Knittelsbach

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Knittelsbach
Koordinaten: 49° 3′ N, 10° 21′ OKoordinaten: 49° 2′ 46″ N, 10° 21′ 16″ O
Höhe: 440 m ü. NHN
Einwohner: 18 (2015)[1]
Eingemeindung: 1. April 1971
Postleitzahl: 91634
Vorwahl: 09851

Knittelsbach ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Wilburgstetten im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[2] Die Gemarkung Knittelsbach hat eine Fläche von 2,220 km². Sie ist in 271 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 8191,40 m² haben.[3] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Brennhof, Walkhof und Walkmühle.[4]

Das Dorf liegt am linken Ufer der Wörnitz und am Almosenbächlein, das dort als linker Zufluss in die Wörnitz mündet. Der Ort ist unmittelbar von Acker- und Grünland mit vereinzeltem Baumbestand umgeben. 0,75 km weiter östlich befindet sich der Altweiher, 0,75 km südöstlich der Hafer-, Schwarz- und Meisterweiher. Die Bundesstraße 25 führt nach Neustädtlein (1,2 km nordwestlich) bzw. nach Wilburgstetten (3,4 km südöstlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Tiefweg (1,6 km nordöstlich).[5]

Die Fraisch über Knittelsbach war strittig zwischen dem ansbachischen Oberamt Wassertrüdingen, dem oettingen-spielbergischen Oberamt Dürrwangen und der Reichsstadt Dinkelsbühl. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft wurde von der Reichsstadt Dinkelsbühl beansprucht. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand der Ort aus 7 Anwesen. Grundherren waren die Reichsstadt Dinkelsbühl (Reichalmosenpflege: 6 Güter) und das ansbachische Klosterverwalteramt Auhausen (1 Hof).[6][7][8] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Wassertrüdingen.[9]

1806 kam Knittelsbach an das Königreich Bayern. Infolge des Gemeindeedikts wurde Knittelsbach dem 1809 gebildeten Steuerdistrikt Villersbronn und der 1811 gebildeten Ruralgemeinde Villersbronn zugeordnet.[10] Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Knittelsbach, zu der Brennhof, Freundstal (hieß bis in den 1950er Jahren Lohmühle), Neustädtlein, Radwang, Sankt Ulrich, Sittlingen und Walkmühle gehörten.[11][12] Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Dinkelsbühl zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Dinkelsbühl (1919 in Finanzamt Dinkelsbühl umbenannt, seit 1973 Finanzamt Ansbach). Die Verwaltung übernahm 1862 das neu geschaffene Bezirksamt Dinkelsbühl (1939 in Landkreis Dinkelsbühl umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Dinkelsbühl (1879 in das Amtsgericht Dinkelsbühl umgewandelt, das seit 1973 eine Zweigstelle des Amtsgerichtes Ansbach ist).[9] Der Walkhof wurde 1925 auf dem Gemeindegebiet gegründet. Die Gemeinde hatte 1961 eine Gebietsfläche von 6,299 km².[13] Im Zuge der Gebietsreform wurde die Gemeinde am 1. April 1971 aufgelöst.[14] Freundstal, Neustädtlein, Radwang, Sankt Ulrich und Sittlingen kamen nach Dinkelsbühl, Brennhof, Knittelsbach, Walkhof und Walkmühle nach Wilburgstetten. Mit der Auflösung des Landkreises Dinkelsbühl im Jahr 1972 kam Knittelsbach an den Landkreis Ansbach.[9]

Der Ort hatte einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Nördlingen–Dombühl.

Ehemaliges Baudenkmal

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  • Haus Nr. 4: Zugehöriges zweigeschossiges Altsitzhaus. Drei zu vier Obergeschossfenster, Halbwalmdach. Sehr dekorative Architektur, Fassadenmalerei aus der Bauzeit: Brüstungsfelder, Gurtgesimse, gefugte Ecklisenen; gemalt auch die Imitationen erdgeschossiger Stallfenster. Am Schlussstein der Korbbogentüre Jahreszahl „1821“ und Monogramm „JAL“ (=Johann Adam Lehr).[15]

Einwohnerentwicklung

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Gemeinde Knittelsbach

Jahr 1818 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970
Einwohner 247 241 257 255 263 256 236 244 251 231 227 234 235 230 228 222 236 242 218 310 305 334 286 313
Häuser[16] 43 47 46 45 47 43 43 49 57
Quelle [17] [18] [19] [19] [20] [21] [22] [23] [24] [25] [26] [19] [27] [19] [28] [19] [29] [19] [19] [19] [30] [19] [13] [31]

Ort Knittelsbach

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987 002005 002015
Einwohner 47 72 41 53 53 47 52 55 53 47 34 19 * 18 *
Häuser[16] 8 10 11 8 8 11 12 11
Quelle [17] [18] [20] [22] [25] [27] [29] [30] [13] [31] [32] [1] [1]
* 
inklusive Nebenwohnsitze

Der Ort ist seit der Reformation gemischt konfessionell. Die Katholiken sind nach St. Margareta (Wilburgstetten) gepfarrt, die Protestanten nach St. Peter (Sinbronn).[6][13]

  1. a b c Allianz Hesselberg Limes – Integriertes ländliche Entwicklungskonzept (ILEK). (PDF; 12,3 MB) S. 32, abgerufen am 16. September 2022.
  2. Gemeinde Wilburgstetten, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 3. August 2023.
  3. Gemarkung Knittelsbach (093672). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 24. September 2024.
  4. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 4. Oktober 2024.
  5. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 3. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  6. a b T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 433.
  7. Johann Bernhard Fischer: Knittelspach. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 382 (Digitalisat).
  8. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 3, Sp. 167.
  9. a b c T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 567f.
  10. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 533.
  11. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 539.
  12. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 29 (Digitalisat).
  13. a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 762–763 (Digitalisat).
  14. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 448.
  15. A. Gebeßler: Stadt und Landkreis Dinkelsbühl, S. 158. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
  16. a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  17. a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 49 (Digitalisat). Für die Gemeinde Knittelsbach zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Brennhof (S. 12), Lohmühle (S. 56), Neustädtlein (S. 64), Radwang (S. 73), Sittlingen (S. 86) und Walkmühle (S. 99).
  18. a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 74 (Digitalisat). Laut Historischem Gemeindeverzeichnis hatte die Gemeinde 242 Einwohner.
  19. a b c d e f g h i Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 168, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  20. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1001, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  21. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 156 (Digitalisat).
  22. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1166, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  23. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 61 (Digitalisat).
  24. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 175 (Digitalisat).
  25. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1098–1099 (Digitalisat).
  26. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 176 (Digitalisat).
  27. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1163 (Digitalisat).
  28. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 176 (Digitalisat).
  29. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1201 (Digitalisat).
  30. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1037 (Digitalisat).
  31. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 172 (Digitalisat). Für die nach Dinkelsbühl eingemeindeten Gemeindeteile: S. 168.
  32. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 332 (Digitalisat).