Handball-DDR-Oberliga (Männer) 1990/91

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1. Handball-Liga 1990/91
Meister SC Magdeburg
Absteiger Zwickauer HC Grubenlampe
SV Grün-Weiß Wittenberg-Piesteritz
Mannschaften 12
Spiele 132  (davon 1 strafverifiziert)
Tore 5475 (ø 41,79 pro Spiel)
(ohne strafverifizierte Spiele)
Torschützenkönig Karsten Kalbitz
Uwe Seidel (150 Tore)
Handball-DDR-Oberliga (Männer) 1989/90

Die ehemalige Handball-DDR-Oberliga der Männer spielte in der Saison 1990/91 im Zuge der deutschen Wiedervereinigung unter der Bezeichnung 1. Handball-Liga, in der zum letzten Mal der Hallenhandballmeister für den Bereich der ehemaligen DDR ermittelt wurde. Bis zum Dezember 1990 spielte die Liga noch unter dem Dach des Deutschen Handballverbandes der DDR. Nachdem dieser mit dem Deutschen Handballbund der Bundesrepublik vereinigt worden war, wurde dieser zum Dachverband der Liga. Den letzten Meistertitel sicherte sich der SC Magdeburg, der im Anschluss in zwei offiziellen Endspielen um den ersten gesamtdeutschen Handballmeister gegen den VfL Gummersbach Meister der „westdeutschen“ Handball-Bundesliga antrat und dort knapp unterlag.

Die 1. Liga nahm ihren Spielbetrieb am 14. September 1990 auf, vier Wochen vor der deutschen Wiedervereinigung. Es beteiligten sich zwölf Mannschaften, von denen die meisten ihre Rechtsform und den Namen geändert hatten (siehe unten „Namensänderungen“). Der Vorjahresdritte SC Magdeburg trat mit seinem bisherigen Namen auf und konnte seinen zehnten Titelgewinn im Hallenhandball feiern. Der Vorjahresmeister HC Preußen Berlin, aus dem SC Berlin hervorgegangen, hatte zu Beginn einen schlechten Start und eroberte erst vier Spieltage vor Saisonende Platz zwei, den er bis zum Finale halten konnte. Die ehemaligen DDR-Sportclubs konnten in dieser Saison ihre bisherige Sonderstellung bewahren und belegten wie gewohnt die ersten fünf Plätze. Die beteiligten ehemaligen Betriebssportgemeinschaften hatten sich bereits alle in Vereine nach bundesdeutschem Recht umgewandelt, von denen der EHV Wismut Aue mit dem sechsten Rang der erfolgreichste war. Auf Platz acht kam der beste Aufsteiger Dessauer SV ZAB ein, der wie die Vereine auf den Plätzen 1 bis 10 in die Handball-Bundesliga 1991/92 eingegliedert wurde. Der zweite Aufsteiger Zwickauer HC Grubenlampe und der SV Grün-Weiß Wittenberg-Piesteritz konnten sich im Feld der besten ostdeutschen Handballmannschaften nicht behaupten und mussten mit der Eingliederung in die 2. Handball-Bundesliga 1991/92 vorliebnehmen.

Abschlusstabelle

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Pl. Mannschaft Sp. S U N Tore Diff. Punkte
1. SC Magdeburg (P) 22 18 2 2 0529:3950 +134 0038:6000
2. HC Preußen Berlin (M) 22 18 1 3 0543:4320 +111 0037:7000
3. SC Leipzig 22 16 0 6 0486:4250 +61 0032:1200
4. BFV Frankfurt/O. 22 11 3 8 0500:4630 +37 0025:1900
5. SC Empor Rostock 22 10 3 9 0447:4410  +6 0023:2100
6. EHV Wismut Aue 22 10 3 9 0441:4620 −21 0023:2100
7. ThSV Eisenach 22 10 2 10 0440:4590 −19 0022:2200
8. Dessauer SV ZAB (N) 22 9 1 12 0468:4890 −21 0019:2500
9. BSV Stahl Brandenburg 22 8 2 12 0454:4760 −22 0018:2600
10. SV Post Schwerin 22 6 3 13 0453:4420 +11 0015:2900
11. Zwickauer HC Grubenlampe (N) 22 3 2 17 0344:4890 −145 0008:3600
12. SV Grün-Weiß Wittenberg-Piesteritz 22 2 0 20 0390:5220 −132 0004:4000

Platzierungskriterien: 1. Punkte – 2. Tordifferenz – 3. geschossene Tore

Legende:
 Meister (Ost) und Teilnehmer an den Endspielen gesamtdeutsche Meisterschaft sowie Eingliederung in die Handball-Bundesliga 1991/92
 Eingliederung in die Handball-Bundesliga 1991/92
 Eingliederung in die 2. Handball-Bundesliga 1991/92
(M) DDR-Meister 1990, (P) FDGB-Pokalsieger 1990, (N) Aufsteiger aus der DDR-Liga 1989/90

Namensänderungen zur Saison 1990/91
1990/91
14. September 1990 – 28. April 1991
SC Magdeburg Pr'ßen
Berlin
SC Leipzig BFV
Frankf.
SC Empor Rostock Wismut
Aue
ThSV Eisenach Dessau
SV
BSV Stahl Brandenburg Post
Schw.
Zwickauer HC Grubenlampe W'berg
P'ritz
01. SC Magdeburg 21:21 23:14 29:20 27:15 24:17 25:20 33:21 24:19 24:19 24:10 28:14
02. HC Preußen Berlin 21:18 27:24 22:21 23:21 22:14 29:18 24:16 26:21 25:21 31:18 30:14
03. SC Leipzig 23:18 23:22 25:21 21:16 21:13 17:19 25:24 28:16 21:13 25:19 26:16
04. BFV Frankfurt/O. 20:23 24:22 24:23 20:22 26:18 22:18 29:18 29:21 23:18 26:15 24:17
05. SC Empor Rostock 20:25 25:29 20:24 23:15 22:16 16:16 25:22 23:17 20:17 16:11 31:16
06. EHV Wismut Aue 18:18 19:18 18:21 27:25 26:21 26:18 26:26 20:16 21:19 21:15 22:18
07. ThSV Eisenach 15:25 19:22 22:20 19:19 19:21 28:20 22:20 20:14 23:19 24:17 22:16
08. Dessauer SV ZAB 18:25 21:26 22:23 24:17 23:22 22:20 24:23 21:21 26:24 [K 1] 23:21
09. BSV Stahl Brandenburg 19:24 17:25 18:17 21:21 25:14 25:20 25:20 23:16 25:22 25:19 23:16
10. SV Post Schwerin 20:21 19:22 16:20 22:22 20:20 21:21 26:14 22:16 24:18 24:11 23:14
11. Zwickauer HC Grubenlampe 11:25 21:29 15:21 15:23 16:16 15:16 18:22 22:22 21:20 15:26 21:17
12. SV Grün-Weiß Wittenberg-Piesteritz 20:25 17:27 23:24 21:29 13:18 21:22 18:19 16:23 26:25 20:18 16:19
  1. Dessauer SV ZAB – Zwickauer HC Grubenlampe (14. Spieltag) ; Wertung 2:0 Punkte und 20:0 Tore für Dessau, da Zwickau wegen eines Verkehrsstaus nicht an trat.

Torschützenliste

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Torschützenkönige der 1. Handball-Liga wurden Karsten Kalbitz und Uwe Seidel mit je 150 Toren.

Spieler Verein Tore / 7 m
1. Karsten Kalbitz ThSV Eisenach 150 / 47
Uwe Seidel BFV Frankfurt/O. 150 / 67
3. René Jahn EHV Wismut Aue 136 / 31
4. Volker Preißner Dessauer SV ZAB 130 / 0
5. Frank Mühlner SC Leipzig 111 / 63
6. Jürgen Flau SV Post Schwerin 109 / 45
7. Ronald Lux SV Post Schwerin 105 / 14
8. Juri Sacharow SC Empor Rostock 103 / 47
9. Diertmar Baus BSV Stahl Brandenburg 102 / 01

Die Vereine hatten 1990/91 jeweils 22 Spiele in der Handball-Liga zu bestreiten, so dass es insgesamt 132 Begegnungen gab, von der eine am grünen Tisch entschieden wurde. Dabei wurden 5.475 Tore erzielt, im Schnitt 42 Treffer pro Spiel. Die Spieler des entthronten Vorjahrsmeister HC Preußen Berlin waren mit 543 Toren am treffsichersten und in der Begegnung SC Magdeburg – Dessauer SV ZAB fielen beim 33:21 die meisten Tore. Die Krone des Torschützenkönigs mussten sich 1990/91 zwei Spieler teilen, sowohl Karsten Kalbitz vom ThSV Eisenach wie auch Uwe Seidel vom BFV Frankfurt/O. trafen 150-mal. Dabei erzielte Seidel 67 Siebenmetertore, während Kalbitz 47 Tore vom Siebenmeterpunkt warf. Der neue Meister SC Magdeburg führte an 20 Spieltagen die Ligatabelle an und musste nur am 1. Spieltag dem Dessauer SV ZAB sowie am 5. Spieltag dem SC Leipzig die Tabellenspitze überlassen.

Meistermannschaft

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1. SC Magdeburg
Logo vom SC Magdeburg

Finale gesamtdeutsche Meisterschaft

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Datum Gesamt Hinspiel Rückspiel
Sa 8. Juni / Sa 15. Juni VfL Gummersbach 32:31 SC Magdeburg 18:15 (10:6) 14:16 (6:8)

Der VfL Gummersbach wurde erster gesamtdeutscher Handballmeister und qualifizierte sich damit für den Europapokal der Landesmeister.

8. Juni 1991 in Gummersbach, Eugen-Haas-Halle, 2.300 Zuschauer (ausverkauft)

VfL Gummersbach: Thiel, MaurerErland (3), Dammann, Schröder, Derad (2), Lehnertz (2), Kraft, Petersen (1), Zlattinger, Dörhöfer (10/3), Jaeger. Trainer: Brand

SC Magdeburg: Schimrock, StoffregenWinselmann (C)ein weißes C in blauem Kreis (3), Fiedler, Benecke (2), Fink (3), Triepel, Schulze, Jankevičius, Michel (7), Liesegang, Mockeliunas. Trainer: Krüger

Schiedsrichter: Wilfried Lübker & Manfred Bülow

15. Juni 1991 in Magdeburg, Hermann-Gieseler-Halle, 2.300 Zuschauer (ausverkauft)

SC Magdeburg: Schimrock, StoffregenWinselmann (C)ein weißes C in blauem Kreis (3/1), Pregler, Fiedler (4/4), Benecke (2), Fink (1), Triepel, Schulze, Jankevičius, Michel (5), Liesegang (1). Trainer: Krüger

VfL Gummersbach: Thiel, MaurerErland (5), Dammann, Derad, Lehnertz (3), Kraft, Petersen, Zlattinger (1), Dörhöfer (4/2), Büngen, Jaeger (1). Trainer: Brand

Schiedsrichter: Hans-Jürgen Gottschlich & Peter Jurczik