Râciu

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Râciu
Mezőrücs
Râciu (Rumänien)
Râciu (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Mureș
Koordinaten: 46° 41′ N, 24° 24′ OKoordinaten: 46° 41′ 20″ N, 24° 23′ 48″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 329 m
Fläche: 73,95 km²
Einwohner: 3.289 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 44 Einwohner je km²
Postleitzahl: 547485
Telefonvorwahl: (+40) 02 65
Kfz-Kennzeichen: MS
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung: Râciu, Căciulata, Coasta Mare, Cotorinau, Curețe, Hagău, Leniș, Nima Râciului, Obârșie, Pârâu Crucii, Sânmărtinu de Câmpie, Ulieș, Valea Seacă, Valea Sânmărtinului, Valea Ulieșului
Bürgermeister : Alin-Ciprian Belean (PNL)
Postanschrift: Str. Gheorghe Șincai, nr. 58
loc. Râciu, jud. Mureș, RO–547485
Website:
Sonstiges
Stadtfest: 20. Juli, Târgu lui Ilie

Râciu alte Schreibweise Rîciu [ˈrɨt͡ʃiu] (veraltet Riciul de Câmpie; ungarisch Mezőrücs) ist eine Gemeinde im Kreis Mureș in der Region Siebenbürgen in Rumänien.

Der Ort ist auch unter der ungarischen Bezeichnung Rücs bekannt.[3]

Geographische Lage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Lage der Gemeinde Râciu im Kreis Mureș

Die Gemeinde Râciu mit ihren 15 Dörfer und Weiler liegt im Siebenbürgischen Becken im Westen des Kreises Mureș. Am Oberlauf der Lechința ein rechter Zufluss des Mureș (Mieresch) und dem Drum național 15E befindet sich der Ort Râciu 26 Kilometer nordwestlich von der Kreishauptstadt Târgu Mureș (Neumarkt am Mieresch) entfernt.

Ab Râciu fährt die Schmalspurbahn Mocănița Transilvaniei nach längerer Stilllegung erneut im Frühjahr 2017 in nördliche Richtung auf etwa 35 Kilometer bis in den Ort Teaca im Kreis Bistrița-Năsăud.[4]

Der Ort Râciu wurde 1305 erstmals urkundlich erwähnt und war im Mittelalter ein rumänisches Knesendorf.[5] Im eingemeindeten Dorf Sânmărtinu de Câmpie (Martelsfeld) wurde ein archäologischer Fund in die Römerzeit datiert.[6]

Im Königreich Ungarn gehörte die Gemeinde dem Stuhlbezirk Maros felső (Ober-Maros) im Komitat Maros-Torda und anschließend dem historischen Kreis Mureș und ab 1950 dem heutigen Kreis Mureș an.

Die Bevölkerung der Gemeinde Râciu entwickelte sich wie folgt:

Volkszählung Ethnische Zusammensetzung
Jahr Bevölkerung Rumänen Ungarn Deutsche andere
1850 2.839 2.247 385 7 173
1920 3.894 3.356 470 - 68
1966 6.442 5.911 351 2 178
2002 3.752 3.343 119 - 290
2011 3.748 3.274 97 - 377
2021 3.289 2.610 46 2 631 (191 Roma)

Seit 1850 wurde auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde die höchste Einwohnerzahl und gleichzeitig die der Rumänen 1966 registriert. Die höchste Anzahl der Magyaren (995) 1941, der Roma (290) 2002 und die der Rumäniendeutschen wurde 1850 ermittelt.[7]

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Im eingemeindeten Dorf Nima Râciului (ungarisch Néma) die Holzkirche um 1800 errichtet,[8] steht unter Denkmalschutz.[9]
  • Im Kloster des eingemeindeten Dorfes Sânmărtinu de Câmpie, die Holzkirche im 17. Jahrhundert errichtet, steht unter Denkmalschutz.[9]

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Râciu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei prezenta.roaep.ro (Memento des Originals vom 9. Oktober 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/prezenta.roaep.ro, abgerufen am 21. Januar 2021 (rumänisch).
  3. Arcanum Kézikönyvtár: Historisch-administratives Ortsnamenbuch von Siebenbürgen, Banat und Partium. Abgerufen am 20. November 2018 (ungarisch).
  4. Marius Frățilă: Bistrița-Năsăud: Mocănița Transilvaniei își reia cursele turistice la sfârșitul lunii mai. AGERPRES, 17. Mai 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. Dezember 2018; abgerufen am 6. Dezember 2018 (rumänisch).
  5. Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2, S. 517.
  6. Repertoriul Arheologic al României − Sânmărtinu de Câmpie, abgerufen am 2. Dezember 2018 (rumänisch).
  7. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1850–2002 in Siebenbürgen bei kia.hu, letzte Aktualisierung 2. November 2008 (PDF; 1,1 MB; ungarisch).
  8. Angaben zu der Holzkirche in Nima Râciului bei biserici.org, abgerufen am 25. November 2018 (rumänisch)
  9. a b Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2015 aktualisiert (PDF; 12,7 MB; rumänisch)