Großer Preis der Schweiz 1951

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 Großer Preis der Schweiz 1951
Renndaten
1. von 8 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1951
Streckenprofil
Name: XI Grosser Preis der Schweiz
Datum: 27. Mai 1951
Ort: Bern
Kurs: Bremgarten
Länge: 305,76 km in 42 Runden à 7,28 km

Wetter: starker Regen
Zuschauer: ~ 52000
Pole-Position
Fahrer: Argentinien Juan Manuel Fangio Italien Alfa Romeo
Zeit: 2:35,9 min
Schnellste Runde
Fahrer: Argentinien Juan Manuel Fangio Italien Alfa Romeo
Zeit: 2:51,1 min (Runde 33)
Podium
Erster: Argentinien Juan Manuel Fangio Italien Alfa Romeo
Zweiter: Italien Piero Taruffi Italien Ferrari
Dritter: Italien Giuseppe Farina Italien Alfa Romeo

Der Große Preis der Schweiz (offiziell XI Grosser Preis der Schweiz) fand 1951 auf der Bremgarten-Rundstrecke in Bern statt und war das erste Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1951.

Die Verhältnisse beim ersten Weltmeisterschaftslauf der neuen Saison änderten sich gegenüber der Endphase der letzten Saison wenig. Weiterhin bestimmten die Alfa Romeo und die Ferrari die Szenerie. Alfa Romeo hatte am Fahrzeug von Giuseppe Farina einen Zusatztank mit einem Fassungsvermögen von 225 Liter eingebaut, die ein Nachtanken überflüssig machten und so eines der größten Mankos der letzten Saison ausglich. Der Schweizer Toulo de Graffenried und Consalvo Sanesi vervollständigten das Team. Ferrari trat wieder mit Alberto Ascari und Luigi Villoresi an, einen dritten Wagen steuerte Piero Taruffi. Ascari steuerte den neuen Ferrari 375 mit 4,5-Liter-Saugmotor, war aber noch durch Brandverletzungen gehandicapt, die er eine Woche zuvor bei einem Rennen in Genua erlitten hatte. Zwei private gemeldete Ferrari mit dem Schweizer Rudolf Fischer (2,5-Liter-Formel-2-Fahrzeug) und den Briten Peter Whitehead (1,5-Liter-Wagen mit Kompressor) waren auch am Start. Die französischen Talbot-Lago waren mit sechs Fahrzeugen zwar zahlreich vertreten, hatten aber kaum eine Chance, mit den Italienern mitzuhalten, zumal sie ihre Fahrzeuge gegenüber dem Vorjahr kaum weiterentwickelt hatten. Ergänzt wurde das Feld noch um die zwei britischen H.W.M., von denen einer mit Stirling Moss antrat, der hier sein Formel-1-Debüt gab.

Mit Farina und Ascari (jeweils einmal) traten zwei ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an.

Training/Qualifying

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Das Training fand unter komplett trockenen Bedingungen statt. Villoresi nutzte seine Chance, Nummer 1 bei Ferrari zu sein und stellte seinen Wagen mit 2:39,3 Minuten in die erste Startreihe. Im ersten Training hatte er sogar Bestzeit gefahren, konnte diese aber im zweiten Training nicht gegen die Alfa Romeo von Fangio und Farina behaupten. Fangio startete mit einer Zeit von 2:35,9 Minuten von der Pole-Position, Farina war 1,9 Sekunden langsamer. Ascari konnte nur einen Platz in der dritten Reihe ergattern.

Am Renntag begann es heftig zu regnen. Die Veranstalter erlaubten den Fahrern daher eine Inspektionsrunde zu drehen, um sich mit den neuen Verhältnissen vertraut zu machen.

Trotz der schlechten Sicht kamen mit Ausnahme von Peter Hirt, der mit seinem Veritas-Meteor am Start stehen blieb, alle Fahrer heil aus der ersten Runde zurück. Vorne lagen die drei Alfa Romeo mit Fangio an der Spitze vor Farina und Sanesi, gefolgt von Villoresi, der Sanesi nach fünf Runden überholen konnte. In der 13. Runde kam für Villoresi allerdings das Aus, als er im Spray eines vor ihm fahrenden, überrundeten Talbots nichts mehr sehen konnte und in der Forsthauskurve in einer Hecke landete. Er blieb unverletzt. Taruffi kam dagegen mit den Bedingungen gut zurecht. Nach der ersten Runde neunter, überholte er zunächst die privaten Ferrari von Peter Whitehead und Rudolf Fischer, wurde dann von dem unter Schmerzen fahrenden Ascari vorgewunken, passierte nacheinander de Graffenried und Sanesi und schloss zu Farina auf.

In der 31. Runde brach sich Henry Louveau ein Bein, als sich sein Fahrzeug überschlug. Whitehead kam sechs Runden später bei einem Unfall in der gleichen Kurve mit leichten Verletzungen davon.

Fangio fuhr unangefochten an der Spitze des Feldes mit Ausnahme der Runden 24–28, als er durch seinen Tankstopp hinter Farina – dieser fuhr mit dem Zusatztank und musste nicht nachtanken – zurückgeworfen wurde und gewann das Rennen mit fast einer Minute Vorsprung. Dahinter konnte Taruffi Farina zwei Runden vor Schluss vom zweiten Platz verdrängen und ihn in dieser Zeit noch um 24 Sekunden distanzieren. Moss wurde bei seinem Formel-1-Debüt Achter.

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Belgien Ecurie Belge 02 Belgien Johnny Claes Talbot-Lago T26C-DA Talbot D
Frankreich 1946 Team Philippe Etancelin 04 Frankreich 1946 Philippe Étancelin Talbot-Lago T26C-DA Talbot D
Frankreich 1946 Team Yves Giraud-Cabantous 06 Frankreich 1946 Yves Giraud-Cabantous Talbot-Lago T26C Talbot D
Frankreich 1946 Ecurie Rosier 08 Frankreich 1946 Louis Rosier Talbot-Lago T26C-DA Talbot D
10 Frankreich 1946 Henri Louveau Talbot-Lago T26C
Vereinigtes Konigreich HWM 12 Vereinigtes Konigreich George Abecassis HWM 51 Alta D
14 Vereinigtes Konigreich Stirling Moss
Italien Scuderia Ferrari 16 Vereinigtes Konigreich Peter Whitehead Ferrari 125 Ferrari D
18 Italien Luigi Villoresi Ferrari 375
20 Italien Alberto Ascari
44 Italien Piero Taruffi
Italien Alfa Romeo Motorsport 22 Italien Giuseppe Farina Alfa Romeo 159 Alfa Romeo P
24 Argentinien Juan Manuel Fangio
26 Schweiz Emmanuel de Graffenried
28 Italien Consalvo Sanesi
Schweiz Enrico Platé 30 Monaco Louis Chiron Maserati 4CLT Maserati P
32 Vereinigte Staaten 48 Harry Schell
Schweiz Ecurie Espadon 38 Schweiz Rudolf Fischer Ferrari 212 F1 Ferrari P
Belgien Ecurie Belgique 40 Frankreich 1946 Guy Mairesse Talbot-Lago T26C Talbot D
Argentinien Team José Froilán González 42 Argentinien José Froilán González Talbot-Lago T26C-DA Talbot D
Schweiz Ecurie Espadon 52 Schweiz Peter Hirt Veritas-Meteor Veritas D

Startaufstellung

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Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Startreihe
01 Argentinien Juan Manuel Fangio Italien Alfa Romeo 2:35,900 1R
02 Italien Giuseppe Farina Italien Alfa Romeo 2:37,800 1M
03 Italien Luigi Villoresi Italien Ferrari 2:39,300 1L
04 Italien Consalvo Sanesi Italien Alfa Romeo 2:40,300 2R
05 Schweiz Emmanuel de Graffenried Italien Alfa Romeo 2:41,800 2L
06 Italien Piero Taruffi Italien Ferrari 2:45,200 3R
07 Italien Alberto Ascari Italien Ferrari 2:46,000 3M
08 Frankreich 1946 Louis Rosier Frankreich 1946 Talbot-Lago 2:52,700 3L
09 Vereinigtes Konigreich Peter Whitehead Italien Ferrari 2:52,900 4R
10 Schweiz Rudolf Fischer Italien Ferrari 2:54,100 4L
11 Frankreich 1946 Henri Louveau Frankreich 1946 Talbot-Lago 2:56,200 5R
12 Frankreich 1946 Philippe Étancelin Frankreich 1946 Talbot-Lago 2:57,300 5M
13 Argentinien José Froilán González Frankreich 1946 Talbot-Lago 2:57,300 5L
14 Vereinigtes Konigreich Stirling Moss Vereinigtes Konigreich HWM 2:58,400 6R
15 Frankreich 1946 Yves Giraud-Cabantous Frankreich 1946 Talbot-Lago 3:00,300 6L
16 Schweiz Peter Hirt Deutschland Bundesrepublik Veritas-Meteor 3:01,600 7R
17 Vereinigte Staaten 48 Harry Schell Italien Maserati 3:02,400 7M
18 Belgien Johnny Claes Frankreich 1946 Talbot-Lago 3:02,500 7L
19 Monaco Louis Chiron Italien Maserati 3:03,100 8R
20 Vereinigtes Konigreich George Abecassis Vereinigtes Konigreich HWM 3:03,800 8L
21 Frankreich 1946 Guy Mairesse Frankreich 1946 Talbot-Lago 3:12,000 9M
Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Zeit Start Schnellste Runde
01 Argentinien Juan Manuel Fangio Italien Alfa Romeo 42 2:07:53,640 01 2:51,100
02 Italien Piero Taruffi Italien Ferrari 42 + 55,240 06
03 Italien Giuseppe Farina Italien Alfa Romeo 42 + 1:19,310 02
04 Italien Consalvo Sanesi Italien Alfa Romeo 41 + 1 Runde 04
05 Schweiz Emmanuel de Graffenried Italien Alfa Romeo 40 + 2 Runden 05
06 Italien Alberto Ascari Italien Ferrari 40 + 2 Runden 07
07 Monaco Louis Chiron Italien Maserati 40 + 2 Runden 19
08 Vereinigtes Konigreich Stirling Moss Vereinigtes Konigreich HWM 40 + 2 Runden 14
09 Frankreich 1946 Louis Rosier Frankreich 1946 Talbot-Lago 39 + 3 Runden 08 3:09,000
10 Frankreich 1946 Philippe Étancelin Frankreich 1946 Talbot-Lago 39 + 3 Runden 12 3:13,700
11 Schweiz Rudolf Fischer Italien Ferrari 39 + 3 Runden 10
12 Vereinigte Staaten 48 Harry Schell Italien Maserati 38 + 4 Runden 17
13 Belgien Johnny Claes Frankreich 1946 Talbot-Lago 35 + 7 Runden 18 3:24,900
14 Frankreich 1946 Guy Mairesse Frankreich 1946 Talbot-Lago 31 + 11 Runden 21 3:27,000
Vereinigtes Konigreich Peter Whitehead Italien Ferrari 36 DNF 09
Frankreich 1946 Henri Louveau Frankreich 1946 Talbot-Lago 30 DNF 11 3:06,900
Vereinigtes Konigreich George Abecassis Vereinigtes Konigreich HWM 23 DNF 20
Frankreich 1946 Yves Giraud-Cabantous Frankreich 1946 Talbot-Lago 14 DNF 15 3:29,500
Italien Luigi Villoresi Italien Ferrari 12 DNF 03
Argentinien José Froilán González Frankreich 1946 Talbot-Lago 10 DNF 13 3:25,800
Schweiz Peter Hirt Deutschland Bundesrepublik Veritas-Meteor 0 DNF 16

WM-Stand nach dem Rennen

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Die ersten fünf bekamen 8, 6, 4, 3 bzw. 2 Punkte; einen Punkt gab es für die schnellste Runde. Es zählten nur die vier besten Ergebnisse aus acht Rennen.

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Argentinien Juan Manuel Fangio Alfa Romeo 9
02 Italien Piero Taruffi Ferrari 6
03 Italien Giuseppe Farina Alfa Romeo 4
04 Italien Consalvo Sanesi Alfa Romeo 3
05 Schweiz Emmanuel de Graffenried Alfa Romeo 2
06 Italien Alberto Ascari Ferrari 0
07 Monaco Louis Chiron Maserati 0
08 Vereinigtes Konigreich Stirling Moss HWM 0
09 Frankreich 1946 Louis Rosier Talbot-Lago 0
10 Frankreich 1946 Philippe Étancelin Talbot-Lago 0
11 Schweiz Rudolf Fischer Ferrari 0
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
12 Vereinigte Staaten 48 Harry Schell Maserati 0
13 Belgien Johnny Claes Talbot-Lago 0
14 Frankreich 1946 Guy Mairesse Talbot-Lago 0
Vereinigtes Konigreich Peter Whitehead Ferrari 0
Frankreich 1946 Henri Louveau Talbot-Lago 0
Vereinigtes Konigreich George Abecassis HWM 0
Frankreich 1946 Yves Giraud-Cabantous Talbot-Lago 0
Italien Luigi Villoresi Ferrari 0
Argentinien José Froilán González Talbot-Lago 0
Schweiz Peter Hirt Veritas-Meteor 0
  • Lang, Mike: Grand Prix! 1950 - 1965; Haynes Publishing Group, Sparkford Sommerset 1981 (engl.), ISBN 978-0-85429-276-9.