Haubern

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Haubern
Koordinaten: 51° 3′ N, 8° 54′ OKoordinaten: 51° 3′ 6″ N, 8° 53′ 51″ O
Höhe: 371 (370–390) m
Fläche: 5,02 km²[1]
Einwohner: 543 (2016)[2]
Bevölkerungsdichte: 108 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1970
Postleitzahl: 35066
Vorwahl: 06455

Haubern ist eine Ortschaft im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg und heute ein Stadtteil von Frankenberg (Eder).

Geographische Lage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Haubern liegt nordöstlich des Knebelsrod, der höchsten Erhebung des Burgwaldes, etwa 7 km (Luftlinie) östlich der an der Eder gelegenen Frankenberger Kernstadt. Durch das Dorf fließt der Oberlauf des Eder-Zuflusses Lengelbach. Im Osten wird Haubern durch den Heckwald und den Bingeberg begrenzt, im Norden und Westen schließen sich die Gemarkungen von Dainrode und Dörnholzhausen an. Die Gemarkung ist etwa 502 ha groß und besitzt eine Grenzlänge von 10,7 km. Die höchste Gemarkungstelle liegt auf dem Haubernschen Berg (425,7 m ü. NHN).

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Haubern erfolgte im Jahr 1201 unter dem Namen Howerle in einer Urkunde des Klosters Haina.[1] Die Entstehung wird laut einer Sage drei Bergleuten (Hauer) zugeschrieben, die ostwärts des Ortes nach goldhaltigen Erzen gegraben haben sollen. Darauf lässt sich durch einen alten, im Volk bekannten Spruch schließen:

Zu Haubern in der Bingen
da ist noch Gold zu finden.
Wer es aber gern will haben,
muss es tief aus dem Wasser heraus graben.

Hessische Gebietsreform

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 31. Dezember 1970 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Haubern im Zuge der Gebietsreform in Hessen in die Stadt Frankenberg (Eder) (damalige Schreibweise Frankenberg-Eder) auf freiwilliger Basis eingegliedert.[3][4] Für den Haubern wurde, wie für die übrigen Stadtteile, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[5]

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Haubern 522 Einwohner. Darunter waren 3 (0,6 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 90 Einwohner unter 18 Jahren, 213 zwischen 18 und 49, 192 zwischen 50 und 64 und 177 Einwohner waren älter.[6] Die Einwohner lebten in 207 Haushalten. Davon waren 51 Singlehaushalte, 60 Paare ohne Kinder und 75 Paare mit Kindern, sowie 18 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 42 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 129 Haushaltungen lebten keine Senioren.[6]

Einwohnerentwicklung

Haubern: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2016
Jahr  Einwohner
1834
  
358
1840
  
382
1846
  
395
1852
  
407
1858
  
371
1864
  
362
1871
  
364
1875
  
358
1885
  
353
1895
  
355
1905
  
398
1910
  
428
1925
  
445
1939
  
474
1946
  
658
1950
  
625
1956
  
558
1961
  
544
1967
  
565
1980
  
?
1991
  
532
2005
  
549
2011
  
522
2016
  
543
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1]; Stadt Frankenberg (Eder):[2]; Zensus 2011[7]

Konfessionsstatistik

• 1895: 352 evangelische (= 99,72 %), kein katholischer, ein anderes christliche-konfessioneller (= 0,28 %) Einwohner[1]
• 1961: 496 evangelische (= 91,18 %), 46 katholische (= 8,46 %) Einwohner[1]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den Sehenswürdigkeiten in Haubern zählen vor allem die dicken Buchen. Der größte Baum hat ein Alter von über 180 Jahren, einen Umfang von 5,20 m, einen Durchmesser von ca. 1,65 m, eine Höhe von ca. 28 m sowie einen Kronendurchmesser von 28 m.

Regelmäßige Veranstaltungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jedes Jahr findet in Haubern am ersten Wochenende im November die sogenannte Schepperlingskirmes statt. Eine Woche zuvor wird von den Landfrauen Hauberns das „Schepperlingsessen“ veranstaltet. Schepperlinge sind Ofenplätzchen und eine kulinarische Spezialität der Hauberner. Sie bestehen aus Kartoffeln, Eiern, Mehl sowie Salz und werden auf großen gusseisernen Pfannen gebacken.

Haubern hat ein sehr aktives Vereinsleben. Zu den sehr erfolgreichen Vereinen gehört unter anderem die Landjugend Haubern. Außerdem gibt es dort die Freiwillige Feuerwehr, die Jugendfeuerwehr, einen Landfrauenverein, den TSV Haubern und mehrere Gesangsvereine.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d e f g Haubern, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 8. Juli 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Einwohnerzahlen. In: Webauftritt. Stadt Frankenberg, abgerufen im November 2020.
  3. Eingliederung der Gemeinden Dörnholzhausen, Friedrichshausen, Haubern und in die Stadt Frankenberg-Eder im Landkreis Frankenberg vom 24. November 1970. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 52, S. 2446, Punkt 2461 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,8 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 389 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  5. Hauptsatzung. (download: PDF; 85 kB) § 7. In: Webauftritt. Stadt Frankenberg (Eder), abgerufen im November 2020.
  6. a b Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 46 und 102, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. Dezember 2020;.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/statistik.hessen.de
  7. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. Dezember 2020;.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/statistik.hessen.de