Fernmeldeturm Bremen

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Fernmeldeturm Bremen
Bremer Fernsehturm
Bild des Objektes
Fernmeldeturm 2009
Fernmeldeturm 2009
Basisdaten
Ort: Bremen-Walle
Land: Bremen
Staat: Deutschland
Höhenlage: m ü. NHN
Koordinaten: 53° 5′ 44,6″ N, 8° 47′ 30,7″ O
Verwendung: Fernmeldeturm, Rundfunksender
Zugänglichkeit: Sendeturm öffentlich nicht zugänglich
Besitzer: Deutsche Funkturm
Turmdaten
Bauzeit: 1982–1986
Betriebszeit: seit 1986
Gesamthöhe: 235,7 m
Betriebs­raum: 108,2 m
Daten zur Sendeanlage
Letzter Umbau (Sender): 29. März 2017
Wellenbereich: UKW-Sender
Rundfunk: UKW-Rundfunk
Sendetypen: DAB, DVB-T2 HD, Richtfunk, Mobiler Seefunk, Amateurfunkdienst
Weitere Daten
Durchmesser Fundament: 26 m
Durchmesser Betriebskanzel: 40 m

Positionskarte
Fernmeldeturm Bremen (Bremen)
Fernmeldeturm Bremen (Bremen)
Fernmeldeturm Bremen
Lokalisierung von Bremen in Deutschland

Der Fernmeldeturm Bremen (offizielle Bezeichnung des Bremer Fernsehturms; intern: Funkübertragungsstelle Bremen 38) ist, ebenso wie der Fernmeldeturm Münster und der Friedrich-Clemens-Gerke-Turm in Cuxhaven, ein Nachbau des Fernmeldeturms Kiel (Entwurf: Architekten Gerhard Kreisel und Günter H. Müller, Kiel). Er ist 235,70 Meter hoch. Der Durchmesser der Betriebskanzel, die sich in 108,20 Metern Höhe befindet, beträgt 40 Meter.

Der Fernmeldeturm steht im Bremer Stadtteil Walle an der Utbremer Straße, etwa 2,5 Kilometer nordwestlich vom Stadtzentrum. Errichtet wurde er ab der 32. Kalenderwoche 1982 als Nachfolger des Turmes im nahen Faulenquartier in der Innenstadt; die Fertigstellung erfolgte 1986. Er ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Alle UKW-Hörfunk- und TV-Programme von Radio Bremen in Bremen werden heute von diesem Turm abgestrahlt. Außerdem befindet sich auf dem Turm das 70-Zentimeter-Amateurfunkrelais DB0OZ mit der analogen Ausgabefrequenz 438,825 MHz und der digitalen (DMRplus) Ausgabefrequenz 438,325 MHz.[1]

Betreiber und Eigentümer der Anlage ist die Deutsche Funkturm (DFMG), eine Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom mit Sitz in Münster. Um das Jahr 2000 wurde erwogen, in der Betriebskanzel ein Restaurant einzurichten. Diese Pläne wurden jedoch wieder verworfen.

Vorläuferbauwerke

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Der heutige Fernmeldeturm hat mindestens drei Vorläuferbauwerke und zwar:

  • einen 90 Meter hohen Holzturm mit einer in der Turmkonstruktion aufgehängten Langdrahtantenne für Mittelwellenrundfunk; der Turm wurde 1933 errichtet und brannte 1939 infolge eines Gewitters nieder;
  • einen Sendemast für Mittelwellenrundfunk, der bis 1950 zur Verbreitung des Programms von Radio Bremen diente;
  • einen kleineren Fernmeldeturm aus Stahlbeton.

Frequenzen und Programme

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Analoges Radio (UKW)

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Beim Antennendiagramm sind im Falle gerichteter Strahlung die Hauptstrahlrichtungen in Grad angegeben.

Frequenz 
(MHz)
Programm RDS PS RDS PI Regionalisierung ERP 
(kW)
Antennendiagramm
rund (ND)/gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/vertikal (V)
93,8 Bremen Eins Bremen_1 *1) D341 100 ND H
88,3 Bremen Zwei Bremen_2 *1) D342 100 ND H
95,6 COSMO COSMO___ D343 0,2 D (90°-170°) H
101,2 Bremen Vier Bremen_4 *1) D344 100 ND H
96,7 Bremen Next NEXT___ *1) D345 50 ND H
95,0 Bremen Fünf 
(Parlamentsradio)/
NDR Info
Bremen_5[2] /
NDR_Info
D045 (Bürgerschaftsübertragungen), 
D384
Bremen 1 ND H
107,1 Deutschlandfunk Dlf_____ D210 100 ND H
100,3 Deutschlandfunk Kultur Dlf_Kult D220 1 ND H
89,8 Energy Bremen EnrgyBRE 1342 1 D (280°-80°, 110°-200°) H
107,6 Radio 21 RADIO_21 D38A Bremen 0,2 D (220°-240°) H
104,8 Radio Teddy _RADIO__/_TEDDY__ 1B2E 0,1 D (320°-20°, 90°-110°, 140°-200°, 230°-290°) H
92,5 Radio Weser.TV Bremen weser.tv 1343 0,2 D (350°-200°, 230°-320°) H
97,2 Radyo Metropol FM METROPOL 102B 0,5 D (80°-190°) H
96,1 Radio Roland ROLAND__ 0,2 D (90°-170°) H

*1): auch manchmal Laufschrift mit Sendungsinformationen, Musiktitelinformationen oder Webadressen

Die Rundfunksender von Radio Bremen werden außerdem noch für die Stadt Bremerhaven von dem Fernmeldeturm Schiffdorf nähe Bremerhaven ausgestrahlt. Die Zuführung erfolgt über Ballempfang.

Digitales Radio (DAB / DAB+)

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Digitaler Hörfunk im DAB+-Standard wird vom Fernmeldeturm Bremen seit dem 1. August 2011 in horizontaler Polarisation im Gleichwellennetz (Single Frequency Network) mit anderen Sendern ausgestrahlt.[3] Ergänzend zum ersten bundesweiten Multiplex ist das Programmangebot von Radio Bremen am 1. Februar 2013[4], das private Angebot des Regionalmuxes am 27. Juni 2018[5], der von Antenne Deutschland betriebene zweite bundesweite Multiplex am 5. Oktober 2020 und das Programmangebot des Norddeutschen Rundfunks am 2. Juli 2021[6] hinzugekommen.

Block Programme
(Datendienste)
ERP
(kW)
Antennen-
diagramm

rund (ND)/
gerichtet (D)
Gleichwellennetz (SFN)
5C
DR Deutschland
(D__00188)
DAB+ Block der Media Broadcast: 10 ND
5D
Antenne DE
(D__00364)

DAB-Block von Antenne Deutschland:

10 ND
6A
Bremen K6A
(D__00389)
DAB+ Block von Media Broadcast: 2 ND Bremen (Walle), Bremerhaven-Schiffdorf


6D
Radio Bremen
(D__00294)
DAB+ Block von Radio Bremen: 4 ND Bremen (Walle), Bremerhaven-Schiffdorf


8D
NDR NDS OL
(D__00423)
DAB-Block des Norddeutschen Rundfunks: 2 ND Aurich-Popens, Bremen (Walle), Bremerhaven (Schiffdorf), Cuxhaven-Altenwalde, Molbergen (geplant ab Frühjahr 2024), Steinkimmen (Ganderkesee), Vechta-Langförden, Wilhelmshaven


Alle DMB-Projekte in Deutschland wurden eingestellt. Ebenso konnte sich der auf mobile Endgeräte optimierte DVB-H-Standard bisher nicht durchsetzen. Es ist daher unwahrscheinlich, dass es zu DVB-H-Sendungen von diesem Turm kommen wird.

Digitales Fernsehen (DVB-T / DVB-T2)

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Der DVB-T2 Regelbetrieb startete am 29. März 2017.[7] Die DVB-T2-Ausstrahlungen in HEVC erfolgen im Gleichwellenbetrieb (Single Frequency Network) mit anderen Standorten. Die öffentlich-rechtlichen Sender sind frei empfangbar, die Privatsender werden, größtenteils verschlüsselt, über die DVB-T2 Plattform freenet TV ausgestrahlt. Optional lassen sich zusätzliche im NDR-Angebot und bei Freenet TV connect als Verknüpfung enthaltene Programme über eine Internetverbindung wiedergeben, falls das Empfangsgerät HbbTV (ab Version 1.5) unterstützt (NDR via IP: ARD-alpha HD, rbb Brandenburg HD, SR Fernsehen HD, SWR BW HD, …).

Kanal Frequenz
(MHz)
Multiplex Programme im Multiplex ERP
(kW)
Antennen-
diagramm

rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
SFN mit
22 482 Freenet TV Mux 3 50 ND H Bremen (Walle), Bremerhaven-Schiffdorf
29 538 ARD Digital (NDR)

Radio:

20 ND H Aurich-Popens, Bremen (Walle), Bremerhaven-Schiffdorf, Cuxhaven-Stadt, Steinkimmen
30 546 ARD regional (NDR) Niedersachsen

Radio:

20 ND H Bremen (Walle), Bremerhaven-Schiffdorf, Steinkimmen
35 586 Gemischter Multiplex von ZDF und freenet TV 32 ND H Aurich-Popens, Bremen (Walle), Bremerhaven-Schiffdorf, Cuxhaven-Stadt, Steinkimmen
42 642 Freenet TV Mux 1 50 ND H Bremen (Walle), Bremerhaven-Schiffdorf
46 674 ARD regional (radiobremen) 10 ND H Bremen (Walle), Bremerhaven-Schiffdorf, Steinkimmen
48 690 Freenet TV Mux 2 50 ND H Bremen (Walle), Bremerhaven-Schiffdorf

Sendeparameter

Verwendet von (HD-Programme pro Mux) Modulations-
verfahren
Coderate FFT-Modus Guard-
intervall
Pilottöne Datenrate
[Mbit/s]
Freenet TV (5–7) 64-QAM 2/3 32k extended 1/16 Pilot Pattern 4 27,6
ZDF (5) 64-QAM 3/5 16k extended 19/128 Pilot Pattern 2 22,0
ARD Digital (NDR) (5)
NDR regional (5)
64-QAM 1/2 16k extended 19/128 Pilot Pattern 2 18,2
Radio Bremen regional (1) 4-QAM
(QPSK)
1/2 16k extended 19/128 Pilot Pattern 2 6,0

Analoges Fernsehen

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Bis zum DVB-T Umstieg in der Region Bremen/Unterweser am 24. Mai 2004 wurden folgende Programme in analogem PAL gesendet:

Kanal Frequenz
(MHz)
Programm ERP
(kW)
Sendediagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
22 479,25 Das Erste (RB) 190 ND H
29 535,25 Sat.1 (Niedersachsen/Bremen) 63 D H
32 559,25 ZDF 150 ND H
36 591,25 RTL Television (Niedersachsen/Bremen) 5 D H
42 639,25 NDR Fernsehen (Niedersachsen/Bremen) 150 ND H
46 671,25 ProSieben 10 D H
49 695,25 VOX 63 D H
58 767,25 RTL II 5 D H
Falke am Turm (Bildmitte)

Der Fernsehturm dient seit Jahren einem Wanderfalken-Paar als Brutplatz.[8]

Commons: Fernmeldeturm Bremen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Repeatermap von DK3ML. Abgerufen am 26. November 2018.
  2. fmscan.org. Abgerufen am 19. Dezember 2022.
  3. Bundesweites Digitalradio-Sendernetz nimmt Sendebetrieb auf (Memento vom 12. September 2012 im Webarchiv archive.today)
  4. Rauschfreier Empfang bei Radio Bremen - Digitalradio-Angebot. Radio Bremen, 1. Februar 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. April 2020;.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.radiobremen.de
  5. Digitalradio-Angebot in Bremen wird erweitert - am 27. Juni starten private Regionalprogramme über DAB+. Bremische Landesmedienanstalt, 22. Juni 2018;.
  6. DAB+ in Bremen. NDR.de, 2. Juli 2021;.
  7. Datenblatt DVB-T2 HD Niedersachsen. (PDF) NDR.de, 1. Oktober 2019;.
  8. Wachposten auf dem Waller Fernsehturm. In: Weser-Kurier digital. Bremer Tageszeitungen, 3. Dezember 2009, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 3. Dezember 2009.@1@2Vorlage:Toter Link/www.weser-kurier.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.