen irgendwelcher abergläubischen Handlungen mit dem Todesurteil konfrontiert, die in unser heutiges Bild von Hexerei nicht ganz so passen, die man heute aber auch nicht gutheißen würde? Wie schnell kriegte man diesen Vorwurf statistisch gesehen eigentlich? War es vielleicht auch eine Repressalie gegen kritische Menschen? Waren die Städte mehr betroffen, als die Dörfer unter gräflicher Regie? Öffnet der Vatikan denn seine Archive entsprechend, damit man die Prozesse und die Zahl der Opfer nachvollziehen kann? Und ehe weiter die Mythen die Runde machen, gibt es vielleicht eine Datenbank, um die Opfer zu erfassen? -- Simplicius ☺ 22:58, 27. Feb. 2007 (CET)
- Alles verdammt schwierige Fragen über die schon Regalmetern von Bücher geschrieben wurden ;) Aber eine Antwort ist vergleichsweise einfach: Der Vatikan braucht seine Archive nicht zwingend zu öffnen, damit man die Hexenverfolgungen untersuchen kann. Berge von Akten liegen in regionalen Archiven z. B. in Deutschland und werden ja auch seit 15 oder 20 Jahren intensiv erforscht. Wenn Du dich in Richtung Vatikan interessierst, dann ist das Buch von Rainer Decker (Die Päpste und die Hexen. Aus den geheimen Akten der Inquisition, 2003) genau richtig. --Henriette 13:44, 1. Mär. 2007 (CET)
- Die meisten Hexenprozesse wurden von weltlichen Gerichten durchgeführt. Auch wenn die Kirche als Institution nich offen an Hexenverfolgung beteiligt war, gab es aber einige Mitglieder der Kirche die dieses taten.--Avron 20:00, 4. Mär. 2007 (CET)
Hexenbulle/Hexenhammer
Ich habe die Folge der Abschnitte "Hexenbulle" und "Hexenhammer" umgedreht weil das historisch ja richtig ist. Ich bin der Ansicht, dass diese zwei Abschnitte mehr betont werden sollten, weil die Hexenverfolgungen im 16. und 17. Jahrhundert durch diese Dokumente gerechtfertigt wurden und Zweifler an der Wahn sozusagen über den Strich gezogen wurden. Interessant wäre zu wissen in wiefern der Malleus Maleficarum auch in den nicht katholischen Gegenden als Richtlinie bei den Prozessen benutzt wurde. edy 11:44, 1. Mär. 2007 (CET)
Link
- Austerlitz -- 88.72.22.59 17:19, 8. Mär. 2007 (CET)
Zitat: Das geschehene Unrecht wird als schrecklich, jedoch als zeitbedingt dargestellt. Aus meiner Sichtweise war die Hexenverfolgung ein gesellschaftspolitisches Problem und nicht, wie versuchsweise dargestellt, ein sozio-kulturelles Problem (Aberglauben). Wichtig erscheint mir darauf hinzuweisen, daß dieses Gebiet noch nicht ausreichend erforscht ist. Um aus der Geschichte zu lernen, ist es nötig, diese zu kennen.
Review April/Mai 2007
Ich habe einiges an dem Artikel verbessert (Zusammenführung mit Hexenverbrennung am 19.02.07) und halte ihn für gar nicht mal so schlecht. Allerdings müssten noch einige Sachen ausgebügelt werden bevor man über "lesenswert" nachdenkt.--Avron 18:22, 5. Apr. 2007 (CEST)
Mal ein paar Anmerkungen:
- Teilweise sind die Bibelstellen mit „Deuteronomium“ teilweise mit „2. Mose“ bezeichnet.
- Teilweise wird „Prozent“ verwendet teilweise „%“.
- Das Thema Hexenhammer wird an mehreren Stellen redundant verwendet.
- Die Commons-Category „Witch“ enthält nichts.
u.v.m.
-- Ehrhardt 19:56, 7. Apr. 2007 (CEST)
- Welche Form ist geläufiger?
- OK
- Der Hexenhammer ist halt DIE Rechtfertingungsgrundlage schlechthin
- OK
--Avron 21:31, 7. Apr. 2007 (CEST)
- Schon in der Einleitung gibt es ein paar Fehler bzw. recht grobe Ungenauigkeiten:
- „Hexenverfolgungen fanden fast ausschließlich in Mitteleuropa während der Frühen Neuzeit statt.“
- "Fast ausschließlich" ist viel zu undifferenziert: Wenn ich nach unserem Artikel Mitteleuropa gehe, dann komme ich nach den Zahlen bei Behringer (Hexen, München 1998) auf 42.100 Opfer in Mitteleuropa und weitere grob 10.000 Opfer im Rest Europas (man geht von etwa 50.000 bis 60.000 Opfern insgesamt aus). Davon entfallen auf Deutschland allein 25.000 Opfer und davon wiederum wurden allein in Süddeutschland (heutiges Baden-Württemberg und Bayern) 9.000 Menschen hingerichtet. Zudem würde ich nicht so pauschal von der frühen Neuzeit sprechen: Man kann die großen Verfolgungswellen inzwischen recht gut eingrenzen.
- „Grundlage für die massenhafte Verfolgung von Frauen (teilweise auch Kindern und Männern)“
- Leider ganz falsch: 75-80% der Opfer waren Frauen, der Rest Männer und Kinder. Man kann inzwischen ziemlich genau sagen, daß 20-25% der Getöteten Männer waren (für den Anteil von Kindern habe ich keine Zahl, aber der dürfte sich in einem einstelligen Prozentbereich bewegen).
- „durch die kirchliche und vor allem die weltliche Justiz“
- Die Kirche verfolgte und urteilte nicht, das war ausschließlich die weltliche Gerichtsbarkeit (natürlich waren sehr viele Theologen Vordenker und an der Ausprägung eines Bildes von einer Hexensekte beteiligt).
- „von Theologen und Juristen verbreitete Vorstellung von einer vom Teufel geleiteten Verschwörung gegen das Christentum“
- Hie tue ich mich schwer mit der "vom Teufel geleiteten Verschwörung". Fest stand in dieser Zeit, daß der Teufel existierte und das er die Menschen zu verderben trachtete. Das mußte kein Theologe den Leuten einreden, das war schlicht und einfach klar und akzeptiert. Außerdem fehlt hier natürlich komplett der Aspekt des Volksglaubens und des Glaubens an die Wirksamkeit diverser magischer Praktiken.
- „deren meist weibliche Mitglieder man schließlich Hexe nannte“
- … was leider die Hexenmeister (die männlichen Hexen) ganz außen vor läßt, über die es inzwischen mehrere aktuelle Arbeiten gibt.
Ich fürchte an diesem Artikel ist noch sehr viel zu tun – ob man das in einem Review schaffen kann? Aber als Tip: Das neue Buch von Lyndal Roper (Hexenwahn. Geschichte einer Verfolgung, München 2007) ist ausgezeichnet! Vielleicht erst mal das lesen und dann noch mal an die Überarbeitung machen? :) --Henriette 19:56, 16. Apr. 2007 (CEST)
- Einleitung etwas umgeschrieben. Der Höhepunkt war num mal die frühe Neuzeit. Die anderen Verfolgungswellen sind im Artikel beschrieben.
- Einleitung umgeschrieben. Bei Hexenverfolgung#Opfer steht es aber richtig
- durch die kirchliche und vor allem die weltliche Justiz: Naja, Trennung von Kirche und Staat gab es im Mittelalter noch nicht. So war einer der schlimmsten Hexenverfolger, Johann Georg II. Fuchs von Dornheim, ein Fürstbischof welcher kirchliches und weltliches verband. In der langen Zeit gab es auch nicht DIE Kirche. Päpste und Gegenpäpste mit ihren verschiedenen Ansichten kamen und gingen. Natürlich sollte man diesen Aspekt näher beleuchten.
- Einleitung umgeschrieben. Den Volksglauben sollte man wirlich noch stärker hervorheben. Eine wichtige Frage sollte geklärt werden: gab es zu der Zeit Personen die der Hexenlehre nachgingen?
- Einleitung umgeschrieben.
Trotzdem, ich verstehe nicht wie du zu deinem vernichtenden Urteil kommst. Klar gibt es Schwächen aber sehr viel zu tun erkenne ich nicht. Ob man das in einem Review schaffen kann? Ich weiss es nicht, man kann es aber versuchen. Oder Hände in den Schoss legen und warten bis es jemand macht ;-)--Avron 22:50, 17. Apr. 2007 (CEST)
Was bislang auch völlig fehlt, ist die historische Einordnung der Verfolgungen in den Kontext und von Wissenschaftlern gebotene Erklärungsansätze, gerade zu zeitlichen und regionalen Schwerpunkten der Verfolgung, z.B. Theorien zur Sündenbock-Funktion analog zu Judenverfolgung, Verfolgung von v.a. Frauen als Heilerinnen, Zusammenhang mit Klima und Missernten etc. Dazu gibt es auch Literatur, z.B. das angegebene Buch von Wolfgang Behringer. Das müsste dann halt mal jemand lesen und verwenden, der sich wirklich für das Thema interessiert --Dinah 14:02, 3. Mai 2007 (CEST)
Ohne Quellen
Die Beziehung zwischen Marienwahn und Hexenverfolgungen sieht in dieser Formulierung als Theoriefindung aus - bitte Quellenbeleg.
- === Marienwahn ===
- Im Anschluss an die Hexenverfolgungen etablierte sich in der katholischen Kirche eine übersteigerte Verehrung der Gottesmutter Maria, in theologischer Literatur oft als Marienwahn bezeichnet. Dies könnte als Antwort auf den Hexenwahn verstanden werden, in welchem die Frau abgewertet und erniedrigt wurde. Statt auf der sündigen Eva liegt das Augenmerk nun auf der reinen Maria.
Wann war das, woher stammt die Information? Klingt irgendwie unsinnig - ziehen lassen oder vergiften???
- Erst nachdem Inquisitoren aus Rom intervenierten, wurden (beim ersten Prozess) die Kinder frei gelassen. Bei dem zweiten Hexenprozess wurden die Eltern vom weltlichen Gericht dazu gezwungen, entweder ihre Kinder ziehen zu lassen und eine Bescheinigung über ihren Tod vorzulegen oder ihre Kinder selbst zu vergiften. Es stellte sich heraus, dass viele Eltern tatsächlich ihren Kindern Gift verabreichten.
Irmgard 14:13, 2. Jul. 2007 (CEST)
- Zum Zusammenhang von Marienverehrung und Hexenverfolgung hat sich Lyndal Roper in ihrem neuen Buch recht dezidiert geäußert (Hexenwahn. Geschichte einer Verfolgung, München 2007) – Marien"wahn" halte ich übrigens für komplett verfehlt. Zu den Kinderhexen aus der Schweiz findet man einiges in mehreren neueren Publikationen von Rainer Decker: Hexenjagd in Deutschland, Darmstadt 2006; Hexen. Magie, Mythen und die Wahrheit, Darmstadt 2004 und Die Päpste und die Hexen, Darmstadt 2003. Ansonsten ists gut, daß Du das aus dem Text herausgenommen hast: Die Textabschnitte sind in der Form einfach nicht haltbar. Gruß --Henriette 15:58, 2. Jul. 2007 (CEST)
gramm. Fehler
Der folgende Satz: "Vor dem Zeitalter der Aufklärung war der Jesuit Friedrich Spee von Langenfeld, Professor an der Universität Alma Ernestina in Rinteln und Verfasser der Schrift Cautio Criminalis (Rechtliche Bedenken wegen der Hexenprozesse) von 1631 war der einflussreichste Autor, welcher die Hexenprozesse angriff" ist grammatikalisch so falsch, kann ihn aber selbst nicht bearbeiten. Grüße --138.232.1.229 10:54, 27. Sep. 2007 (CEST)
In Spanien hat die Inquisition die Hexenverfolgung verhindert.
Na ja, die Inquisitatoren waren ja auch andersweitig beschäftigt ... ;-) Agnete 12:43, 2. Okt. 2007 (CEST)
- ich weiß nicht ob das eine so intelligente Aussage ist @Agnete
Bitte Änderungen von Benutzer:ThvAq verifizieren
So einiges scheint mir zumindest dem NPOV nicht zu entsprechen. --Avron 14:00, 2. Okt. 2007 (CEST)
Auswahl Folterwerkzeuge
Habe im Abschnitt über die peinliche Befragung die Spanischen Stiefel und das Rad 'rausgestrichen. Spanischer Stiefel war mehr Instrument der Territion als der peinlichen Befragung, und das Rädern ist eine brutale Form der Hinrichtung, keine Foltermethode. Gruß, Eichhorn 14:42, 2. Okt. 2007 (CEST)
Grammatikfehler!
Unter der Überschrift "Opfer" im dritten Absatz muss es heißen "einem Sündenbock" und nicht "einen ...". Grüße --Optatus v. Mileve 11:56, 4. Okt. 2007 (CEST)
- Ist korrigiert. --Gereon K. 12:17, 4. Okt. 2007 (CEST)
"protestantisierenden Regionen"
Was soll ich mir unter protestantisierenden Regionen vorstellen? Ich habe diese Vokabel noch nie gehört. -- Agnete 14:49, 4. Okt. 2007 (CEST)
"die stärker vom Protestantismus betroffen waren" - Protestantismus = Krankheit??? Außerdem stimmt es nicht, dass in katholischen Gebieten keine Verfolgungen stattfanden. -- Agnete 14:52, 4. Okt. 2007 (CEST)
- Korrigiert.--Regiomontanus (Diskussion) 15:55, 4. Okt. 2007 (CEST)
Altes Testament
Leider kann man nichts mehr ändern. Hinzuzufügen wäre die Meinung von Geoffrey Parrinder, dass mit der Exoduspassage in der Übersetzung Schindluder betrieben wurde. Das "Thou shalt not suffer a witch to live!" ist im hebräischen Text anders zu verstehen, nämlich in seiner Reflexion auf eine eindeutige magische Handlung, etwa Wahrsagen, Tränke brauen, Worfelbrettbenutzung etc. was unter Zauberei und Götzentum fiel und daher zu ahnden sei. Nicht gemeint ist das, was im Christentum unter Hexerei verstanden wurde, nämlich eine wirkliche metaphysische, magische Handlung. Meinte das Judentum eine empirisch überprüfbare Handlung, schwelgte das Christentum später in Orgien des Aberglaubens, den Thomas von Aquin ja entscheidend in seinen Summen wiederbelebte. Ich bin dafür, den Quelltext wieder zu öffnen, dann könnte ich evtl. daran weiterarbeiten. --Bourgeois 15:48, 23. Dez. 2007 (CET)
- Was meinst Du mit „Quelltext“? Den Artikel? Der ist nur für IPs und ganz neue Autoren gesperrt. --Henriette 11:08, 24. Dez. 2007 (CET)
- Burgeois, das überzeugt mich nicht. Auch bei den alttestamentlichen Zauberhandlungen kommt es nicht auf das sinnlich wahrnehmbare Äußere an, sondern auf die unsichtbaren Wirkungen, die hervorgerufen werden sollen, oder Ursachen, die ermittelt werden sollen - also auf etwas "Meta-physisches": etwas jenseits der sinnlichen Erscheinungen. Und auch bei den Hexen der christlichen Zeit gibt es äußere, sinnliche Abläufe wie Tränke bereiten oder mit dem Teufel bumsen oder Zaubersprüche sprechen oder Salben bereiten oder... oder ... Das kannst Du ja schon aus im Internet reichlich auffindbaren Bildern vom Wirken der Hexen in der damaligen Zeit ablesen. Natürlich ist der christliche Hexenglaube dann etwas anderes als der alttestamentliche an Zauberei; aber nur in dem Sinn, wie ein ausgewachsener Baum etwas anderes ist als das Bäumchen, das er anfangs war; oder vielleicht besser: ein Fluss schließlich etwas anderes als der Bach, aus dem er mit mancherlei Zuflüssen entstand, wo man sich zwar streiten kann, ob man eher diesen Bach A als "Ursprung" und die anderen B bis X als "Zuflüsse" betrachten will, oder einen anderen, z.B. B, als "Ursprung" und A nebst C bis X als Zuflüsse; wo man aber nicht zutreffend bestreiten kann, dass sowohl A als auch B in den schließlichen Fluss eingegangen sind.
- Und Du schreibst: "...Orgien des Aberglaubens, den Thomas von Aquin ja entscheidend in seinen Summen wiederbelebte." Thomas von Aquin in seinen Summen? Wo, bitte? So allgemeine Behauptungen ohne jede Belegstelle über ein Thema, bei dem so vieles Behauptete reine Märchenstunde ist, sollte man einfach nicht mehr ohne Einspruch hinnehmen. Gerade umgekehrt parteiisch verzerrend wie diese Behauptung ist im Artikel die über Papst Alexanders des IV. Mahnung an dominikanische Inquisitoren, auf die ich bei etwas mehr Zeit eingehen will. Das ganze Gebiet ist durch alte und neue - auch neue! - Vorurteile und Halbwahrheiten dermaßen verseucht, dass man wirklich jede Kleinigkeit an Quellen überprüfem sollte - und das MUSS, wenn man darüber arbeiten will. -
- Aenesidem. -- 213.61.192.45 16:10, 26. Jun. 2009 (CEST)
Calvin
In dem Calvinzitat geht es um Gotteslästerung, nicht um Hexen. Sollte m.E. gestrichen werden.--Diebu 19:46, 18. Feb. 2008 (CET)
aktuelle Rechtslage?
Heisst das jetzt, das ich meine Arbeitskollegen, die mich mobben und mir Kopfschmerzen angehext haben, nach aktuellem deutschen Recht nicht wegen Hexerei belangen kann?
- Naja, nichts gegen Deine Kopfschmerzen. Aber wenn schon, dann sind die psychosomatisch bedingt, mithin also naturwissenschaftlich erklärbar. Mit Hexerei hat das nichts zu tun. Evtl. könntest Du also Deine Arbeitskollegen schon belangen, wegen des Mobbings und der dadurch bedingten körperlichen Beeinträchtigung - aber eben nicht wegen Hexerei.
- Es sei denn natürlich, Du könntest in der Tat eine entsprechende Kausalkette (Mobbing → Hexerei → Kopfschmerzen) nachweisen. Der bloße Glaube an Hexerei oder den Teufel oder das Gefühl, verhext worden zu sein, langen dafür aber auf gar keinen Fall, auch dann nicht, wenn dies der Vorstellung irgendeiner "Mehrheit" entspräche. Mit anderen Worten: Klagen wegen Hexerei haben null Chance. --Duschgeldrache2 15:05, 11. Sep. 2008 (CEST)
Aktualität
Im Artikel wird geschrieben, dass durch neutzeitliche Verfolgungen in Entwicklungsländern vermutlich mehr Menschen umgekommen sind, als durch die europäischen Verfolgungen. Sollte man da nicht diesen Teil des Artikels mehr ausbauen bzw. sogar zum zentralen Teil machen? --84.60.63.51 22:18, 10. Sep. 2008 (CEST)
- So lange diese Behauptung nicht mit Quellen belegt und damit nachvollziehbar und abgesichert ist, lieber nicht. Zudem dürften mit dem Begriff „Hexenverfolgung“ (zumindest in Europa) vorwiegend die historischen Hexenverfolgungen verbunden werden, die in Ursachen und Auswirkungen (sieht man mal vom tödlichen Ausgang einer Hexerei-Anklage ab) nicht identisch und auch schwer vergleichbar mit den modernen Verfolgungen sind. Ich frage mich gerade, ob überhaupt schon mal jemand diese beiden Phänomene kulturübergreifend verglichen hat … --Henriette 08:03, 11. Sep. 2008 (CEST)
- Da gbts sehr wohl vergleichende Studien, auch zum rationalen kern des hexenglaubens wie auch bezüge zu sehr modernem Erscheinungen, es handelt sich auch um ein zunehmendes Problem. Auf die schnelle: --Polentario Ruf! Mich! An! 18:39, 14. Sep. 2009 (CEST)
- http://www.ifeas.uni-mainz.de/workingpapers/AP66.pdf
- http://de.wikipedia.org/wiki/Afrikanische_Religionen#Heilkraft:_.E2.80.9ESchwarze_und_wei.C3.9Fe_Magie.E2.80.9C
- http://www.kommunikation.uzh.ch/publications/unimagazin/unimagazin-00-4/magazin2000-4.46-48.pdf
- Da die Forschung zu den historischen Hexenverfolgungen in Europa seit ca. 30 Jahren intensivst Aktenstaub frisst und eine alle Regionalstudien vereinigende Monographie (sozusagen das Magnum Opus der Hexenverfolgung) wohl noch in weiter Ferne liegt, glaube ich kaum, daß man mit „auf die Schnelle“ wirklich vernünftige Erkenntnisse bekommt. Zudem dürfte es extrem schwierig sein für Kontinente wie Afrika auch nur halbwegs verläßliche Zahlen zu ermitteln; die Aktenlage dort dürfte irgendwo zwischen mau und nicht vorhanden anzusiedeln sein. --Henriette 09:22, 15. Sep. 2009 (CEST)
- Derzeit ist der zahlenvergleich ja schon drin, aber ohne jede erwähnung in der einleitung, ich fände den Aspekt Parallelen zu den europäschen HV wichtiger. Michael Hochgeschwender war für mich da ganz spannend, der sieht den europäischen wie amerikanischen Hexenglauben als echte Volksbewegung, auch insbesondere gegen Eliten und Obrigkeit. --Polentario Ruf! Mich! An! 13:55, 15. Sep. 2009 (CEST)
Änderungsvorschlag für den 2. Satz
In der Formulierung des zweiten Satzes ist der von "Verschwörung" abhängige Relativsatz mißlich, denn der Teufel "bedient" sich der Hexenverschwörung (nicht die Verschwörung bedient sich der Hexen).
- Bisher:
- Grundlage für die massenhafte Verfolgung war die damals weit verbreitete Vorstellung einer vom Teufel geleiteten Verschwörung gegen das Christentum, die sich der Hexen und Hexer bediente, um durch Magie und Zauber Schaden und Tod über Mensch und Vieh zu bringen.
- Vorschlag:
- Grundlage für die massenhafte Verfolgung war die damals weit verbreitete Vorstellung einer vom Teufel geleiteten Verschwörung der Hexen und Hexer gegen das Christentum, die mit Magie und Zauber Schaden und Tod über Mensch und Vieh bringen sollten.
Sprachliche Eleganz sieht immer noch anders aus, aber so stimmt wenigstens Sprachbau und inhaltliche Logik zusammen. 84.61.156.71 03:40, 20. Okt. 2008 (CEST)
Die "Hexe von Endor" ist keine "Hexe"
Es fehlt ein Hinweis, daß die Bezeichnung "Hexe von Endor" eigentlich eine unzulässige Modernisierung ist, denn es handelt sich um eine Wahrsagerin und Totenbeschwörerin: "nach dem hebräischen Text eigentlich einer Totenbeschwörerin, nach der griechischen Fassung der Septuaginta einer Frau, die „aus dem Bauch heraus“ wahrsagen kann" (http://www.historicum.net/themen/hexenforschung/lexikon/personen/art/Isidor_von_Sevi/html/artikel/5526/ca/9e6e0662f2/.) 84.61.156.71 03:40, 20. Okt. 2008 (CEST)
Flugblatt Schiltach
s:Ein erschröcklich geschicht Vom Tewfel, könnte man verlinken, wenn es korrekturgelesen werden würde. -- Cherubino 09:35, 16. Nov. 2008 (CET)
"Gebiete in den USA"
Sollte heißen: Gebiete in den heutigen USA, oder: Gebiete in den englischen Kolonien in Nordamerika. Alle Prozesse dort waren vor der Unabhängigkeit der Kolonien. -- 92.230.0.55 23:43, 4. Dez. 2008 (CET)
Hexenverfolgung und Menschenopfer in Angola
--84.191.220.41 17:10, 21. Mär. 2009 (CET)Heute, am 21. März 2009, las ich auf einer Webseite von einer Predigt Benedikts XVI. auf einer Messe in Luanda, wo er den offensichtlich weit verbreiteten Hexenglauben und die Beschuldigung von Straßenkindern und Alten als „Hexen“ verurteilte. Etwa 25% der Angolaner werden den traditionellen Religionen zugerechnet. Einige Sekten praktizieren sogar Menschenopfer. Könnte man [Artikel] nicht mal irgendwo einfügen - vielleicht unter Hexenverfolgung oder unter Menschenopfer?
Hexenverfolgung im Mittelalter
In einem kurzen (Halb-)Satz sollte die gängige Meinung korrigiert werden, die Hexenverfolgung hätte im Mittelalter stattgefunden. Hegeler 09:52, 29. Apr. 2009 (CEST)
- Sehr richtig :) Sie kennen sich doch aus: Wollen Sie das nicht machen? ;) (Sonst setze ich mich mal daran) --Henriette 19:06, 29. Apr. 2009 (CEST)
- Erledigt. Gruß, --Martin Windischhofer 22:10, 29. Apr. 2009 (CEST)
Emil König: Hexenprozesse
Wer kennt dieses Buch? Ist es als seriös einzustufen? lG PumpingRudi 13:23, 23. Mai 2009 (CEST)
- Ich kenns: Kannste vergessen! Die Ausgaben die Du heute bekommst sind unveränderte Nachdrucke der Erstausgabe von 1893. Seitdem hat sich doch einiges getan bei den Kenntnissen und Einschätzungen zur Zeit und den Vorgängen. Wenn Du ein gutes und aktuelles Buch zu den Hexenverfolgungen suchst, dann rate ich zu Johannes Dillinger, Hexen und Magie: eine historische Einführung, Frankfurt/M. 2007 oder Walter Rummel und Rita Voltmer: Hexen und Hexenverfolgung in der Frühen Neuzeit, Darmstadt 2008. Gruß --Henriette 14:51, 23. Mai 2009 (CEST)
Grammatik
"Ein bekanntes Beispiel ist der Fall Katharina Kepler, sie war die die Mutter von Johannes Kepler und wurde 1615 aufgrund eines Streites von einer Nachbarin als Hexe bezeichnet wurde. "
2x "wurde" (nicht signierter Beitrag von 85.179.144.14 (Diskussion | Beiträge) 16:58, 4. Jun. 2009 (CEST))
Reinwaschung der katholischen Kirche vor Verantwortung für die Hexenvoerfolgungen
In diesem Artikel wird ohne jede Quellenangabe behauptet, der Hexenhammer und die katholische Hexenlehre hätten nur geringe Bedeutung für die Hexenverfolgung gehabt. Ich bitte um Belege für diese Behauptung.
Ich halte diese Aussage auf jeden Fall für unplausibel. Uta Ranke-Heinemann führt in ihrem Werk "Eunuchen für das Himmelreich" dutzende Stellen auf, wo Thomas von Aquin und Albertus Magnus die Existenz der Hexerei bestätigten und zahlreiche Synoden ab dem 13. Jahrhundert diese verurteilten. Im Gegensatz zu der Behauptung im hierhergehörenden Artikel Summis desiderantes affectibus kann also davon ausgegangen werden, dass der Glaube an die Hexerei die maßgebliche katholische Lehrmeinung der damaligen Zeit war.
Wenn der Hexenhammer, wie sogar im Artikel zugegeben, die damaligen Vorstellungen von Hexen zusammenfasste, wieso soll er dann keine kirchliche Anerkennung gefunden haben? Eine Bulle ist immerhin ein päpstliches Rundschreiben, das von den Gläubigen zu akzeptieren ist. Wenn der Hexenhammer nicht Grundlage der Hexenprozesse war, wer oder was war dann die Grundlage?
"Die Verfolgung von Hexen kam in allen westlichen Kirchen vor. Die katholische Kirche hat die Hexenverfolgung nie bejaht, im Gegensatz zu Luther und Calvin." Das ist ungeheuerlich! Es ist schon schlimm genug, dass Luther und Calvin unkritisch an der Hexenverfolgung festhielten, aber die katholische Kirche hat die deutlich größere Verantwortung für die Hexenverfolgung, da die Hexenlehre von ihr wurde und die Päpste vor der Reformation zur Hexenvefolgung aufriefen. Neon02 16:30, 14. Jul. 2009 (CEST)
Da niemand auf meinen gestrigen Beitrag reagierte, gehe ich davon aus, dass keine Einwände bestehen, wenn ich den Artikel in den nächsten Tagen entsprechend ändere. Neon02 15:19, 15. Jul. 2009 (CEST)
- Wenn Du keine andere Literatur als Ranke-Heinemann zum Thema Hexenverfolgung kennst, dann erhebe ich allerdings Einspruch! Bzw. könntest Du besser den ganzen Absatz löschen: Das ist ziemlicher Murks und stimmt von Hinten bis Vorn nicht. Und zum Rest: Du hast nicht wirklich unrecht, aber was Du schreibst ist irgendwas von zu pauschal, ohne wirkliche Kenntnis der modernen Forschung bis hin zu schräg bis falsch. Das war mir einfach viel zu viel, um eine ausführliche Antwort zu schreiben. --Henriette 22:38, 15. Jul. 2009 (CEST)
Gab es wirklich eine Flut von Hexenverbrennungen?
Im aktuellen G/Geschichte wie auch hier im Artikel wird von 60.000 Opfern ausgegangen. Bedauernswerten Opfern. Aber gab es wirklich irrsinnig viele Hexenverbrennungen? Rechnen wir mal! 60.000 geteilt durch 200 Jahre, macht 300 pro Jahr. Und dies verteilt auf ganz Europa! Soso. Ist ja nicht grad viel. Wahrscheinlich gab es ganze Landstriche wo nie eine Hexe verbrannt wurde. Oder aber Geschehnislücken von vielleicht zwischendurch 80 Jahren. Wahrscheinlich waren es Inquisitoren die einen Vernichtungsstreifen hinter sich herzogen, aber wo sie nicht hinkamen ist wahrscheinlich nichts passiert. Wahrscheinlich wurden im Mittelalter und in der Neuzeit mehr Menschen durch einen Adligen mit Absicht oder im Affekt oder durch Unfall getötet, die dafür nie vor ein Gericht mussten, als insgesamt Hexen verbrannt wurden. Rolz-reus 18:15, 14. Sep. 2009 (CEST)
- „ … irrsinnig viele Hexenverbrennungen“ ist nicht gerade irrsinnig präzis formuliert ;) Verglichen mit den 3 oder gar 9 Millionen Hexenverbrennungen, die durch die alte (ab und an auch noch neuere) Literatur geistern, sind 60.000 natürlich eher wenig. Verglichen damit, daß das ganze Hexenverbrechen auch schon in der frühen Neuzeit schwer umstritten war und das sich die „Hexen“ und „Hexer“ wenig anderes zu Schulden kommen ließen, als sich mit ihren Nachbarn zu verzanken, unbedachte Äußerungen zu machen und insgesamt besehen komplett aus der Luft gegriffene Phantasiegeschichten unter der Folter zu erzählen, sind 60.000 tatsächlich irrsinnig viel. Du darfst auch nicht vergessen, daß die 60.000 eine vorsichtige Schätzung aufgrund der erhaltenen Akten sind: Keiner weiß, wieviel Prozeßmaterial im Laufe der Zeit verlorengegangen ist (sicher allerdings nicht so viel, daß man in die Millionen käme … aber man weiß es eben nicht genau). Die Inquisitoren spielen übrigens keine so große Rolle, wie man denen das gern zuschreibt: Viele Prozesse waren sozialen Dynamiken geschuldet. Pauschal kann man das aber nicht sagen; man muß schon in die einzelnen Territorien, Städte oder Dörfer gehen, um das halbwegs präzis zu beschreiben. --Henriette 09:13, 15. Sep. 2009 (CEST)
Ich fände es interessant, die geschätzten Zahlen in eine Relation zu stellen - zB: 60.000 Hexen in 200 Jahren in Mittel- und Westeuropa im Vergleich zu den xx.xxx Opfern der Todesstrafe im gleichen Zeitraum in etwa demselben Gebiet. (JohS) (nicht signierter Beitrag von 84.112.100.96 (Diskussion) 01:12, 21. Jul 2010 (CEST))
Opfer der Hexenverfolgung waren nicht nur diejenigen, die als Hexen angeklagt oder getötet wurden. Opfer waren vielmehr alle Menschen, die sich in der jeweiligen Zeit in den jeweiligen Gebieten aufhielten. Denn die Hexenverfolgung war ein Instrument, mit dem die Machthaber weitgehend willkürlich gegen nahezu jede unliebsame Person vorgehen konnten. Alle Menschen mussten in Furcht vor diesem Instrument des Terrors leben. Sie alle waren Opfer. Nicht nur die Ermordeten oder Gefolterten. (nicht signierter Beitrag von 91.52.148.241 (Diskussion | Beiträge) 04:33, 15. Mär. 2010 (CET))
- Die lebten eher in Furcht vor der erwigen Verdammnis als vor ihren Machthabern.--Gloser 10:44, 15. Mär. 2010 (CET)
Man darf hier nicht vergessen, dass es sich bei "Hexen" hauptsächlich um Frauen handelte, und vermutlich hübsche noch dazu. Ich finde die Emanzipation und der offene Hass der Frauen den Männern gegenüber heutzutage ist sicherlich gerechtfertigt. 220.136.73.94 19:27, 18. Mai 2011 (CEST)
Kleiner Tippfehler
In dem Satz: "Michael Hochgeschwender sieht ... die neuzeitlichen europäischen und die sehr späten Hexenverfolgungen in den USA als gut vegleichbar an." - vergleichbar -- 131.130.23.90 12:11, 25. Sep. 2009 (CEST)
- Danke für den Hinweis! Ist korrigiert :) --Henriette 14:10, 25. Sep. 2009 (CEST)
Kleiner Inhaltsfehler?
Der Artikel wirkt insgesamt religös motiviert um insbesondere die Bedeutung der katholischen Kirche herunterzuspielen. Ich wette einige der hier diskutierenden sind gläubige Katholiken die ihre Kirche "reinwaschen" wollen von der Schande der Hexenverbrennungen. -- Bucharin 14:59, 25. Sep. 2009 (CEST)
- So wirds wohl sein, ja. Möchtest du lieber die evangelische Kirche „von der Schande der Hexenverbrennungen“ reingewaschen sehen? --Henriette 15:05, 25. Sep. 2009 (CEST)
- Die Hexenverfolgungen kamen insbesondere in bereichen mit konfessionellen Konflikten zum Tragen, da sind katholische Stammlande (etwa Spanien und Frankreich) eher weniger betroffen, Jeanne d'arc bestätigt die Ausnahme sehr wohl. --Polentario Ruf! Mich! An! 16:35, 25. Sep. 2009 (CEST)
Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass die Territorien im hl. Röm. Reich mit den großen Zahlen an Toten infolge der Hexenprozesse oftmals katholisch/geistliche Territorien waren, zu nennen wären hier etwa die Fürstpropstei Ellwangen, Kurköln, Kurtrier, der Ezstift Mainz etc. Belege dafür sind u.a. hier zu finden: "Wider alle Hexerei und Teufelswerk. Die europäische Hexenverfolgung u. ihre Auswirkungen auf Südwestdeutschland." von Sönke / Schmidt, Jürgen Michael [Hrsg.] (nicht signierter Beitrag von 92.226.58.87 (Diskussion) 21:23, 29. Mai 2010 (CEST))
Nationalsozialismus
"1786 veröffentlichte Gottfried Christian Voigt seine – auf falschen Zahlen beruhende – These von neun Millionen hingerichteter Hexen, die zu Propagandazwecken von den Nationalsozialisten wiederaufgegriffen wurde und noch heute in der Literatur aufgegriffen wird." Hat das irgendwie damit zu tun, dass die Hexen Bewahrerinnen des altgermanischen Glaubens gewesen sein sollen? Sollte auf jeden Fall im Artikel näher erläutert werden, sonst kann sich der Grossteil der Leser keinen Reim darauf machen, wie die Nazis das zu Propagandazwecken genutzt haben sollen. --85.0.225.113 05:37, 8. Okt. 2009 (CEST)
- Achso, ich seh grad, das wird weiter unten dann erklärt. Sollte aber trotzdem schon dort oben kurz umrissen werden. --85.0.225.113 05:38, 8. Okt. 2009 (CEST)
Hexenverfolgung in Europa allgemein?
Hallo, könnte noch mal jemand was zur Hexenverfolgung in anderen europäischen Ländern wie Großbritannien, Holland, Spanien, Italien, Frankreich, Dänemark, Schweden, Norwegen, Polen, Tschechien usw. etc. schreiben? War der Hexenglaube im christlichen Europa überall gleichermaßen verbreitet, oder war doch Deutschland der "Schwerpunkt" der Hexenverfolgung? Danke im Voraus.--213.196.226.253 17:14, 12. Dez. 2009 (CET) Robert
Mitteleuropa sehr stark, kaum etwa in Italien und Spanien. Merkregel: Immer da wo die konfessionellen Konflikte nicht gelöst waren bzw es kleinräumige abgrenzungen gab. --Polentario Ruf! Mich! An! 18:24, 21. Mai 2010 (CEST)
Aggressive Ablehnung der Thesen von Heinsohn und Steiger wissenschaftspolitisch motiviert?
Im Hexenhammer wird ausdrücklich die besondere Gefahr der Hexenhebammen für den katholischen Glauben betont. Es ist auch bekannt, dass die großen absolutistischen Staaten einige Jahrhunderte später sehr wohl eine aktive Bevölkerungspolitik betrieben haben. Bisher habe ich die Ablehnung der Thesen von Heinsohn und Steiger als wahr akzeptiert. Diese beiden Fakten lassen mich jedoch vermuten, dass die Geschichtswissenschaftler sich auf die Schwächen dieser Theorie gestürzt und die Stärken nicht beachtet haben. Dieses Buch von Eichhorn deutet darauf hin, dass die Ablehnung der Theorien von Heinsohn und Steiger eher wissenschaftspolitisch motiviert ist, allein schon um die Deutungshoheit des Faches aufrecht zu erhalten. Auch eine angebliche Widerlegung ist letztendlich nicht überzeugend, da sie primär mit Polemiken arbeitet und bestimmte Tatsachen einfach abstreitet, genauso wie sie dem Feminismus diffamiert. Selbst wenn es kein generalstabsmäßig koordiniertes Vorgehen der Obrigkeiten gegeben hat, steht fest, dass die katholische Kirche Abtreibung und Empfängnisverhütung (bis heute) als Mord definiert. Auch für den Hexenhammer ist die Bereitstellung von Mitteln der Abtreibung und Empfängnisverhütung ein wichtiger Grund, die Hexenhebammen "einzuäschern". Solange die oben zitierte Widerlegung von Walter Rummel darauf noch nicht einmal eingeht, liegt der Verdacht nahe, dass sie nicht alle Fakten, die für die Thesen von Heinsohn und Steiger sprechen, berücksichtigt hat. Auch der Arbeitskreis Interdisziplinäre Hexenforschung, der die Webseite Historicum betreibt, besteht zum größten Teil nicht aus Fach- sondern aus Laienhistorikern, auf die, laut Eichhorn ein besonders hoher Anpassungsdruck lastet, um von den Fachhistorikern akzeptiert zu werden. Hinzu kommt, dass einer der Mitglieder des Arbeitskreises ein Autor der Wikipedia ist. Dennoch wird dessen Sicht im Artikel ausschließlich als wahr dargestellt. Neon02 15:33, 16. Jan. 2010 (CET)
- kann man einfach wiederlegen, weil die These Katholizismus ---> Hexenverfolgung weder heute noch früher zutrifft und die westliche hexenverfolgung keine historische Konstante darstellt, sondern sich zeitlich auf die neuzeit und regional auf gebiete mit starken konfessionellen Konflikten begrenzt. Zudem sind hexenverfolgung zumeist keineswegs Ausdruck der offiziellen Politik sondern tendenziell eher eine Basisbewegung, die ähnlich wie das Lynchen oder Haberfeldtreiben auch gegen den Willen der landesherren (weniger der lokalen Obrigkeit) passiert. Rein katholische gebiete (etwa Spanien) kannten im gegensatz zu Deutschland und der Schweiz kaum oder keine aktive Hexenverfolgung. Die wesentliche wie auch die letzte Verfolgung passierte in gebieten mit starken konfessionellen Konflikten, die nach wie vor andauernde Hexenverfolgung in Afrika hat mit dem katholizismus nichts zu tun. Ich habs von Michael Hochgeschwender --Polentario Ruf! Mich! An! 15:51, 16. Jan. 2010 (CET)
Diese Theorie ist aber selbst laut dem sehr offiziösen Historicum.net kein wissenschaftlicher Konsens. Nach dieser Webseite ist die zentrale Theorie diejenige, die im Sinne der Postmoderne behauptet, es gäbe keine übergreifenden Ursachen für die Hexenverfolgung, bzw. diese könne nicht erkannt werden. Etwas abgeschwächter wird auch der "Trierer Kompromiss" vertreten, nachdem das Verfolgungsverlangen der Bevölkerung einer von fünf Faktoren ist. Es wird auch darauf hingewiesen, dass es auch Gegenbeispiele zu der von Rummel und offenbar auch von Hochgeschwender vertretenen Theorie gibt.
Tatsache ist auch, dass die elaborierte Hexenlehre auf dem von einem katholischen Mönch verfassten Hexenhammer basiert, die auch vom Protestantismus übernommen wurde. Es ist bekannt, dass die absolutistischen Staaten im 18. Jh. sehr wohl eine aktive Bevölkerungspolitik betrieben und die Kinderzahl möglichst steigern wollten, das allerdings nicht mit Hexenverbrennungen. Da liegt der Verdacht nahe, dass das Vorläufer haben könnte. Gerade die Geschichte der Erforschung der Hexenverbrennungen zeigt, dass häufig Außenseitertheorien von der Geschichtswissenschaft vorschnell in Bausch und Bogen verdammt wurden, obwohl sie durchaus einen Wahrheitskern hatten. Neon02 16:56, 16. Jan. 2010 (CET)
- Also die Theorie Hexenverfolgung = Antifeminismus ist keine Außenseiterthese sondern äußerst populär, da hat es "richtige Forschung" deutlich schwerer. . Die Frage ist halt die der Deutungsmacht und da sehe ich Hochgschwendners (der ist ja nicht der einzige) These als aufklärend gemäß dem Motto Der Beweis (bzw. die Widerlegung) in der Geo- bzw Historiographie ist der (regionale) Vergleich. In den letzten Jahren wurde im Sinne eines Wissenschaftshypes die Demographie für alles und jeden herangezogen, ob es das bei der hexenverfolgung auch bringt - I doubt it. Aufgeklärte Landesherren waren eher für Peuplierung als fürs Ausrotten bzw Vertreiben von religiösen Minderheiten. --Polentario Ruf! Mich! An! 19:11, 16. Jan. 2010 (CET)
- @Neon2: „Auch der Arbeitskreis Interdisziplinäre Hexenforschung, der die Webseite Historicum betreibt, besteht zum größten Teil nicht aus Fach- sondern aus Laienhistorikern,“ - ach ja? Ich kenne einen großen Teil der AKIH-Leute schon seit Jahren von der Mailingliste Hexenforschung und alle, die regelmäßig zur Hexenforschung edieren, sind im akademischen Kontext nicht nur angesiedelt, sondern fest verankert. Und wenn ich Eichhorn richtig erinnere, dann spricht sie vor allem von Laienforschern bei den Vertretern der feministischen Thesen (was sich auch mit meinen Lektüreerfahrungen deckt). Was Heinsohn/Steiger angeht: Die sind bis heute den Nachweis schuldig geblieben, daß es in allen Territorien vor allem oder wenigstens in signifikanter Zahl Hebammen waren, die als Hexen verurteilt und verbrannt wurden – kannst Du diesen Nachweis erbringen? --Henriette 09:27, 18. Jan. 2010 (CET)
Eichhorn sprach davon, das unter den (Gründungs)mitgliedern die meisten keine "eigentlichen Frühneuzeitler" seien (S. 280). So habe ich das gemeint. Genaugenommen widersprechen dem deine obigen Aussagen auch nicht. Zu den Frauenforscherinnen schreibt sie, dass ihre Literaturauswahl im Großen und Ganzen dem damaligen Forschungsstand entsprach. Zu Heinsohn / Steiger: Ich behaupte nicht, dass ihre Thesen vollständig wahr sind (siehe oben). Es macht mich allerdings stutzig, wenn Rummel eine hasserfüllte Polemik gegen sie schreibt und bestimmte Fakten, die für ihre Thesen sprechen, gar nicht erwähnt. Wenn Rummel meint, Heinsohn und Steiger mit dem Verweis der positiven Rezeption bei Feministinnen diskreditieren zu können, finde ich das umso verdächtiger. Da mischt er sich eindeutig in den politischen Tageskampf ein. Neon02 11:19, 18. Jan. 2010 (CET)
- So, so … „Auch der Arbeitskreis Interdisziplinäre Hexenforschung … besteht zum größten Teil nicht aus Fach- sondern aus Laienhistorikern“ ist also die gleiche Aussage wie „das unter den (Gründungs)mitgliedern die meisten keine "eigentlichen Frühneuzeitler" seien“? Das nenn' ich mal präzise formuliert … Und was für die Gründungszeit des AKIH zutreffend gewesen sein mag, eines Zusammenschlusses von Fachhistorikern den es seit 1985 gibt, das gilt heute – schlappe 25(!!) Jahre später – noch immer? Dir ist auch nicht aufgefallen, daß die historische Hexenfoschung in Deutschland erst mit dem AKIH so richtig losging und erst seitdem intensiv zu dieser Zeit und vor allem archivbasiert geforscht wird? Nee sorry, aber auf so einer Basis lohnt wirklich keine Diskussion. --Henriette 21:23, 18. Jan. 2010 (CET)
Typisch: Genau wie Rummel auf Heinsohn / Steiger schießt du dich auf vermeintliche Schwachstellen meiner Argumentation ein, ohne die Stärken auch nur zu beachten. Falls dir das noch nicht aufgenfallen sein sollte, meine sonstigen Argumente hast du mit diesem rhethorischen Trick keinesfalls widerlegt. Aber ich habe eigentlich auch nichts anderes erwartet. Neon02 21:51, 18. Jan. 2010 (CET)
- Da mag daran liegen, daß ich bei Dir nur Behauptungen finde, aber keine „Stärken der Argumentation“. Du konntest ja nicht mal meine Frage („Was Heinsohn/Steiger angeht: Die sind bis heute den Nachweis schuldig geblieben, daß es in allen Territorien vor allem oder wenigstens in signifikanter Zahl Hebammen waren, die als Hexen verurteilt und verbrannt wurden – kannst Du diesen Nachweis erbringen?“) beantworten. Diese Diskussion ist nicht führbar ohne Kenntnis der Forschungsergebnisse der letzten 25 Jahre – und da spielen Heinsohn/Steiger nun mal überhaupt gar keine Rolle (höchstens als abschreckendes Beispiel). --Henriette 09:08, 19. Jan. 2010 (CET)
Du konntest ja nicht mal meine Frage (...) beantworten. Wenn du das ernsthaft glaubst, kannst meine Beiträge nicht gelesen haben. Sie bestanden zum größten Teil in der Beantwortung dieser Frage. Neon02 19:17, 19. Jan. 2010 (CET)
- Grade die Trierer (e.g. Dillinger) betonen daß eine gesonderte Opferrolle von Frauen nicht von der ebenso häufigen aktiven denunziation angeblicher oder tatsächlicher magischer Praktiken durch Frauen zu trennen istl. Eine reduktion auf einzelne Berufsgruppen (die ominösen Hebammen bzw weisen Frauen) wie einzelne soziale schichten ist schlicht Unfug. Magische Praktiken waren Konsens, die Strafbarkeit wie auch die mehr oder minder gewalttätsame Durchsetzung von Verboten intebnsiv verwoben mit der jeweiligen adminstrativen Aufbau. --Polentario Ruf! Mich! An! 00:51, 23. Mai 2010 (CEST)
Soziale Verteilung der Anklagen
Mir fehlen Informationen zur sozialen Verteilung der Anklagen, wie dies etwa bei den Gender-Angaben gemacht wird. Wurden auch Frauen der höheren Schichten angeklagt? Adelige Frauen? Vor vielen Jahren habe ich einmal gelesen, eine als Hexe angeklagte Frau -- ich glaube, es war in Köln -- habe, aufgefordert andere Hexer oder Hexen zu nennen, einen hohen Ratsherrn der Hexerei beschuldigt. Was ich für eine sehr vernünftige Strategie halte. -- Ingesamt: Gibt es über solche Punkte Erkenntnisse? Dann müssten diese Erkenntnis dargestellt werden. --Delabarquera 12:28, 31. Jan. 2010 (CET)
- Sicher, auch Adlige – übrigens nicht nur Frauen, auch Männer – wurden angeklagt, verurteilt und hingerichtet. Das Problem ist, daß Du solche eher statistischen Auswertungen nur in den aktenbasierten Regionalstudien findest und keinen deutschland- oder europaweiten Überblick wie die Anklagen sozial verteilt waren. Du müßtest solche Statistiken also mühsam für jede Region, für jedes Territorium zusammenstellen und auch dann hast Du nur eine Annäherung, weil die Prozesse bei weitem nicht vollständig überliefert sind. Insgesamt gesehen spielten Anklagen gegen Adlige eine eher ungeordnete Rolle. Aber es gibt natürlich Ausnahmen, die Du mit der Kölnerin schon angesprochen hast: Das war übrigens Christina Plum (über die recherchiere ich gerade und bereite einen Artikel vor). Ob sie die Ratsherren und Mitglieder der Oberschicht (das waren deutlich mehr als einer – genau das war ja das Skandalon) aus Kalkül beschuldigt hat – was Du mit „vernünftige Strategie“ andeutest – wissen wir nicht. Die Verhörprotokolle lassen eine solche Deutung nicht zu – oder anders: Völlig offen, weil dort nichts zu Fragen oder Antworten zu ihrer Motivation zu finden ist. Auch gibt es keine vom Prozeß unabhängigen überlieferten Äußerungen von ihr (gut möglich übrigens, daß sie auch gar nicht lesen und schreiben konnte). Das sie mit ihren Beschuldigungen sozusagen „einen Nerv getroffen“ hatte, sieht man aber daran, daß nach Einstellung der Verfahren die gesamten Prozeß-Unterlagen in einer eisernen Kiste weggeschlossen wurden. Nun gehörte die Reichsstadt Köln aber sowieso zu den eher verfolgungsärmeren Gegenden; was nicht (nur) an Christina Plum lag, sondern vor allem an den administrativen Gegebenheiten der Stadt, die die Verfahren regelten. --Henriette 14:33, 31. Jan. 2010 (CET)
- Danke, Henriette! Gut, ausführlich und nachvollziehbar. Bin gespannt auf den Christina-Plum-Artikel. NACHTRAG (ich war einfach neugierig): "Den Stand der Forschung fasst Gerhard Schormann wie folgt zusammen: "Christina Plum zeigte sich selbst als Hexe an und denunzierte im Prozeßverlauf derartig viele Mitglieder der Oberschicht, daß die Elite sich ernstlich bedroht sah. Sofort ergriff der Magistrat Maßnahmen, um dieser Gefahr zu begegnen und weitere Hexenprozesse niederzuschlagen. Tatsächlich brachte die Hinrichtung von Frau Plum für die Reichsstadt das Ende der Prozeßkette, auch wenn später vereinzelt noch Prozesse stattfanden. Die Denunziationen der Christina Plum wurden öffentlich als bösartige Verleumdungen abgetan, die Betroffenen rehabilitiert. Daß der Kurfürst den Magistrat schon 1629 wieder als "Schutzpatron der Hexen" bezeichnete, hängt mit diesen Maßnahmen zusammen." (Zitat-Herkunft) --Delabarquera 20:34, 31. Jan. 2010 (CET)
- Noch eine Nachfrage: Ist ein Fall bekannt, dass eine wirklich hochgestellte Frau, eine Adelige gar, der Hexerei angeklagt worden ist?--Delabarquera 18:28, 2. Feb. 2010 (CET)
- Oha! Alle Prozesse habe ich auch nicht im Kopf (das ich Christina Plum sofort nennen konnte, war mehr oder weniger Zufall ;)) Und wir müssen natürlich unterscheiden zwischen Besagung (also Nennung in einem Verhör), Anklage/Vernehmung und Verurteilung und Hinrichtung. Und „hochgestellt” ist auch ein bisschen schwammig: Da können wir von vermögenden/reichen Leuten, von Angehörigen der Oberschicht (bei Frauen z. B. der Frau eines Ratherren) oder von Adligen sprechen. Und auch wenn ich jetzt keinen Namen aus dem Hut zaubern kann: Ja, das gabs. Letztendlich machten die Prozesse vor niemandem Halt. --Henriette 09:04, 3. Feb. 2010 (CET)
- Noch eine Nachfrage: Ist ein Fall bekannt, dass eine wirklich hochgestellte Frau, eine Adelige gar, der Hexerei angeklagt worden ist?--Delabarquera 18:28, 2. Feb. 2010 (CET)
- ZUm einen waren auch einfache leute in der lage, mit enstprechenden Anliegen und Anklagen bis etwa zum Herzog voranzukommen. Laut Dillinger gibt es keine nenenswerte Differenzierung ind reich und arm. Laut Midelfort waren es ganz breite Schichten, welche die Verfolgung einforderten und auch erhielten. --Polentario Ruf! Mich! An! 21:18, 22. Mai 2010 (CEST)
Opfer Zeitliche Einordnung
Betrifft das nur die Neuzeit? Oder sind die Opferzahlen bis ins Mittelalter oder gar bis in die Antike berechnet Wenn es keine genauen Zahlen über die Opfer gibt, warum sind 75% Frauenopfer dann im Artikel? Wo bitte sind die Belege für diese Behauptung? Was ist mit den Jungen und Mädchen? Gelten die auch als Frauen? -- Gutemensch 20:08, 2. Mai 2010 (CEST)
Werwölfe?
Die Werwölfe hatten einen "speziellen Gürtel"? War das die Schuld der Träger?(Der Werwölfe?) Gürtel abnehmen --- Schuld weg? Oder wie ist das zu verstehen? Hätte nicht eine Entfernung des Gürtels die Schuld getilgt?
Außerdem muss das dann gegendert Hexer heißen.
Also Hexen und Hexer-Verfolgung! -- Gutemensch 01:28, 4. Mai 2010 (CEST)
Abschnitt "Opfer", oder you can have your cake and eat it, too
Ich hab den Abschnitt "Opfer" etwas überarbeitet um so etwas wie einen NPOV einzubringen. Dazu habe ich den Absatz mit der Schätzung der Opferzahlen ganz nach vorne gerückt, und danach einen Absatz über das Geschlecht der Betroffenen eingebracht, die ich aus den vorhandenen Sätzen zusammengebastelt und etwas ergänzt habe. Die H/S These gehört m.E. erwähnt, genauso wie die spirituell-feministischen und neuheidnischen Auffassungen dazu. Zum einen wegen WPs Anspruch auf enzyklopädische Vollständigkeit, zum anderen aber auch weil ansonsten eh irgendwer das ganze distanzlos und unkritisch wieder einbringen wird. Danach folgt ein Absatz zum Wandel der Sozialstruktur, nach Behringer. Die Erwähnung der "kleinen Eiszeit" ist sicher wichtig, sollte aber IMHO eher in einem anderen Abschnitt gemacht werden. Den ganzen Rest hab ich einfach rausgenommen, teilweise stammt das noch aus dem alten Artikel "Hexe", der zu der Zeit wirklich indiskutabel unterirdisch war. Das mit dem Werwolfgürtel stammt m.E. auch von Behringer, aber ich hab den Nachweis dazu nicht gefunden. Wegen in dubio pro reo hab ichs trotzdem erstmal dringelassen.
Beim Zitieren von Behringer - Hexen: Glaube, Verfolgung, Vermarktung bin ich auf mein Gedächtnis und Google Books angewiesen, weil ich das Buch gerade nicht vorliegen habe, ich hoffe es ist alles richtig. -- Fpetran 20:01, 5. Mai 2010 (CEST)
man könnte diesen artikel auch so nennen
hexenverbrennung aus der sicht eines christen .. oder hexenverbennung geshcildert von der katholischne kriche lo.l...
wow sehr objelktiv das ganze vorallem imme rwieder de rhinweis daauf dass die kriche nix damit zu tun hat (was ja bekanntlich merh als nur falsch sondern auch verleumdend ist) (nicht signierter Beitrag von 62.178.96.155 (Diskussion 23:09, 14. Jun. 2010 (CEST))
- Naja, nach meinem Erinnerungen über die Veröffentlichungen der letzten Zeit, wurde der direkt tödliche Einfluss der rkK früher wirklich überschätzt.
- Was meiner Meinung nach noch zu kurz kommt, und wo sich meines Wissens nach die Forschung auch noch nicht sehr viel darüber äussert, ist der Zusammenhang des indirekten ideologischen Einflusses.
- Die Zauberer gefährdeten die eigene Ideologie nicht so sehr wie die Herätiker, daher wurden diese stärker verfolgt. Und die Zauberer konnten sogar durch den Glauben an das Böse direkt ideologisch eingebunden werden, im Gegensatz zu Glaubensabweichlern, Glaubens-Veränderern.
- Als Beispiel: Papst Alexanders IV. war gegen eine aktive Verfolgung durch Inquisitoren, aber sie sollten auf Anzeige hin festnehmen. Auch die Hexenbulle von Innozenz VIII. sprach sich nicht für Verbrennung, aber für Zurechtweisung, Inhaftierung und Bestrafung verdächtiger Personen. Zum allgemeinen Aberglauben, vor dem auch die Kleriker nicht gefeit waren, kam noch der Glaube an die Verbindung mit dem Bösen, etc, als christliche Grundlage und Verknüpfung. Dies wurde durch die Kirche weitergegeben und bildete eine Grundlage für die Zivilbevölkerung zur Verfolgung.
- Ähnliches gibt es auch bei der Sodomie (Homosexexualität, Zoophilie, Selbstbefriedigung, teilweise heterosexueller Oral- und Analverkehr, manchmal falsche Stellung beim Geschlechtsakt), wo das Kirchenrecht im Mittelalter etwa für die Kleriker meist keine Todesstrafen vorsahen, wohl aber Bestrafung, vor allem Verbannung ins Kloster, in seltenen Fällen Laisierung. Bis heute werden jedoch "Sodomiter" mit religiöser Begründung für Naturkatastrophen verantwortlich gemacht. Und die zivilen Strafrechte mit den Todesstrafen haben ihren direkten Ursprung in der religösen Ideologie. Justinian I. beruft sich bei seinen strafrechtlichen Novellen 538 n. Chr. und 559 n. Chr. direkt auf die Religion, ebenso die 1256 erlassenen und 1501 zum Landrecht gewordenen Gesetzbücher von Alfonso X. von Kastilien. Und auch die Regelungen der Peinlichen Halsgerichtsordnung von Karl V. und der Constitutio Criminalis Theresiana und die der anderen ähnlichen nicht-kirchlichen Gesetzbücher haben ihren Ursprung in der Ideologie der christlichen Religion, auch wenn es nicht ausdrücklich dabeisteht. Und wenn ein Pfaffe aus religiösen Gründen gegen die Sodomiten wetterte und die gewöhnlichen Menschen dann die Leute verfolgten um zu bestrafen, sprach sich eigentlich keiner der Pfaffen dann wirklich gegen die vorgesehene tödliche Bestrafung aus. Der heutige Papst ist da ein Stückchen weiter, da er allgemein gegen die Todesstrafe eintritt.
- Was fehlt ist eine vermehrte Betrachtung in der Richtung wie etwa in Antijudaismus im Mittelalter und Antijudaismus in der Neuzeit. --Franz (Fg68at) 14:42, 23. Jul. 2010 (CEST)
- Halt, halt! Rechtsgeschichtlich haben die Passagen in den weltlichen Gesetzen zur Hexerei ihre Wurzeln nicht im Christentum, sondern in der antiken Gesetzgebung! Vorchristlich gehörte Schadenzauber zu den stark gefürchteten, konsequent verfolgten und hart bestraften Tatbeständen! Es ist m.E. auch kein Zufall, dass die Hexenverfolgung erst frühneuzeitlich aufkommt und mit der Rückbesinnung auf die Antike durch den Renaissance-Humanismus zusammenfällt - auch von ihrem Ausgangspunkt in der stark humanistisch geprägten Westschweiz her. Eine nicht zu unterschätzende Rolle dürfte m.E. das Zwölftafelgesetz tabula VIII gespielt haben!
- Vgl. zur antiken Magie grundlegend Fritz Graf, Gottesnähe und Schadenzauber: Die Magie in der griechisch-römischen Antike, Amina Kropp, Magische Sprachverwendung in vulgärlateinischen Fluchtafeln (defixiones), oder als studentische Internetquelle: http://berwil.be.funpic.de/downloads/texte/schadenzauber.pdf . Es ist geradezu auffällig, wie wenig die antiken Passagen ins Kirchenrecht übernommen wurden: Hexerei galt ja als Einbildung und wurde nicht verfolgt - so noch im fränkischen Reich. Usw. usf. --79.235.154.162 01:15, 22. Jan. 2011 (CET)
Hexenverbrennung = Massenmord an Frauen?
Der Artikel weist zurecht darauf hin, dass 75-80% aller hingerichteten Frauen waren. Dennoch wird kategorisch ausgeschlossen, dass es sich um einen Massenmord um Frauen handelt, ausgerechnet mit Verweis auf Finnland und Island. Diese Regionen waren nun aber wirklich nicht Zentren der Hexenverfolgung, es wurden nur mehrere Dutzend Menschen hingerichtet im Vergleich zu zehntausenden im Deutschen Raum. Hier mit Prozentzahlen zu argumentieren und die absoluten Zahlen gar nicht zu erwähnen, ist unseriös. Neon02 17:42, 28. Sep. 2010 (CEST)
- „Absolute“ Zahlen gibt es nicht. Sicher waren es zum Großteil Frauen. Aber „Massenmord an Frauen“ – was unterstellt, daß es gezielt darum ging eine Bevölkerungsgruppe auszulöschen – ist falsch.
Nur hat hat das genau nichts damit zu tun, daß irgendeine (sorry: modern postulierte) Frauenfeindschaft herrschte.--Henriette 23:04, 28. Sep. 2010 (CEST) P.S.: Ich mußte mich hier mal selbst zensieren und habe das, was ich eigentlich sagen wollte, hoffentlich verständlicher formuliert. --Henriette 09:29, 29. Sep. 2010 (CEST)
- Absolute Zahlen stehen im Gegensatz zu Prozentzahlen. Wenn das Geschlechterverhältnis berechnet und in Prozentzahlen ausgedrückt werden kann, muss es logischerweise auch absolute Zahlen als Grundlage geben. Absolute Zahlen meint natürlich nicht notwendigerweise auch exakte Zahlen.
- Massenmord bedeutet nicht in jedem Fall, dass eine Bevölkerungsgruppe ausgerottet werden soll. Das ist nur bei der Extremform des Massenmordes, dem Genozid der Fall. Neon02 10:24, 29. Sep. 2010 (CEST)
- Zum Massenmord gehören die Massen. Aber die sind sozusagen gar nicht betroffen, allenfalls gab es regional viele oder mitunter vielleicht (!) sogar sehr viele Opfer, aber Massen sind per definitionem etwas ganz anderes - gerade in absoluten Zahlen. "Massen-"mord taugt als Begriff nicht für das Phänomen der Hexenverfolgung (m.E. ist der Begriff eher der anti-mittelalterlichen Propaganda der franz. Aufklärung mit der Erfindung von zich Millionen Opfern und der anti-katholischen/pro-germanischen Propaganda des Nationalsozialismus geschuldet, der ja auch - Himmler - versucht hat, massenhaftes Töten germanischer weiser Frauen zu beweisen, was ihm nach heutigem Wissen verständlicherweise nie gelingen konnte). Ergänzung: Es war ja auch keineswegs Mord nach damaligen juristischen Kriterien, ja selbst gemäß heutiger Tatbestandsdefinition; hier sollte ein Artikel mit wissenschaftlichem Anspruch schon präzise formulieren und den Mord den Medien und ihrer sensastions-historigraphischen Berichterstattung überlassen ... --79.235.154.162 00:52, 22. Jan. 2011 (CET)
Zwei Dinge, die mir fehlen
Spontan, nachdem ich mich ein wenig mit dem Thema beschäftigt habe:
Die These, dass die großen Wellen unmittelbar ihren Auslöser in der Bevölkerung hatten, dürfte als gesicherte Erkenntnis gelten. Das mag in einer Zeiten, in der vermehrt nach mehr Basisdemokratie geschrieen wird, unpopulär sein, gehört aber meines Erachtens in einen Lexikonartikel. Desgleichen, dass die Verbrennungen Volksfeste waren. Auch fehlt jeder Hinweis darauf, warum den Hexen/Zauberern eigentlich der Prozeß gemacht wurde: Klar wurden sie des Tatbestandes der "Hexerei" angeklagt. Aber der eigentliche Vorwurf war doch der Schadenszauber und der damit verbundene mittelbare oder unmittelbare Vorwurf der Tötung von Mensch und Vieh (durch Vergiftung/Unwetter/unmittelbare Gewalt/Vergiftung [hier tauchen ja die Brunnenvergifter-Stories wieder auf und ist die Verbindung zu sehen zu den Judenprogromen des 14. Jahrhunderts. Nur wird das Pogrom jetzt "justizförmig" in Bahnen gelenkt (mit dem Effekt, dass an einigen Ort wohl auch das Schlimmste verhindert wird]).
Der Vorwurf der "Hexerei" bleibt ein wenig unklar / unplastisch. Es ging doch um ganz reale Dinge, nämlich um Phänomene, die der einfache Mann sich nicht erklären konnte (oder wollte).
In dem Zusammenhang gehört auch, dass dort, wo die "staatlichen" Strukturen stark ausgeprägt waren, also die Juristen gebildet, eine Verwaltung existierte und der "Landesherr" mächtig war und quasi "durchregieren" konnte, die Verfolgungen im allgemeinen nicht so massiv ausfielen als in den Regionen des "Flickenteppichs", wo dies nicht so war (kleine Grafschaften/Reichsklöster/-Abteien etc.)
Die Rolle "der Kirche" kommt leider wirklich etwas nebulös daher. Nur weil es entsprechende Klischee-Vorstellungen gibt, kann man doch nicht allen Ernstes herunterspielen, dass von höchster Stelle auch die Hexenverfolgung (nicht nur die der Ketzer) propagiert wurde und es einen ernsthaften Ansatz gibt, die Hexenverfolgungen auch als Reaktion auf die konfessionelle Spaltung der christlichen Kirche zu sehen, was unter anderem ja auch erklärt, warum gerade in Südeuropa die Verfolgungen nicht so massiv ausgefallen sind. Vielleicht sollte man deutlicher machen, dass für einige Bischöfe - aus welchem Grund auch immer - die Verfolgungswünsche aus dem Volk ein willkommener Anlaß waren, ihre Machtpositionen zu festigen (Mainz/Würzburg zum Beispiel). Es ist doch kein Wunder, dass die Verfolgungen gerade in den Bistümern Überhand genommen haben, denen die Reformation stark zugesetzt hatte (Mainz mit den Besitzungen im Hessischen bis ins Fränkische / Würzburg ähnlich) Anders gesagt: Man musste schon "fest im Sattel" sitzen als Herrscher, wenn man dem Volk die Stirn bieten konnte. Es wundert weiter nicht, dass mit zunehmendem Absolutismus die Verfolgungen schließlich ganz aufhören. Mit Religion hat dies natürlich wenig bis nichts zu tun. Aber was hat die Kirche im 17. Jahrhundert auch mit der Religion am Hut?
Was mir entscheidend am Artikel fehlt, ist der Ausgangspunkt der großen Verfolungen während der "kleinen Eiszeit" (übrigens schein der 30jährige Krieg darauf wohl kaum einen Einfluss gehabt zu haben, es scheint sogar so, dass er eher gedämpft hat [die Leute hatten dann nämlich "Besseres" zu tun, nämlich die eigene Haut retten], daher würde ich die entsprechende Bemerkung entweder rausnehmen oder abschwächen, jetzt sieht es noch so aus, als sei der Krieg die Ursache der Verfolgung). Und dieser Ausgangspunkt ist der Wunsch der Bevölkerung gewesen, die Verantwortlichen für die Missernten, den frühen Tod der Kinder, die Krankheiten etc pp, die wohl allesamt eng kausal verknüpft sind (Unter- und Mangelernährung) bestraft zu sehen.
Bei der sozialen Komponente fehlt mir ein Hinweis darauf, dass anfangs die Prozesse in Deutschland zumindest sich tatsächlich gegen die armen alten Frauen gerichtet hatten (also gegen die Hilflosesten und "Überflüssigsten" der Gesellschaft) und schließlich am Ende sogar gegen Obrigkeiten (damit bekommen die Verfolgungen ein "egalitäres Element").
Der Ausblick kommt auch ein bißchen schwachbrüstig daher. Es ist doch unzweifelhaft so, dass diese Verfolgungswellen sehr nachhaltig das Denken beeinflusst haben und noch heute wird ja nicht ohne Grund von klugen und aufgeklärten Köpfen davor gewarnt, "Hexenprozesse" zu veranstalten bei Unglücken [jüngstes Beispiel übrigens der Duisburger Bürgermeister, dessen "Verbrennung" allen Ernstes auf Plakaten gefordert wurde nach dem UNGLÜCK auf der "Love Parade", aber auch die "Folterandrohung" durch den Frankfurter Polizeichef, also die Nötigung im Amt gegen Gäfken]. So gesehen hatten die Prozesse nämlich etwas "Gutes": Sie können noch heute als Negativ-Vorlage dienen für einen menschenverachtenden "Strafprozeß", der dem Druck der Bevölkerung zuerst die Wahrheit, Vernunft und Menschlichkeit opfert. Dass übrigens die Gegner der Prozesse selbst sehr bald in das Visier der Hexenjäger kamen, sollte auch erwähnt werden.
Nur meine Anmerkungen dazu. Ansonsten ist der Artikel nach den Überarbeitungen gelungen. (nicht signierter Beitrag von A Rühl (Diskussion | Beiträge) 01:05, 1. Dez. 2010 (CET))
Hexenproben als wiedereinführung der Gottesbeweise?
Im Abschnitt "Rechtsprechung gegen Hexen" wird die Hexenprobe als wiedereinführung der Gottesbeweise bezeichnet. Fragwürdig finde ich mindestens die Behauptung, dass dies von Protestantischer Seite (implizit NUR von protestantischer Seite) geschieht. Falls dem so sein sollte, wo kommt die Information her? Falls nicht klärbar sollte man das löschen weil es die problematische und veraltete Hexenforschung als konfessionelles Projekt (dass sich die Konfessionen gegenseitig vorwerfen besonders barbarisch Hexen verfolgt zu haben) spiegelt. So was sollte man im Sinne der Neutralität vermeiden. -- Sebastian.stelzer 21:49, 5. Apr. 2011 (CEST)
Massenhafte Verfolgung
Welche Zahlen belegen die "massenhafte" Verfolgung?
!0 000 bis 60 000 in 2 Jahrhunderten ist sicher nicht massenhafte Verfolgung? Ungerecht im Einzelfall ... aber massenhaft? Zweifelder -- Gutemensch 20:45, 2. Mai 2010 (CEST) Dann gab es nie Christenverfolgungen (Opferzahlen 3000 in 3Jh.) im Römischen Reich. Sorry solcher Zynismus ist unausstehlich. Laut M. Wilde über die Hexenverfolgungen in Sachsen darf man von 1/3 Todesurteile der Rest entfällt auf Verbannungen, ubekannter Ausgang und Freilassung. Die Quellenlage in Kursachsen soll das Beispiel Leipzig verdeutlichen 14 von 700 oder 800 Büchern mit den Prozessakten vom Schöffengericht in Leipzig sind erhalten. (nicht signierter Beitrag von 195.212.29.189 (Diskussion) 13:30, 11. Jul 2011 (CEST))
Thema und Literatur
Es ist sicher richtig das Thema Hexenprozesse zu behandeln. Eine zu enge Beschränkung auf dieses Thema birgt jedoch die Gefahr, dass zeitliche Abläufe und Zusammenhänge, bzw. Entwicklungen entweder nur gestreift oder völlig unberücksicht bleiben. Zum besseren Verständnis des historischen Verlaufs dieses unseligen Geschehens sollte die m.E. verdienstvolle Veröffentlichung von Kurt Baschwitz (eigentlich Siegfried Kurt Baschwitz) unbedingt in das Literaturverzeichnis aufgenommen werden.--80.133.42.3 16:17, 18. Aug. 2011 (CEST)
Frage
Verstehe ich das jetzt richtig, das Hexerei nicht mehr strafbar is? (nicht signierter Beitrag von 91.0.189.127 (Diskussion) 01:16, 11. Dez. 2011 (CET))
Genaue Opferzahlen?
Es erscheint mir ein bisschen wirr, dass bei den geschätzten Opferzahlen erst von 40-60 000 die Rede ist, im nächsten Satz von 3 Millionen und dann wieder gesagt wird, dass die Schätzung von mehreren hundert tausend Toten überzogen sind. Ich bin kein Experte auf dem Gebiet, aber zumindest das Statement mit den 3 Mio Verurteilten erscheint mir an den Haaren herbei gezogen, vielleicht könnte das jemand überprüfen und im Zweifelsfall ändern? Danke. --Accxev (Diskussion) 18:00, 9. Dez. 2012 (CET)
- Da laut Prozessablauf auf eine Verurteilung immer eine Hinrichtung folgt, müsste daraus folgen, dass es nur in unter 2% der Prozesse zu einer Verurteilung gekommen ist.
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--2003:D1:6732:D828:25C9:832D:4D47:8654 20:38, 31. Dez. 2021 (CET)
Hebammen und Hexen
"So machten die Hebammen den Ärzten Konkurrenz,..." ist falsch, denn die Hebammen gab es zuerst. Erst seit dem 17. Jahrhundert wurden Hebammen von Ärzten "angeleitet". So rum ist es dann wohl richtiger: Die Ärzte machten seit dem 17. Jahrhundert den Hebammen Konkurrenz und die Möglichkeit, die Konkurrenz mithilfe der Kirche auszuschalten wurde offensichtlich auch genutzt! Bitte einarbeiten. AngieJ 01:01, 10. Aug. 2008 (CEST)
- Nein, da wurde keine Konkurrenz „ausgeschaltet“ – das ist die Unfugsthese von Heinsohn/Steiger und die liegt zurecht seit bereits 30 Jahren im Müllkübel der Forschung. Bitte mal die hervorragenden Artikel von Robert Jütte und Walter Rummel lesen! --Henriette 01:47, 10. Aug. 2008 (CEST)
Dann will ich es mal aufdröseln: 1. es ist unstrittig, dass Hebammen zuerst weit verbreitet waren. Sie konnten daher kaum den Ärzten Konkurrenz machen, wie es im Artikel steht, sondern logischerweise nur umgekehrt.
2. es ist unstrittig, dass etwa 1/3 der ermorderten "Hexen" Hebammen waren (was nur unter "gelegentlich" fallen kann, wenn man es nicht so genau nimmt).
3. Es gibt verschiedene Theorien, die man durchaus darstellen kann. Der erste Artikel, auf den Sie verweisen, behauptet:
"Von einer „Monopolisierung oder gar „Ausrottung“ des Wissens um empfängnisverhütende und abortive Maßnahmen kann also nicht die Rede sein. Zwar lässt sich nicht verleugnen, dass die Volkskultur im 17. und 18. Jahrhundert einem Anpassungs- oder Akkulturationsprozess unterworfen wurde, an dem die Kirche einen zentralen Anteil hatte, ... doch ist der jahrhundertelange Kampf der Kirche gegen Empfängnisverhütung damit noch nicht unbedingt in eine neue Phase eingetreten. Was sich änderte, waren nicht so sehr die disziplinarischen Absichten als die Bedingungen, unter denen eine bestimmte Sexualmoral dem Volk eingeschärft wurde. Mit Hilfe des Staates gelang es sowohl der katholischen als auch der protestantischen Kirche, im Laufe des 16. und 17. Jahrhunderts gewisse Erfolge im Kampf gegen sexuelle Ausschweifungen, Hurerei und Unzucht, wie sie es nannte, zu erringen. Doch von der Absicht, „den schnellen und leichten Zugriff der weiblichen Bevölkerung auf verhütende und abtreibende Mittel zu unterbinden“ (Heinsohn/Steiger 1985, S. 125), bis zur Durchsetzung einer solchen, wie auch immer motivierten Politik seitens des Staates oder der Kirche, war es ein weiter Schritt. Eine systematische Durchsicht der Akten kirchlicher und weltlicher Gerichte aus der Zeit des 17. und 18. Jahrhunderts vermag jedenfalls zu zeigen, dass der kirchliche Feldzug gegen kontrazeptive Praktiken eher ein Kampf gegen Windmühlenflügel war, da selbst nach Intensivierung der Aufsicht über das Hebammen- und Apothekerwesen noch immer Residuen des einschlägigen Wissens in der medizinischen Alltagskultur bis weit in das Zeitalter der Aufklärung erhalten blieben."
Das klingt für mich wie: es war deshalb keine Ausrottung, weil es nicht vollständig gelang! Und das wäre in anderen geschichtlichen Fällen eine Zumutung und kein Argument (Holocaust)!!!
In die gleiche Kerbe haut auch der zweite "hervorragende" Artikel, auf den Sie verlinken:
"Von einheitlicher Durchführung der Hexenverfolgung also keine Spur!", außerdem sei "es völlig ahistorisch anzunehmen, dass der Staat der frühen Neuzeit dazu in der Lage gewesen wäre." - Nochmal: es besteht kein Zweifel daran, dass Verhütung kriminalisiert wurde, die Zweifel beziehen sich nur auf die Frage: gab es eine systematisch-durchgeführte Vernichtung, die erfolgreich gewesen wäre? Auch dieser Artikel weiß zu berichten, dass "während der Phasen der massiven Hexenverfolgung eine erhebliche Zunahme der Bevölkerungszahlen zu beobachten" war. Die Autoren haben aber offenbar Probleme damit, die Zielsetzung einer solchen Politik zu verstehen.
Ach, und dann gibt's da noch das Argument:
"Eine weitere Prämisse für die Richtigkeit der These von der Vernichtung der 'weisen Frauen' wäre, dass das Wissen um die Empfängnisverhütung in der frühen Neuzeit äußerst brisant und geheim gewesen sein müsste. Doch auch dem war in der Realität nicht so, wie neuere Studien (Leibrock-Plehn; Jütte) zeigen. Es gab kein geheimes Verhütungswissen, welches auf generalstabsmäßige Weise hätte ausgerottet werden können. Außerdem bestand im Kirchenrecht und teilweise sogar im weltlichen Recht bis in das 17. Jahrhundert die Neigung, Abtreibungen relativ milde zu sanktionieren (Jerouschek)." - DAS soll ich jetzt glauben, nachdem ich Uta Ranke-Heinemann gelesen habe??? Also, vom "Millionenfachen Mord" Coitus interruptus, von der "Leibaufschneidtheologie" für Schwangere, vom angeordneten Widerstand gegen Kondomverkehr "wie gegen einen Verwaltiger"???
Und zu guter Letzt:
"Das Ausmaß, in dem Teile der Bevölkerung Verfolgungen gefordert, durchgesetzt und in ihrem Ablauf bis hin zur Opferselektion bestimmt haben, macht es unmöglich, von einer rein obrigkeitlichen Verfolgungsinszenierung zu sprechen." - Ich erkenne 2 Denkfehler: 1. Wird das selber festgestellte wieder vergessen, also dass die Kirche ein Interesse daran HATTE und durch Ihre Armee der Beichtväter auch bis zum Individuum durchkam. Sie hat die Saat ausgesät... 2. wird zuerst argumentiert, dass es damals für Staat oder Kirche vom Umfang her gar nicht möglich gewesen wäre, und dann wird darauf verwiesen, dass Hexenverfolgung in der Mehrzahl "von unten", von den einfachen, indoktrinierten Schäfchen, initiiert wurde. Was davon widerlegt in Ihren Augen die Theorie, dass Hebammen, die Verhütungswissen weitergegeben haben, als Hexen verbrannt wurden? AngieJ 13:00, 10. Aug. 2008 (CEST)
- Bevor ich weiterlese hätte ich gern mal den Beleg für „es ist unstrittig, dass etwa 1/3 der ermorderten "Hexen" Hebammen waren“ - und zwar aus der wissenschaftlichen Literatur. Danke. --Henriette 13:30, 10. Aug. 2008 (CEST)
- zum Beispiel: http://www.historicum.net/themen/hexenforschung/lexikon/alphabethisch/h-o/art/Koeln_Hexenver/html/artikel/1638/ca/65198ae1d0/
- "Insgesamt kam es zwischen 1627 und 1630 [in Köln] zu 33 Prozessen mit mindestens 24 Hinrichtungen. Bis auf eine Ausnahme handelte es sich bei den restlichen Verurteilten nur um Frauen; ungefähr ein Drittel davon waren Hebammen und Geburtshelferinnen." Ja, auch dieser Text leugnet, dass es um Verhütungswissen ging, dafür steht da: "Offenbar arbeiteten die Hebammen in Köln besonders eng zusammen bzw. wurden als eine zusammenhängende Gruppe wahrgenommen, auf die sich das 'gemeine Geschrei' mit der Zeit immer stärker konzentrierte. Ohne treibende Kräfte 'von oben' ist die Verfolgungswelle jedoch nicht zu verstehen."
- Ich habe aber nichts gegen eine ausgewogene Darstellung, etwa in der Art http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/ard/sendung/80931/index.html :"Auch verworfen wurde eine alleinige feministische Deutung: Kräuter und Heilkundige "Weise Frauen" seien in das Fadenkreuz der frauenfeindlichen Gesellschaft gerückt. Zwar ist die überwiegende Zahl der Opfer Frauen, oft auch Hebammen, und die Gesellschaft der frühsten Neuzeit durchaus (aus heutiger Sicht) frauenfeindlich, doch erklärt das nicht die 20 Prozent Männer, die ermordet wurden."
- Ich suche aber gerne noch weiter, wenn Sie das vorraussetzen, um mit mir inhaltlich zu diskutieren. Bin noch neu hier ;-)
- Es geht mir hauptsächlich aber um das FAKT, dass nicht die Hebammen den Ärzten Konkurrenz machten, sondern eher umgekehrt... AngieJ 18:03, 10. Aug. 2008 (CEST)
- Man soll sich nicht nur die Zitate raussuchen, die einem in den Kram passen (und die dann auch noch falsch interpretieren).
- Hier eine gegenteilige Stellungnahme:
- http://www.historicum.net/themen/hexenforschung/thementexte/rezeption/art/Weise_Frauen/html/ca/b14c768f43/
- zur urspr. Frage. Die Aussage "Die Hebammen haben den Ärzten Konkurrenz gemacht." impliziert NICHT, dass die Ärzte zuerst dagewesen wären.--193.171.168.80 13:00, 5. Okt. 2008 (CEST)
- In Köln waren es also zwischen 1627 und 1630 1/3 Hebammen. Das heißt noch lange nicht – und mir ist auch keine neue oder neueste Publikation zum Thema bekannt, die das behaupten würde –, daß diese Zahl auf die gesamte Zeit der Hexenverfolgungen in allen Territorien gesehen haltbar wäre (und ausnahmslos jeder Hexenforscher würde sich hüten derzeit derart globale Aussagen zu machen). Gerd Schwerhoff muß da übrigens gar nichts „leugnen“ (der ist ein ausgezeichneter Kenner der Materie): Es gibt anhand der Aktenbefunde nun mal keinerlei Beweis, daß das „Verhütungswissen“ irgendeine bedeutende Rolle spielte oder treibende Kraft hinter den Hexenverfolgungen der frühen Neuzeit war (man darf sich da auch nicht vom Hexenhammer beirren lassen, in dem tatsächlich mehrfach von Hebammen die Rede ist). Genausowenig wie es übrigens „die Kirche“ war, die hinter den Verfolgungen stand: Die mutmaßlichen Hexen wurden von weltlichen Gerichten verfolgt und verurteilt. Wer wem „Konkurrenz machte“ (Hebammen gegen Ärzte oder andersrum), dürfte übrigens ausgesprochen schwer konkret herauszubekommen sein: Ich schlage vor den Satz einfach zu löschen. --Henriette 18:37, 10. Aug. 2008 (CEST)
Luther
Luther: Vorlage:Hexenverfolgung Die Formulierung unter der Überschrift "Luthers Haltung zur Hexenverfolgung" enthält die unglückliche Formulierung: "Luther hat persönlich die Hinrichtung von Hexen in Wittenberg angeordnet". Nicht nur, dass aus der -- keineswegs zentralen -- Predigt auf die die Anmerkung referiert im fraglichen Abschnitt (De maga) von einer Anordnung nicht die Rede ist, sondern streng genommen von einer allgemeinen Empfehlung, die sich exakt auf ein Problemniveau des zugrundeliegenden alttestamentlichen Vorstellungskreises einlässt, sondern v.a. der Umstand, dass die Sentenz suggeriert, Luther habe sich energisch für Hexenverfolgungen eingesetzt, wirkt polemisch und sachlich fehlgewichtet. Luther ist kein Theologe der Hexenverfolgung: Die Äusserung in der fraglichen Predigt ist ein seiner Rest-Verhaftung in mittelalterlichen Denkkreisen geschuldeter Gemeinplatz ihm zeitgenössischer Alltäglichkeit und keineswegs zentraler Platz seiner Theologie. Theologisch besser sortiert gehört sie in seine Theologie des Bösen, die nicht nur ein Komplementum im Hexenwahm findet. Der Sache nach ist ein solches missverständliches Votum (Luther habe persönlich Hexenverbrennungen angeordnet)analog den Vorurteilen, die Luther zum notorischen Juden-Hasser abstempeln und daneben seine Liebe zum Alten Testament verschweigen. Nicht jede Lesefrucht muss gleich zur allgemeinen These erweitert werden, die dann von Schülerinnen und Schülern und Studenten und Studentinnen bereitwillig nacherzählt wird.--84.227.57.81 15:08, 25. Nov. 2007 (CET)
1.) Die Angabe über das früheste Erscheinen des Wortes "Hexe" ist falsch. Eine "Hexe" taucht bereits um 1300 in Hugo von Langensteins Gedicht "Martina" (S. 266 der Ed. A. Keller Stuttgart 1856) auf. http://books.google.com/books?ie=UTF-8&hl=de&vid=LCCN02009125&id=unTy9fzOC54C&vq=106&lpg=PA265&pg=PA266
Auch die Erwähnung von "Häxen" im "Ring" von Heinrich Wittenwiler (um 1410)wäre in diesem Kontext eine Erwähnung wert. http://www.listserv.dfn.de/cgi-bin/wa?A2=ind0305&L=hexenforschung&O=D&F=&S=&P=3558
Das sind aber LITERARISCHE Texte. Die früheste Erwähnung von "Hexen" im Zusammenhang mit eiem STRAFPROZESS ist eben jene aus Schaffhausen
2.) Die Verwendung einer offensichtlich modernen Zeichnung ohne Quellenangabe ("Massenhinrichtung von angeblichen Hexen 1587") ist in einem historischen Artikel wenig hilfreich.
Es handelt sich NICHT um eine "moderne" Zeichung, sondern um eine solche aus dem 16. Jahrhundert!
hey ich brauche gaaanz dringend alle möglichen materialien (am besten bilder) so viel es geht die die welche haben sollen sie bitte an j.blatter@hotmail.de schicken
"Ihr sollt nicht Wahrsagerei noch Zauberei treiben" (Lev 26,26; Dtn 10,10).
Dies ist nicht korrekt, die richtige Angabe wäre: (Lev 19,26; Dtn 18,10)
Nein dies ist auch nicht korrekt, denn richtig wäre(Lev 19,26;Dtn 10,10).
verschoben, da ausführlicher und präziser formuliert --Irmgard 12:02, 22. Aug 2003 (CEST)
- Die Hexenverfolgung war jedoch nicht allein die Sache der Inquisition oder gar nur der katholischen Kirche. Die evangelischen Kirchen verfolgten die Andersgläubigen und Abweichler mit der gleichen Inbrunst und ähnlichen Mitteln, die Zahl der Opfer wurde nach der Reformation nicht etwa geringer, erst im Zuge der Aufklärung erloschen nach und nach auch die Scheiterhaufen.
was denn nun 100.000 oder 300.000 Opfer? Oder soll das nur andeuten, dass die Schätzungen so unterschiedlich sind? 217.231.170.207 17:02, 22. Aug 2003 (CEST)
- Die Schätzungen bezüglich Opfer gehen noch einiges weiter auseinander - ich habe auch schon fünfstellige und siebenstellige Zahlen gesehen. Wobei die Zahlen von mehreren Millionen aufgrund der Bevölkerungszahlen (insgesamt 70 bis 80 Millionen für Europa um 1600) eher unwahrscheinlich sind. Hier noch näheres zur Zahl der Opfer http://www.zaik.uni-koeln.de/~nix/hexen/d-opfer1.htm --Irmgard 17:22, 22. Aug 2003 (CEST)
Der Link geht irgendwie nicht! Außerdem würde ich mich auf Behringer berufen und sagen, es waren 50.000 bis max. 60.000 - letzten Endes wird man es wohl niemals exakt wissen. S.a. Diskussion unten und den Link, den ich an den Artikel gehängt habe. --Hamlet-ophelia 11:32, 16. Jan 2005 (CET)
Im Vatikan geht man heute davon aus, dass die Bulle gegen die Hexerei mehr als 300.000 Menschen das Leben kostete, davon etwa 85 Prozent Frauen.
Was ist eigentlich die Quelle für diese Schätzung durch den Vatikan?
Guck mal im Behringer nach: Ihm zufolge sind es 75-80% Frauen in Europa... mit krassen reg. Unterschieden: In Island z.B. waren es 90% Männer, die als Hexen verbrannt wurden. --Hamlet-ophelia 11:32, 16. Jan 2005 (CET) ---
Wst: Es ist nicht Wikipedia-Etikette, einen Artikel kommentarlos neu zu schreiben - und dazu noch aus einer einseitigen Sicht, die den vorherigen Standpunkt in keiner Weise berücksichtigt. Da wäre zumindestens eine Diskussion angebracht! In so einem Fall juckt mich wirklich der Finger, einen Restore zu machen. --Irmgard 09:43, 28. Aug 2003 (CEST)
--- Verschoben: Hexenverfolgungen als Massenphänomen wurden durch die Kirche beabsichtigt, eingeleitet und gesteuert. Dabei spielte die Inquisition die maßgebliche Rolle. Sie war nicht der Scharfrichter, das ließ sie durch weltliche Gerichte erledigen, sie war der Ermittler und Erbringer der Beweise. In vollem Bewusstsein, und trägt dafür die Verantwortung.
- Das ist schlicht eine antikatholische Legende für die Hexenverfolgung der Neuzeit, die grossenteils in nicht-katholischen Ländern stattfand, wo die Inquisition, milde ausgedrückt, überhaupt nichts zu sagen hatte. Bei den Ursachen wird sie zu recht mit aufgeführt (nicht als einzige Ursache!) aber Haupttäter bei der Durchführung ist schlicht unhistorisch. --Irmgard 19:14, 14. Sep 2003 (CEST) :-)
Die genaue Angabe der Hexenverbrennung fehlt hier eindeutig
Die Rechnung der anfangs krisenerschütterten Kirche ging auf.
- Die Denunziationen aus der breiten Bevölkerung mehrten sich. Die Inquisition wurde zu einem machtvollen Instrument. Neue Krisen wie die Aufklärung sollten nicht nur die erneut die Kirchen erschüttern, sondern auch die Hexenverfolgungen beenden. --Irmgard 19:14, 14. Sep 2003 (CEST) :-)
- Dito - von welcher Kirche wäre da die Rede? Inquisition siehe oben.
Inquisitionstexte hierher verschoben - gehören in Inquisition eingearbeitet, falls dort nocht nicht drin, sind hier aber am Thema vorbeigeschrieben. --Irmgard 21:57, 18. Okt 2003 (CEST) :-)
Als Faktoren des Zustandekommens der Hexenverfolgungen sind u.a. verschiedene Krisen anzusehen:
- die Christianisierung, die Durchsetzung der monotheistischen christlichen Religion im vollen erwünschten Sinn war in der Bevölkerung gescheitert. Sie blieb christlich verbrämt heidnisch. Insbesondere der Dämonenglaube erfreute sich weiter hohen Zuspruchs.
- zahlreiche Ketzerbewegungen erschütterten die katholische Weltkirche. So zogen sich Menschengruppen ganzer Landstriche angewidert von Welt und Klerus zurück (Katharer) oder führten ein an urchristlicher Gerechtigkeit orientiertes Leben (Waldenser u.v.a.).
Wie wär's mal mit:
- psychologischen Faktoren nach den Auswirkungen der sog. "Kleinen Eiszeit"?
Aufgebrachte Bauern versuchten sich z.B. den ausbleibenden Sommer von 1626 und die damit verbundenen Missernten und Hungersnöte irgendwie zu erklären: Wer konnte nochmal das Wetter beeinflussen (nach landläufiger Meinung, versteht sich)? Bingo! Die Hexen und Schadenszauberinnen, ergo waren diese verantwortlich für schlechte Ernte, Viehsterben, Seuchen usw. [Sündenbocktheorie, s.a. Evelyn Heinemann] --Hamlet-ophelia 11:32, 16. Jan 2005 (CET)
Sichtweise
Der Artikel berücksichtigt momentan leider nicht, dass es in jeder Zeit andere Sichtweisen und ein anderes Denken gibt. Das ist sehr schade, denn es sollte unbeding erwähntwerden dass geschichtliche Dinge grundsätzlich mit dem Denken der jeweiligen zeit in verbindung gebracht werden müssen nachdem sie sonst nur falsch verstanden werden können.--mvgreiffen 20:04, 23. Dez 2005 (CET)
Waren die Hexenverfolgungen Christenverfolgungen?
Bis ins 13. Jahrhundert galt die Exkommunikation als die höchste kirchliche Strafe. Die Häretiker waren damit aus der Gemeinschaft der Kirche ausgeschlossen, körperliches Leid wurde ihnen jedoch nicht zugefügt.
- 1215 fordert das 4. Laterankonzil die Anwendung konkreter Gewalt gegen verurteilte Ketzer. 1220 sagt Kaiser Friedrich II. staatliche Hilfe zu bei der Verfolgung von Ketzern .
- 1224 fügt er die Androhung der Todesstrafe durch Verbrennung hinzu.
- 1235 setzt Papst Gregor IX. die Inquisition ein. Die Kirche lehnt nunmehr das Prinzip der Nichtexistenz von Hexen ab.
- 1238 Kaiser Friedrich II. ordnet die Todesstrafe durch Verbrennen an gegen alle der Verschwörung gegen Gott und dem Praktizieren des Teufelskultes überführten Ketzer.
- 1252 Papst Innozenz IV. genehmigt die Folter zur Wahrheitsfindung.
Zu diesem vielumstrittenen thema hätt ich ein paar interessante Informationen. 1tens viele Exkommunikationen wegen staatlichen Hexenverbrennungen (gegen die jeweiligen nonklerikalen Verantwortlichen)! 2tens Es gibt eine klare Abgenzung zwischen Hexenverfolgung und Inquisition--mvgreiffen 20:09, 23. Dez 2005 (CET)
Wer kann mir etwas Genaueres darüber schreiben, dass die Römer die Hexen genauso verfolgt hätten wie die Christen? Finde ich eine spannende Behauptung, kann ich jedoch aufgrund meiner bisherigen Erkenntnis nur als vollkommen falsch einschätzen.
Yo, kann ich. Fakt ist: Es gab zu Römerzeiten noch keinen expliziten "Hexen"begriff... auch in der Bibel wirst Du nirgendwo eine "Hexe" finden. ABER: Schadenszauber und Magie gab es (in den Köpfen der Menschen) schon immer. Und schon im röm. Reich waren Schadenszauber mit Strafen belegt. --Hamlet-ophelia 11:32, 16. Jan 2005 (CET)
Auch habe ich meien Probleme damit, dass schon im Altertum oder Mittelalter von Hexenverfolgung die Rede ist - da gab es vereinzelte Prozesse, keine systematischen Verfolgungen! Diana 17:32, 25. Nov 2003 (CET)
- Bezüglich Römer, hier ein Zitat vom römischen Juristen Julius Paulus (um 200, also lange bevor das Christentum auch nur toleriert wurde) (Sent V, 23,17) It has been decided that persons who are addicted to the art of magic, shall suffer extreme punishment; that is to say they shall be thrown to wild beasts, or crucified. Magicians themselves shall be burned alive. http://www.constitution.org/sps/sps01_4-5.htm. Im Zwölftafelgesetz steht auch noch etwas darüber. --Irmgard 22:31, 25. Nov 2003 (CET)
Danke für deine Antwort Irmgard! Allerdings kann ich trotz deiner Quellenhinweise noch nicht erkennen, warum man von 'Hexenverfolgung' sprechen kann! Sicherlich sind das Belege für den Glauben an die Möglichkeit von Zauberei / Magie und dafür, dass man gegen solche, so man welchen habhaft wurde, auch strafrechtlich vorgehen wollte - aber eben für das letztere gibt es ganz wenige Beispiele. Unter Hexenverfolgung verstehe ich nicht den Glauben an die Existenz von Hexen, sondern deren gezielte und massenhafte Inhaftierung und Bestrafung (eben Verfolgung) - wie bei den Christen auch zur Zeit der Christenverfolgung! Diana 20:01, 30. Nov 2003 (CET)
Für problematisch halte ich die Behauptung in dem Artikel, dass die mutmaßlichen Hexen verfolgt worden seien, weil sie gegen das Christentum gewesen seien. Sie wurden doch verfolgt, weil ihnen Schadzauber und Teufelsbündnisse, nicht eine weltanschaulische Feindschaft gegen das Christentum vorgeworfen wurde.
- Korrekt. Der Artikel muß sowieso mal überarbeitet werden, aber bei solchen grundlegenden Artikeln ist das mit viel Zeit und Recherche-Aufwand verbunden... Übrigens: Unterschreiben kannst Du deine Beiträge mit --~~~~. Das hilft, in der Diskussion den Überblick zu behalten und Beiträge von unterschiedlichen Bearbeitern auseinanderzuhalten. --Henriette 18:12, 5. Sep 2005 (CEST)
Insbesondere der Teil, welcher sich auf die heutige Situation bezieht, ist karg bis mangelhaft; so findet Hexenverfolgung in Afrika auch aktuell noch in mehr als nur singulärer Form statt. Hierzu empfehle ich die Lektüre von "Die modernen Hexenjagden im subsaharischen Afrika. Darstellung und Vergleich mit dem Antisemitismus aus der Perspektive der Kritischen Theorie", Felix Riedel, Sierke Verlag 2008 (Magisterarbeit, Note 1,3). Da ich leider noch praktisch keine Wiki-Erfahrung habe, würde ich die Bearbeitung gerne einem sowohl thematisch als auch Wikipediatechnisch versierterem user überlassen. MfG --77.6.17.135 04:44, 5. Feb. 2008 (CET)
Bitte beziehungslosen Link auf Werbung entfernen
Die versprochene Kurzrezension findet sich selbst nicht mit der seiteneigenen Suche.
- Lyndal Roper: Hexenwahn. Geschichte einer Verfolgung; München: C.H. Beck, 2007; ISBN 978-3-406-54047-9 (Kurzrezension)
--85.181.165.154 00:45, 4. Jan. 2012 (CET)
- , Danke! -- ErledigtJoe-Tomato 09:47, 4. Jan. 2012 (CET)
Nocheinmal Literatur
Nach nochmaligem Durchlesen des Artikels und vor allem der Diskussionsbeiträge ist mir verstärkt aufgefallen, dass der zeitliche Ablauf und die Entwicklung dieses unseligen Geschehens mit den unterschiedlichen Ausprägungen in den verschiedenen Ländern, wie auch der Widerstand dagegen nicht ausreichend klar wird. Deshalb nochmals die Empfehlung: Hexen und Hexenprozesse. Baschwitz, Kurt.-München: Rütten + Loening. 1963.--80.133.45.174 16:22, 29. Aug. 2011 (CEST). Darin auch ausführliche Bibliographie!--80.133.45.174 16:23, 29. Aug. 2011 (CEST)
- Baschwitz – wenn auch immer wieder und immer noch zitiert – kann man ganz sicher nicht mehr empfehlen: Das Buch ist von 1963 und damit vor Forschungsstand her komplett veraltet. Man hält sich besser an die modernen Überblickswerke von Behringer, Decker, Dillinger und Rummel/Voltmer. --Henriette 15:35, 19. Jan. 2012 (CET)
Literaturergänzung
Bitte in Literaturliste zwei Titel von Christoph Gerst ergänzen :
Christoph Gerst: Der Hexenprozess. Vom Erkennen einer Hexe bis zum Urteil.Verlag Dr. Müller, 2007.
ders.: Hexenverfolgung als juristischer Prozess. Das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel im 17. Jahrhundert. V&R, 2012. Danke ! -- 212.118.216.43 15:55, 1. Apr. 2012 (CEST)
Ursachen
Die Hexenverfolgungen seien ausgelöst und betrieben, hervorgerufen durch kleine Eiszeit und Mutterkorn, so will es uns der Artikel suggerieren. Doch dies greift viel zu kurz. Folgendes gehört dsbzgl noch in den Artikel sinngemäss eingepflegt: Wer die Hexenverfolgungen verstehen will, muss vor allem die beginnende Neuzeit verstehen. Dies eine Zeit des Umbruchs, (ständig neue Entdeckungen, Beginn der Wissenschaften, Erde wird als Kugel erkannt, diese nicht mehr Mittelpunkt des Alls, Beginn des Absolutismus, außerbiblische Bücher etc.)was große Verunsicherung in der Gesellschaft hervorrief. Auch war es so, dass die Hexenverfolgungen, meist in Mitteleuropa praktiziert, Ausdruck der Machtgefährdung der kath. Kirche waren, die so ein Art roll back mit inszenierte. In Südeuropa, wo ihre Macht weiter ungebrochen war, fiel daher die Hexenverfolgung sehr viel geringer aus. In den protestantischen Staaten war nichts mehr für die kath. Kirche zurückzuholen, vollendete Tatsachen, mit denen sich diese Glaubensrichtung notgedrungen abfand. --Bagerloan 12:09, 25. Mai 2008 (CEST)
Nachtrag: habe in einem Wikiartikel mittlerweile gelesen, dass es inzwischen überholt sei, dass man im Mittelalter noch an eine Scheibe der Erde glaubte. Dabei ist aber noch nicht ausgemacht, ob die Massen auch von der Kugelgestalt der Erde wußten, oder dies allein den damaligen Gelehrten vorbehalten war. --Bagerloan 22:29, 25. Mai 2008 (CEST)
- Sehr gut (lesen bildet!): Und jetzt denkst Du einfach mal einen Schritt weiter: Wenn Du die „Massen“ schon für so dumpf hältst: Meinst Du im Ernst, die hätten dann in der frühen Neuzeit großartig was davon mitbekommen – geschweige denn sich dafür interessiert –, daß auf einmal ein heliozentrisches Weltbild hip ist? (Lies auch mal Heliozentrisches_Weltbild#Religion_und_heliozentrisches_Weltbild). Mit einem hast Du allerdings recht: Die Gesellschaft der frühen Neuzeit war zutiefst verunsichert – aber das hatte verschiedenste Gründe und keiner davon war eine sich von den beginnenden Naturwissenschaften bedroht fühlende Kirche (das „die Kirche“ Schuld ist, ist ein Ammenmärchen, daß die Forschung schon vor Jahrzehnten auf den Müllhaufen geschmissen hat). --Henriette 23:22, 25. Mai 2008 (CEST)
- Ich hoffe bloß, daß niemand diesen Unfug „sinngemäß einpflegt“ … wenn ich schon „Erde wird als Kugel erkannt“ lese … Vielleicht solltest Du erstmal mit einem guten Buch zum Mittelalter anfangen, bevor Du über die frühe Neuzeit schwadronierst. Hast Du übrigens schon mal was davon gehört, daß es in den evangelischen Territorien und bei den Calvinisten ebenfalls übelste Verfolgungen gab? --Henriette 16:20, 25. Mai 2008 (CEST)
Sehr viel weniger, da ändert auch Salem nichts dran. --Bagerloan 16:24, 25. Mai 2008 (CEST)
- Und Salem hat jetzt mit den europäischen Verfolgungen der frühen Neuzeit genau was zu tun? --Henriette 16:47, 25. Mai 2008 (CEST)
Hexenverfolgungen in einem protestantischen Bereich, was sonst. --Bagerloan 22:25, 25. Mai 2008 (CEST)
- Ich fragte nach Europa! Falls Du ein bisschen Nachhilfe brauchst, weil Du nicht weißt was es mit den Salemer Verfolgungen auf sich hat: Hexenprozesse_von_Salem. Bitte informiere Dich doch erst und rede und schreibe dann. Danke. --Henriette 23:22, 25. Mai 2008 (CEST)
Liebe Henriette, nun werd mal ganz konkret bzgl. der Hexenverfolgung im europäisch-protestantischen Bereich. Sicher, die gab`s, doch hierbei interessiert die Anzahl der Verfolgungen, sonst bleibt alles mehr oder minder diffus.
Die Menschen im Mittelalter waren natürlich nicht dumm, doch wurden sie durch den Glauben am eigenständigen Denken gehindert, das solltest du eigentlich wissen.
Dass Salem nicht in Europa liegt, brauchst du eigentlich nicht zu erwähnen, ist ne Art Binsenweisheit! --Bagerloan 15:26, 27. Mai 2008 (CEST)
- Liebe(r) Bagerloan, genau die Frage nach den absoluten Zahlen interessiert mich auch brennend und die habe ich neulich der versammelten Elite der deutschen und internationalen Hexenforschung gestellt. Antwort: Keine. Weil man es nicht seriös berechnen kann. Tja. Das der Glaube die Menschen des Mittelalters am eigenständigen Denken gehindert habe, das schreibt vielleicht der Spiegel, ist aber trotzdem Unfug – es sei denn, die haben mich im Studium der Mediävistik jahrelang belogen. --Henriette 15:45, 27. Mai 2008 (CEST)
Nun mal gemach, es liegen für allerlei Staaten ernstzunehmende Zahlen bzw. entsprechendes Zahlenmaterial vor. Du wirst mir doch nicht erzählen wollen, dass ausgerechnet in GB oder Schweden jedwedes entsprechendes Material nicht existiere. --Bagerloan 22:27, 27. Mai 2008 (CEST)
- Nein, will ich nicht und habe ich nicht. Das Problem – mal knapp zusammengefasst – liegt schlicht darin, daß ich zwar eine Zahl X für verbrannte Hexen in einem katholischen Territorium habe, eine Zahl Y für ein evanglisches und eine Zahl Z für ein calvinistisches. Nur leider weiß ich weder, ob 1. alle Akten vorhanden sind, 2. die Akten korrekt sind, noch 3. wie hoch die Bevölkerungszahl des betreffenden Territoriums war. Sprich: Ich kann zwar irgendwelche Zahlen zusammensammeln, aber das sagt absolut nichts über die Verfolgungsintensität aus. Wenn ich angeben könnte, daß in kath. Territorien durchschnittlich 20% der Menschen über die Klinge springen mußten und in evangelischen nur 5%, dann wäre das eine Aussage. Aber kein seriöser Hexenforscher würde eine solche Berechnung anstellen. Ich habe hier auch gerade zwei ganz neue Publikationen zur Hexenverfolgung liegen (Dillinger, Hexen und Magie, Frankfurt/M. 2007 und Rummel/Voltmer, Hexen und Hexenverfolgung in der frühen Neuzeit, Darmstadt 2008 – alle drei ausgezeichnete Kenner der Materie): Keine solchen Zahlen, wobei Dillinger zwar Zahlen für Nord-, Ost-, Südwestdeutschland etc. angibt, aber sich auch schwer zurückhält irgendwelche kleinteiligeren Zuordnungen vorzunehmen (das Gleiche bei Behringer). Frau Voltmer selbst war es die mir schrieb, daß man solche Zahlen nicht generieren kann und das sie derartige Vergleiche aus den genannten Gründen für hochgradig unseriös hielte. Die beiden Bücher kann ich Dir übrigens sehr empfehlen! --Henriette 23:55, 27. Mai 2008 (CEST)
"Schön" wir wissen es nicht, können aber als quasi "gesichert" ansehen, dass die Zahl der Hexenverbrennungen in gewissen katholischen und gemischtchristlichen Ländern größer war, als in rein protestantischen Ländern, bezogen in ihrer Gänze. Um Konkretisierung werde ich mich kümmern, also in einer Bibliothek recherchieren, um dann, sofern vorliegend, diese hier dann einpflegen. --Bagerloan 12:36, 28. Mai 2008 (CEST)
- Richtig: Wir wissen es nicht und wir haben auch keinerlei Möglichkeit diesen Zustand zu ändern. Historische Überlieferung ist dem Zufall überlassen und es gibt absolut keine Möglichkeit gesicherte Aussagen zur Vollständigkeit der Überlieferung zu machen (es sei denn, daß eine funktionierende Zeitmaschine erfunden wird). Und daher können wir auch nichts „als quasi "gesichert" ansehen“. Finde ich übrigens ausgesprochen abenteuerlich, daß Du jetzt schon weißt, was bei deiner Recherche herauskommen wird und Du wohl mehr zu wissen scheinst als Leute die sich teilweise seit Jahrzehnten mit dem Thema befassen (ich meine nicht mich, nein). Ich kann Dich natürlich nicht daran hindern die Ergebnisse deiner Recherchen in den Artikel einzutragen, weise aber schon mal im Vorfeld darauf hin, daß ich konsequent 1. jede Zahl ohne Quelle, 2. jede Zahl aus veralteten Publikationen und 3. jede unzulässige und nicht durch moderne Literatur abgesicherte Schlußfolgerung ohne Diskussion revertieren werde. --Henriette 12:57, 28. Mai 2008 (CEST)
Sei beruhigt Henriette, ich werd nen Teufel tun, gerade mal so was in den Artikel einzupflegen. War heute mal in einer Bücherei, um mich mit entsprechenden Material einzudecken, doch war alles Entsprechende vergriffen.(nun gilt es also zu warten)
Abenteuerlich war ich mit meinen Aussagen keineswegs, denn ich las vor einiger Zeit die z.Z. nicht verfügbaren Bücher. Wenn ich mich nicht ganz stark täusche, waren die Opferzahlen in einigen kath. Ländern größer als in den protestantischen Staaten, in ihrer Gänze.
Besonders hoch waren sie allerdings im gemischtchristlichen Land Deutschland sowie in Lothringen. --Bagerloan 23:07, 28. Mai 2008 (CEST)
- Ich habs Dir doch schon erklärt: Du hast nur absolute Zahlen X, Y, und Z. Die sagen überhaupt nichts aus, wenn Du nicht weißt mit welcher Basisgröße (= Bevölkerungszahl) Du sie vergleichen sollst. --Henriette 23:36, 28. Mai 2008 (CEST)
Es wird ja wohl noch möglich sein, in etwa die damalige Bevölkerungsgröße der einzelnen Länder zu eruieren. --Bagerloan 12:20, 29. Mai 2008 (CEST)
- „In etwa“, ja. „Ungefähr“ Bevölkerungszahl X und „ungefähr“ Zahl der Verbrannten Y gibt aber trotzdem nur „ungefähr“ Irgendwas. Vielleicht gehst auch nur fälschlich davon aus, daß es in der frühen Neuzeit so etwas wie Einwohnermeldeämter gab? --Henriette 15:22, 29. Mai 2008 (CEST)
Das ist ja recht dämlich von dir, mir zu unterstellen, es hätte Einwohnermeldestellen gegeben. Es gab aber so was wie Geburtsbescheinigung oder aber eine Taufregistrierung, jedenfalls haben Pfarreien Geburten vermerkt. --Bagerloan 19:53, 31. Mai 2008 (CEST) Peter H.
- Weiß ich. Todesfälle übrigens auch. Und die sind vollständig? Und alle schon modern ediert? Wohl nicht. --Henriette 20:54, 31. Mai 2008 (CEST)
Sind sie nicht, aber sie geben uns Anhaltspunkte. Inwieweit sie ausgewertet sind, entzieht sich meiner Kenntnis. Wenn nicht, dann wäre dies ein reichhaltiges Betätigungsfeld. --Bagerloan (Diskussion) 20:10, 9. Apr. 2012 (CEST)
Konfessioneller Hintergrund
Im Artikel heißt es derzeit: In Regionen, in denen die katholische Kirche die Oberhand hatte, wie in Italien und Spanien, waren Hexenverfolgungen selten. Anders sah die Situation in den protestantischen Regionen Deutschlands (einschließlich der Schweiz) aus. Zahlenmäßig lässt sich sagen, „daß protestantische Territorien des Alten Reiches nicht minder, sondern eher mehr daran beteiligt waren“. (Rainer Decker: Die Päpste und die Hexen)
Im Gegensatz dazu heißt bei Behringer, 2002: Es ist wohl kein Zufall, daß die größten Hexenverfolger in Deutschland dem Sonderbund der Katholischen Liga angehörten.[2] Im weiteren werden die größten Hexenverfolgungen in Europa Territorien mit katholischem Hintergrund zugeordnet.[3] Ohne die beiden Publikationen bewerten zu wollen, scheint mir der Gegensatz der Aussagen doch zu groß. --Joe-Tomato 20:21, 22. Dez. 2011 (CET)
- Das oben Wiedergegebene widerspricht eigentliche dem was ich von Decker so kenne. Immerhin hat er auf das Ausmaß der Verfolgungen im katholischen Westfalen hingewiesen. Was natürlich richtig ist, ist dass das Ausmaß der Verfolgungen in weiten Teilen Südeuropas im Vergleich etwa mit dem HRR oder auch der Schweiz vergleichsweise gering war. Ich hab dazu irgendwo auch eine plausibele Begründung gelesen. Mal sehen ob ich sie wieder finde. --Machahn 20:37, 22. Dez. 2011 (CET)
- Auch der Satz in der Einleitung Ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Konfessionszugehörigkeit und Hexenverfolgung liegt nicht vor. steht damit in Frage. --Joe-Tomato 00:26, 23. Dez. 2011 (CET)
Da es hier keinen Widerspruch gibt, werde ich in Kürze zur Tat schreiten und den Artikel entsprechend überarbeiten. Grüße, --Joe-Tomato 12:17, 18. Jan. 2012 (CET)
- Habe diesen Thread gerade gelesen und bitte zu beachten: Behringers Aussagen für die Territorien des HRR mögen zutreffen, auf Europa verteilt sind die Zahlenverhältnisse offenbar tatsächlich so, dass die rein katholischen Länder wie Irland, Portugal, Spanien und Italien deutlich niedriger liegen als z.B. das HRR (zeigt z.B. Gustav Henningsen , La inquisicion y las brujas, zit. in Angenendt, Arnold, Toleranz und Gewalt, Münster 2007.). Insofern sehe ich nicht, dass der Einleitungssatz schon widerlegt ist. Die Gründe sind hier wohl vielfältiger, als dass sie auf konfessionelle Unterschiede vereinfacht werden könnten. Gruß--BrandnerKaspar 20:52, 18. Jan. 2012 (CET)
- Einverstanden, dann sollte die Einleitung entsprechend ergänzt werden: Ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Konfessionszugehörigkeit und Hexenverfolgung liegt auf europäischer Ebene nicht vor.. --Joe-Tomato 12:01, 19. Jan. 2012 (CET)
- Ja, das ist eine gute Formulierung! Übrigens hatte ich genau diese Frage (Hexenverfolgung und Konfession) vor vier Jahren anläßlich der Vorbereitung eines Vortrags über die Hexenverfolgungen in Darmstadt an die Mailingliste Hexenforschung gestellt (das war ein Vortrag für interessierte Menschen und ich rechnete – wie sich herausstellte: ganz zu Recht – damit, daß diese Frage gestellt würde). Damals hatte mir Rita Voltmer eine recht ausführliche Antwort zu den Schwierigkeiten solcher soz. Hochrechnungen geschrieben. Hauptprobleme an der ganzen Sache: 1. noch immer haben wir zu wenige konkrete Zahlen (sowas muß ja alles mühselig aus den Akten herausgepickt werden), 2. das Datenmaterial/die Akten sind nicht für alle Territorien vollständig oder überhaupt überliefert (ein Großteil oder alle Original-Akten für Darmstadt z. B. existieren nicht mehr), 3. haben wir keinerlei verläßliche Bevölkerungszahlen für die damalige Zeit; es reicht nicht, wenn wir eine reine Zahl X für Verfolgungsopfer angeben, denn wir müßten das ja im Verhältnis zu den damaligen jeweiligen konfessionellen Bevölkerungsanteilen berechnen („Verfolgungsopfer” ist übrigens auch sowas: rechnen wir bei einer Bewertung nur mit Toten oder auch inklusive Angeklagten?). --Henriette 15:30, 19. Jan. 2012 (CET)
- Gut, die Einleitung habe ich dann nun so ergänzt. --Joe-Tomato 20:10, 19. Jan. 2012 (CET)
- Ja, das ist eine gute Formulierung! Übrigens hatte ich genau diese Frage (Hexenverfolgung und Konfession) vor vier Jahren anläßlich der Vorbereitung eines Vortrags über die Hexenverfolgungen in Darmstadt an die Mailingliste Hexenforschung gestellt (das war ein Vortrag für interessierte Menschen und ich rechnete – wie sich herausstellte: ganz zu Recht – damit, daß diese Frage gestellt würde). Damals hatte mir Rita Voltmer eine recht ausführliche Antwort zu den Schwierigkeiten solcher soz. Hochrechnungen geschrieben. Hauptprobleme an der ganzen Sache: 1. noch immer haben wir zu wenige konkrete Zahlen (sowas muß ja alles mühselig aus den Akten herausgepickt werden), 2. das Datenmaterial/die Akten sind nicht für alle Territorien vollständig oder überhaupt überliefert (ein Großteil oder alle Original-Akten für Darmstadt z. B. existieren nicht mehr), 3. haben wir keinerlei verläßliche Bevölkerungszahlen für die damalige Zeit; es reicht nicht, wenn wir eine reine Zahl X für Verfolgungsopfer angeben, denn wir müßten das ja im Verhältnis zu den damaligen jeweiligen konfessionellen Bevölkerungsanteilen berechnen („Verfolgungsopfer” ist übrigens auch sowas: rechnen wir bei einer Bewertung nur mit Toten oder auch inklusive Angeklagten?). --Henriette 15:30, 19. Jan. 2012 (CET)
- Bleibt der Satz weiter hinten im Text: In Regionen, in denen die katholische Kirche die Oberhand hatte, wie in Italien und Spanien, waren Hexenverfolgungen selten. Anders sah die Situation in den protestantischen Regionen Deutschlands (einschließlich der Schweiz) aus. Zahlenmäßig lässt sich sagen, „daß protestantische Territorien des Alten Reiches nicht minder, sondern eher mehr daran beteiligt waren“. (Rainer Decker: Die Päpste und die Hexen)
- Ich schlage folgende Änderung vor: Der Zusammenhang von Konfessionen und Hexenverfolgung ist nicht eindeutig. In einigen Ländern, in denen die katholische Kirche die Oberhand hatte, wie in Italien und Spanien, waren Hexenverfolgungen selten. Dagegen gehören aber auch viele katholische Regionen zu denen mit der stärksten Hexenverfolgung in Europa.[4] --Joe-Tomato 20:10, 19. Jan. 2012 (CET)
- Die Änderung ist umgesetzt. --Joe-Tomato 12:22, 30. Jan. 2012 (CET)
Leute, Leute, was schreibt ihr da zusammen? Ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Konfessionszugehörigkeit und Hexenverfolgung liegt auf europäischer Ebene nicht vor. Was soll dieser Satz? Natürlich liegt ein Zusammenhang auf europäischer Ebene vor: Katholische Länder - wenig Verfolgung, gemischt-konfessionelle Länder: Verfolgung! Der Satz muss lauten: Ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Konfessionszugehörigkeit und Hexenverfolgung liegt für das Gebiet des Heiligen Römischen Reiches nicht vor. Denn da wurde sowohl in katholischen wie auch evangelischen Ländern gleichermaßen verbrannt. Der Satz "Der Zusammenhang von Konfessionen und Hexenverfolgung ist nicht eindeutig. In einigen Ländern, in denen die katholische Kirche die Oberhand hatte, wie in Italien und Spanien, waren Hexenverfolgungen selten. Dagegen gehören aber auch viele katholische Regionen zu denen mit der stärksten Hexenverfolgung in Europa." ist genauso falsch, weil 1. es heißen müsste: "viele kath. Regionen des Heiligen Römischen Reiches" und 2. diese Aussage absolut unsinnig ist, da ebenso protestantische Regionen zu denen mit der stärksten Hexenverfolgung gehörten (meines Wissens wurden nirgendwo so viele Menschen auf Einwohnerzahl als Hexen verbrannt wie in der protestantischen Reichsstadt Lemgo). Grüße, 84.149.86.143 18:41, 23. Mär. 2012 (CET)
- Hast du dir die Quellen hier angeschaut und kannst du deine Änderungswünsche belegen? Viele Grüße, --Joe-Tomato (Diskussion) 20:21, 9. Apr. 2012 (CEST)
- p.s.:Die von dir genannte Verhältniszahl für Lemgo lässt sich auch nicht aus dem Artikel Hexenverfolgung in Lemgo ablesen. Vor allem kein "nirgendwo sonst wurden so viele verbrannt wie in Lemgo". Wenn du aber dafür Belege hast, gehört das natürlich in den dortigen Artikel. --Joe-Tomato (Diskussion) 18:14, 11. Apr. 2012 (CEST)
- Anstatt auf der Lemgo-Aussage der IP herumzureiten, sollte man sich eher die Hauptaussage anschauen. Und da hat die IP recht. Es bedarf dazu auch keiner Quellen, denn was die IP sagt ist die Konsequenz aus dem, was die bereits diskutierte Literatur sagt, daher der vorangegangenen Diskussion. Daß es "auf europäischer Ebene" keinen Zusammenhang gäbe, ergibt sich eben nicht aus den zitierten und referierten Aussagen. Ob es auf der Ebene der Hochburg Deutschland eine gibt wurde oben teils so, teil so beantwort (siehe erster Beitrag: Decker spricht von einem leichten protestantischen Überhang, Behringer - der dabei aber nur selektiv zitiert wird - von einem katholischen). Jedenfalls war die von der IP kritisierte Formulierung eben nicht korrekter Ausdruck des Gesagten. Deshalb habe ich die Beschränkung auf die "europäische Ebene" hinausgenommen. Str1977 (Diskussion) 23:37, 25. Jun. 2012 (CEST)
Schreibfehler
Bei den letzten Opfern ist eine "Veronika Zeritschin" aus Landshut erwähnt. Der Name lautet wohl korrekt "Zeritsch". Bitte nochmal überprüfen. Gruß!
oder hier:
oder hier:
http://books.google.de/books?id=LMxDAAAAYAAJ&pg=PT60&lpg=PT60&dq=%22Veronika+Zeritsch%22&source=bl&ots=sv3KaDJ2JQ&sig=oKTCN3GL5X7g6bThC6kCk3TP3FI&hl=de&sa=X&ei=vd72T-SfIdTE4gSk1I2NBw&ved=0CEAQ6AEwBQ#v=onepage&q=%22Veronika%20Zeritsch%22&f=false (nicht signierter Beitrag von 194.187.160.94 (Diskussion) 15:00, 6. Jul 2012 (CEST))
- Zeritschin ist dann die weibliche Schreibweise des Familiennamens Zeritsch. Gruß --BrandnerKaspar (Diskussion) 10:26, 7. Jul. 2012 (CEST)
Die letzte Hexe
wurde 1782 (zu Goethes Zeit!) in der Schweiz hingerichtete und hieß Anna Göldi.
Hier fehlen Name, Ort, Datum! Meiner Meinung nach steht das im Widerspruch zu den Ergebnissen der historischen Forschung
Die letzte überlieferte Hinrichtung einer Hexe in Mitteleuropa fand 1793 in Südpreußen statt.
Hegeler (Diskussion) 20:35, 4. Aug. 2012 (CEST)
Kirchenrechtliche Beendigung der Hexenverfolgung
Weiß jemand, wann kirchenrechtlich und theologisch bei Katholiken und Protestanten das Ende der Hexenverfolgung endgültig geregelt wurde? --Tickle me 04:34, 6. Aug 2005 (CEST)
- So etwas gab es nicht, die Erwartung, es habe eine offizielle Erledigterklärung gegeben, ist anachronistisch. --Historiograf 10:45, 6. Aug 2005 (CEST)
- Diese Erklärung kann es auch nicht geben. Grund: Die katholische Kirche hält nach wie vor an der realen bzw. körperlichen Existenz des Teufels fest. Da der Teufel die Frauen, Kinder und auch Männer verführt, um sie zu zauberischen Praktiken zu verführen, wird es also auch weiterhin ZauberInnen bzw. Hexen geben. --Deliliah 16:35, 19. Aug 2005 (CEST)
- Zitat aus dem Artikel: "Reaktionen der Kirche - Die weltweit einzige offizielle Erklärung einer Kirche zur Hexenverfolgung wurde 1997 von der Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern veröffentlicht. ... Ferner hat Papst Johannes Paul II. in seiner Schulderklärung zum Jahr 2000, dem „Mea culpa“, alle mit eingeschlossen, denen von Seite der Kirche Unrecht angetan wurde; die Hexen sind hier mitzudenken." - - Das ist natürlich (vom Verf.) lieb gemeint, dass bei diesem allgemeinen Schuldeingeständnis des Papstes (das ihm trotz allem hoch anzurechnen ist!) die sog. Hexen "mitzudenken" sind, aber explizit distanziert hat sich die katholische Kirche bei dieser guten Gelegenheit von der Hexenverfolgung leider nicht; die ihren eigenen Traditionen generell weniger verbundenen Protestanten haben an dieser Stelle deutlich weniger Probleme... 84.133.224.182 13:17, 1. Aug. 2007 (CEST)
- Läßt es sich eingrenzen, ab wann und warum die Kirchen Hexerei oder Häresie kirchenrechtlich nicht mehr als explizit todeswürdig ansahen? --Tickle me 12:20, 28. Aug 2005 (CEST)
- Ab 1750 gingen die Prozesse massiv zurück, die letzten Hexen datieren sich um die Jahrhundertwende. Als letzte Hexe gilt oft Anna Göldi 1782 in Glarus, aber es gab auch später, 1806 oder 1816, irgendwann da etwa, einen Hexenprozeß mit Todesfolge in Polen, wobei da nach Meinung eines Autors das ganz offensichtlich, auch für damalige Zeit, nur vorgeschoben war und man es deshalb nicht mitzählen sollte (frag mich bitte nicht wer das war; Anna Göldi ist gut belegt und taucht oft als letzte Hexe auf). --Felis 18:28, 1. Apr. 2007 (CEST)
- Läßt es sich eingrenzen, ab wann und warum die Kirchen Hexerei oder Häresie kirchenrechtlich nicht mehr als explizit todeswürdig ansahen? --Tickle me 12:20, 28. Aug 2005 (CEST)
@84.133.224.182: Was rechnest du dem papst (der Alte, wohlbemerkt) hoch an? Daß er sich, nachdem er Jahrzehnte im Amt war und nie einen Grund zur mea Culpa gesehen hat, endlich dem öffentlichen Druck gebeugt hat? Das Mea Culpa kam nicht einfach so, sondern wurde in langwierigen Diskussionen hart erkämpft...--77.6.17.135 05:01, 5. Feb. 2008 (CET)
Die Rolle der katholischen Kirche hat zwei Seiten. Zum Einen haben Moenche wie Spengler die Grundlagen fuer die Hexenverfolgung gelegt, zum Anderen haben Moenche wie Spee die Grundlagen fuer deren Ende gesetzt. (nicht signierter Beitrag von 79.115.215.250 (Diskussion | Beiträge) 19:04, 30. Mär. 2010 (CEST))
- Die Kirche hat kirchenrechtlich im eigentlichen Sinn niemals ein Verbrechen für todeswürdig bzw. eine Sünde für mit öffentlicher Zwangsgewalt bestrafungspflichtig erklärt. (Nicht aufschreien, ich erklär's gleich.) Gemäß kirchlicher Lehre ist das sog. Justizialgesetz des Alten Testamentes (das Strafen vorsah) seit Ende des Alten Bundes nicht mehr verbindlich. Welchen Sünden der Staat aus Gründen des Gemeinwohls eine Strafverhängung zufügt, ist damit Staatssache und damit "Klugheitsangelegenheit", was halt der Staat zur Verteidigung der Rechtsordnung so braucht. Ergo hat die Kirche nie die Tötung von Hexen (oder, for that matter, Mördern) verlangt. Sie hat allerdings die Todesstrafe (mit Lehrentwicklungen, siehe aktueller Katechismus) für grundsätzlich gerechtfertigt angesehen - wenn der Staat, und nicht die Kirche, ein entsprechendes Gesetz erließ. (Auch bei Luther wäre hier zu fragen, ob er wirklich den Satz "Die Zauberinnen sollst Du nicht am Leben lassen" wirklich, wie der Artikel behauptet, für gültig im Sinne von heute noch verbindlich betrachtet hat, oder nur parallel die Hexenverfolgung aus staatlicher Sicht zweckmäßig.)
- An sich ist (angesichts der Volkshysterie muß man sagen: wäre eigentlich) Hexerei ein ganz konkret bestimmbarer Tatbestand. Wer gewisse Zauberformeln ausspricht, etc. mit der Absicht, dadurch unnatürliche Wirkungen hervorzurufen, verwirklicht diesen Tatbestand. Ein Spezialfall, nämlich die gewerbsmäßige Gesundhexerei, ist im Grunde genommen auch in der Bundesrepublik verboten (nämlich im Heilpraktikergesetz, "unerlaubtes Ausüben eines Heilsberufes"); und speziell für den Fall, daß einer schadzaubert, d. h. die Absicht hat (die natürlich nachgewiesen werden müßte), Schaden zuzufügen, spricht aber auch überhaupt nichts dagegen, darauf eine Strafe zu setzen. (Ob eine Straftat "Erfolg" hat - was bei der Hexerei tatsächlich nicht geprüft werden kann - ist eigentlich immer nur Grundlage von Strafzumessungsvorschriften, nicht von Strafbarkeitsbestimmungen, da nur die Unsittlichkeit des persönlichen Handelns, aber nicht der Eintritt von irgendwelchen Folgen, Grundlage der Strafbarkeit an sich sein kann.)
- Bei Häresie liegt der Fall anders. Daß der Staat keine Jurisdiktion hat, diese Sünde zu bestrafen, hatte schon St. Chrysostomus gesagt, und die Kirche, die lange Zeit eine andere Meinung vertreten hatte (auch damals immer vorausgesetzt, der Staat, nicht die Kirche, erläßt ein entsprechendes Gesetz!), hat sich ihm im II. Vaticanum, Erklärung Christus Dominus, wieder angeschlossen.--93.133.241.27 15:02, 25. Nov. 2011 (CET)
m.E. waren es die weltlichen Herrscher, die die Hexenverfolgung beendet haben. So soll König Friedrich I der Meinung gewesen sein: "Eine Frau , die als Hexe verbrandt wird , kann mir keine Knechte und Mägde mehr gebähren, also bin ich gegen Hexenprozesse." Das hat er dann auch durchgesetzt. Es fällt auch insgesamt auf, dass die großen Flächenländer z.B Kurfüstentum Brandenburg, Landgrafschaft Hessen, Herzogtum Würtemberg zu den verfolgungsärmeren Gebieten gehörten, während kleine kirchliche Länder z.B Fürstbistümer Bamberg und Würzburg, Fürstabteien Fulda und Ellwangen ein hohe Verfolgunsrate hatten. (nicht signierter Beitrag von 88.74.36.191 (Diskussion) 19:55, 28. Aug. 2012 (CEST))
Ergotimus
Auf Arte lief vor einigen Tagen eine Dokumetation die Ergotismus in Zusammenhang mit mittelalterlicher Hexenverfolgung brachte. Die Doku ist hier zu finden und zeigt - auch wenn sie primär auf die Geschehnisse in Salem eingeht - interessante Korrelationen von Roggenanbaugebieten und Häufung von Hexenprozessen in diesen Regionen.
- Ursprüngliche Veröffentlichung: Convulsive ergotism may have been a physiological basis for the Salem witchcraft crisis in 1692 -Linnda R. Caporael
- Ergot and the Salem witchcraft affair -Mary K. Matossian - American Scientist (1982)
en:WP hat einen eigene Artikel zu Theorien über medizinische Hintergründe von Verhexungen, en:Medical explanations of bewitchment, bei uns habe ich nur einen einzelnen Satz in Hexenprozesse von Salem#Gründe für die Hexenverfolgung in Salem gefunden. Ob man das ganze nun thematisch unter Hexenverfolgung mit unterbringen kann oder besser einen eigenen Artikel dazu verfassen sollte weiß ich noch nicht so recht. Denke aber, hier ist ein guter Ort um die Diskussion zu starten. -- Discordiamus 03:24, 16. Dez. 2010 (CET)
Nun werden sich auch Regionen finden lassen, in denen kein Roggen angebaut wurde und gleichwohl "Hexen" verbrannt wurden. Weiter war Roggen, meines Wissens nach, das Brotgetreide des 16/17. Jahrhunderts schlechthin, also müßte die Hexenverfolgung ubiquitär stattgefunden haben, was aber nicht der Fall ist. Korrelationen werden zudem wohl kaum ausreichen, wissenschaftliche Kausalitäten zu begründen. Eine Ausnahme wäre ja schon die Widerlegung. Und wie soll Mutterkorn MASSEN-Psychosen auslösen? Es kann aber durchaus sein, dass die Not - die gestiegenen Getreidepreise zum Beispiel - vielleicht die Sorgfalt bei der Mutterkorn-Auslese (wurde doch von jeher gemacht, wenn ich mich nicht irre) ein wenig "beeinflusst" hat, mithin man sorgloser wurde (frühneuzeitlicher Nahrungsmittelskandal? ;-) ) Im Ernst: Die Ursache für die Hexenverfolgung ist und bleibt vermutlich, dass es offenbar menschlich ist, in bestimmten Situationen der Not, wenn man "nicht weiter weiß" und alle Erklärungsmuster versagen, nach Opfern zu schreien. Dann stellt sich nur noch die Frage, ob es eine Macht gibt, die verhindert, dass die schwächsten, ärmsten oder hilflosesten einer Population (zumindest anfangs) auch tatsächlich geopfert werden. Noch krasser formuliert: Gäbe es keinen Staat, der UNS davon abhält, Menschen zu opfern, WIR würden es tun wollen und auch tun. Es ist zu wohlfeil, die Erklärung in irgendwelchen Giften, Krankheiten etc pp. zu suchen. Die waren sicherlich Anlaß für die Not zuweilen - aber nicht die Ursache des Wunsches, andere Menschen sterben zu sehen. Daher wundert es ja auch nicht, dass bei einem zunehmenden Autoritätsverlust des Staates (der allerdings durch seine Repräsentanten verursacht wird), das Geschrei in der Bevölkerung wieder lauter wird (siehe: "Kinderschänder"-Debatten) nach "exemplarischer" Bestrafung (in Wahrheit: Opferungen). Und es kann schon beängstigen, wenn man zugleich sieht, wie sich eben jene "Repräsentanten" eines auf aufgeklärte Vernunft errichteten Staates sich von eben jenen "Volksmeinungen" zunehmend bestimmen und vor sich hertreiben lassen. Medizinische Erklärungsversuche gehen am Thema vorbei. Es hätte auch ohne ein einziges Mutterkorn Hexenverfolgungen gegeben. Weder die Verfolger noch die "Hexen" waren durchweg Verrückte - das waren nachweislich (!) Menschen wie du und ich. Das ist ja das Schlimme und das Beängstigende. Dass bestimmte Protagonisten und Hetzer, aber auch einige der "bekennenden" Teufelsbuhlinnen paranoid waren, ist auch richtig. Erklärt aber nicht das Massenphänomen. (nicht signierter Beitrag von A Rühl (Diskussion | Beiträge) 23:28, 20. Jan. 2011 (CET))
- 1. Mutterkorn befällt nicht nur Roggen, sondern durchaus auch andere Getreidearten!
- 2. Inwiefern ist es verwunderlich, daß das Mehl aus kontaminiertem Getreide von einer ausreichend großen Anzahl von Menschen konsumiert wurde, um von einer daraus resultierenden Massen-Psychose sprechen zu können? --89.172.63.62 09:16, 2. Jan. 2012 (CET)
- Da ich die Frage sehe und das Büchlein eben in der Hand habe: Es gibt zu diesem Thema ein Kapitel in Rita Voltmers (empfehlenswerten) Büchlein Hexen. Wissen was stimmt (Freiburg 2008; Kapitel ”Mutterkorn war schuld an den Verdächtigungen”, S. 109 – 111). Daraus schnell zitiert: „ … doch wie alle monokausalen Ansätze geift auch diese These viel zu kurz angesichts der vielschichtigen Gründe sowohl für das Auftreten wie für das Nichtvorhandensein von Hexenjagden … Darüber hinaus scheitert auch die Ergotismus-These grundsätzlich an mangelnden Beweisen und nicht fassbaren Zahlen über die mögliche Verbreitung dieser Krankheit.” Oder kurz: Ergotismus könnte ein Auslöser unter vielen sein, der Auslöser (mindestens nach derzeitigem Kenntnisstand) ganz gewiss nicht. --Henriette 15:54, 19. Jan. 2012 (CET)
- Zitat" Im Ernst: Die Ursache für die Hexenverfolgung ist und bleibt vermutlich, dass es offenbar menschlich ist, in bestimmten Situationen der Not, wenn man "nicht weiter weiß" und alle Erklärungsmuster versagen, nach Opfern zu schreien. Dann stellt sich nur noch die Frage, ob es eine Macht gibt, die verhindert, dass die schwächsten, ärmsten oder hilflosesten einer Population (zumindest anfangs) auch tatsächlich geopfert werden. Noch krasser formuliert: Gäbe es keinen Staat, der UNS davon abhält, Menschen zu opfern, WIR würden es tun wollen und auch tun." Das wirft ein interessantes Licht auf populistische Regimes und auch den Aufstieg des dritten Reiches. ;O) --Bernd Wiebus (Diskussion) 11:48, 5. Sep. 2012 (CEST)
Hexenverfolgung "heute"
Ich schlage vor, den Abschnitt zur "Hexenverfolgung heute" herauszunehmen und als eigenen Artikel auszubauen. Denn zur Hexenverfolgung in manchen afrikanischen Ländern beispielsweise liegen ja, anders als für die in der frühen Neuzeit, brauchbare ethnologische, soziologische und ökonomische Untersuchungen vor und werden noch betrieben. Dann könnte man zum Beispiel auf die Entwicklungshemmnisse eingehen (z.B. scheuen sich viele Landwirte im Norden von Tansania, wirtschaftlichen Erfolg zu haben, da sie Hexerei durch neidische Nachbarn befürchten, damit sind Entwicklungsprojekte von vornherein zum Scheitern verurteilt). Das alles geht aber wohl nicht in dem ideologisch aufgeladenen Klima, das hier im Umfeld dieses Artikels zu herrschen scheint. Aber das ist nur die Anregung eines Lesers, der diesem Projekt ohnehin nicht mehr die Kraft zutraut, so etwas wie ein brauchbares "enzyklopädisches" Lexikon zu erstellen. --13Peewit (Diskussion) 11:21, 28. Jun. 2012 (CEST)
- Gute Idee. Hier ist auch ein passender Link für diese zukünftige Seite: http://oai.dtic.mil/oai/oai?verb=getRecord&metadataPrefix=html&identifier=AD0464903 .--Bernd Wiebus (Diskussion) 11:36, 5. Sep. 2012 (CEST)
Letzte Hexenprozesse
Hallo,
Quellen im Web sagen:
"Letzte bekannt gewordene Hexenverbrennung in Deutschland fand 1775 in Kempten statt"
http://www.inidia.de/hexenverbrennungen.htm
"1792 wurde in Posen wohl die letzte Hexe auf europäischem Boden hingerichtet."
http://www.gymnasium-syke.de/faecher/religion/hexen/teufelsglaube.htm
Ist jemand in der Lage, diese Angaben zu verifizieren und gegebenenfalls den Artikel bezüglich der Angaben der letzten Hexenprozesse in Deutschland und außerhalb zu korrigieren (Punkt 3.7)?
Johannes Ponader
- Da muss nichts korrigiert werden, das sind unseriöse, veraltete Angaben --Historiograf 05:16, 10. Apr 2006 (CEST)
- So ist es. Behringer (Hexen und Hexenprozesse in Deutschland. 4., überarbeitete und aktualisierte Auflage, München 2000) schreibt: "In der Fürstabtei Kempten verurteilte ein Bannrichter namens Treichlinger 1755 und noch einmal 1775 ohne erkennbares Zögern eine Frau zum Tod, … Fürstabt Honorius Roth von Schreckenstein (reg. 1760–1785) bestätigte dieses Todesurteil (Dok. 261), doch wurde es, wie Wolfgang Petz vor kurzem herausgefunden hat, auf Drängen einer aufgeklärten Partei am fürstäbtlichen Hofe nicht mehr vollzogen. Die psychisch labile Maria Anna Schwägelin (1734–1781) wurde allerdings nicht freigelassen, sondern verstarb Jahre später im Gefängnis." (Seite 405).
Die Information zu Posen stammt vermutlich von Soldan/Heppe (Wilhelm Gottlieb/Heppe, Heinrich: Geschichte der Hexenprozesse. Neu bearbeitet und herausgegeben von Max Bauer, 2 Bde, München 1911), Band 2, Seite 332: "Im Jahre 1801 fielen einer Gerichtsperson bei Gelegenheit einer Grenzkommission in der Nähe eines kleinen polnischen Städtchens die Reste einiger abgebrannten, in der Erde steckenden Pfähle in die Augen. Auf Befragen wurde von einem dicht anwohnenden glaubhaften Manne darüber zur Auskunft gegeben: daß im Jahre 1793 … der polnische Magistrat jenes Städtchens auf erfolgte Anklage zwei Weiber als Hexen zum Feuertode verurteilt habe … Die Kommission in Posen habe auf erhaltene Kunde davon sofort ein Verbot gegen die Vollstreckung des Urteils erlassen. Selbiges sei aber zu spät angelangt, indem die Weiber inmittelst bereits verbrannt worden." Soldan bezieht sich dabei auf ein Buch von 1830 (Scholtz, Über den Glauben an Zauberei in den letztverflossenen vier Jahrhunderten, Breslau 1830; dort Seite 120); das darf mal wohl mit Fug und Recht als "veraltete Information" bezeichnen.
Im Band "Hexenwahn. Ängste der Neuzeit. Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung des Deutschen Historischen Museums. Berlin, Kronprinzenpalais, 3. Mai bis 6. August 2002" wird denn auch in der Einleitung bestätigt: "Die letzte legale Hinrichtung in Europa fand nach bisherigen Erkenntnissen 1782 im schweizerischen Kanton Glarus statt."
Gruß --Henriette 09:48, 11. Apr 2006 (CEST)
- Soldan bezieht sich dabei auf ein Buch von 1830 (Scholtz, Über den Glauben an Zauberei in den letztverflossenen vier Jahrhunderten, Breslau 1830; dort Seite 120); das darf mal wohl mit Fug und Recht als "veraltete Information" bezeichnen.
- Aber hallo! Eine alte Information und eine veraltete Information sind zwei völlig verschiedene Dinge. So lange eine alte Information nicht widerlegt ist, ist sie nicht veraltet. Wo, bitte schön, findet man denn einen Nachweis, dass diese alte Angabe falsch ist?
- Gary
- Das weiß ich auch, daß das ein Unterschied ist. Ich habe zwar bisher noch keine explizite Widerlegung von Scholtz gefunden (und auch nicht danach gesucht), aber ich meine mal einigermaßen auf der Höhe der Forschung zu sein und momentan gilt in den maßgeblichen Kreisen die Hinrichtung in Glarus als letzte legale Hinrichtung in Europa. Soldan ist erwiesenermaßen veraltet und schon allein das sollte mißtrauisch machen. Da ich eh' am Reader Hexen arbeite, nehme ich das mal in meine Liste auf und versuche Genaueres herauszubekommen (kannst Du übrigens auch tun); und bitte unter schreibe deine Beiträge mit --~~~~. --Henriette 18:17, 13. Apr 2006 (CEST)
- wenn wir schon dabei sind: ich habe (weiß leider nicht mehr wo) von einer letzten Hexen-Verbrennung in Memmingen/Bayern im Jahr 1790 gehört. Natürlich kann sowas auch als spontaner Bevölkerungsakt abgelaufen sein - sozusagen ohne behördliches Zutun. Damit wäre es vielleicht wirklich keine hier passende Verbrennung (wer weiß was später in den Dörfern noch alles "unter der Hand" gelaufen ist). Des weiteren habe ich (ebenfalls aus unbekannter Quelle) das Jahr 1792 als letzte Verbrennung in der Schweiz und aus einem Buch über Niederbayern (Autor mir ebenfalls nicht mehr in Erinnerung) eine letzte Verbrennung 1792 in Niederbayern in dem Ort Zusameck. Laut Dieter Breuers Buch "Ritter, Mönch' und Bauersleut'" gab es auch im Jahr 1825 in St.Gallen/Schweiz nochmal einen 'Nachschlag' in Form einer Hexenverbrennung. Laut GEO-Epoche (spezielles Themenheft) Mittelalter wurde - halt nicht auf Reichsgebiet - in Valencia am 31.Juli 1826 noch ein Ketzer verbrannt (ok, ein Ketzer ist natürlich keine Hexe). Tja - dummerweise habe ich solche Informationen über viele Jahre nebenbei gesammelt, ohne mir damals jeweils die Quelle zu registrieren - es gab damals keine Notwendigkeit hierfür. Wichtig war nur, ob mir die Quelle als solches seriös genug vorgekommen ist. Sorry Hartmann Schedel 23:18, 24. Apr 2006 (CEST)
- Das weiß ich auch, daß das ein Unterschied ist. Ich habe zwar bisher noch keine explizite Widerlegung von Scholtz gefunden (und auch nicht danach gesucht), aber ich meine mal einigermaßen auf der Höhe der Forschung zu sein und momentan gilt in den maßgeblichen Kreisen die Hinrichtung in Glarus als letzte legale Hinrichtung in Europa. Soldan ist erwiesenermaßen veraltet und schon allein das sollte mißtrauisch machen. Da ich eh' am Reader Hexen arbeite, nehme ich das mal in meine Liste auf und versuche Genaueres herauszubekommen (kannst Du übrigens auch tun); und bitte unter schreibe deine Beiträge mit --~~~~. --Henriette 18:17, 13. Apr 2006 (CEST)
2005 hat u.a. Prof. Behringer eine Tagung in Weingarten über späte Hexenprozesse, bei der er auch eine Liste der späten Prozesse ausgeteilt hat. Zusätzliche Angaben findet man im Archiv der Mailingliste Hexenforschung, die meist von mir beigetragen wurden. Behringer, die internationalen Mitglieder der Mailingliste und ich repräsentieren unwiderleglich den Stand der Forschung. Die Daten 1790, 1792 sind nur abwegig. Breuer würde ich als Quelle nur für den Papierkorb ansehen. @Henriette, ist es wirklich so schwer, die Suchfunktion unserer Liste zu benutzen???? Du brauchst doch nur nach dem Substring spaete zu suchen. Außerdem kannst du dich auf Behringers englischsprachige Monographie von 2004 und Deckers Buch verlassen --Historiograf 12:30, 25. Apr 2006 (CEST)
- Nee, ist eigentlich nicht schwer (auch wenn ich immer noch nicht die wirkliche Einstiegsseite für die Suche gefunden habe - bzw. schon eine gefunden, aber ich weiß mein Passwort nicht mehr ;) - mit Google finde ich das natürlich auch, also keine Panik). Und auf der Liste wird klar Glarus genannt: Die ganzen Mails hatte ich natürlich gelesen. Insofern scheint mir die Frage auch abschließend beantwortet. Andererseits wäre es natürlich wirklich interessant, klare Widerlegungen für die ganzen anderen falschen Daten zu finden (nicht, weil ich am Urteil von Leuten wie Behringer et al. zweifeln würde, sondern weil es mich aus reiner Neugier interessiert). Aber um das mal eben aus dem Ärmel zu zaubern, dafür stecke ich nun wirklich nicht tief genug im Thema 'drin. Welches Buch von Decker meinst Du? „Hexen” von 2004 und „Die Päpste und die Hexen” habe ich zu Haus, da kann ich natürlich mal nachschauen. Ansonsten werde ich mich heute mal der Frau Holle zuwenden (ich habe doch diesen Hang zur deutschen Mythologie ;) und danach ist Herr Nider 'dran (der hat übrigens auch einen Artikel in der Enzyklopädie des Märchens, den ich mir gleich besorgt habe). Bis dann und Gruß --Henriette 16:58, 25. Apr 2006 (CEST)
- Sekunde, Sekunde - immer langsam: letzte Prozesse und letzte Verbrennungen sind nicht unbedingt das Gleiche - gerade in Niederbayern wurde ja ganz gerne mal etwas betrieben, was sich im guten alten Western "Lynchmob" nennt (die Haberer und dergleichen). Ich erwähnte Verbrennungen - keine Prozesse. *Lol* und natürlich repräsentieren Du und Prof. Behringer (nie gehört) "unwiderleglich" den Stand der Forschung - völlig klar :-) Aber eines stimmt schon: der Geschichtslehrer Breuers ist tatsächlich nicht die "letzte" Quelle (obwohl er sich wirklich sehr bemüht hat). Aber er stößt mich zumindest öfters auf Ereignisse, denen ich dann mal anderweitig nachgehe - immerhin etwas. Als "für den Müll" würde ich ihn auch aus anderen Gründen nicht bezeichnen. Ich habe bereits ohne Ende Daten aus dem Buch verifizieren können und fand sie aktuell bestätigt. Die Quote, wo ich ihn bei fehlerhaften Angaben "erwischt" habe, ist verhältnismäßig gering - zumindest ist sie bei Wikipedia um einiges höher Hartmann Schedel 20:43, 25. Apr 2006 (CEST)
- Mich kannst Du mit "Du" wohl nicht meinen: Ich bemühe mich redlich im Thema, würde mir aber keine größere Autorität anmaßen. Wolfgang Behringer sollte man allerdings schon kennen, wenn man sich mit dem Hexenthema beschäftigt. An dem kommt man in der modernen Forschung nicht vorbei - was auch gut ist. --Henriette 01:55, 26. Apr 2006 (CEST)
- nein, Dich meinte ich auch nicht :-) - zudem beschäftige ich mich nicht sonderlich mit dem Thema - es läuft sozusagen nur so nebenher. Ich bin eher Verbraucher von Informationen und weniger Ersteller. Deshalb sind auch bei den tausend Themen für die ich mich interessiere die Quellenangaben nicht soooo sonderlich wichtig. Hartmann Schedel 15:23, 26. Apr 2006 (CEST)
- Mich kannst Du mit "Du" wohl nicht meinen: Ich bemühe mich redlich im Thema, würde mir aber keine größere Autorität anmaßen. Wolfgang Behringer sollte man allerdings schon kennen, wenn man sich mit dem Hexenthema beschäftigt. An dem kommt man in der modernen Forschung nicht vorbei - was auch gut ist. --Henriette 01:55, 26. Apr 2006 (CEST)
FRAGE? ist es nicht setsam das die letzten 3 Hexen Anna heißen ?!?!?!?!?! zufall ?
- Man möge sich auch von Hauschild/Staschen den Band "Hexen" ansehen, dort wird um 1950 das Wirken von Hexenaustreibern und die Schmähung von Dorfhexen beschrieben. Nach Allensbach glaubten 1970 ca. 23% fest an Hexen oder hielten deren Existenz für möglich. Was sich im Zuge der Immigration mit dem afrikanischen (und in geringerem Ausmaß südamerikanischen und asiatischen) Hexenglaube an Verfolgungen abspielt ist noch unklar. Für die Kriminologie wird Hexenmord in zumindest einem Fall in London bereits erwogen und gelangte da zu weiterreichendem Interesse. --Bourgeois 16:01, 23. Dez. 2007 (CET)
- Also in der nördlichen Oberlausitz gibt es jetzt noch Hexenverfolgung, sie wird allerdings nur versteckt ausgeübt. -- 92.224.197.89 07:45, 16. Feb. 2012 (CET)
- die letzte Hexenhinrichtung auf Reichsboden 1756 in Landshut
gibt es hierzu Näheres? Namen? Quellennachweis? Hegeler (Diskussion) 12:40, 8. Mai 2012 (CEST)
Einzelne Wörter korrigiert
Hab aus dem Satz "Obwohl es sich hierbei um ein widerliches Dokument handelt, welches dazu auffordert, ernsthaft die Existenz von Hexen zu überprüfen, ..." das Wort "widerliches" entfern. Ob es widerlich ist oder nicht spielt in eine Enzyklopädien keine Rolle. Weiterhin im Satz "Lügen, wie sie im Kulturkampf wieder verbreitet wurden, die Jesuiten hätten zu Hexenverfolgungen angestiftet, ..." das Wort "Lügen" gegen "Behauptungen" ersetzt. Weiterhin wäre es nicht schlecht wenn einer sagen könnte welcher Kulturkampf hier gemeint ist. Der Spanische? Außerdem habe ich den Titel "Moderne Hexenverfolgung" in "Hexenverfolgung heute" verändert. Moderne Hexenverfolgung klingt zu sehr nach McCarthy Ära. (nicht signierter Beitrag von MartinPb (Diskussion | Beiträge) 03:31, 3. Jan. 2008 (CET))
Hexenbulle, 2ter Satz widerspricht sich selbst
"Obwohl es sich hierbei um ein Dokument handelt, welches dazu auffordert, ernsthaft die Existenz von Hexen zu überprüfen, sind sich die Historiker einig, dass gerade die Anwendung dieses Dokumentes das Ausbrechen eines Hexenwahns verhindert hat, wie dies in Italien der Fall war, wo sich der Papst durchsetzen konnte." Aussagen: 1) Dokument verhindert Ausbrechen wie in Italien 2) In Italien konnte sich der Papst durchsetzen. 3) Das Dokument ist auch vom Papst, er setzt sich damit durch. -> "Obwohl" macht keinen Sinn (nicht signierter Beitrag von 88.64.173.19 (Diskussion) 22:23, 6. Jan. 2008 (CET))
Hexenverfolgung
Leider finde ich weder im Hauptartikel noch in der Diskussion eine Auseinandersetzung mit den Untersuchungen von Claudia Honegger (Hrsg.): "Die Hexen der Neuzeit. Studien zur Sozialgeschichte eines kulturellen Deutungsmusters", Ed. Suhrkamp, 1978. In ihrem eigenen Artikel (S. 21-151) kommt sie nach einer ausführlichen Darlegung der Wandlungen des Hexenmusters im religiösen, soziologischen und wirtschaftlichen Kontext im Gegensatz zur beliebten These über den "Sieg der Vernunft der Aufklärung über den Wahn der Hexenverfolgung" zum Schluss: "... so sind die Hexen trotz anhaltender Gegenwehr der Deutungsmuster-Verwaltung am ökonomischen Fortschritt und am Ordnungsdenken des modernen Staates zugrunde gegangen. Nicht die Theoretiker haben den letzten vernichtenden Schlag geführt, nicht die Protestanten, nicht die Ärzte, nicht die Philosophen und Wissenschaftler, sondern die Policey, die sie für alle Fälle und ohne sich sonderlich um theoretische Begründungen zu scheren, als Irre und Arme in die Internierungshäuser steckte." (S. 137) Es würde mich brennend interessieren, von andern gründlichen Kennern der europäischen Hexengeschichte eine Auseinandersetzung mit dieser These zu finden. Vielleicht könnte auch der Hauptartikel entsprechend ergänzt werden. (nicht signierter Beitrag von 178.199.199.201 (Diskussion) 15:52, 7. Okt. 2012 (CEST))
Karte „Intensität der europäischen Hexenverfolgung“
Ich hatte vor einiger Zeit einmal versucht, für die Karte „Intensität der europäischen Hexenverfolgung“ eine freie Lizenz zu erlangen – was die Autorschaft angeht leider erfolglos, seitens der Kartographie wäre sie frei. Die Karte ist jetzt allerdings unter < http://www.uni-trier.de/index.php?id=16276 > bzw. < http://www.uni-trier.de/fileadmin/fb3/prof/GES/LG1/Dateien_Hexenprojekt/Karten/PDF/europa_farbe_Intensitaet_europ._Hexenverfolgungen_15.-18.Jh.pdf > in Vollansicht im Netz verfügbar und könnte ggf. verlinkt werden. Selbst bin ich aber nicht im Thema, daher der Hinweis in dieser Diskussion. Eifeljanes (Diskussion) 13:04, 23. Nov. 2012 (CET)
Die letzte legale Hexenhinrichtung in Europa: Verbesserungsvorschlag
"Noch später, nämlich 1782, wurde als letzte Hexe der Schweiz Anna Göldi in Glarus (Schweiz) hingerichtet, allerdings wurden im Urteil Begriffe wie „Hexerei“ oder „Zauberei“ vermieden." Es war die letzte legale Hexenhinrichtung, die zum Entsetzen der protestantischen Öffentlichkeit in dem reformierten Schweizer Kanton Glarus durchgeführt wurde, Sie rief europaweit Empörung hervor. Die letzte legale Hexenhinrichtung Europas
"Die letzte überlieferte Hinrichtung einer Hexe in Mitteleuropa fand 1793 in Südpreußen statt." Zur Hinrichtung 1793 in Posen: Während der preußischen Besetzung Großpolens 1793 wurden in der Gegend um Posen in einer nicht näher bekannten Ortschaft zwei Anklagen wegen Hexerei gegen Frauen vor Gericht gebracht. Der Grund für die Anklagen war lediglich, dass sie rote Augen hatten und das Vieh in der Nachbarschaft ständig krank war. Wilhelm G. Soldan und Heinrich Heppe schrieben in ihrer grundlegenden Arbeit „Ohne Zweifel war das der letzte gerichtliche Hexenbrand [...], den Europa im achtzehnten Jahrhundert gesehen hat“. Es ist wenig wahrscheinlich, dass der Prozess wirklich stattfand. Informationen darüber stammen nur aus einer und zudem recht unsicheren Quelle. Es war jedoch mit Sicherheit nicht die letzte „gerichtliche“ Behandlung von Hexerei. Aus dem Jahre 1799 ist ein ähnlicher Fall aus Żaszków in der Ukraine bekannt. Hexenprozesse in Polen vom 16. bis zum 18. Jahrhundert (nicht signierter Beitrag von 93.132.168.248 (Diskussion) 22:37, 25. Jan. 2013 (CET))
Die letzte legale Hexenhinrichtung Europas: Verbesserungsvorschlag
"Noch später, nämlich 1782, wurde als letzte Hexe der Schweiz Anna Göldi in Glarus (Schweiz) hingerichtet, allerdings wurden im Urteil Begriffe wie „Hexerei“ oder „Zauberei“ vermieden." Es war die letzte legale Hexenhinrichtung, die zum Entsetzen der protestantischen Öffentlichkeit in dem reformierten Schweizer Kanton Glarus durchgeführt wurde, Sie rief europaweit Empörung hervor. Die letzte legale Hexenhinrichtung Europas
Hier noch ein interessanter Link zu Anna Göldi: Für die als letzte Hexe Europas hingerichtete Anna Göldi soll in Glarus eine Gedenkstätte entstehen [5]
"Die letzte überlieferte Hinrichtung einer Hexe in Mitteleuropa fand 1793 in Südpreußen statt." Wilhelm G. Soldan und Heinrich Heppe schrieben in ihrer grundlegenden Arbeit „Ohne Zweifel war das der letzte gerichtliche Hexenbrand [...], den Europa im achtzehnten Jahrhundert gesehen hat“. Es ist wenig wahrscheinlich, dass der Prozess wirklich stattfand. Informationen darüber stammen nur aus einer und zudem recht unsicheren Quelle. Es war jedoch mit Sicherheit nicht die letzte „gerichtliche“ Behandlung von Hexerei. Hexenprozesse in Polen vom 16. bis zum 18. Jahrhundert (nicht signierter Beitrag von 77.3.181.175 (Diskussion) 12:07, 26. Jan. 2013 (CET))
Geschlecht - Verbesserungsvorschlag und interessante Erkenntnisse
Geschlecht Etwa 75 bis 80 % der Verfolgten waren, dem mitteleuropäischen Hexereibegriff entsprechend, Frauen. Regional konnte es hier jedoch auch zu Abweichungen kommen. So ging die Hexervorstellung in Nordeuropa beispielsweise eher von männlichen Hexen aus, was sich daran zeigt, dass gleichermaßen oder überwiegend Männer verurteilt wurden (zwischen 50 % in Finnland und bis zu 90 % in Island). Diese Männer wurden als mit einem speziellen Gürtel, der sie in Tiere (Werwölfe) verwandelte, ausgestattete Wesen beschrieben. Unter den wegen Magie Angeklagten waren in Italien auffallend viele Männer, z.B. in Friaul ca. 50%. Dies passt nicht zu der landläufigen Vorstellung von den frauenfeindlichen Klerikern, wie es noch z.B. vor kurzem die britischen Autoren Baigent und Leigh in ihrem ressentimentgeladenen Buch über die Inquisition propagierten: „Die Kirche hatte stets einen starken Hang zur Misogynie, und der Auftrag, das Hexenwesen zu bekämpfen, hatte ihr einen willkommenen Vorwand geliefert, einen regelrechten Kreuzzug gegen die Frauen, gegen alles Weibliche, zu führen.“ Es genügt eben nicht, den in der Tat frauenfeindlichen „Hexenhammer“ zu zitieren, sondern es wäre zu untersuchen, ob die Kirche, präziser gesagt: die Kirchen, seinen Empfehlungen folgten. Eine aktuelle Arbeit kommt zu dem überraschenden, aber gut belegten Ergebnis, dass in den evangelisch-lutherischen Territorien Deutschlands der Anteil der wegen Hexerei verfolgten Frauen größer war als in den katholischen. Die einfache Kausalkette Zölibat – sexuelle Verklemmtheit – Frauenfeindlichkeit – Hexenverfolgung ist mehr als fragwürdig. Die großen Hexenverfolgungen in Oberitalien spielten sich während der sinnenfrohen Renaissance ab, nicht – wie in Deutschland - zur Zeit der sittenstrengen Gegenreformation. Päpste, Kardinäle und die meisten Inquisitoren hatten weder Angst noch Hass gegenüber Frauen. Bedroht und herausgefordert fühlten sie sich aber von Nekromantikern. Diese waren meistens Männer, darunter erstaunlich viele Kleriker. Rainer Decker: „Die Päpste und die Hexen – Aus den geheimen Akten der Inquisition.“ Primus Verlag GmbH, Darmstadt 2003, S.158. Die vielfach verbreitete These, es habe sich um organisierten Massenmord an Frauen gehandelt (Gynozid), ist vor diesem Hintergrund wie auch vor dem der oben genannten Opferzahlen unhaltbar. (nicht signierter Beitrag von 95.112.209.124 (Diskussion) 20:08, 24. Mär. 2013 (CET))
- Ja, stimmt. Das weiß die Forschung seit ca. 30 Jahren. Und? --Henriette (Diskussion) 23:45, 24. Apr. 2013 (CEST)
Ja, da hab ich wohl nen wunden Punkt getroffen. Etwas netter ginge es wohl auch :). Aber zurück zum Thema. Wenn es seit 30 Jahren bekannt ist, weshalb steht es dann nicht im Artikel ? Das Buch von Herrn Decker erschien 2003 und jetzt haben wir 2013, oder habe ich was verpasst !? Ausserdem ist es sehr aufschlussreich, wie ich finde. Schöne Grüsse :) (nicht signierter Beitrag von 95.112.141.101 (Diskussion) 17:25, 26. Apr. 2013 (CEST))
Ich schlage vor, dass man den ersten Satz einfach etwas umstellt. So könnte man den von mir vorgebrachten Verbesserungsvorschlag gut umsetzen. "In Italien waren unter den wegen Magie Angeklagten auffallend viele Männer,..." (nicht signierter Beitrag von 95.112.251.55 (Diskussion) 21:43, 26. Apr. 2013 (CEST))
falsche Klammer?
"...im Thüringer Raum, nach dem Forschungsstand von 2006, 1.565[15] (bei als niedrig eingeschätzter) Dunkelziffer hingerichtet."
ich vermute dass der klammerschluss hinter dunkelziffer gehört, da der satz sonst wenig sinn ergibt. ich kann es leider nicht selbst ändern. LG an alle! (nicht signierter Beitrag von 95.91.255.136 (Diskussion) 11:53, 9. Okt. 2013 (CEST))
- Erledigt. Gruß, -- Myrios (Diskussion) 14:42, 9. Okt. 2013 (CEST). PS: Es ist allerdings etwas unklar ob die Dunkelziffer sich tatsächlich nur auf Thüringen beziehen soll.
Hexenkinder
Hallo, zusammen, es gibt einen relativ neuen Artikel Hexenkind (historisch). Hab' ihn bei 'Siehe auch' einsortiert, ich denke aber, dass die Thematik auch im Artikel behandelt werden sollte; gehört mMn zum Thema dazu. Grüße, --Coyote III (Diskussion) 21:55, 10. Nov. 2013 (CET)
Flugblatt Schiltach
Die Bildunterschrift ist falsch. Statt 1531 muss es 1533 heißen. Auf dem Blatt ist auch deutlich XXXiii zu erkennen. (nicht signierter Beitrag von 178.10.117.253 (Diskussion) 14:39, 20. Nov. 2013 (CET))
- So wie es aussieht war der Brand 1531, auf den sich das Flugblat dann 1533 bezog(?) Und XXXiii, soll tatsächlich (MD)XXX in heißen, ergäbe dann allerdings 1530:?. Momentane Einschätzung: Kein Änderungsbedarf hier. Gruß, -- Myrios (Diskussion) 18:40, 20. Nov. 2013 (CET).
Hexenrezeption im 19. Jahrhundert
Hallo Mich würde es sehr interessieren, wie sich das Hexenbild nach der Aufklärung weiterentwickelt hat. Vor allem im Kontext mit Romantik und völkischem Wiederaufkeimen. Zaubert mal was hervor, bitte. :) --Sagehorn (Diskussion) 19:38, 6. Dez. 2013 (CET)
Salü miteinander, wenn auch nicht mein 'Fachgebiet', was haltet Ihr Fachfrauen/-männer von einer 'Auslagerung' der Hexenverfolgung in der Schweiz ?
Falls sinnvoll, könnte ich mit relativ geringem Aufwand bspw Teile (Verfolgungen im Wallis, Anna Göldi) gelegentlich aus dem Hauptartikel 'auslagern' – wie müsste ich dannn vorgehen, um die 'Versionsgeschichte' zu erhalten ?
Für den Kanton Zürich, mit dessen mittelalterlicher Geschichte ich etwas vertrauter bin, könnte ich einige Absätz aus dem Buch von Otto Sigg (siehe Sekundärliteratur) und minmal auch aus Hans Fründs Bericht beisteuern, ebenso die zaghaften Rehabilitierungsversuche in der Schweiz, würde es dann aber dabei belassen und auf Eure Unterstützung für eine sachdienlich auszubauende Wiki vertrauen. Nur ein Vorschlag, sofern dazu ein Interesse/Bedarf besteht. lg, Roland zh 19:46, 6. Nov. 2013 (CET)
- Hallo, da ohne Rückmeldung und davon ausgehend dass kein Interesse/Bedarf besteht, ist meinerseits die Frage hinfällig geworden und nur eine Ergänzung der Geschichte des Kantons Zürich erfolgt. Frohe Festtage, Roland zh 23:30, 25. Dez. 2013 (CET)
Mangel an Belegen
Hallo, bin erstmals den Artikel durchgegangen. Mir fällt auf, dass viele Aussagen nicht belegt sind. Ich versuche dem abzuhelfen anstatt einen Baustein zu setzen. Ich bitte aber um Mithilfe.--Theophilus77 (Diskussion) 11:45, 21. Jan. 2014 (CET)
- Die Aussage unter "Reaktionen der Kirche" ist hammerhart. Das müsste man auf jeden Fall belegen oder erstmal rausnehmen. 95.33.33.217 01:11, 28. Jan. 2014 (CET)
- Stimmt, das ist in dieser Absolutheit und Ausschließlichkeit Unfug. Dazu sollte man bei Rainer Decker (Bücher „Hexen” oder „Die Päpste und die Hexen”) oder evtl. beim Behringer qualifizierte (und vor allem: vernünftige!) Aussagen finden. Und unser Benutzer:Hegeler dürfte in dem Thema auch beschlagen sein :) (Ich sprech den mal auf seiner Disk. an!). Gruß --Henriette (Diskussion) 10:30, 28. Jan. 2014 (CET)
Brutale Gewaltdarstellung
Das Bild rechts oben wirkt verstörend und sollte gelöscht werden. (nicht signierter Beitrag von 213.162.130.122 (Diskussion) 08:04, 11. Feb. 2014 (CET))
David Chyträus
Im Artikel heißt es:
- David Chytraeus ... gab 1587 eine niederdeutsche Schrift von Samuel Meiger (1532–1610) über die Hexenverfolgung heraus und sprach sich im Vorwort für äußerste Zurückhaltung in der Verfolgung aus.
Dieses Vorwort (und der Grund für die Herausgabe) würde mich interessieren, weil Samuel Meigers Werk selbst
- De Panurgia Lamiarum, Sagarum, Strigum ac Veneficarum totiusque cohortis magicae Cacodaemonia libri tres („Drei Bücher über die Allwirksamkeit der Vampire, Wahrsagerinnen, Zauberinnen und Giftmischerinnen und über die Hinterhältigkeit des ganzen zauberischen Heeres“), Hamburg 1587 (Digitalisat)
das Gegenteil von Zurückhaltung fordert. --Rabanus Flavus (Diskussion) 20:58, 21. Jun. 2014 (CEST)
Selbstkorrektur: Meiger mahnt tatsächlich zur Zurückhaltung bei der Anwendung der Folter, siehe von mir eingefügtes Zitat. --Rabanus Flavus (Diskussion) 21:42, 21. Jun. 2014 (CEST)
Artikelabschnitt „Hexenverfolgung#Mittelalter”
Die Frage der IP hat mich gerade auf eine dreistündige Odyssee durch die Wirren der Bequellung von Aussagen und die Niederungen moderner Nachdrucke alter Literatur geschickt: Ich las noch einmal genau nach und war verwirrt, weil ich bei Behringer (Wolfgang Behringer (Hg.): Hexen und Hexenprozesse in Deutschland, 4. Auflage München 2000, S. 59; „34. Dekrete Karls des Großen gegen die heidnischen Bräuche der Sachsen, 775–790”, hier Punkt 6) jenes Dekret nachgelesen habe. Dort heißt es: „Wenn jemand, nach Art der Heiden, getäuscht durch den Teufel, glauben würde, daß irgendein Mann oder eine Frau eine striga sei und Menschen verzehre, und sie deswegen verbrenne oder deren Fleisch zum essen gibt oder sie selbst ißt, wird mit der Todesstrafe bestraft werden.”
In unserem Artikel wird wurde nach Soldan/Heppe zitiert: „Wer vom Teufel verblendet nach Weise der Heiden glaubt, es sei jemand eine Hexe und fresse Menschen, und diese Person deshalb verbrennt oder ihr Fleisch durch andere essen lässt, der soll mit dem Tode bestraft werden.“ Das ist so hinreichend ähnlich, daß man versucht ist für Soldan/Heppe ebenfalls Karls Dekret als Quelle anzunehmen. S/H sagen aber zunächst (ich beziehe mich auf S. 110 von Soldan/Heppe: Geschichte der Hexenprozesse, EA, Stuttgart 1843; hier in der dritten Auflage Berlin 1911): „Karl der Große wiederholte diese Bestimmungen, ging aber in seiner Auffassung der Zauberei … noch weiter. Er bestätigte nämlich den Beschluß, den die im Jahr 785 zu Paderborn versammelte Synode in Kan. 6 aufgestellt hatte” und verweisen in FN 70 auf die „Carol. M. Capitul. ann. 769, c. 7” – womit offenbar das Karoli M. Capitulare primum (von 769) gemeint ist; Punkt 7 spricht – wenn mich mein marginales Latein nicht täuscht – von verschiedenen abergläubischen Praktiken. Ihr (= S/H) Zitat selbst („Wer vom Teufel verblendet nach Weise …”) bequellen sie nicht, sondern fahren im Text fort mit „Allerdings bestimmt er dann wieder im sächsischen Kapitular (etwa 787), daß alle Wahrsager und Zauberer der Kirche als Sklaven zu übergeben seien. Mit dem Tode sollte bestraft werden, wer dem Teufel, d.h. einer heidnischen Gottheit, opferte.“ Und für genau diese Aussage verweisen sie per FN auf „Hansen, S. 64.” Dieses „sächsische Kapitular (etwa 787)” ist das bereits oben mit Behringer erwähnte Capitulatio de partibus saxoniae.
„Hansen" ist eindeutig Joseph Hansen: Zauberwahn, Inquisition und Hexenprozess im Mittelalter, EA München 1900 (das ich eben schnell als E-Book gekauft habe, weil sich mein moderner „Nachdruck" des Werkes aus dem Eichborn-Verlag von 1998 als unbenutzbarer Schrott entpuppte – es fehlen nämlich die Nachweise der ursprünglichen Paginierung … *seufz*). Auf Seite 64 spricht Herr Hansen nun aber mitnichten über ein Konzil in Paderborn im Jahre des HErrn 785, sondern zieht genau jenes Kapitular Karls d. Großen (von ca. 787) heran, das ich da oben in der Übersetzung Behringers zitierte!
To make a long story short: Die Aussage „Karl der Große bestätigte durch das Gesetz den Beschluss des Konzils von Paderborn aus dem Jahr 785” mit Verweis auf Soldan/Heppe ist mindestens irreführend. 1. mögen S/H dieses „Konzil von Paderborn" von irgendwoher haben, aber eindeutig nicht von Hansen, 2. bezieht sich Hansen ganz klar auf die Capitulatio de partibus saxoniae und 3. sagt Punkt 6 in Karls Dekret nichts darüber, daß es (k)eine Hexenverfolgung gab, sondern nur das diejenigen richtige Probleme bekommen sollten, die „ … getäuscht durch den Teufel, glauben” das jemand eine striga etc. sei und ihn deshalb verbrenne oder ihn gar verzehre. Daher habe ich den Teil des Textes aus dem Artikel entfernt. --Henriette (Diskussion) 23:14, 10. Jan. 2015 (CET)
Exodus 22,17 - falsch -> Exodus 22, 18 richtig
Im Bereich 'Altertum' des Wikipedia-Artikels 'Hexenverfolgung' wird auf eine Textstelle in der Bibel verwiesen, welches die Verfolgung von Zauberern auffordert. In dem Artikel wird Exodus 22,17 genannt, richtig wäre Exodus 22,18.
Hier beide Zitate aus der Bibel:
- 17 "Falls sich ihr Vater entschieden weigert, sie ihm zu geben, so soll er das Geld gemäß dem für Jungfrauen festgesetzten Kaufpreis auszahlen."
18 "Du sollst eine Zauberin nicht am Leben lassen." (nicht signierter Beitrag von 195.30.176.147 (Diskussion) 10:12, 19. Sep. 2014 (CEST))
- Das stimmt so auch nicht. Die Verseinteilung ist nicht in allen Versionen einheitlich, in meiner Ausgabe beispielsweise stimmt Vers 17 (übrigens genau wie hier); hier wiederum ist es, wie Du sagst, Vers 18. Das liegt daran, dass Exodus 21, 37 je nach Ausgabe schon als Exodus 22,1 geführt wird. Viele Grüße --HerrSonderbar Hier entlang, bitte... M • B 13:08, 16. Jan. 2015 (CET)
Ende der Verfolgung
fehlt komplett (wann, warum, wieso, von wem initiiert). Der letzte Verurteilung wegen Hexerei in Deutschland war 1775. In Frankreich 1745. In Polen 1783. In der Schweiz 1782. England Hexenprozesse von Salem 1692?--80.226.24.7 11:07, 25. Jun. 2014 (CEST)
- "Vorgeschichte der Hexenverfolgung in Neuengland". Sorry, aber Neuengland ist in den heutigen USA und war damals Kolonie von England, aber nicht England. 37.4.251.243 (13:47, 19. Feb. 2015 (CET), Datum/Uhrzeit nachträglich eingefügt, siehe Hilfe:Signatur)
Schlechtes Deutsch unter "Frühe Neuzeit"
"sondern in erster Linie um eine Massenhysterie bezüglich Zauberei und Hexerei, das juristisch zur Straftat der Zauberei umgesetzt wurde" Das "das" ist sprachlich falsch und müsste durch "die" ersetzt werden, evtl. auch durch "was", wobei "was" schwammig und unschön ist und "die" sehr deutlich aufzeigt, dass der ganze Satz schlecht ist: "Die Massenhysterie wurde zur Straftat umgesetzt" *lol*. Aber es kommt noch schlimmer: Welche Massenhysterie denn genau zu welcher Straftat? Die der Zauberei und Hexerei zur Zauberei *doppellol*. Es sollte also am besten komplett überarbeitet werden, was mir leider nicht möglich ist (kein "Bearbeiten"-Reiter). Beispielsweise ist im selben Satzungetüm auch "nur zum Teil..., sondern" unlogisch; "sondern" erfordert eine vorausgehende Negation. Ich gebe zu, dass der Fehler in diesem Satz nicht besonders auffällt, aber es ist dennoch nicht besser als "Ich gehe nur montags arbeiten, sondern bleibe die anderen Tage zu Hause.". (nicht signierter Beitrag von 84.59.85.10 (Diskussion) 00:53, 7. Feb. 2015 (CET))
- Der gesamte Artikel ist ziemlich schwurbelig geschrieben. Das Elend beginnt schon mit dem ersten Satz, der nicht definiert, was die Hexenverfolgungen gewesen sind, sondern wann sie stattgefunden haben. Gleich darauf folgen Aussagen, die voraussetzen, dass der Leser bereits einiges über das Thema weiß. Und dann gehts im Schweinsgalopp weiter mit schlecht gefügten Sätzen, die man zuweilen mehrmals lesen muss, um zu erahnen, was der Autor der Menschheit wohl mitteilen will. Ich empfehle eine komplette stilistische Überarbeitung. An dem oben kritisierten Abschnitt will ich das mal versuchen. Eine bessere Eingangsdefinition sollte aber von jemandem kommen, der sich besser mit dem Thema auskennt. --- Volkes Stimme (Diskussion) 22:53, 2. Mär. 2015 (CET)
- Die Änderung von „Besonders während des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) wütete die Hexenverfolgung in Mitteleuropa.” (was stilistisch nicht besonders gut ist) zu „Besonders stark wütete der Hexenwahn …” halte ich für sehr ungelungen – man kann die Hexenverfolgungen auch ohne solches Hysterie-Vokabular beschreiben. Und ja: Das ist noch viel zu be- und überarbeiten. Mit stilistischen Eingriffen ist das aber nicht getan. --Henriette (Diskussion) 09:51, 3. Mär. 2015 (CET)
- Habe den Satz etwas nüchterner formuliert. Mehr als stilistische Änderungen möchte ich an dem Artikel allerdings nicht vornehmen, weil ich kein Experte für das Thema bin. Ob die Aussagen des Artikels sachlich korrekt sind, kann ich also nicht beurteilen, aber sie sollten zumindest verständlich sein. Mag sein, dass eine stilistische Überarbeitung allein nicht genügt, aber wenn man die Sätze etwas klarer fasst, merkt man oft auch, wo es inhaltlich hapert. Merke Schopenhauers Diktum: "Unklarheit des Ausdrucks kömmt in 99 von 100 Fällen von der Unklarheit des Denkens her" ;-) --- MfG
- Schön gesagt! :)) Und wenn das Thema nicht so ein gewaltiger Brocken wäre, dann hätte ich den Artikel auch schon längst überarbeitet (Bücher hab' ich genug dazu … sind nur zu viele *seufz* :)) --Henriette (Diskussion) 16:17, 3. Mär. 2015 (CET)
- Habe den Satz etwas nüchterner formuliert. Mehr als stilistische Änderungen möchte ich an dem Artikel allerdings nicht vornehmen, weil ich kein Experte für das Thema bin. Ob die Aussagen des Artikels sachlich korrekt sind, kann ich also nicht beurteilen, aber sie sollten zumindest verständlich sein. Mag sein, dass eine stilistische Überarbeitung allein nicht genügt, aber wenn man die Sätze etwas klarer fasst, merkt man oft auch, wo es inhaltlich hapert. Merke Schopenhauers Diktum: "Unklarheit des Ausdrucks kömmt in 99 von 100 Fällen von der Unklarheit des Denkens her" ;-) --- MfG
- Die Änderung von „Besonders während des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) wütete die Hexenverfolgung in Mitteleuropa.” (was stilistisch nicht besonders gut ist) zu „Besonders stark wütete der Hexenwahn …” halte ich für sehr ungelungen – man kann die Hexenverfolgungen auch ohne solches Hysterie-Vokabular beschreiben. Und ja: Das ist noch viel zu be- und überarbeiten. Mit stilistischen Eingriffen ist das aber nicht getan. --Henriette (Diskussion) 09:51, 3. Mär. 2015 (CET)
Der Begriff "Hexe"
Als Erstes wird einen weisgemacht, dass der Begriff "Hexe" erst im späten Mittelalter verwendet wurde und dann findet man ein Zitat aus dem Jahre 700 in dem eindeutig dieser Begriff vorkommt, was? (nicht signierter Beitrag von 212.88.15.55 (Diskussion) 16:54, 10. Jan. 2015 (CET))
- Möglicherweise ist Dir nicht bekannt, daß Karl der Große im 8. Jahrhundert seine Dekrete nicht in neuhochdeutscher Sprache verfassen ließ, sondern in Latein? Ahso. Vermutlich ist an dieser Stelle die Rede von lat. striga – was man mit Hexe übertragen kann. Allerdings gehts an der Stelle im Artikel tatsächlich ein bisschen bunt durcheinander: Die Vorstellung, daß es strigae/Hexen gibt – im Sinne von bösartigen Frauen, die böse Magie praktizieren – existierte auch im (frühen) Mittelalter. Im Absatz Hexenverfolgung#Mittelalter gehts aber nicht um die reine Vorstellung oder Möglichkeit einer Existenz solcher Menschen, sondern um deren gezielte Verfolgung. tl;dr: Begriff „Hexe" ≠ Hexenverfolgung. --Henriette (Diskussion) 20:33, 10. Jan. 2015 (CET)
- wenn Frauen mit dem Konstrukt "Hexe" bezeichnet wurden, worauf ihre physische Vernichtung folgte, wieso wird dann mit dem Lemmata "Hexenverfolgung", das Konstrukt als gegeben reproduziert und nicht kritisiert, dekonstruiert...
Keine der massenhaft denunzierten und getöteten Frauen waren real "Hexen", weil "Hexen", eine reine Erfindung sind, ein Konstrukt, eine Feindmarkierung, ein Ausgrenzungsterminus, Tätersprache mit zumeist tödlichen Folgen war und ist.
Die Lemmata Bezeichnung ist daher aus meiner Sicht wenig objektiv, neutral, sachlich, seriös, wissenschaftlich, aufklärerisch emanzipatorisch sondern eher reaktionär, reproduzierend...
Es wird die Tätersicht und Täterbegriffswahl unkritisch reproduziert.
Nach der hier praktierzierten Logik müßte beispielweise das Lemmata Shoa/Holocaust entsprechend in Untermenschenverfolgung geändert werden ?
Wie wäs es mit einer den Opfern angemesseneren Bezeichnung für den Themenkomplex ?
Beispielweise "Verfolgung und Ermordung von sogenannten Hexen"
oder geht das nicht weil es angeblich [Aufgabe der deutschsprachigen wikipedia Community ist "bekanntes Wissen"] in diesem Fall unkritisch Herrschaftssprache, Tätersprache/perspektive wiederzugeben, zu reproduzieren
in meiner Schulzeit wurden noch die Großen Feldherren und Massenmörder als Vorbilder im Geschichtsunterricht gelehrt und die Jahreszahlen auswendig gelernt
zieht sich das nun durch bis in die wikipedia heute ?
--Über-Blick (Diskussion) 05:12, 19. Feb. 2015 (CET)
- Wikipedia folgt dem in der Wissenschaft üblichen Sprachgebrauch; das ist der Terminus „Hexenverfolgung". Und auch aus der Logik der frühen Neuzeit heraus ist das korrekt: Verfolgt wurden Hexen und Hexer. Das wir das heute ganz anders beurteilen, ändert daran nichts. Was die „Herrschersprache/Tätersprache" angeht: Hättest Du mehr gelesen als nur das Lemma, dann hättest Du schon in der Einleitung folgende Sätze finden können: „Ein Interesse an der Verfolgung von Hexen beziehungsweise Deutungsmuster, die persönliches Unglück wie regionale Missernten und Krisen auf Magie zurückführten, war in breiten Bevölkerungskreisen vorhanden. Hexenverfolgungen wurden teilweise aktiv wie auch gegen den Willen der Obrigkeit eingefordert und praktiziert.” Also bitte erstmal mit den historischen Tatsachen beschäftigen. --Henriette (Diskussion) 08:11, 19. Feb. 2015 (CET)
- ich finde, das ist ein wichtiger einwand. der fakt, das es keine hexen gibt oder gab muss erwähnt werden, sonst kann dieses große verbrechen nicht verstanden werden. denn egal wie viele historische fakten zusammengetragen werden, ob es jetzt 30000 hexen waren oder doch 3 millionen, in wirklichkeit waren es genau 0 und erst die entlarvung des konstruktes hat das ende markiert. da war es aber schon zu spät. es geht, wie Über-Blick zeigt, um einen moralischer aspekt unserer arbeit. Es hat viel mit Perspektive und Denkmustern zu tun, die es der mehrheitsgesellschaft erlaubt, als "anders" markierte menschen auszugrenzen. Durch diesen Artikel zieht sich die vorstellung, die täter wären nur spontane mobs gewesen, ein irrtum aus alter zeit. dabei ist in diesen systematischen gewaltakten gegen frauen zugunsten von kirche und feudalherrschaftdie die grundlage der hegemonie des patriarchats gelegt worden, in dem wir immernoch leben. --3eni (Diskussion) 01:38, 10. Jun. 2015 (CEST)
1836 - Halbinsel Hela
Zunächst mal: Der Satz war unbequellt; dann: Das ist inhaltlich falsch und gehört m. E. maximal am Rande zum Thema „Hexenverfolgung". Wie man hier superknapp bei Nils Freytag nachlesen kann: „Während in dem abgelegenen Fischerdorf Ceinowa eine angebliche Hexe bei einer Wasserprobe in der Ostsee ertrank …”. Nun gibt Freytag leider keine Quelle(n) an, aber freundlicherweise gibt es zwei zeitgenössische Zeitungsberichte, die die Vorgänge sehr ausführlich schildern:
- „Pernausches Wochenblatt” No. 35 vom 29. August 1836; dort S. 277f. rechte Spalte unter der Überschrift „Deutschland"; beruft sich als Quelle auf „Ein Danziger Blatt enthält die Erzählung …”.
- „Der Sammler. Eine Beilage der Augsburger Abendzeitung” 5. Jahrgang, No. 35 von 1836; dort S. 139f. unter der Überschrift „Ein Hexenprozeß in unserer Zeit” beruft sich als Quelle auf: „In preußischen Blättern ließt man …”; hier wird auch noch ausführlich über die Geschehnisse nach dem Ertrinken der Frau berichtet.
Kurz zusammengefasst stellt sich die Sache so dar: Ein Wunderheiler namens Kaminski hetzt die Dorfbewohner von Ceinowa auf, es gibt eine Gegenüberstellung mehrerer Frauen mit einem Kranken (den der Wunderheiler nicht heilen konnte), eine der Frauen (eine Witwe) wird als Hexe identifiziert, blutig geprügelt und dann einer Wasserprobe unterworfen. Zweimal. Beim ersten Mal gesteht sie aus Angst , verspricht den Kranken am nächsten Tag zu heilen und wird wieder aus dem Wasser gefischt. Am nächsten Tag (wieder nachdem sie vorher mit Stöcken geprügelt wurde) hat man sie nochmal in die Ostsee geworfen (wg. Wasserprobe) und dabei ist sie ertrunken. „Der Sammler" berichtet noch, daß sie bei dieser zweiten „Wasserprobe" mit Ruderschlägen und Messerstichen verletzt wurde. Beide Zeitungsartikel schreiben denn auch: „Das Gericht hat sich bereits der Schuldigen, mit ihnen des Hauptbösewichts, Kaminski, versichert, und dieselben sehen ihrer wohlverdienten Strafe entgegen.”
Der ganze Vorfall ist ein übles Beispiel von Lynchjustiz und hat mit dem was wir gemeinhin unter Hexenverfolgung verstehen ausgesprochen wenig zu tun. --Henriette (Diskussion) 23:40, 27. Jul. 2015 (CEST)
Bild 'Die vier Hexen'
Es ist unklar, ob Dürers Stich 'Die vier Hexen', das als zweites Bild prominent in den Artikel eingefügt wurde, überhaupt Hexen zeigt.
Der Name des Werks ('Die vier Hexen') wurde ihm erst über hundert Jahre später von Joachim von Sandrart verliehen, und geht nicht auf Dürer selbst zurück. Schaut man sich die Diskussion um den Stich in der Kunstgeschichte an, mutet die Interpretation von Jeroen Stumpel am plausibelsten an:
Es ging Dürer im Kupferstich wohl um die Darstellung von Hoffart bzw. Stolz, dem die Frauen im Bild anheim gefallen sind, und die deshalb vom Teufelchen im Hintergrund auf den Kloben (das hölzerne Ding, das er in der Hand hält) gesetzt werden. Dies ist nicht aus der Luft geholt - Dürer selbst hatte für Sebastian Brandts Narrenschiff einen Holzschnitt erstellt, der die Hoffart explizit zum Thema hatte, und in dem eine Frau von einem Teufel eben auf den Kloben genommen wird. Somit kann vermutet werden, dass die neue Kleiderordnung (Ordnungen gegen Hoffart), die in dieser Zeit in Nürnberg erlassen wurde, Anlass für den Stich war.
Stumpel Jeroen. „The Foul Fowler Found out: On a Key Motif in Dürer’s “Four Witches”.” Simiolus 30 (2003): 143-160.
Besser: Dürers 'Rückwärts reitende Hexe auf einem Ziegenbock'/'Die Hexe' einbinden - hier ist nicht strittig, ob es sich um eine Hexe handelt oder nicht --2A02:1205:5009:9130:38B8:D40C:4BD9:67EB 14:52, 4. Aug. 2015 (CEST)
- Ui, hochinteressanter Hinweis!! Vielen Dank – vor allem auch für die vorbildliche Lieferung aller bibliographischen Angaben :) Habe gerade die Kollegen gefragt, ob sie mir den Aufsatz über JSTOR besorgen können. Dann schauen wir mal. Klingt jedenfalls so, als sollte man sich damit mal intensiver auseinandersetzen! Nochmal vielen Dank! Gruß --Henriette (Diskussion) 15:19, 4. Aug. 2015 (CEST)
davon dreiviertel Frauen
Ich habe diesen Satz aus der Einleitung entfernt. So wie er da stand war der Rest des Satzes kaum lesbar. Außerdem gehört dieser Satz nur zu der mittelalterlichen Hexenverfolgung und bezieht sich nicht auf heutige Fälle. Also von mir aus gerne wieder einbauen, dann aber an einer Stelle wo er sprachlich/inhaltlich Sinn ergibt. --Gag101 (Diskussion) 01:22, 24. Sep. 2015 (CEST)
- Doch, das war verständlich und gut lesebar und ja, das ist ein wichtiger Hinweis – weil Hexenverfolgung nämlich keine reine „Frauenverfolgung" war (wie immer noch falsch kolportiert wird), sondern Männer und Kinder genauso getroffen hat (selbstverständlich mit großen regionalen und zeitlichen Unterschieden und unbenommen waren vorwiegend ältere Frauen betroffen). Ach, und lies die Einleitung bitte nochmal: „Sie fand in Mitteleuropa vor allem während der Frühen Neuzeit statt.” – Mittelalter ≠ frühe Neuzeit! --Henriette (Diskussion) 08:48, 24. Sep. 2015 (CEST)
Also der inkriminierte Nebensatz war ursprünglich von mir eingefügt worden, und sollte sich eigentlich nur auf die Hexenverfolgung in Europa in der Frühen Neuzeit beziehen. Ich habe es jetzt dahingehend korrigiert. --Distelfinck (Diskussion) 23:28, 24. Sep. 2015 (CEST)
- Find' ich ein bisschen un-elegant formuliert. Was hältst Du von: „In Mitteleuropa fand sie vor allem während der Frühen Neuzeit statt; etwa drei Viertel der Opfer waren weiblich und ein Viertel männlich.” ? Gruß --Henriette (Diskussion) 23:51, 24. Sep. 2015 (CEST)
- Ist jetzt so im Artikel. --Distelfinck (Diskussion) 23:57, 24. Sep. 2015 (CEST)
Mir geht es nicht darum den Satz aus dem Artikel zu entfernen. Ich finde es aber wichtig, dass wir gerade in der Artikeleinleitung sauber trennen welche Aussagen sich auf das allgemeine Phänomen (Hexenverfolgung)welche auf konkrete Ausprägungen des Phänomens (europ. Hexenverfolgung in der Neuzeit) beziehen. Schließlich wird diese Zahl sicher auf die europ. Hexenverfolgung der Neuzeit und nicht heutige afrikanische (bei der die Zahlen vielleicht ganz anders aussehem) bezogen sein. --Gag101 (Diskussion) 16:32, 30. Sep. 2015 (CEST)
- Dort steht jetzt zu lesen: „In Mitteleuropa fand sie vor allem während der Frühen Neuzeit statt; etwa drei Viertel der Opfer waren weiblich und ein Viertel männlich.” Besteht irgendeine Verwechslungsgefahr mit den drei Absätze später erwähnten modernen Hexenverfolgungen in Afrika, Südostasien und Südamerika? --Henriette (Diskussion) 18:18, 30. Sep. 2015 (CEST)
- Naja, da beide in der allgemeinen Einleitung zum Begriff stehen fand ich es davor zumindest uneindeutig. Die Einleitung beschreibt ja allgemein was Hexenverfolgung ist und nicht eine der speziellen historischen Ausprägungen.--Gag101 (Diskussion) 13:30, 2. Okt. 2015 (CEST)
- Und moderne Hexenverfolgungen in Afrika, Südostasien und Südamerika sind keine „speziellen historischen Ausprägungen"? By the way: Ich finde diesen uninspirierten letzten Satz in der Einleitung eh völlig fehl am Platz. Der ganze Artikel ist erkennbar auf die historischen Hexenverfolgungen im Europa der frühen Neuzeit ausgerichtet – ich frage mich ernsthaft wie ein modernes „Hexenkind" aus dem Kongo mit einem „Hexenkind" der frühen Neuzeit aus Deutschland vergleichbar sein soll. --Henriette (Diskussion) 13:47, 2. Okt. 2015 (CEST)
- Natürlich ist die moderne Hexenverfolgung eine spezielle historische Ausprägung. Gerade deshalb würde ich einen solchen spezifischen Satz eben nicht in die Einleitung packe- die ja das allgemeine Phänomen beschreiben soll. Sondern in einen Abschnitt auf den speziell diese Zahl auch zu trifft. Oder man bezieht eben den ganzen Artikel nur auf die historische Hexenverfolgung und behandelt die moderne getrennt. Aber einmal von der Hexenverfolgung allgemein, dann der historischen und dann der in Afrika heute zu reden- und dann eine Zahl zu nennen ohne jeden Bezug auf welchen der genannten Fälle es sich bezieht halte ich einfach nicht für eine sehr gewissenhafte Arbeitsweise. Und ganz nebenbei in etwa glaube ich das Zahlenverhältnis gerne, aber eine Aussage "etwa dreiviertel" ist ganz ohne Beleg sowieso eigentlich kritisch- ist das unser Bauchgefühl, oder liegen hierfür Zahlen vor die wir auch Belegen können? --Gag101 (Diskussion) 23:33, 3. Okt. 2015 (CEST)
- Entschuldige bitte: Liest Du die Artikel an denen Du tagelang herumnörgelst oder pickst Du dir nur einen Satz heraus und nörgelst dann einfach weiter am Rest des Textes? Wie wäre es denn mal mit dem Absatz Hexenverfolgung#Opfer? Da ist mind. eine hervorragende Quelle angegeben. Lies mal Wolfgang Behringer, Hexen – Glaube, Verfolgung, Vermarktung, München 1998 – sehr schönes Bändchen für wenig Geld und ausgezeichneter Text. --Henriette (Diskussion) 00:24, 4. Okt. 2015 (CEST)
Verhältnis Anzahl der Opfer und Anzahl der Angeklagten
Das Verhältnis der Anzahl der Opfer und die Anzahl der Angeklagten kann so nicht sein: Erstens. "(...)Verfolgung in ganz Europa etwa 40.000 bis 60.000 Todesopfer forderte" (Textzitat) Zweitens. "Insgesamt soll etwa drei Millionen Menschen der Prozess gemacht worden sein." (Textzitat)
Das sind nach Adam Riese maximal 3 Prozent Angeklagten. Dies bei extrem schlechter Rechtslage der Angeklagten. Folter, Wasseprobe und Nichtzulassung von Verteitigern. Zusätzlich kommt noch das finanzielle Interessse der Ankläger (die gleichzeitig Richter sind) hinzu..
Dies ist nach allgemeiner Lebenserfahrung wenig glaubwürdig. Entweder die Zahl der Opfer oder die Zahl der Angeklagten stimmt nicht. 37.4.251.243 13:42, 19. Feb. 2015 (CET)
- scheint mir auch problematisch zu sein. Es gab zwar Freisprüche, aber sicher nicht in dieser Größenordnung. Die Zahlen für die Verfahren sollten auf jeden Fall belegt werden. Machahn (Diskussion) 14:07, 19. Feb. 2015 (CET)
- In der allerersten Version des Artikels, vor zehn Jahren [6], Bearbeitungskommentar "Sammlung von Absätzen aus anderen Artikeln, wo sie nicht unbedingt hingehören", stand
- "Im Vatikan geht man heute davon aus, dass die Bulle gegen die Hexerei mehr als 300.000 Menschen das Leben kostete, davon etwa 85 Prozent Frauen. Insgesamt sollen etwa drei Millionen Menschen vor die Inquisitoren gestellt worden sein, etwa jeder Fünfzigste wurde verbrannt."
- Der Satz ist ein Rest von damals. Zuerst hat jemand "verbrannt" durch "hingerichtet" ersetzt, dann fiel der Satzteil mit "jeder Fünfzigste" ganz weg.
- Ich habe den Satz entfernt. --Hob (Diskussion) 15:02, 19. Feb. 2015 (CET)
- Die weit verbreitete Meinung die insbesondere von Nazis gefördert wurde, Hexenverfolgungen seien hauptsächlich eine Erscheinung des Mittelalters und die Opfer meist kräuterkundige Frauen, ist ebenso falsch wie Opferzahlen in Millionenhöhe oder die Ansicht, die Urteile seien durch kirchliche Inquisitionsgerichte gefällt und vollstreckt worden. Heute schätzt man, in ganz Europa fielen schätzungsweise 100.000 Menschen dem Hexenwahn zum Opfer, sowohl in katholischen als auch protestantischen Gebieten, verurteilt und hingerichtet durch weltliche Gerichte, wobei in Skandinavischen Ländern Männer eher als Hexer verfolgt wurden, während in Mitteleuropa 2/3 der Opfer Frauen waren. (nicht signierter Beitrag von 2003:46:D46:AADB:90E1:A2CE:A079:83AD (Diskussion | Beiträge) 11:51, 9. Okt. 2015 (CEST))
Hexenverfolgung heute
"In Südafrika bekamen Hexenjagden besonders durch die Comrades, eine Jugendorganisation des ANC, seit Mitte der 1980er Jahre eine starke Bedeutung."
Die Behauptung das die Comrades eine Jugendorganisation des ANC an Hexenverfolgung schuld sei ist falsch, da der ANC der schärfste Gegner dieser Hexenverfolgung ist. Tatsächlich schuld sind Sangoma, normalerweise sind das kräuterkundige Heiler die ggf. auch mit Tierextrakten allerlei Wünsche (vom Fussballsieg bis zum Reichtum) erfüllen sollen und unter den Nguni-Kulturen (Zulu, Xhosa, Ndebele und Swazi) verbreitet ist. Vermutet eine Gemeinde einen Freund der schwarzen Magie unter sich, wendet sie sich an einen Sangoma, der die Hexe „ausschnüffeln“ soll – meist gegen eine beachtliche Summe Geld (z.b. in Höhe eines Monatsgehaltes). Die Moloi, die Hexen, büßen für alle Vorfälle, die die Stämme sich nicht erklären können. Mißernten, Todesfälle oder Liebeskummer gelten in der afrikanischen Tradition nicht als Zufälle, sondern als Ergebnis eines Hexenfluches. Ca. 86% der schwarzen südafrikanischen Bevölkerung geht mind. einmal pro Jahr zu einem Sangoma. Von der besser gebildeten Schicht wird dieser jedoch stark abgelehnt. In den meisten Fällen steckten banale Motive wie Neid und Verbitterung oder politische Ziele hinter der Hexenhatz. Besonders in politisch und sozial turbulenten Zeiten geht es den Moloi (afrikanisch für Hexe) an den Kragen. So wurden im ersten Jahr nach den freien Wahlen im April 1994 mehr als 250 Menschen verbrannt. Daneben gibt es noch den Schadensabwehrzauber bei dem andere Menschen, vorwiegend Kinder verstümmelt werden, um mit abgeschnittenen Gliedmaßen und Genitalien oder Köpfe (Muti genannt) eine Heilung bei den Tätern zu bewirken. Muti stammt aus dem Zulu und bezeichnet eigentlich Rituale der Sangomas. Verstümmelungen oder Morde mit rituellem Hintergrund werden daher als Muti-Taten bezeichnet. https://de.wikipedia.org/wiki/Muti_%28Zulu%29 Penis und Hoden helfen angeblich gegen Unfruchtbarkeit, ein menschlicher Kopf im Fundament eines Hauses verspricht florierende Geschäfte. Augen sollen den bösen Blick der Feinde abwenden und vor Flüchen schützen, und ein menschliches Herz(gehandelt für 800 Mark) Herzerkrankungen heilen. Teilweise gibt es in Zentralafrika sogar den "Service" das man sich die gewünschten Teile einfach bei professionellen Auftragstäter bestellt, die ihre Opfer regelrecht stückweise verkaufen. Besonders Albinos, also weiß geborene Afrikaner sind in Teilen Afrikas hier stark gefährdet. Es gibt regelrechte Jagden auf sie. Fast täglich werden Menschen Opfer der Muti-Mörder. Die ANC-Regierung Südafrikas versucht seit Jahren, die tödlichen Auswüchse des Aberglaubens in den Griff zu bekommen und würde eine Jugendorganisation die dies praktiziert gar nicht dulden. 1995 gründete sie eine Kommission, die über hundert Fälle untersuchte, in denen vermeintliche Hexen verbrannt oder junge Menschen für Muti (gegen Schadenszauber) verstümmelt wurden.
Dies alles stützt die Ausrottungstheorie der Hexenverfolgung (auch in Europa) die die Hexenverfolgung überwiegend mit der Ausschaltung politischer, religiöser und individueller Gegner erklärt. Diese gepaart mit schlechter sozialer Situation (Krise, schlechte Ernte), der Durchsetzung der Kirche (Islam, Christentum) und der Sündenbock-Suche (Judenverfolgung, Hutu-Verfolgung) entwickelt dann eine gefährliche Eigendynamik die zu ungerechfertigter Verfolgung führt. (nicht signierter Beitrag von 2003:46:D46:AADB:90E1:A2CE:A079:83AD (Diskussion | Beiträge) 11:51, 9. Okt. 2015 (CEST))
Abschnitt Rezeption
ich bin fest davon überzeugt, das der krieg gegen die frauen aus gründen der bevölkerungskontrolle stattfanden. auch wenn das buch "die vernichtung der weisen frau" alle verantwortung auf eine verschwörung deutet, verstehe ich den artikel ''Weise' Frauen und 'weise' Männer im Kampf gegen Hexerei vielleicht zu einer gewissen entlastung von kirche und staat, wie das in dem artikel zu finden ist, aber nicht als widerlegung der geburtenkontrolle. was denkt ihr? --3eni (Diskussion) 01:09, 10. Jun. 2015 (CEST)
- Lies bitte Walter Rummel: „'Weise Frauen' als Opfer der frühneuzeitlichen Hexenverfolgungen?” auf historicum.net. Heinsohn/Steiger wurden von der Forschung hinreichend oft und überzeugend widerlegt: Ein Diskussion der Geburtenkontoll-These ist daher Zeitverschwendung. --Henriette (Diskussion) 08:20, 10. Jun. 2015 (CEST)
- ich bestreite die seriösität dieser quelle! er sagt, das wort "weise" wäre falsch benutzt (sic), die quellen wären nicht aus den archiven der prozesse (also die texte der täter, die natürlich wissen mussten, dass sie unrecht begehen). schlussendlich sagt er, die theorie von der geburtenkontrolle wäre eine linksradikale, feministische und esoteriker - verschwörungstheorie und im mittelalter hätten leute nunmal zauberei betrieben und wurden für allerlei übel verantwortlich gemacht. damit ist dann auch klar, was seine gegen-theorie wäre! ausserdem betont er nebenbei,
- das es nicht um die soziale kategorie frau ginge (was unbestreitbar total zentral ist) und
- das die obrigkeit unschuldig war (naklar, die am meisten provitierte. Rummel fragt berechtigt: "Warum aber sollte die Bevölkerung ihr volksmedizinisches Personal liquidieren?")
- das der prozess abgeschlossen wäre (was ja in dem artikel selbst zum glück schon nicht mehr unterstütz wird)
- Wenn dir das thema so nahe liegt, liebe Henriette, und du so viele bücher über hexenverfolgung hast, ich finde es leider nicht online, lies bitte Caliban und die Hexe von Silvia Federici. sie geht auch nicht davon aus, das sich die damalige obrigkeit bewusst gegen die selbstbestimmung der frauen über ihren körper wandte, aber das
- die ungebremste produktion von arbeitskräften
- die verdrängung von frau aus der bezahlten arbeitswelt in "das private"
- die trennung von produktion und reproduktion
- die notwendigen schritte für den übergang vom feudalismus zum kapitalismus waren. profitiert hat nicht die damalige obrigkeit von kirche und adel, sondern das städtische männliche bürgertum! soweit muss man schon differenzieren, um die geschichte zu verstehen. dann ist auch klar, warum derselbe prozess in den sogenannten entwicklungsländern gleich im anschluss in lateinamerika (wo frauen den antikolonialen widerstand anführten) weiterging und (im zuge neoliberaler "strukturanpassungprogramme") immernoch weitergeht. wenn ich diese interpretation in den artikel einbauen dürfte, wäre ich sehr dankbar. mir ist relativ egal, wie viele historiker die gender- und klassen-relevanz überhaupt nicht sehen und wie viele belege in den archiven der verfolger dafür bereit liegen. eine bessere theorie als "der dumme pöbel wollte es ja so" finde ich auf www.historicum.net nicht. die suche nach den anstiftern führt in unsere nähe, weshalb der abschnitt rezeption einer grundlegenden überarbeitung bedarf. ich bin mit nebeneinanderstehenden erklärungsmustern einverstanden. liebe grüße, --3eni (Diskussion) 12:40, 10. Jun. 2015 (CEST)
- ich bestreite die seriösität dieser quelle! er sagt, das wort "weise" wäre falsch benutzt (sic), die quellen wären nicht aus den archiven der prozesse (also die texte der täter, die natürlich wissen mussten, dass sie unrecht begehen). schlussendlich sagt er, die theorie von der geburtenkontrolle wäre eine linksradikale, feministische und esoteriker - verschwörungstheorie und im mittelalter hätten leute nunmal zauberei betrieben und wurden für allerlei übel verantwortlich gemacht. damit ist dann auch klar, was seine gegen-theorie wäre! ausserdem betont er nebenbei,
Die Hexenverfolgung muss im kontext des durch die pest verstandenen bedrohlichen mangels an arbeitskraft, dem widerstand gegen die kirche durch häretische gruppen (in denen frauen zentrale rollen spielten) und im besonderen der einhegung, der privatisierung des gemeinschaftlich genutzten landes verstanden werden. der verlust der allmenden trug wesentlich zur abhängigkeit der frauen bei, die damit in die reproduktionsarbeit (gebären, ernähren,...) gedrängt wurden. ein bündnis aus adel, kirche und bürgertum musste verhütung massiv kriminalisieren und weibliche sexualität züchtigen. das sich frauen gegenseitig bezichtigten ist kein gegenbeweis, sondern stellt eine nachhaltige spaltung des bäuerlichen widerstandes dar. das systematische der hexenverfolgung wurde erst durch die feministische aufarbeitung sichtbar! puh! spannendes thema! --3eni (Diskussion) 13:38, 10. Jun. 2015 (CEST)
- „mir ist relativ egal … wie viele belege in den archiven der verfolger dafür bereit liegen” – das merkt man. Ich halte mich lieber an die historischen Dokumente, wenn ich Vorgänge bewerten und beurteilen will die in Zeiten stattfanden, die unseren so völlig fern sind. Für mich ist hier EOD. Vielleicht möchte sich ein anderer mit dir unterhalten. --Henriette (Diskussion) 15:28, 10. Jun. 2015 (CEST)
- was? das ist alles, was du dazu zu sagen hast? sei doch bitte so fair und lies zumindest die einleitung des buches. ich habe mir auch die mühe gemacht, mich ausführlich mit dem text zu beschäftigen, den du empfohlen hast. eine theorie kann auch ohne empirischen ausgang richtig sein. was nicht heißt, das es keine belege dafür gäbe, das hier, an dieser stelle der geschichte, die selbstbestimmung über den weiblichen körper und dessen reproduzierbarkeit mit großer gewalt entschieden abgeschafft wurde. ich bezweifel nur sehr, das aus den prozess-akten über irgendwelche willkürlichen hexen-tests die wirklichen ursachen für die verfolgung abgelesen werden können. es ist gerade in der geschichtswissenschaft unumstritten, das es einen großen unterschied macht, wer über ein ereignis spricht - wenn du weißt, was ich meine. eher sollte sich die analyse auf die damaligen gesellschaftlichen verhältnisse stützen, die uns sehr wohl bekannt sind. dazu habe ich die these wiedergegeben, dass (besser gesagt warum) die hexenverfolgung nicht abgeschlossen ist, also das gegenteil von lange her. bitte versuche das mal nachzuvollziehen. es ist ein wirklich großer erkenntnisgewinn für alle interessierten. es gibt also auch mehrere vertreter für die geburtskontroll-theorie und es gibt weitaus mehr über die feministische analyse zu sagen als nur Unter dem Vorzeichen des Feminismus wurde das Thema Hexenverfolgung ab 1980 verstärkt aufgegriffen. wie in diesem artikel. --3eni (Diskussion) 17:36, 10. Jun. 2015 (CEST)
- „lange her" heißt nicht „geht uns nichts mehr an; muß uns nicht interessieren". Es – bzw. mein „ … in Zeiten stattfanden, die unseren so völlig fern sind” – heißt: Wir haben es in der frühen Neuzeit mit einer Gesellschaft zu tun, die der unseren sehr unähnlich ist und vor allem nicht durch die „moderne Brille” betrachtet werden darf. Man muß versuchen diese Zeit und die Menschen aus ihrer Zeit und ihren Dokumenten heraus zu verstehen. Und das heißt: Quellen- und Aktenstudium. Wer das abtut als „Dokumente der Verfolger" oder „prozess-akten über irgendwelche hexen-tests” wird keinerlei Zugang zu Zeit und Mentalität der Verfolger und der Verfolgten finden. Die „Hexen-Tests" folgen durchaus einer Art inneren Logik – wenn man das ausschließlich mit modernen Augen betrachtet, versteht man nichts. Wer seine Thesen an einem relativ abstrakten und modernen Konzept wie „selbstbestimmung über den weiblichen körper” festmacht, muß erst einmal beweisen, daß ein Denken in dieser Form oder Art über den weiblichen Körper oder generell die Frau in dieser Zeit möglich war oder stattgefunden hat. Lass' mich raten: Auch die Frau Federici kann nicht einen quasi proto-feministischen Text vorweisen der sich in diese Richtung lesen ließe, nicht wahr? Wer den Hexenverfolgungen eine monokausale feministische Erklärung überstülpt, der hat ganz genauso Unrecht wie derjenige, der meint nur „die Kirche" sei schuld oder - um im Duktus der frühen Neuzeit zu bleiben – der Teufel habe die armen Seelen verführt.
- Also rechne bitte nicht mit weiteren Diskussionsbeiträgen von mir. Ich interessiere mich ausschließlich für die historischen Quellen, Du scheinst sie nicht zu brauchen. Das ist keine Basis für eine vernünftige Diskussion. --Henriette (Diskussion) 21:18, 10. Jun. 2015 (CEST)
- Völlige Zustimmung zu Henriette: Es steht doch im Übrigen ne ganze Menge zu der These als ein überholter Strang der Forschung zur Hexenverfolgung als Bevölkerugspolitik im Rezeptionsabschnitt, zu Recht mit dem Fazit, dass auch Henriette hier anführt. "Diese Sichtweise hat unter den Frühneuzeit-Historikern keinerlei Zustimmung gefunden." mit entsprechenden Belegen. Machahn (Diskussion) 21:32, 10. Jun. 2015 (CEST)
- Henriette und Machahn geben die Ergebnisse der seriösen, wissenschaftlichen Forschung zu dieser Frage wieder. Die Gegenposition ist völlig spekulativ. --Tomkater (Diskussion) 23:57, 10. Jun. 2015 (CEST)
- mh, meine argumentation muss ja völlig missverständlich sein. ich bestreite nicht, das neuzeit-historiker der bevölkerunspolitik-these nicht zustimmen. dafür gibt es sicherlich belege. ebenso habe ich nie behauptet, die sache wäre bevölkerungspolitik im heutigen sinne, wie in "die vernichtung der weisen frau" beschrieben. ich habe lediglich gesagt, das es zu der rezeption noch mehr, und zwar aus feministischer theorie, zu schreiben gibt und das diese eben dem konsens der neuzeit-historiker widerspricht, die behaupten, das es bei der hexenverfolgung überhauptnicht um eine massnahme zur geburtenkontrolle handelte. es hat nur keine institution zentral gesteuert. trotzdem war es ein systematischer übergriff (wie sonst, bei dem ausmass?). es ist dafür logischer weise nicht nötig, die innere logik dessen, was uns über und durch die verfolger überliefert wurde zu verstehen und zu belegen. Diese könnten eh nicht viel über die opfer aussagen oder die wirklichen gründe, warum sie sterben mussten. Es geht darin auch nicht nur um hebammen oder ein bestimmtes wissen zur verhütung, sondern um die disziplinierung des weiblichen körpers schlechthin. Federici stützt sich auf die bekannten sozio-ökonomischen umstände der zeit: der bevölkerungs-schwund durch die pest, die bauernaufstände, die häretiker-verfolgung, die kolonialisierung und vor allem die Ursprüngliche Akkumulation am ende der feudalherrschaft als anfang der neuzeit.
- um mal 3 dinge zu unterscheiden, die hier durcheinander laufen:
- diese sichtweise gibt es und sie muss in diesen artikel. ich möchte aber nicht drauflos-schreiben, weil hier offensichtlich ein empfindliches thema angesprochen wird und ich einfach keinen bock auf editwars habe. wie es wirklich damals war ist eine ganz andere frage. mein anliegen ist, dem angeblichen konsens der neuzeit-historiker dort nicht als alleinigen punkt unter "rezeption" stehen zu lassen, wo die forschung doch mit dem feminismus wieder angefangen habe. ich finde das sehr bescheiden dafür, das ich den gehalt des ganzen artikels grundlegend bezweifel. hätte gern ein okay.
- was damals geschah können wir leider nur aus dem heutigen standpunkt verstehen. für frauen ist ihr körper das geworden, was für den männlichen proletarier die fabrik ist: der ort ihrer ausbeutung. es gab damals keinen feminismus, mit hoher wahrscheinlichkeit war die vorstellung, was eine frau ist, zu dieser zeit auch etwas ganz anderes. vielleicht wird man uns später für abergläubig halten, weil wir denken, das es frauen wirklich gibt. wie wir auf diejenigen schauen, die an hexen glaubten. für mich ist es eher eine analytische kategorie, mit der sich bestimmte vorgänge verstehen lassen (auch vor dem entstehen des begriffes an sich), besonders der sexualität und der reproduktion. in diesem sinne bin ich mir ziemlich sicher, die hexenverfolgung hat wesentlich zu der arbeitsteilung beigetragen, wie sie später zu der formung der kleinfamilie führte. wie im fall des sklavenhandels bedingten sich die schaffung neuer, billigerer arbeitskräfte und die vernichtung von menschenleben gegenseitig.
- die frage nach den gründen der hexenverfolgung finde ich in dem angeblich letzten schrei der seriösen forschung, dem buch von H. C. Erik Midelfort, ebenso wie den herleitungen von rummel extrem unbefriedigend geklärt. die theorie, Die Prozesse waren Ausdruck einer Massenhysterie und kamen vor allem aufgrund von Verdächtigungen und Denunziationen aus der Bevölkerung zustande finde ich einfach völlig unplausibel. Einzeltäter-theorie. wie oft im artikel betont wird, das kirche und adel unbeteiligt waren ist total peinlich für wikipedia und eine schande im angesicht der opfer. Hexenverfolgungen waren demnach Ausdruck weitverbreiteter Ängste und Hysterien Also war der kolonialismus (sorry, ich mag keine holocaust-vergleiche) der ausdruck von rassismus oder was? Der artikel ist ganz grausig verdreht, das dürft ihr gern zugeben. --3eni (Diskussion) 00:45, 11. Jun. 2015 (CEST)
- Es ist zwecklos. „ … mit hoher wahrscheinlichkeit war die vorstellung, was eine frau ist, zu dieser zeit auch etwas ganz anderes” schreiben und dennoch unentwegt einer vergangenen Zeit und Mentalität ein modernes Frauenbild überhelfen wollen. Das ist unwissenschaftlich und Ignorieren historischer Lebenswirklichkeit. Wie steht es denn mit der Rezeption von Frau Federici im Kreis der Frühneuzeit-Historiker? (Auf der Mailingliste Hexenforschung habe ich nichts gefunden – dort sind so ziemlich alle führenden Hexenforscher versammelt) Und nur aus Neugier: Welche historischen(!!) Dokumente legt sie vor, um ihre These zu belegen? Aus welchen Texten der frühen Neuzeit leitet sie ihre Thesen ab? --Henriette (Diskussion) 01:41, 11. Jun. 2015 (CEST)
- könntest du mal auf der mailingliste fragen, was sie von caliban und die hexe halten? wäre interessant, ob die sagen würden "schwachsinn" oder "kann man so sehen, wenn man will". kann ich Silvia Federicis rezeption nun(kurz) in den abschnitt rezeption schreiben? die eso-verschwörung ist ja auch vertreten. soll ich dir den text irgendwo hochladen oder schicken? Glaubst du wirklich die version einer spontanen hysterie aufgrund von irrglaube wird der historischen dimension gerecht? welche moderne vorstellung von frau hab ich in die frühe neuzeit projeziert? ich sagte, vor der hexenverfolgung haben frauen gearbeitet und am öffentlichen leben teilgenommen, widerstandsbewegungen angeführt, haben nicht in kleinfamilien gelebt und haben über die gebärfähigkeit ihrer körper verfügt. kann sein, das ich mich in die damalige zeit nicht richtig hineinversetzen kann. dann bitte ich um korrektur. selbstverständlich war deswegen "frau-sein" auch etwas ganz anderes als in der darauf folgenden zeit, einschließlich heute. und genau um die verschiebung der normen, was frau-sein ausmacht geht es in dieser theorie. --3eni (Diskussion) 14:31, 11. Jun. 2015 (CEST)
- Ich frage gern auf der Liste nach, klar! Würde mich allerdings nicht wundern, wenn ich gar keine Antwort bekomme … Na, schauen wir mal! Ich meld' mich wieder, wenn ich Antwort habe. --Henriette (Diskussion) 16:18, 11. Jun. 2015 (CEST)
- anstatt diese, so wie mir scheint, die in der Forschung eher randständige Dame prominent einzubauen, könnte ich mir einen knappen Ausbau der Rezeption unter dem Motto von feministischen Ansätzen zur Geschlechterforschung vorstellen. Als Ansatz etwa Opitz-Belakhal Machahn (Diskussion) 17:18, 11. Jun. 2015 (CEST)
- Ich frage gern auf der Liste nach, klar! Würde mich allerdings nicht wundern, wenn ich gar keine Antwort bekomme … Na, schauen wir mal! Ich meld' mich wieder, wenn ich Antwort habe. --Henriette (Diskussion) 16:18, 11. Jun. 2015 (CEST)
- könntest du mal auf der mailingliste fragen, was sie von caliban und die hexe halten? wäre interessant, ob die sagen würden "schwachsinn" oder "kann man so sehen, wenn man will". kann ich Silvia Federicis rezeption nun(kurz) in den abschnitt rezeption schreiben? die eso-verschwörung ist ja auch vertreten. soll ich dir den text irgendwo hochladen oder schicken? Glaubst du wirklich die version einer spontanen hysterie aufgrund von irrglaube wird der historischen dimension gerecht? welche moderne vorstellung von frau hab ich in die frühe neuzeit projeziert? ich sagte, vor der hexenverfolgung haben frauen gearbeitet und am öffentlichen leben teilgenommen, widerstandsbewegungen angeführt, haben nicht in kleinfamilien gelebt und haben über die gebärfähigkeit ihrer körper verfügt. kann sein, das ich mich in die damalige zeit nicht richtig hineinversetzen kann. dann bitte ich um korrektur. selbstverständlich war deswegen "frau-sein" auch etwas ganz anderes als in der darauf folgenden zeit, einschließlich heute. und genau um die verschiebung der normen, was frau-sein ausmacht geht es in dieser theorie. --3eni (Diskussion) 14:31, 11. Jun. 2015 (CEST)
- Es ist zwecklos. „ … mit hoher wahrscheinlichkeit war die vorstellung, was eine frau ist, zu dieser zeit auch etwas ganz anderes” schreiben und dennoch unentwegt einer vergangenen Zeit und Mentalität ein modernes Frauenbild überhelfen wollen. Das ist unwissenschaftlich und Ignorieren historischer Lebenswirklichkeit. Wie steht es denn mit der Rezeption von Frau Federici im Kreis der Frühneuzeit-Historiker? (Auf der Mailingliste Hexenforschung habe ich nichts gefunden – dort sind so ziemlich alle führenden Hexenforscher versammelt) Und nur aus Neugier: Welche historischen(!!) Dokumente legt sie vor, um ihre These zu belegen? Aus welchen Texten der frühen Neuzeit leitet sie ihre Thesen ab? --Henriette (Diskussion) 01:41, 11. Jun. 2015 (CEST)
- Henriette und Machahn geben die Ergebnisse der seriösen, wissenschaftlichen Forschung zu dieser Frage wieder. Die Gegenposition ist völlig spekulativ. --Tomkater (Diskussion) 23:57, 10. Jun. 2015 (CEST)
- Völlige Zustimmung zu Henriette: Es steht doch im Übrigen ne ganze Menge zu der These als ein überholter Strang der Forschung zur Hexenverfolgung als Bevölkerugspolitik im Rezeptionsabschnitt, zu Recht mit dem Fazit, dass auch Henriette hier anführt. "Diese Sichtweise hat unter den Frühneuzeit-Historikern keinerlei Zustimmung gefunden." mit entsprechenden Belegen. Machahn (Diskussion) 21:32, 10. Jun. 2015 (CEST)
Wie sie sich gleich wieder drängen, um ihren Stand des Historikers zu rechtfertigen...ich will´s euch nur noch mal unter die Nase reiben: Die Wahrheit bahnt sich ihren Weg zum Licht! (nicht signierter Beitrag von 149.172.98.232 (Diskussion) 10:00, 3. Feb. 2016 (CET))
"Gebiete in den USA"
Sollte wohl besser Gebiete in den englischen Kolonien (heute USA) o.ä. formuliert werden. Oder gab es dort nach 1776 noch Verfolgungen? Gingen die Verfolgungen überhaupt über das Gebiet von Salem hinaus? -- 89.182.217.69 15:40, 2. Dez. 2015 (CET)