Fuchslochbachtal / Siepener Bachtal
Naturschutzgebiet Fuchslochbachtal / Siepener Bachtal
| ||
NSG Fuchslochbachtal | ||
Lage | Heiligenhaus, Kreis Mettmann, Nordrhein-Westfalen, Deutschland | |
Fläche | 13,83 | |
Kennung | ME-048 | |
WDPA-ID | 344665 | |
Geographische Lage | 51° 21′ N, 6° 56′ O | |
| ||
Meereshöhe | von 70 m bis 135 m (ø 103 m) | |
Einrichtungsdatum | 2005 | |
Rahmenplan | Landschaftsplan 2012 | |
Verwaltung | Untere Landschaftsbehörde des Kreises Mettmann |
Das Naturschutzgebiet Fuchslochbachtal / Siepener Bachtal liegt auf dem Gebiet der Stadt Heiligenhaus im Kreis Mettmann in Nordrhein-Westfalen.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das aus zwei Teilflächen bestehende etwa 14 ha große Gebiet, das im Jahr 2005 unter der Schlüsselnummer ME-022 unter Naturschutz gestellt wurde, liegt nördlich der Kernstadt von Heiligenhaus an der Kreisgrenze zu Essen. Die Teilfläche des Siepener Bachtal liegt nordöstlich des Sengenholzer Weges im Stadtteil Isenbügel und reicht bis an die Stadtgrenze von Essen-Kettwig im Stadtteil Laupendahler Höhe. Die zweite Teilfläche umfasst den Ober- und Mittellauf des Fuchslochbaches östlich der Frankfurter Straße. Der Unterlauf des Fuchslochbaches – westlich der Frankfurter Straße – liegt bereits im NSG Vogelsangbachtal.[1][2]
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Naturschutzgebiet beherbergt eines der bedeutendsten Hirschkäfer-Vorkommen in NRW. Bei dem Fuchslochbachtal handelt es sich um einen tief eingekerbten Siepen mit steilen Hanglaubwäldern, die einen hohen Altholzanteil aufweisen. Das Bachtal ist naturnah ausgebildet, weist aber wegen seine starken Beschattung keine Unterwasservegetation auf. Der südexponierte Hang des Steinbergs auf der Nordseite des Fuchslochbaches weist lichte Eichen-Birkenbestände mit einem hohen Anteil an stehendem und liegendem Totholz auf. Terrassen einer ehemaligen landwirtschaftlichen Nutzung sind noch zu erkennen, alte Obstbäume meist abgestorben. Auf dem gegenüberliegenden Steilhang südlich des Baches stockt bis an den Bach ein Buchenwald mit überwiegend mittlerem bis starkem Baumholz. In der spärlichen Strauch- und Krautschicht wachsen Stechpalme und Hainsimse.
Auch das Siepener Bachtal im Nordosten ist ein tief eingekerbtes naturnahes Bachtal mit alt- und totholzreichem Eichen-Buchenwald und Bergahorn. Im Fachinformationssystem des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz in NRW wird das Gebiet wie folgt beschrieben:
„[…] Am Südwest-Rand des Waldes wurde ein Hirschkäfermeiler angelegt. Besondere Bedeutung kommt dem Gebiet durch das Vorkommen des bundesweit stark gefährdeten Hirschkäfers zu. Die alt- und totholzreichen Buchen- und Eichenwälder sind daneben wertvoll für weitere totholzbewohnende Insekten sowie höhlenbrütende Vogelarten, wie z.B. Kleinspecht und Schwarzspecht. Der naturnah ausgeprägte Fuchslochbach (§ 62-Biotop) ist Lebensraum verschiedener Amphibienarten. Aus floristischer Sicht bedeutsam ist das Vorkommen des Haar-Schafschwingels. Die alt- und totholzreichen Waldbestände sowie der naturnahe Bach sind ein wichtiger Trittsteinbiotop zwischen den großen Waldgebieten Vogelsangbachtal und Ratinger Wälder.“[3]
Schutzziele
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schutzziele sind:
- Erhaltung und Sicherung eines der bedeutendsten Hirschkäfer-Vorkommen in NRW durch ein genügend dichtes Netz geeigneter Brutbäume, insbesondere starkes und stehendes Tot- und Altholz von Eichen,
- Erhaltung der vorhandenen alt- und totholzreichen Eichen- und Hainsimsen-Buchenwälder (FFH-Lebensraumtyp 9110),
- Erhaltung des naturnahen Fuchslochbaches und Siepener Baches,
- Entwicklung lichter Eichenwaldbereiche als Lebensraum für den Hirschkäfer,
- Vermehrung des Hainsimsen-Buchenwaldes und
- Wiederherstellung von Magergrünland.
-
Schilf am Fuchslochbach
-
Haar-Schafschwingel (Festuca filiformis)
-
Fuchslochbach
-
Schwarzspecht – Nachwuchsfütterung
-
Alt- und Starklaubholz am Fuchslochbachtal
-
Hirschkäfer – auf Eichentotholz angewiesen
-
Totholzstamm im Siepener Bachtal
-
Steilhangwald mit reichlich Totholz
-
Blindschleiche liebt ebenfalls das Totholz
-
Baumpilze bei der Zersetzungsarbeit
-
Kleinspecht hat besondere Lebensraum-Anprüche
-
Siepener Bachtal - gesunder Mischwald in unterschiedlichen Arten u. Altersklassen
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Naturschutzgebiet „Fuchslochbachtal / Siepener Bachtal“ im Fachinformationssystem des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen
- Fuchslochbachtal / Siepener Bachtal in der World Database on Protected Areas (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Karte Naturschutzgebiet Fuchslochbachtal / Siepener Bachtal auf openstreetmap.org
- ↑ Fuchslochbachtal / Siepener Bachtal in der World Database on Protected Areas (englisch)
- ↑ Naturschutzgebiet „Fuchslochbachtal / Siepener Bachtal“ im Fachinformationssystem des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen