Frohnhof (Petersaurach)
Frohnhof Gemeinde Petersaurach
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Koordinaten: | 49° 20′ N, 10° 41′ O |
Höhe: | 438 m ü. NHN |
Einwohner: | 26 (31. Dez. 2022)[1] |
Postleitzahl: | 91580 |
Vorwahl: | 09802 |
Frohnhof (fränkisch: Fro-huhf[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Petersaurach im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[3] Frohnhof liegt in der Gemarkung Vestenberg.[4]
,Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Weiler liegt an einer Steigung; dort entspringt ein linker Zufluss des Rippbachs, der seinerseits ein linker Zufluss des Haselbachs ist. 0,5 km nordwestlich liegt der Buchendwald, 0,5 km nordöstlich der Kindlerswald und 0,5 km südöstlich liegt das Waldgebiet Himmelreich. Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Vestenberg (1 km östlich), nach Külbingen (1,2 km südlich) und Thurndorf (1,1 km westlich).[5]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort hieß ursprünglich „Ronhof“ bzw. „Ranhof“.[6] 1476 war „Rohnhof“ ein Mannlehen der Herren von Vestenberg, die damit 1473/74 den Nürnberger Bürger Peter Volckamer belehnten. Am 9. November 1476 erwarb Hans von Eyb zu Vestenberg den „Rohen Hof“ von Peter Volckamer. Durch Tausch mit einem Hof in Bernhardswinden mit Stefan von Vestenberg wurde Hans von Eyb schließlich auch Lehensherr des Hofes. Während des Dreißigjährigen Kriegs verödete der Hof. Im Jahre 1649 ließ Hans Christoph von Eyb den Hof zu einem Herrensitz aufbauen. 1678 wurde das Anwesen erstmals als „Frohnhof“ bezeichnet, wohl in Anlehnung an das mittelhochdeutsche Wort „vrôn“ (= Herr). Das Rittergut Frohnhof entstand erst 1724.[7]
In den Oberamtsbeschreibungen des Fürstentums Ansbach von Johann Georg Vetter aus dem Jahr 1732 wird der Ort folgendermaßen beschrieben: „Fronhoff, Ein dem Herrn von Eyb zugehöriger Hoff, samt 2. neben Güthlein, seind nach Vestenberg gepfarret, gehören aber mit dem Leichten [= Beerdigung] gleich Vestenberg zur Pfarr Haßlach. Die Vogthey gehört dem Herrn von Eyb, die Hochfraischl[iche] hohe Obrigkeit aber, dem allhiesigen Ober- und Castenamt Anßpach.“[8]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Frohnhof fünf Anwesen. Das Hochgericht übte das Rittergut Frohnhof im begrenzten Umfang aus. Es hatte ggf. an das brandenburg-ansbachische Hofkastenamt Ansbach auszuliefern. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Rittergut Frohnhof. Alle Anwesen hatten das Rittergut Frohnhof als Grundherrn. Neben den Anwesen gab es als herrschaftliche Gebäude die Amtsdienerwohnung und das Forsthaus.[9] Das Rittergut Frohnhof gehörte zum Ritterkanton Altmühl. Es hatte auch über Frankendorf, Langenloh und Wustendorf die Dorf- und Gemeindeherrschaft inne, und die Grundherrschaft über insgesamt 60 Anwesen, die sich in folgenden Orten verteilten (in Klammern ist die Zahl der Anwesen angegeben): Adelmannsdorf (4), Bernhardswinden (1), Eyb (5), Frankendorf (7), Frohnhof (5), Immeldorf (6), Kaltengreuth (2), Kleinhaslach (1), Külbingen (12), Langenloh (4), Malmersdorf (1), Rückersdorf (1), Schönbronn (1), Weiherhof (1) und Wustendorf (9).[10] Auch nach der Säkularisation (1803) hatte das Rittergut Frohnhof über seine Anwesen bis 1836 das Patrimonialgericht inne.[11]
Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.[12] Es gab zu dieser Zeit vier Untertansfamilien.[13][14]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Frohnhof dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Vestenberg und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Vestenberg zugeordnet.[15] Diese wurde am 1. Mai 1978 im Zuge der Gebietsreform in die Gemeinde Petersaurach eingegliedert.[12]
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Haus Nr. 1 (Schlösschen): zweigeschossiger Bau des 18. Jahrhunderts mit Krüppelwalmdach und Stichbogenportal mit gerader Verdachung. Zugehörige ehemalige Zehntscheune des 18. Jahrhunderts, eingeschossig mit rustizierten Ecklisenen und Mansarddach
- Haus Nr. 2: Scheune, wohl schon des 18. Jahrhunderts, eingeschossiger Fachwerkbau mit Krüppelwalm[16]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2009 | 2015 | 2022 |
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Einwohner | 29 | 39 | 38 | 33 | 33 | 37 | 32 | 56 | 46 | 37 | 31 | 38 | 37 | 26 |
Häuser[17] | 6 | 7 | 6 | 7 | 6 | 6 | 6 | 6 | ||||||
Quelle | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [23] | [24] | [25] | [26] | [27] | [28] | [1] | [1] | [1] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich nach St. Maria (Großhaslach) gepfarrt, seit 1578 ist die Pfarrei St. Laurentius (Vestenberg) zuständig.[9] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession waren ursprünglich nach Unsere Liebe Frau (Heilsbronn) gepfarrt, seit 1992 sind sie nach St. Franziskus (Neuendettelsau) gepfarrt.[29]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Frohnhof. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 227 (Digitalisat).
- Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132, OCLC 872378821, S. 79.
- Günter P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 2). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451224701, S. 95.
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
- Karl Heinrich von Lang, Heinrich Christoph Büttner, Julius W. Schulz: Landgericht Ansbach (= Historische und statistische Beschreibung des Rezatkreises. Heft 1). Johann Lorenz Schmidmer, Nürnberg 1809, OCLC 258218676, S. 17 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Infrastruktur > Ortsteile - Frohnhof. In: petersaurach.de. Abgerufen am 15. Mai 2023.
- Frohnhof in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 19. November 2021.
- Frohnhof in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 14. September 2019.
- Frohnhof im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Infrastruktur > Einwohnerzahlen. In: petersaurach.de. Abgerufen am 15. Mai 2023.
- ↑ E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. S. 79. Dort folgendermaßen transkribiert: „frohūf“.
- ↑ Gemeinde Petersaurach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 14. Juli 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 1. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 14. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach. Bd. 1, S. 483.
E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. S. 79, führt einen Beleg von 1311 auf, in der von einem „curiam dictam Fronhof“ die Rede ist. Damit ist aber wahrscheinlich nicht dieser Ort gemeint. - ↑ M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach. Bd. 1, S. 481 f.
- ↑ Zitiert nach Hermann Dallhammer: Petersaurach: Dokumentation einer Großgemeinde. Petersaurach 1996, DNB 1107020085, OCLC 163847798, S. 183.
- ↑ a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach. Bd. 2, S. 856.
- ↑ M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach. Bd. 2, S. 822.
- ↑ M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach. Bd. 2, S. 971.
- ↑ a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach. Bd. 2, S. 1013.
- ↑ Johann Bernhard Fischer: Frohnhof. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 18 (Digitalisat).
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Bd. 2, Sp. 227.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach. Bd. 2, S. 961.
- ↑ G. P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach. S. 95. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 27 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 46 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 986, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1151, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1092 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1156 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1193 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1031 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 758 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 172 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 330 (Digitalisat).
- ↑ Pfarrverband Heilsbronn. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 13. März 2023.