Pflach

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Pflach
Wappen Österreichkarte
Wappen von Pflach
Pflach (Österreich)
Pflach (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Tirol
Politischer Bezirk: Reutte
Kfz-Kennzeichen: RE
Fläche: 13,83 km²
Koordinaten: 47° 31′ N, 10° 43′ OKoordinaten: 47° 30′ 50″ N, 10° 42′ 59″ O
Höhe: 840 m ü. A.
Einwohner: 1.626 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 118 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6600
Vorwahl: 05672
Gemeindekennziffer: 7 08 26
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Kohlplatz 7
6600 Pflach
Website: www.pflach.at
Politik
Bürgermeister: Karl Köck (Gemeinschaftsliste Pflach)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(13 Mitglieder)

6 Gemeinschaftsliste Pflach
5 Gemeinsam für die Zukunft
2 Liste für Pflach

Lage von Pflach im Bezirk Reutte
Lage der Gemeinde Pflach im Bezirk Reutte (anklickbare Karte)BachBerwangBiberwierBichlbachBreitenwangEhenbichlEhrwaldElbigenalpElmenForchachGränGramaisHäselgehrHeiterwangHinterhornbachHöfenHolzgauJungholzKaisersLechaschauLermoosMusauNamlosNesselwänglePfafflarPflachPinswangReutteSchattwaldStanzachSteegVorderhornbachTannheimVilsWängleWeißenbach am LechZöblenTirol
Lage der Gemeinde Pflach im Bezirk Reutte (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Pflach ist eine Gemeinde mit 1626 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Reutte in Tirol (Österreich). Sie gehört zum Gerichtsbezirk Reutte.

Rechts der Säuling, links daneben Pflach, im Vordergrund Reutte.

Die Gemeinde Pflach liegt im Reuttener Becken und erstreckt sich über eine Fläche von rund vierzehn Quadratkilometer. Vom Lech, in einer Höhe von 840 Meter über dem Meer, steigt das Land bewaldet nach Westen auf 1500 und im Osten auf über 2048 Meter zum Säuling an. Über siebzig Prozent der Fläche sind bewaldet, dreizehn Prozent werden landwirtschaftlich genutzt.[1]

Pflach ist ein langgestrecktes Reihendorf ca. 2 km nördlich von Reutte. Die Auspendlergemeinde hat eine Siedlungserweiterung und -verdichtung erfahren.

Gemeindegliederung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet umfasst folgende drei Ortschaften (Einwohner Stand 1. Jänner 2024[2]):

  • Pflach (1013)
  • Oberletzen (511)
  • Unterletzen (102)
Gliederung
Katastralgemeinden Ortschaften in der Gemeinde

Oberletzen (1,51 km²)
Pflach (11,27 km²)
Unterletzen (1,06 km²)

Oberletzen (D)

Wiesbichl (Sdlg)

Pflach (D)

Hüttenbichl (R)
Legende
Legende zur Gliederungstabelle
In der Spalte Katastralgemeinden sind sämtliche Katastralgemeinden einer Gemeinde angeführt. In der Klammer ist die jeweilige Fläche in km² angegeben.
In der Spalte Ortschaften sind sämtliche von der Statistik Austria erfassten Siedlungen, die auch eine eigene Ortschaftskennziffer aufweisen, angeführt. In der Hierarchieebene derselben Spalte, rechts eingerückt, werden nur Ansiedlungen, die mindestens aus mehreren Häusern bestehen, dargestellt.

Die wichtigsten der verwendeten Abkürzungen sind:

  • M = Hauptort der Gemeinde
  • Stt = Stadtteil
  • R = Rotte
  • W = Weiler
  • D = Dorf
  • ZH = Zerstreute Häuser
  • Sdlg = Siedlung
  • Hgr = Häusergruppe
  • E = Einzelgehöft (nur wenn sie eine eigene Ortschaftskennziffer haben)

Die komplette Liste der Statistik Austria ist in: Topographische Siedlungskennzeichnung nach STAT

Zu beachten ist, dass manche Orte unterschiedliche Schreibweisen haben können. So können sich Katastralgemeinden anders schreiben als gleichnamige Ortschaften bzw. Gemeinden.

Quelle: Statistik Austria

Das Gemeindegebiet wurde 1974 um Oberletzen (vorher eine Exklave der Gemeinde Wängle) und 1981 um Unterletzen (vorher Gemeinde Musau) erweitert. Dabei hatte im Jahr 2011 Oberletzen 321 Einwohner, Pflach 860 und Unterletzen 75.[3]

Nachbargemeinden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Pinswang
Musau Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Schwangau (D)
Lechaschau Reutte
Pflach im Jahr 1962

Durch das Gemeindegebiet verlief eine alte Römerstraße über den Kniepass.

Der Ort wurde 1275 als „Plech“ erstmals erwähnt, was sich vom mittelhochdeutschen vlach (Ebene) ableitet. Am 2048 m hohen Säuling wurde seit dem Mittelalter in Stollen Eisenerz abgebaut. 1515 gründete die Augsburger Handelsfamilie Höchstätter ein Messinghüttenwerk, das im 16. Jahrhundert zu westeuropäischer Bedeutung aufstieg. Aus dieser Zeit stammt auch die den heiligen Ulrich und Afra geweihte Ulrichskapelle.[4]

Das Areal wurde 1606 durch Burkhard Laymann, Pfleger der Festung und Herrschaft Ehrenberg, in eine Großmühle umgewandelt, die bis ins 20. Jahrhundert hinein von Bedeutung blieb.

Am 23. August 2005 wurde der Ort wie schon beim Pfingsthochwasser vom 21. bis 23. Mai 1999 von einer schweren Überschwemmung heimgesucht.

Bevölkerungsentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Filialkirche Hl. Drei Könige.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Pflach
  • Filialkirche Hl. Drei Könige
  • Hüttenmühlkapelle Hll. Ulrich und Afra (Ulrichskirche)
  • Kapelle am Soldatenfriedhof
  • Mariahilfkapelle in Oberletzen (den Hll. Vitus, Modestum und Kreszenzia geweiht)
  • Kapelle Christus an der Geißelsäule in Unterletzen
  • Eisenbahnbrücke der Außerfernbahn über den Lech

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaftssektoren

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von den 15 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden zwölf im Nebenerwerb und drei von juristischen Personen geführt. Diese drei bewirtschafteten mehr als neunzig Prozent der Flächen. Neun der dreizehn Betriebe des Produktionssektors arbeiteten in der Bauwirtschaft. Sie beschäftigten 49 Erwerbstätige. Die wichtigsten Arbeitgeber im Dienstleistungssektor waren der Handel, freiberufliche Dienstleistungen und soziale und öffentliche Dienstleistungen.[5][6][7]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 15 17 7 1
Produktion 13 9 63 36
Dienstleistung 44 29 103 92

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Arbeitsmarkt, Pendeln

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2011 lebten rund 600 Erwerbstätige in Pflach. Davon arbeiteten sechzig in der Gemeinde, neunzig Prozent pendelten aus, blieben aber überwiegend im Bezirk Reutte.[8]

Die Anzahl der Übernachtungen stieg von 7.000 im Jahr 2010 auf 10.000 im Jahr 2019. Die wichtigste Saison ist der Sommer.[9]

Hier fehlt eine Grafik, die leider im Moment aus technischen Gründen nicht angezeigt werden kann. Wir arbeiten daran!
Brücke der Außerfernbahn über den Lech.

Pflach liegt an der Fernpassstraße und ist über eine Haltestelle der Außerfernbahn ans Bahnnetz angebunden.

Zugleich liegt es an einem Fernradweg, der als Via Claudia Augusta entlang einer gleichnamigen antiken Römerstraße verläuft.

In den Gemeinderat werden dreizehn Mandatare gewählt:

Partei 2022[10] 2016[11] 2010[12][13] 2004[14]
Prozent Mandate % Mandate % Mandate % Mandate
Gemeinschaftsliste Pflach 49,53 6 59,52 8 73,05 10 75,67 10
Gemeinsam für die Zukunft 36,18 5 40,48 5
Freie Gemeinderatsliste Pflach 14,29 2
Freie Gemeinderatsliste Pflach 26,95 3
Neue Gemeinderatsliste Pflach – Trafoier 24,33 3
  • bis 2022 Helmut Schönherr[11]
  • seit 2022 Karl Köck.[15]

Blasonierung: Von Schwarz und Gold gevierteter Schild, im ersten und vierten Feld das Ulrichskreuz, im zweiten und dritten das Bergwerkszeichen Schlegel und Eisen in verwechselten Farben. Das 1976 verliehene Gemeindewappen erinnert an den Bergbau und mit dem Ulrichskreuz an die 1515 errichtete, den Heiligen Ulrich und Afra geweihte Hüttenmühlkapelle.[16]

Städtepartnerschaft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

FrankreichFrankreich Sérézin-du-Rhône in Frankreich seit 1988

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • G. Mutschlechner, R. Palme: Das Messingwerk in Pflach bei Reutte – Ein bedeutsames Industrieunternehmen zu Beginn der Neuzeit. Reihe Außerferner Schriften, RTW Verlag, Reutte 1976
  • A. Kröll: Chronik der Gemeinde Pflach. Museumsverein des Bezirkes Reutte, Reutte 2007. ISBN 978-3-9502282-1-2
Commons: Pflach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Ein Blick auf die Gemeinde Pflach, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 7. März 2021.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  3. Statistik Austria: Gemeinde: Pflach. Abgerufen am 3. Juni 2016.
  4. Aus der Geschichte. Gemeinde Pflach, abgerufen am 7. März 2021.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Pflach, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 6. März 2021.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Pflach, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 6. März 2021.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Pflach, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 6. März 2021.
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Pflach, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 7. März 2021.
  9. Ein Blick auf die Gemeinde Pflach, Übernachtungen. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 7. März 2021.
  10. Gemeinderatswahlen 2022. Abgerufen am 10. Juli 2021.
  11. a b Land Tirol - Wahlen 2016. Abgerufen am 10. Juli 2022.
  12. Land Tirol - Wahlen 2010. Abgerufen am 10. Juli 2022.
  13. Gemeinderatswahl 2010. Gemeinde Pflach, abgerufen am 7. März 2021 (österreichisches Deutsch).
  14. Gemeinderatswahl 2004. Gemeinde Pflach, abgerufen am 7. März 2021.
  15. Pflach. Gemeinde Pflach, abgerufen am 10. Juli 2022 (österreichisches Deutsch).
  16. Eduard Widmoser: Tiroler Wappenfibel. Tyrolia-Verlag, Innsbruck 1978, ISBN 3-7022-1324-4, S. 68.