Lechaschau
Lechaschau
| ||
---|---|---|
Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Tirol | |
Politischer Bezirk: | Reutte | |
Kfz-Kennzeichen: | RE | |
Fläche: | 6,11 km² | |
Koordinaten: | 47° 29′ N, 10° 42′ O | |
Höhe: | 846 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.092 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 342 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6600 | |
Vorwahl: | 05672 | |
Gemeindekennziffer: | 7 08 20 | |
NUTS-Region | AT331 | |
UN/LOCODE | AT ECU | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Dorfstraße 10 6600 Lechaschau | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeisterin: | Eva Wolf (ABL) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022) (15 Mitglieder) |
||
Lage von Lechaschau im Bezirk Reutte | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Lechaschau ist mit 2092 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) bezüglich der Einwohnerzahl die drittgrößte Gemeinde im Bezirk Reutte in Tirol (Österreich), bezogen auf die Fläche jedoch die kleinste Gemeinde. Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Reutte.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lechaschau befindet sich im Reuttener Talkessel, an der linken Lechseite. Das Gebiet Hinterbichl bildet eine Exklave der angrenzenden Gemeinde Wängle.
Gliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde gliedert sich in drei Ortsteile: Dem Dorfkern, der Rotte Buchenort und der Siedlung Weidasiedlung. Auf dem Gemeindegebiet liegt auch der als Badegewässer genutzte Frauensee.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Musau | Pflach | |
Wängle | Reutte | |
Höfen | Ehenbichl |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aschau wurde erstmals erwähnt als „saltus in Aschaw“ („Waldgebiet Aschau“), Besitz des Klosters St. Mang in Füssen, in den Jahren 1152–1167.[1]
Das Gebiet war schon seit dem 8. Jahrhundert im Besitz des Klosters und wurde zuerst von den Welfen und Staufen und ab 1266 von Meinhard II. von Tirol verwaltet. Ab 1314 lag die Gerichtshoheit für Schwerverbrechen beim Gericht Ehrenberg, für die niedere Gerichtsbarkeit war weiterhin das Kloster in Füssen zuständig. Im Jahr 1462 wird urkundlich festgehalten, dass sich Aschau dem Tiroler Landesrecht unterwerfen muss.[2]
Ein wirtschaftlicher Aufschwung erfolgte 1464 mit dem Bau der Brücke über den Lech nach Reutte. Darüber wurde jahrhundertelang Salz ins Tannheimer Tal geliefert.[3]
Im Jahr 1806 wurde unter bayrischer Herrschaft das Gericht mit dem Landgericht Reutte zusammengelegt und 1885 der Name auf Lechaschau geändert. Von 1920 bis 1922 wurde auf der Sulzalpe Kohle abgebaut.[2]
Sage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Sankt-Mang-Sessele ist ein frühchristlicher, heidnischer Opferplatz. Der Sage nach hat sich der Heilige Magnus auf seinen Missionsreisen in dieser Felsnische sitzend erholt.[4]
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Pfarrkirche Lechaschau
- Altes Gericht
- Franzelinhaus
- Ottilienkapelle
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaftssektoren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Über neunzig Prozent der landwirtschaftlichen Flächen wurden im Jahr 2010 von einem Betrieb bewirtschaftet. Über achtzig Prozent der Erwerbstätigen des Produktionssektors arbeiteten im Bereich Herstellung von Waren. Die größten Arbeitgeber im Dienstleistungssektor waren die sozialen und öffentlichen Dienste und der Handel (Stand 2011).[5][6][7]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||
---|---|---|---|---|
2011 | 2001 | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 13 | 19 | 7 | 7 |
Produktion | 24 | 18 | 384 | 222 |
Dienstleistung | 95 | 53 | 296 | 336 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Arbeitsmarkt, Pendeln[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von den 937 Erwerbstätigen arbeiten 172 in der Gemeinde, mehr als achtzig Prozent pendeln aus. Aus der Umgebung pendeln 515 Personen von anderen Gemeinden ein (Stand 2011).[8] Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
|
Hier fehlt eine Grafik, die leider im Moment aus technischen Gründen nicht angezeigt werden kann. Wir arbeiten daran!
|
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In den Gemeinderat werden 15 Mandatare gewählt:
Partei | 2010[11][12] | 2016[13] | 2022[14] | |||
---|---|---|---|---|---|---|
% | Mandate | % | Mandate | % | Mandate | |
Allgemeine Bürgerliste Lechaschau, Bürgermeister Aurel Schmidhofer | 72,05 | 10 | ||||
Lechaschauer für Lechaschau | 27,95 | 3 | ||||
Allgemeine Bürgerliste Lechaschau Hansjörg Fuchs – ABL | 100 | 15 | ||||
Allgemeine Bürgerliste Lechaschau – ABL | 72,60 | 11 | ||||
Freie Bürgerliste Lechaschau – FBL | 27,40 | 4 |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bürgermeister seit 1945 waren:[15]
- 1945–1956 Franz Fuchs sen.
- 1956–1959 Erich Sprenger
- 1959–1963 Josef Luttinger
- 1963–1970 Ernst Witting
- 1970–1986 Franz Fuchs jun.
- 1986–1988 German Wex
- 1988–1989 Hubert Köck (Gemeindeverwaltung BH Reutte)
- 1989–2016 Aurel Schmidhofer
- 2016–2022 Hansjörg Fuchs
- seit 2022 Eva Wolf
Bürgermeisterin von Lechaschau ist seit 2022 Eva Wolf.[16]
Gemeindewappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wappen mit rotem Balken und silbernen Einhorn lehnt sich an den Siegel des ehemaligen Gerichts Aschau an. Dieses hatte den Sitz in Lechaschau.[17]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Josef Naus (1793–1871), Offizier, Vermessungstechniker und Bergsteiger
- Hartmann Ammann (1856–1930), Historiker und Archivar
- Ludwig Schmid-Reutte (1862–1909), Maler
- Friedel Auer-Miehle (1914–2004), Malerin
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Bd. 2: 1140–1200. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2012, ISBN 978-3-7030-0485-8, S. 76–77 Nr. 470.
- ↑ a b Michael Fritz: Lechaschau. Geschichte Tirol, abgerufen am 20. Januar 2021.
- ↑ Lechaschau – Tirol – Österreich. Abgerufen am 20. Januar 2021 (deutsch).
- ↑ Reutte: Das Mangsessele. 27. November 2019, abgerufen am 20. Januar 2021 (deutsch).
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Lechaschau, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 19. Januar 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Lechaschau, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 19. Januar 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Lechaschau, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 19. Januar 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Lechaschau, Erwerbstätige nach Entfernungskategorie des Berufspendelns. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 20. Januar 2021.
- ↑ Fahrplanauskunft. ÖBB, abgerufen am 20. Januar 2021.
- ↑ Entfernungsrechner – Entfernung berechnen und darstellen. Abgerufen am 20. Januar 2021 (deutsch).
- ↑ Land Tirol – Wahlen 2010. Abgerufen am 20. Januar 2021.
- ↑ Gemeinderatswahl 2010. Abgerufen am 20. Januar 2021 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Land Tirol – Wahlen 2016. Abgerufen am 20. Januar 2021.
- ↑ Land Tirol – Wahlen 2022. Abgerufen am 27. Februar 2022.
- ↑ Bürgermeister Archiv. (PDF) Gemeinde Lechaschau, abgerufen am 15. März 2022.
- ↑ Lechaschau. Gemeinde Lechaschau, abgerufen am 15. März 2022 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Tirol Atlas, Geographie Innsbruck: Lechaschau. Abgerufen am 3. Juni 2016.