Lays-sur-le-Doubs

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Lays-sur-le-Doubs
Lays-sur-le-Doubs (Frankreich)
Lays-sur-le-Doubs (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Bourgogne-Franche-Comté
Département (Nr.) Saône-et-Loire (71)
Arrondissement Louhans
Kanton Pierre-de-Bresse
Gemeindeverband Bresse Nord Intercom’
Koordinaten 46° 55′ N, 5° 15′ OKoordinaten: 46° 55′ N, 5° 15′ O
Höhe 177–182 m
Fläche 10,38 km²
Einwohner 158 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 15 Einw./km²
Postleitzahl 71270
INSEE-Code

Lays-sur-le-Doubs ist eine französische Gemeinde im Département Saône-et-Loire in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Sie gehört zum Arrondissement Louhans und zum Kanton Pierre-de-Bresse. Der Ort hat 158 Einwohner (Stand 1. Januar 2021).

Lage der Gemeinde im Arrondissement Louhans
Lays-sur-le-Doubs mit seinen NachbarortenAnnoireFretteransPierre-de-BresseCharette-VarennesLongepierrePourlans
Lays-sur-le-Doubs mit seinen Nachbarorten

Die Gemeinde liegt im Norden des Arrondissement Louhans und grenzt im Nordosten mit seinem Gebiet nördlich des Doubs an das Département Jura und im Nordwesten an das Arrondissement Chalon-sur-Saône. Die Gemeinde liegt in der Landschaft des Vallée de la Saône[1]. Das nördliche Gemeindegebiet wird vom Doubs[2] durchzogen, nördlich des Doubs mündet zudem die Sablonne[3]. Das südliche Gemeindegebiet durchfließt La Breux[4] und nimmt etliche Biefs auf. In Nord-Süd-Richtung verläuft die Departementsstraße D203[5], die Pourlans mit dem vier Kilometer entfernten Pierre-de-Bresse verbindet. In Ost-West-Richtung verbindet die Départementsstraße D118 Fretterans mit Charette-Varennes. Der Siedlungsraum ist eng zusammengeschlossen und weist lediglich Le Vieux Port als Außensiedlung auf. Das Gemeindegebiet beidseits des Doubs ist stark bewaldet, das Gebiet südlich des Ortes besteht aus ausgedehnten landwirtschaftlichen Anbauflächen. Zur Gemeinde gehören die folgenden Weiler und Fluren: les Essarts, le Gravier, Ile-Fondée, le Môle, le Pâquier, le Pommeret, la Rocorne, Sur-l’Eau, le Vieux-Port[6].

Das Klima in Lays-sur-le-Doubs ist warm und gemäßigt. Es gibt das ganze Jahr über deutliche Niederschläge, selbst der trockenste Monat weist noch hohe Niederschlagsmengen auf. Die Klassifikation des Klimas nach Köppen und Geiger ist Cfb ((Gemäßigtes) Ozeanklima). Die Temperatur liegt im Jahresdurchschnitt bei 11,9 °C. Der wärmste Monat ist der Juli mit einer Durchschnittstemperatur von 21,0 °C, der kälteste der Januar mit 3,2 °C. Über ein Jahr verteilt summieren sich die Niederschläge auf 1065 mm, dabei ist der November mit 110 mm der niederschlagsreichste, während Februar und März als trockenste Monate 77 mm aufweisen. Über das ganze Jahr werden etwa 2699 Sonnenstunden gezählt.

Lays-sur-le-Doubs
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
90
 
6
1
 
 
77
 
8
0
 
 
77
 
12
3
 
 
88
 
16
6
 
 
96
 
19
10
 
 
81
 
24
14
 
 
78
 
26
16
 
 
78
 
26
16
 
 
87
 
22
13
 
 
103
 
17
9
 
 
110
 
11
4
 
 
100
 
7
1
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: climate-data.org Daten 1991 – 2021
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Lays-sur-le-Doubs
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) 3,2 3,8 7,5 11,1 15,0 19,1 21,0 20,6 16,9 12,8 7,3 4,0 11,9
Mittl. Tagesmax. (°C) 6,2 7,6 11,9 15,8 19,4 23,8 25,8 25,5 21,5 16,9 10,5 6,8 16
Mittl. Tagesmin. (°C) 0,5 0,4 3,1 6,2 10,2 14,0 16,0 15,7 12,6 9,0 4,3 1,4 7,8
Niederschlag (mm) 90 77 77 88 96 81 78 78 87 103 110 100 Σ 1065
Quelle: climate-data.org Daten 1991 – 2021

Der Name kommt von Lasiacum, worin das keltische Wort ach, aha, ara für Wasser enthalten ist.

Lays war ehemals ein Ort von einiger Wichtigkeit. Nördlich des Doubs deutet der Flurname Le Môle auf eine alte Mühle hin, die einst auf den Ruinen einer Motte stand. Diese ehemalige Burg bildete die Grenze zwischen Herzogtum und Freigrafschaft Burgund. Ebenfalls am nördlichen Flussufer befand sich um 1600 noch die Kirche, zusammen mit einem Teil des Dorfes. Überschwemmungen zerstörten das Dorf vollständig und hinterließen lediglich Kiesbänke. Die Bewohner waren gezwungen, ihr Dorf in der Ebene südlich des Flusses wieder aufzubauen. Die heutige Dorfkirche stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und ist Petrus geweiht[7][8]. Eine Pietà aus dem 16. Jahrhundert, die im Doubs gefunden wurde, steht heute in der Rue du Bourg.

Ein Dokument aus dem Jahr 1525 weist darauf hin, dass im Sand des Doubs Gold gefunden worden sei. Seit dem 15. Jahrhundert bestanden zudem Schiffmühlen und ein Hafen am Südufer des Doubs. Das Überqueren des Doubs wurde von dort aus durch Boote, später durch Fähren sichergestellt, bis 1900 die erste Brücke gebaut wurde, die wiederum 1953 ersetzt wurde.

Eine erste Besiedlung dürfte in gallorömischer Zeit erfolgt sein, möglicherweise im Zusammenhang mit dem Bau der Römerstraße zwischen Pierre-de-Bresse und Pourlans. Der genaue Verlauf dieser Straße ist nicht bekannt, le vieux port könnte aber darauf hindeuten, dass dort bereits ein Übergang über den Doubs bestand. Später nannten sich die Herren nach dem Ort, Abkömmlinge der de Lays bekleideten hohe Funktionen am Hof und in der Armee der Herzöge von Burgund. In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts gelangte die Herrschaft in den Besitz der Boutons. Anthoine Bouton verkaufte sie 1534 an Philippe Chabot, Admiral von Frankreich. Später gehörte Lays wechselnden Besitzern, unter anderen auch den Coligny, bis sie 1646 von Pierre de Truchis übernommen wurde. Die de Truchis ließen das Schloss auf dem linken Flussufer wieder neu erbauen, nachdem es 1594 durch die Einwohner von Dole zerstört worden war.

Das Rodel von 1612 enthält interessante Hinweise auf Regelungen, die in der Region galten. So war es lediglich den Einwohnern von Lays erlaubt, im Doubs zu fischen, jedoch lediglich zu Fuß. Wer mit Nauen und Netz fischte, wurde gebüßt und seine Gerätschaften konfisziert. Enthalten ist ebenfalls der Tarif für die Flussüberfahrt, unterteilt in beschlagene und unbeschlagene Pferde sowie menschliche Passagiere. Die Einwohner von Lays mussten für die Überfahrt nichts bezahlen, hatten jedoch dem Fährmann jährlich eine Garbe Weizen oder anderes Getreide abzuliefern. Zudem mussten sie das notwendige Holz für den Unterhalt der Boote schlagen und heranführen, andererseits waren sie die einzigen, die berechtigt waren, Schiffsmühlen zu bauen und zu betreiben. Bemerkenswert auch die Steuern, der Grundherr hatte Anrecht auf den Dreizehnten. Die Einwohner waren gehalten, vor dem Einfahren der Ernte, dreimal laut nach den Leuten des Grundherrn zu rufen, damit diese je die 13. Garbe einziehen konnten.

Als sich Frankreich im Zweiten Weltkrieg unter deutscher Besatzung befand, warfen Alliierte am 25. Juni 1944 nahe von Lays-sur-le-Doubs bedeutende Mengen an Waffen für den Kampf der Résistance gegen die Deutschen ab. Die Gruppe um den Immobilienagenten Paul Mouret,[9] der zuvor meist in Navilly und Pourlans aktiv gewesen war, sammelte einen Großteil dieser Waffen ein und leitete sie an andere Kampfzellen des Widerstands weiter.

Kirche Saint-Pierre in Lays-sur-le-Doubs
Oratorium der Pietà in der Rue du Bourg
Pietà aus dem 16. Jahrhundert, gefunden im Doubs
Lays-sur-le-Doubs: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020
Jahr  Einwohner
1793
  
482
1800
  
468
1806
  
549
1821
  
542
1831
  
594
1836
  
611
1841
  
601
1846
  
565
1851
  
581
1856
  
575
1861
  
564
1866
  
533
1872
  
498
1876
  
500
1881
  
463
1886
  
453
1891
  
502
1896
  
440
1901
  
431
1906
  
404
1911
  
406
1921
  
354
1926
  
329
1931
  
315
1936
  
297
1946
  
247
1954
  
227
1962
  
241
1968
  
218
1975
  
232
1982
  
192
1990
  
170
1999
  
147
2006
  
123
2009
  
127
2014
  
140
2020
  
156
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 2006,[10] ab 2009 INSEE[11]
Anmerkung(en): • Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz • Höchste Einwohnerzahl 1836 mit 611, tiefste Einwohnerzahl 2006 mit 123 (20,1 % vom Maximum)
Bevölkerungs- und Wohnstruktur[12]
Bevölkerungsstruktur Anzahl Einwohner männlich weiblich davon Ausländer Anteil %
158 90 68 2 1,2
Alterspyramide für Lays-sur-le-Doubs
Männer Alterstufe Frauen
90 + älter
75–89
30 
60–74
23 
17 
45–59
11 
16 
30–44
11 
15–29
13 
0–14

Die Bevölkerungsstruktur zwischen Männern und Frauen weist einen starken Überhang zugunsten der Männer auf, die 57 % der Bevölkerung ausmachen, wobei 35 % der Bevölkerung jünger als 45 Jahre sind. Demgegenüber sind 46 % der Einwohner älter als 60 Jahre und damit im Rentenalter.

Wohnstruktur Anzahl Wohneinheiten davon Häuser Wohnungen sonstige
118 114 3 1
davon Hauptwohnsitz 81
Zweit- oder Ferienwohnsitz 26
vakant 11

Wirtschaft und Infrastruktur

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Unternehmen, Betriebe, Ladengeschäfte und Einrichtungen

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In der Gemeinde befinden sich nebst Mairie und Kirche folgende Unternehmen nach Branchen:

Betriebe in der Gemeinde nach Branchen[13]
Branche Anzahl Betriebe
Industrie und verarbeitendes Gewerbe 1
Baugewerbe 3
Groß- und Einzelhandel, Verkehr, Beherbergung und Gastronomie 8
Information und Kommunikation
Finanz- und Versicherungsdienstleistungen
Grundstücks- und Wohnungswesen 3
Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen
Öffentliche Verwaltung, Unterricht, Gesundheits- und Sozialwesen
Sonstige Dienstleistungen 2
Land- und Forstwirtschaftsbetriebe[14] 7

In der Gemeinde befinden sich eine Schreinerei/Zimmereie, ein Elektriker und ein Maler/Gipser. Im Ort befindet sich zudem ein Campingplatz (Zwei Sterne) mit 65 Plätzen und zwei Gîtes. Mit den Gütern des täglichen Bedarfs versorgen sich die Einwohner in Pierre-de-Bresse oder in Petit-Noir[15].

Geschützte Produkte in der Gemeinde

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Als AOC-Produkte sind in Lays-sur-le-Doubs Volaille de Bresse[16] und Dinde de Bresse[17] zugelassen, außer in den Gemeindeteilen nördlich des Doubs.

Bildungseinrichtungen

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Lays-sur-le-Doubs verfügt über keine eigenen schulischen Einrichtungen. Die Kinder werden in Schulen der umliegenden Gemeinden ausgebildet.

Persönlichkeiten

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  • Philippe Chabot (1492–1543), Seigneur De Brion, Comte de Charny et Buzançois, war bekannt als Admiral De Brion. Unter François Ier bekleidete er das Amt des Admiral von Frankreich. Er war nach 1534 Herr von Lays-sur-le-Doubs.
  • Claude Courtépée (1721–1781): Description historique et topographique du Duché de Bourgogne. Band 5. Chez Causse, Dijon 1780 (französisch, Google Books).
  • Lucien Guillemaut (1842–1917): Histoire de la Bresse Louhannaise. Bd. 1, Louhans 1897.
  • Lucien Guillemaut (1842–1917): Armoiries et familles nobles de la Bresse louhannaise: armoiries ouvrières, armoiries particulières et de familles. Vve L. Romand, Louhans 1909 (französisch, gallica).
Commons: Lays-sur-le-Doubs – Sammlung von Bildern
  • Lays-sur-le-Doubs. auf INSEE. Institut national de la statistique et des études économiques, abgerufen am 18. November 2023 (französisch).
  • Lays-sur-le-Doubs. Présentation de la commune. © Ecomusée de la Bresse Bourguignonne, Autorin: Prost Gaëlle, 21. September 2020, abgerufen am 5. Dezember 2023 (französisch).
  • Lays-sur-le-Doubs. in der Base Mérimée. Ministère de la Culture, abgerufen am 18. November 2023 (französisch).
  • Lays-sur-le-Doubs. in Patrimoine en Bourgogne-Franche-Comté. Direction Culture, Sport et Jeunesse, abgerufen am 18. November 2023 (französisch).

Einzelnachweise

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  1. Les communes de la Vallée de la Saône. In: Atlas des paysages de Saône-et-Loire. Préfet de Saône-et-Loire, abgerufen am 10. Januar 2024 (französisch).
  2. Le Doubs, Länge 453,1 km, Zufluss zur Saône, Quelle bei 46° 42′ 17,6″ N, 6° 12′ 32,4″ O in Mouthe auf ca. 940 m, Mündung bei 46° 54′ 9″ N, 5° 1′ 19,6″ O in Verdun-sur-le-Doubs auf ca. 175 m, Le Doubs auf sandre.eaufrance.fr
  3. La Sablonne, Länge 27,3 km, Zufluss zum Doubs, Quelle bei 47° 2′ 40,2″ N, 5° 23′ 47,8″ O in Tavaux auf ca. 191 m, Mündung bei 46° 55′ 49,8″ N, 5° 14′ 55″ O in Lays-sur-le-Doubs auf ca. 177 m, La Sablonne auf sandre.eaufrance.fr
  4. La Breux, Länge 7,7 km, Zufluss zu La Charetelle, Quelle bei 46° 54′ 28,8″ N, 5° 18′ 23,4″ O in Authumes auf ca. 183 m, Mündung bei 46° 54′ 14″ N, 5° 12′ 56,2″ O in Charette-Varennes auf ca. 178 m, La Breux auf sandre.eaufrance.fr
  5. Departementsstraße D203. auf routes.wikia.com. Abgerufen am 22. März 2015 (französisch).
  6. Dictionnaire Topographique de Saône-et-Loire. Comité des Travaux Historiques et Scientifiques, abgerufen am 3. Mai 2024 (französisch).
  7. Kurzbeschrieb und Bilder Église Saint-Pierre. (PDF) In: pastourisme71.com. Pastorale Tourisme & Loisirs, abgerufen am 21. Juli 2024 (französisch).
  8. L’église a été restaurée. Le Journal de Saône-et-Loire, Didier Poirot, 23. Oktober 2017, abgerufen am 3. Mai 2024 (französisch).
  9. André Robert: Jura 1940–1944 : Territoires de Résistance. Préface de François Marcot. Éditions du Belvédère, Pontarlier 2016, ISBN 978-2-88419-302-3, S. 332.
  10. Einwohnerstatistik auf cassini.ehess.fr. cassini.ehess.fr, abgerufen am 28. März 2024 (französisch).
  11. Dossier complet, Commune de Lays-sur-le-Doubs (71254). Insee.fr, abgerufen am 28. März 2024 (französisch).
  12. Dossier complet, Commune de Lays-sur-le-Doubs (71254). Stand 31. Dezember 2020. Insee.fr, abgerufen am 1. Juli 2024 (französisch).
  13. Dossier complet, Commune de Lays-sur-le-Doubs (71254). Stand 31. Dezember 2020. Insee.fr, abgerufen am 1. Juli 2024 (französisch).
  14. Nombre d’exploitations agricoles 2020. In: www.observatoire-des-territoires.gouv.fr. Abgerufen am 1. Juli 2024 (französisch).
  15. LAYS-SUR-LE-DOUBS - Le cadre de vie des Territoires. In: eterritoires.fr. Abgerufen am 1. Juli 2024 (französisch).
  16. Poulet de Bresse. auf INAO, L'Institut national de l'origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
  17. Dinde de Bresse. auf INAO, L'Institut national de l'origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).