Kirjat Schmona

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Kirjat Schmona
Wappen von Kirjat Schmona
Basisdaten
hebräisch: קריית שמונה
arabisch: كريات شمونة
Staat: Israel Israel
Bezirk: Nord
Gegründet: Mai 1949
Koordinaten: 33° 12′ N, 35° 34′ OKoordinaten: 33° 12′ 27″ N, 35° 34′ 11″ O
Höhe: 80 m
Fläche: 9,960 km²
 
Einwohner: 22.625 (Stand: 2018)[1]
Bevölkerungsdichte: 2.272 Einwohner je km²
 
Gemeindecode: 2800
Zeitzone: UTC+2
Postleitzahl: 11012[2]
 
Gemeindeart: Stadt
Kirjat Schmona (Israel)
Kirjat Schmona (Israel)
Kirjat Schmona

Kirjat Schmona (hebräisch קִרְיַת שְׁמוֹנָה Qirjat Schmōnah, deutsch ‚Siedlung der Acht‘, Plene קריית שמונה, durch Transliteration aus dem Hebräischen auch in abweichenden Schreibweisen wie englisch Kiryat Shmona, Kiryat Schmonah oder amtlich Qiryat Shmona; arabisch كريات شمونة, DMG Kiryāt Šamūna) ist eine Stadt im Nordbezirk Israels am nordwestlichen Rand der Huleebene.

Der Name der Stadt „Siedlung der Acht“ wurde gewählt, um an Joseph Trumpeldor und sieben seiner Kameraden zu erinnern, die am 29. Februar 1920 im nahen Tel Chai von Arabern getötet wurden.

Die Stadt wurde 1949 als jüdisches Flüchtlingslager und ab 1953 als eine Entwicklungsstadt auf den Ruinen des palästinensischen Dorfes al-Chalsa gegründet. Ein Jahr vorher wurde sie im israelischen Unabhängigkeitskrieg zerstört. Die Bewohner flohen nach der Eroberung von Safed.

Die ersten Bewohner waren am 18. Juli 1949 jemenitische Einwanderer. Sie nannten die Stadt im Gedenken an Josef Trumpeldor Kiriat Josef, die Stadt Josefs. Bald darauf wurde der Vorname Josef durch die Zahl acht Schmonah ersetzt. 1955 wurden die ersten Kommunalwahlen in Kirjat Shmona abgehalten. Eine ständige Bedrohung war der Beschuss aus Syrien, der 1967 nach der Eroberung der Golanhöhen im Sechstagekrieg ein Ende fand.[3]

1975 erhielt Kirjat Shmona den Status einer Stadtverwaltung.

Bekannt wurde Kirjat Schmona vor allem aufgrund seiner Lage an der libanesischen Grenze, die sie zum häufigen Ziel von Angriffen werden ließ. Ein besonders blutiger Anschlag ereignete sich am 11. April 1974 (Kirjat-Schmona-Anschlag), als drei Mitglieder der palästinensischen PFLP in der Stadt ein Blutbad in einem Mietshaus anrichteten und dabei 18 Menschen töteten, darunter acht Kinder, bevor sie selber bei einem Feuergefecht ums Leben kamen.[4][5]

Schwere Kämpfe erlebte die Stadt zudem 1981, als sie in Auseinandersetzungen zwischen der israelischen Armee und der PLO mit Artillerie beschossen wurde. Auch während der Besatzungszeit des Südlibanon (von 1982 bis zum endgültigen israelischen Rückzug im Jahr 2000) kam Kirjat Schmona nicht zur Ruhe. Unter der israelischen Besatzung hatte sich im Libanon die Hisbollah mit dem Ziel gegründet, die Israelis aus dem Land zu vertreiben. Sie griff die Stadt immer wieder mit Katjuscha-Raketen an.

Während des Libanonkonfliktes im Jahr 2006 wurde Kirjat Schmona verstärkt von rund 1000[6] Raketen der Hisbollah getroffen. Beim zweiten Beschuss aus dem Libanon mit Katjuscha-Raketen auf Nordisrael seit Beginn der Gaza-Offensive am 14. Januar 2009 schlugen drei Raketen in der Nähe der Stadt ein.

2018 hatte Kirjat Schmona 22.625 Einwohner.

Das israelische Zentralbüro für Statistik gibt bei den Volkszählungen vom 22. Mai 1961, 19. Mai 1972, 4. Juni 1983, 4. November 1995 und vom 28. Dezember 2008 für Kirjat Shmona folgende Einwohnerzahlen an:[7]

Jahr der Volkszählung 1961 1972 1983 1995 2008
Anzahl der Einwohner 11.796 15.098 15.210 19.280 22.186

Die Bahnstrecke, die zwischen den Bahnhöfen Kirjat Motzkin und Akko von der Eisenbahnmagistrale des Landes, der Bahnstrecke Naharija–Be’er Sheva, abzweigt und derzeit in Karmi’el endet soll nach Kirjat Schmona verlängert werden.[8]

Der lokale Fußballverein Hapoel Ironi Kirjat Schmona wurde zwölf Jahre nach seiner Gründung in der Saison 2011/12 israelischer Fußballmeister.[9]

Städtepartnerschaften

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Kirjat Schmona unterhält folgende Städtepartnerschaften:[10]

Stadt Land seit
Hampstead Kanada Québec, Kanada 1978
Memmingen Deutschland Bayern, Deutschland 1985 / 3. April 2009[11]
Nancy Frankreich Grand Est, Frankreich 1983
Rishon LeZion Israel Mechos haMerkas, Israel 2006
Užice Serbien Zlatibor, Serbien 1991

Söhne und Töchter

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Kirjat Schmona mit dem Berg Hermon im Hintergrund, Winter 2006
  • Nisim Malcha (bis 2019)
  • Avihay Shtern (seit 2019)
Commons: Kirjat Schmona – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. אוכלוסייה ביישובים 2018 (XLSX; 130 kB) [Bevölkerung der Siedlungen 2018]. Israel Central Bureau of Statistics, 25. August 2019, abgerufen am 11. Mai 2020.
  2. Postleitzahl PLZ Zefat, Israel (Qiryat_Shemona Straßenindex) - GeoPostcodes. Abgerufen am 25. August 2018.
  3. Kiriat Schmonah feiert 70. Geburtstag. In: Israelnetz.de. 29. August 2019, abgerufen am 3. September 2019.
  4. Joseph Croitoru: Der Märtyrer als Waffe. Die historischen Wurzeln des Selbstmordattentats. München/Wien 2003, S. 12 ff.
  5. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 19. April 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.spectator.org
  6. Frédéric Encel, avec Alexandre Nicolas pour la cartographie: Atlas géopolitique d’Israël (= Collection Atlas/Monde). 6. Auflage. Éditions Autrement (un département de Flammarion), Paris 2023, ISBN 978-2-08-041629-2, S. 25.
  7. Zentralbüro für Statistik
  8. Presseerklärung des Ministeriums für Verkehr und Straßensicherheit vom 10. November 2020, wiedergegeben in HaRakevet 134 (Dezember 2020): Extension From Carmiel to Kiryat Shemona, S. 5.
  9. Kirjat Schmona ist sensationell Meister | Int. Fußball - kicker. In: kicker.de. 3. April 2012, abgerufen am 2. Februar 2024.
  10. Zwillingsstädte - ערים תאומות ǀ קריית שמונה. Kiryat Shmona, abgerufen am 30. Oktober 2022 (hebräisch).
  11. Stadt Memmingen: Partnerstädte. Stadtverwaltung Memmingen, abgerufen am 30. Oktober 2022.