Langenloh (Petersaurach)

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Langenloh
Gemeinde Petersaurach
Koordinaten: 49° 18′ N, 10° 43′ OKoordinaten: 49° 18′ 6″ N, 10° 42′ 47″ O
Höhe: 452 m ü. NHN
Einwohner: 101 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl: 91580
Vorwahl: 09827
Ortsansicht
Ortsansicht

Langenloh (fränkisch: Langala[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Petersaurach im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[3] Langenloh liegt in der Gemarkung Herpersdorf.[4]

Unmittelbar westlich des Dorfes fließt das Dorfbächlein, ein linker Zufluss der Fränkischen Rezat. Im Westen grenzt der Lichtenauer Forst an, im Südwesten folgen die Waldgebiete Birkenbusch und Fürstenloh. 1 km nordöstlich liegt der Sandbühl. Durch Langenloh verläuft die Staatsstraße 2412, die nach Petersaurach (2,7 km östlich) bzw. nach Herpersdorf (1,3 km südwestlich) führt. Die Kreisstraße AN 10 führt nach Wicklesgreuth (1 km nördlich), eine Gemeindeverbindungsstraße nach Büschelbach (1,4 km südlich). Am Ortsausgang in Richtung steht ein Eichensiebenling, der als Naturdenkmal ausgezeichnet ist.[5]

Der Ort wurde erstmals 1166 als „Langenloch“ urkundlich erwähnt. Der Ortsname bedeutet bei dem lang gestreckten Gehölz.[6]

Schon vor 1249 erwarb das Kloster Heilsbronn dort ein Gut.[7] Daneben waren die Herren von Heideck im Ort begütert. 1435 verkauften sie ihren Besitz – darunter 1 Hof und 2 Güter in Langenloh – an Martin von Eyb.[8]

Im Salbuch des Pflegamts Lichtenau von 1515 werden für Langenloh 6 Untertansfamilien angegeben: 1 Untertan unterstand der Reichsstadt Nürnberg, 1 Untertan dem Kloster Heilsbronn, 1 Untertan Albert Linck zu Schwabach und 3 Untertanen den Herren von Eyb.[9]

Im 16-Punkte-Bericht des brandenburg-ansbachischen Klosteramts Heilsbronn aus dem Jahr 1608 wurde für Langenloh nur der Bauernhof angegeben, der dem Klosterverwalteramt Heilsbronn unterstand. Die Anwesen anderer Grundherrn werden nicht aufgelistet.[10]

Laut der Amtsbeschreibung des Pflegamtes Lichtenau aus dem Jahr 1748 zählte der Ort zur Hauptmannschaft Sachsen. Es gab 6 Untertansfamilien, von denen zwei nürnbergisch waren.[11]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Langenloh acht Anwesen und ein Hirtenhaus der Kommune. Das Hochgericht übte das Pflegamt Lichtenau der Reichsstadt Nürnberg aus, die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Rittergut Frohnhof der Herren von Eyb inne. Grundherren waren das Rittergut Frohnhof (3 Halbhöfe, 1 Gut), das Klosterverwalteramt Heilsbronn (1 Hof), die Kirche Immeldorf (1 Wirtsgut) und der Nürnberger Eigenherr von Stromer (1 Hof).[12]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Langenloh dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Sachsen und der 1810 gegründeten Ruralgemeinde Sachsen zugeordnet.[13] Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde Langenloh in die neu gebildete Ruralgemeinde Herpersdorf umgemeindet. Diese wurde am 1. Januar 1972 im Zuge der Gebietsreform aufgelöst. Langenloh wurde nach Petersaurach eingemeindet.[14]

Einwohnerentwicklung

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Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987 002009 002015 002022
Einwohner 71 55 68 61 72 64 71 165 * 212 * 190 [15] 110 116 120 101
Häuser[16] 10 9 10 12 11 21 * 37 * 36
Quelle [17] [18] [19] [20] [21] [22] [23] [24] [25] [26] [27] [1] [1] [1]
* 
mit der Siedlung Langenheim und Langenloh-Nord, d. i. eine Siedlung von Wicklesgreuth auf dem Gemeindegebiet von Herpersdorf.
 
mit der Siedlung Langenloh-Nord

Seit der Reformation ist der Ort evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich nach St. Alban (Sachsen bei Ansbach) gepfarrt.[12] Seit 1929 gehören sie zu St. Peter (Petersaurach). Die Einwohner römisch-katholischer Konfession waren ursprünglich nach Unsere Liebe Frau (Heilsbronn) gepfarrt,[25] seit 1976 ist die Pfarrei St. Franziskus (Neuendettelsau) zuständig.[28]

Commons: Langenloh (Petersaurach) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. a b c d Infrastruktur > Einwohnerzahlen. In: petersaurach.de. Abgerufen am 15. Mai 2023.
  2. E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 121. Dort folgendermaßen transkribiert: „langəla“.
  3. Gemeinde Petersaurach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 14. Juli 2023.
  4. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 1. Oktober 2024.
  5. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 14. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  6. E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 121.
  7. G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 232.
  8. H. Dallhammer: Petersaurach: Dokumentation einer Großgemeinde, S. 164.
  9. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 744.
  10. Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 43/2, 10. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 738.
  11. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 747.
  12. a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 879.
  13. Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Heilsbronn 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 963.
  14. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 995.
  15. Langenloh: 54 Einwohner; Langenloh-Nord: 136 E.
  16. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  17. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 52 (Digitalisat).
  18. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 148 (Digitalisat).
  19. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1042, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  20. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1208, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  21. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1094 (Digitalisat).
  22. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1159 (Digitalisat).
  23. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1196 (Digitalisat).
  24. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1027 (Digitalisat).
  25. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 755 (Digitalisat).
  26. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 171 (Digitalisat).
  27. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 330 (Digitalisat).
  28. Pfarrverband Heilsbronn. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 17. Juni 2023.