Kirchahorn
Kirchahorn Gemeinde Ahorntal
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Koordinaten: | 49° 50′ N, 11° 24′ O |
Höhe: | 393 (383–420) m ü. NHN |
Einwohner: | 236 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Postleitzahl: | 95491 |
Vorwahl: | 09202 |
Kirchahorn in der Gemeinde Ahorntal
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Kirchahorn ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Ahorntal im Landkreis Bayreuth (Oberfranken, Bayern).
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Pfarrdorf im nordöstlichen Bereich der Fränkischen Schweiz ist etwa 17 Kilometer von dem nordöstlich liegenden Ortszentrum von Bayreuth entfernt.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde 1315 als „Ahoren“ erstmals urkundlich erwähnt.[3]
Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts unterstand die Dorfmarkung von Kirchahorn der Landeshoheit reichsunmittelbarer Adeliger, die sich in dem zum Fränkischen Ritterkreis gehörenden Ritterkanton Gebürg organisiert hatten.[4][5] Die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte die Adelsfamilie von Schönborn aus.[6][7] Die Hochgerichtsbarkeit stand den zum Hochstift Bamberg gehörenden Amt Waischenfeld als Centamt zu.[7] Als die reichsritterschaftlichen Territorien in der Fränkischen Schweiz infolge des Reichsdeputationshauptschlusses mediatisiert wurden, wurde Kirchahorn unter Bruch der Reichsverfassung am 1. November 1805 vom Kurfürstentum Pfalz-Baiern annektiert. Damit wurde das Dorf Bestandteil der bei der „napoleonischen Flurbereinigung“ in Besitz genommenen neubayerischen Gebiete, was erst im Juli 1806 mit der Rheinbundakte nachträglich legalisiert wurde.[8][9]
Durch die Verwaltungsreformen im Königreich Bayern wurde Kirchahorn mit dem Zweiten Gemeindeedikt im Jahr 1818 eine Ruralgemeinde, zu der die Orte Dentlein, Klausstein, Neumühle, Rabenstein, Schweinsmühle, Weiher, Windmühle, Wünschendorf und Zauppenberg gehörten. Im Zuge der kommunalen Gebietsreform in Bayern wurde am 1. April 1971 die Gemeinde Christanz mit dem Weiler Brünnberg eingegliedert. Die dadurch vergrößerte Gemeinde Kirchahorn wurde am 1. Januar 1972 ein Bestandteil der neu gebildeten Gemeinde Ahorntal mit dem Verwaltungssitz in Kirchahorn.[10]
Das alte Rathaus wurde 2017 als Sitz der Gemeindeverwaltung aufgegeben, die Behörde zog in eine Containeranlage am östlichen Ortsrand. Aufgrund hochgradiger Belastung mit PCP und Lindan wurde eine Sanierung und Rückkehr in das Gebäude ausgeschlossen, das (Stand Januar 2024) verkauft werden soll.[11]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die aus dem Nordosten von Hundshof kommende St 2185 durchquert den Ort und führt in südwestlicher Richtung weiter nach Oberailsfeld. Gemeindeverbindungsstraßen verbinden Kirchahorn mit Christanz, Dentlein, Weiher und Wünschendorf. Der ÖPNV bedient das Dorf an einer Haltestelle der Buslinien 388 und 396 des VGN. Die am schnellsten erreichbaren Bahnhöfe befinden sich in Creußen, Schnabelwaid und Pegnitz. Der nächste Fernbahnhof ist der Hauptbahnhof in Bayreuth.
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In und um Kirchahorn gibt es sieben denkmalgeschützte Bauwerke, darunter das alte Rathaus, die evangelische Pfarrkirche St. Michael und Jakobus, die katholische Kapelle Heilig Kreuz und zwei Kreuzsteine.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Kirchahorn. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 99 (Digitalisat).
- Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5.
- Josef Pfanner: Landkreis Pegnitz (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Oberfranken. Band 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1965, DNB 457000961, S. 1.
- Herbert Popp, Klaus Bitzer, Halk Thomas Porada: Die Fränkische Schweiz. Hrsg.: Sebastian Lentz, Bernhard Müller (= Landschaften in Deutschland). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar 2019, ISBN 978-3-412-51535-5.
- Alfred Schädler: Landkreis Pegnitz (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Oberfranken 2). R. Oldenburg, München 1961, DNB 457322586, S. 299–306.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kirchahorn in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 13. Oktober 2021.
- Kirchahorn in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 26. Juni 2020.
- Kirchahorn im BayernAtlas, abgerufen am 26. Juni 2020
- Kirchahorn auf historischer Karte, abgerufen am 26. Juni 2020
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 292 (Digitalisat). Abgerufen am 26. Juni 2020
- ↑ Geografische Lage von Kirchahorn im BayernAtlas, abgerufen am 26. Juni 2020
- ↑ J. Pfanner: Landkreis Pegnitz, S. 1.
- ↑ Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 31.
- ↑ Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 97–103.
- ↑ Die Fränkische Schweiz. In: Landschaften in Deutschland. S. 66.
- ↑ a b Johann Kaspar Bundschuh: Kirchahorn. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 99 (Digitalisat).
- ↑ Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 35.
- ↑ Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 106–107.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 697 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Belastetes Rathaus wird verkauft in: Nordbayerischer Kurier vom 20./21. Januar 2024, S. 12.