Ernei
Ernei Rohrdachen Nagyernye | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | Rumänien | |||
Historische Region: | Siebenbürgen | |||
Kreis: | Mureș | |||
Koordinaten: | 46° 37′ N, 24° 39′ O | |||
Zeitzone: | OEZ (UTC+2) | |||
Höhe: | 345 m | |||
Fläche: | 67,78 km² | |||
Einwohner: | 5.843 (1. Dezember 2021[1]) | |||
Bevölkerungsdichte: | 86 Einwohner je km² | |||
Postleitzahl: | 547215 | |||
Telefonvorwahl: | (+40) 02 65 | |||
Kfz-Kennzeichen: | MS | |||
Struktur und Verwaltung (Stand: 2024[2]) | ||||
Gemeindeart: | Gemeinde | |||
Gliederung: | Ernei, Călușeri, Dumbrăvioara, Icland, Săcăreni, Sângeru de Pădure | |||
Bürgermeister : | Ferenc Jánosi (UDMR) | |||
Postanschrift: | Str. Principală, nr. 439 loc. Ernei, jud. Mureș, RO–547215 | |||
Website: |
Ernei (veraltet Erneiul Mare oder Erneul Mare; deutsch Rohrdachen, ungarisch Nagyernye) ist eine Gemeinde im Kreis Mureș in der Region Siebenbürgen in Rumänien.
Der Ort ist auch unter der deutschen Bezeichnung Großarn[3] und Arn und der ungarischen Ernye bekannt.[4]
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde Ernei liegt im Mureș-Tal im Siebenbürgischen Becken nördlich des Kokel-Hochlands (Podișul Târnavelor) im Zentrum des Kreises Mureș. Am Bach Terebici – ein linker Nebenfluss des Mureș (Mieresch) – und der Nationalstraße DN15 befindet sich der Ort Ernei zehn Kilometer nördlich von der Kreishauptstadt Târgu Mureș (Neumarkt am Mieresch) entfernt. Auf dem Gebiet der Gemeinde verläuft die Bahnstrecke Târgu Mureș–Deda–Gheorgheni mit einer Haltestelle im eingemeindeten Dorf Dumbrăvioara (Scharnberg).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort Ernei, von Szekler gegründet, wurde 1332 erstmals urkundlich erwähnt,[3] wobei archäologische Funde auf dem Areal des Ortes bis in die Jungsteinzeit zurückdatiert wurden.[5]
Auf dem Gebiet des eingemeindeten Dorfes Călușeri (ungarisch Székelykál) wurden zahlreiche archäologische Funde gemacht und auf dem von den Einheimischen genannten Areal Valea lui Bogdan (ungarisch Bogdánvőlgye), Reste von Bauten aus dem Mittelalter[6] und bei Fântână Sf. Petru Reste einer römischen Siedlung gefunden.[7] Auch auf dem Areal des eingemeindeten Dorfes Dumbrăvioara wurden außer zahlreichen Fundstücken Reste einer mittelalterlichen Burg gefunden.[8] Funde ehemaliger Siedlungen auf den Gebieten der eingemeindeten Dörfer Icland (ungarisch Ikland)[9] und Săcăreni (ungarisch Székes)[10] konnten noch keinem Zeitalter zugeordnet werden.
Im Königreich Ungarn gehörte die Gemeinde dem Stuhlbezirk Maros felső (Ober-Maros) im Komitat Maros-Torda und anschließend dem historischen Kreis Mureș und ab 1950 dem heutigen Kreis Mureș an.
2018 entschied der Gemeinderat die Abwasserkanalisation in Dumbrăvioara um fast 6 Kilometer zu verlängern[11] und ein neues Rathaus zu bauen.
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bevölkerung der Gemeinde Ernei entwickelte sich wie folgt:
Volkszählung | Ethnie | |||||||
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Jahr | Bevölkerung | Rumänen | Ungarn | Deutsche | andere | |||
1850 | 3.737 | 565 | 2.831 | - | 341 | |||
1930 | 4.855 | 599 | 3.876 | 11 | 369 | |||
1966 | 6.014 | 771 | 5.189 | 15 | 39 | |||
2002 | 5.219 | 405 | 4.328 | - | 486 | |||
2011 | 5.835 | 452 | 4.284 | 2 | 1.097 | |||
2021 | 5.843 | 599 | 3.820 | 2 | 1.422 (895 Roma) |
Seit 1850 wurde auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde die höchste Einwohnerzahl und die der Magyaren 1966 registriert. Die höchste Anzahl der Rumänen (936) wurde 1920, die der Roma (953) 2011 und die der Rumäniendeutschen (22) 1910 ermittelt.[12]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Im eingemeindeten Dorf Călușeri die unitarische Kirche 1726 und deren Glockenturm 1783 errichtet, stehen unter Denkmalschutz.[7]
- In Dumbrăvioara die reformierte Kirche 1785 errichtet, das Herrenhaus der ungarischen Adelsfamilie Teleki im 18. Jahrhundert errichtet, im 20. erneuert und die Gruft der Adelsfamilie 1772 errichtet, stehen unter Denkmalschutz.[7]
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Gutshaus Teleki
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Gruft der Telekis
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Unitarische Kirche in Călușeri
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Orthodoxe Kirche in Ernei
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Olga Nagy (1921–2006), war Folkloristin, Ethnographin, Romanautorin, Jugendschriftstellerin[13]
- Sámuel Teleki (1739–1822), geboren in Dumbrăvioara,[3] war Hofkanzler des Obergespan im Komitat Bihar, Mitglied der Akademie von Göttingen, Jena und Warschau und Bibliotheksgründer der ungarischen Geschichte mit über 60.000 Bänden. Einen Katalog in drei Bänden 1796–1817 ließ er in Wien und Leipzig in Lateinisch erscheinen.[14]
- Sámuel Teleki (1845–1916), geboren in Dumbrăvioara, war ein ungarischer Politiker und Forschungsreisender
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
- ↑ Autoritatea Electorală Permanentă: Primar. prezenta.roaep.ro, 9. Juni 2024, abgerufen am 17. Dezember 2024 (rumänisch).
- ↑ a b c Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2, S. 517.
- ↑ Arcanum Kézikönyvtár: Historisch-administratives Ortsnamenbuch von Siebenbürgen, Banat und Partium. Abgerufen am 20. Oktober 2018 (ungarisch).
- ↑ Repertoriul Arheologic al României − Ernei, abgerufen am 27. Oktober 2018 (rumänisch).
- ↑ Repertoriul Arheologic al României − Călușeri, abgerufen am 27. Oktober 2018 (rumänisch).
- ↑ a b c Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2015 aktualisiert (PDF; 12,7 MB; rumänisch)
- ↑ Repertoriul Arheologic al României − Dumbrăvioara, abgerufen am 26. Oktober 2018 (rumänisch).
- ↑ Repertoriul Arheologic al României − Icland, abgerufen am 26. Oktober 2018 (rumänisch).
- ↑ Repertoriul Arheologic al României − Săcăreni, abgerufen am 26. Oktober 2018 (rumänisch).
- ↑ Hotărârea Nr. 34 din 20 Septembrie 2018. (PDF; 3,04 MB) Archiviert vom am 28. Oktober 2018; abgerufen am 28. Oktober 2018 (rumänisch).
- ↑ Varga E. Árpád: Volkszählungen 1850–2002 in Siebenbürgen bei kia.hu, letzte Aktualisierung am 2. November 2008 (PDF; 1,1 MB; ungarisch).
- ↑ Angaben zu Olga Nagy bei mek.oszk.hu abgerufen am 28. Oktober 2018 (ungarisch)
- ↑ Angaben zu Sámuel Teleki in Erinnerungen an Graf Ladislaus Teleki von K. M. Kerbeny. Verlag J. L. Kober, Prag 1862