Leichtathletik-Europameisterschaften 2010/4 × 400 m der Frauen
20. Leichtathletik-Europameisterschaften | |||||||||
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Disziplin | 4 × 400-m-Staffel | ||||||||
Geschlecht | Frauen | ||||||||
Teilnehmer | 14 Staffeln mit 66 Athletinnen | ||||||||
Austragungsort | Barcelona | ||||||||
Wettkampfort | Estadi Olímpic Lluís Companys | ||||||||
Wettkampfphase | 31. Juli (Vorläufe) 1. August (Finale) | ||||||||
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Die 4-mal-400-Meter-Staffel der Frauen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2010 wurde am 31. Juli und 1. August 2010 im Olympiastadion Estadi Olímpic Lluís Companys der spanischen Stadt Barcelona ausgetragen.
Europameister wurde Deutschland in der Besetzung Fabienne Kohlmann (Finale), Esther Cremer, Janin Lindenberg und Claudia Hoffmann sowie der im Vorlauf außerdem eingesetzten Jill Richards.
Den zweiten Platz belegte Großbritannien mit Nicola Sanders, Marilyn Okoro, Lee McConnell und Perri Shakes-Drayton (Finale) sowie der im Vorlauf außerdem eingesetzten Vicki Barr.
Bronze ging an Italien (Chiara Bazzoni, Marta Milani, Maria Enrica Spacca, Libania Grenot).
Auch die nur im Vorlauf eingesetzten Läuferinnen erhielten entsprechendes Edelmetall.
Bestehende Rekorde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weltrekord | 3:15,17 min | Sowjetunion (Tatjana Ledowskaja, Olga Nasarowa, Marija Pinigina, Olha Bryshina) |
OS Seoul Südkorea |
1. Oktober 1988[1] |
Europarekord | ||||
Meisterschaftsrekord | 3:16,87 min | DDR (Kirsten Emmelmann, Sabine Busch, Petra Müller, Marita Koch) |
EM Stuttgart BR Deutschland |
31. August 1986 |
Der bestehende EM-Rekord wurde bei diesen Europameisterschaften nicht erreicht. Die schnellste Zeit erzielte Europameister Deutschland mit 3:24,07 min, womit das Quartett 7,20 s über dem Rekord blieb. Zum Welt- und Europarekord fehlten 8,90 s.
Doping
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Drei Staffeln wurden dopingbedingt disqualifiziert:
- In der russischen Staffel war die bereits im Resultat über 200 Meter benannte Anastassija Kapatschinskaja gedopt.[2]
- Auch das Ergebnis der belarussischen Staffel – das Team hatte mit der gedopten Swjatlana Ussowitsch Rang sieben belegt – wurde später wegen Dopingmissbrauchs annulliert.[3] Der Athletin wurde bei Nachtests nachgewiesen, dass sie bereits 2008 gegen die Antidopingbestimmungen verstoßen hatte. Ihre Ergebnisse wurden entsprechend annulliert.[4]
- In der türkischen Mannschaft – in der Vorrunde ausgeschieden – war Pınar Saka als Schlussläuferin eingesetzt, deren Resultat auch im Einzelrennen über 400 Meter wegen Verstoßes gegen die Dopingbestimmungen gestrichen wurde. In Konsequenz wurde auch das Ergebnis der türkischen Staffel annulliert.[5]
Vor allem vier teilnehmende Staffeln wurden durch die Dopingbetrügerinnen benachteiligt:
- Deutschland – Die deutschen Läuferinnen wurden erst deutlich verspätet offizielle Europameisterinnen, nachdem die Veranstaltung längst beendet war.
- Italien – Das Team konnte nicht an der Siegerehrung teilnehmen und erhielt seine Bronzemedaillen mit großer Verspätung.
- Polen – Die Staffel wäre als drittplatzierte Mannschaft des ersten Vorlaufs im Finale startberechtigt gewesen.
- Irland – Wie schon über 4 × 100 Meter wurde den Irinnen die Finalteilnahme verwehrt, die sie sich über ihre Zeit erkämpft hatten.
Legende
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:
NR | Nationaler Rekord |
DOP | wegen Dopingvergehens disqualifiziert |
Vorrunde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Vorrunde wurde in zwei Läufen durchgeführt. Die ersten drei Staffeln pro Lauf – hellblau unterlegt – sowie die darüber hinaus zwei zeitschnellsten Teams – hellgrün unterlegt – qualifizierten sich für das Finale.
Vorlauf 1
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]31. Juli 2010, 11:50 Uhr
Anmerkung zum Resultat der russischen Staffel:
Das Resultat der russischen Staffel wurde wegen Teilnahme der gedopten Anastassija Kapatschinskaja (siehe oben) annulliert. Diese Disqualifikation hat für den kompletten Wettkampf Gültigkeit, auch wenn wie in diesem Falle im Vorlauf die gedopte Läuferin noch nicht eingesetzt war.
Platz | Staffel | Besetzung | Zeit (min) | Anmerkung |
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1 | Großbritannien | Nicola Sanders Vicki Barr (Vorlauf) Marilyn Okoro Lee McConnell |
3:28,01 | |
2 | Frankreich | Marie-Angélique Lacordelle Thélia Sigère Lætitia Anaba-Denis (Vorlauf) Floria Gueï (Vorlauf) |
3:29,25 | |
3 | Polen | Agata Bednarek Izabela Kostruba-Rój Aneta Jakóbczak Anna Jesień |
3:35,25 | eigentlich für das Finale qualifiziert |
4 | Belgien | Axelle Dauwens Elke Bogemans Wendy Den Haeze Lindsy Cozijns |
3:37,56 | |
DOP | Russland | Natalja Nasarowa (Vorlauf) Xenija Sadorina (Vorlauf) Antonina Kriwoschapka Xenija Aksjonowa (Vorlauf) |
für das Finale zugelassen | |
DOP | Belarus | Kazjaryna Mischyna Alena Kijewitsch Hanna Reischal (Vorlauf) Swjatlana Ussowitsch |
für das Finale zugelassen | |
DOP | Türkei | Özge Gurler Birsen Engin Meliz Redif Pınar Saka |
Vorlauf 2
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]31. Juli 2010, 12:00 Uhr
Platz | Staffel | Besetzung | Zeit (min) | Anmerkung |
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1 | Italien | Chiara Bazzoni Marta Milani Maria Enrica Spacca Libania Grenot |
3:27,95 | |
2 | Deutschland | Janin Lindenberg Esther Cremer Jill Richards (Vorlauf) Claudia Hoffmann |
3:28,65 | |
3 | Rumänien | Angela Moroșanu Anamaria Ioniță Bianca Răzor Mirela Lavric |
3:29,46 | |
4 | Ukraine | Daryna Prystupa Julija Krewsun (Vorlauf) Natalija Lupu (Vorlauf) Hanna Titimez |
3:29,50 | |
5 | Irland | Marian Andrews Joanne Cuddihy Brona Furlong Michelle Carey |
3:30,11 | eigentlich für das Finale qualifiziert |
6 | Tschechien | Jana Slaninová Zuzana Bergrová Jitka Bartoničková Denisa Rosolová |
3:31,91 | |
7 | Slowakei | Anja Puc Liona Rebernik Daša Bajec Urška Klemen |
3:41,72 |
Finale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1. August 2010, 21:40 Uhr
Die deutsche Staffel mit Janin Lindenberg, Esther Cremer, Fabienne Kohlmann und Claudia Hoffmann sowie der im Vorlauf eingesetzten Jill Richards lief eine Zeit von 3:24,07 min und wurde so Europameister vor den Britinnen.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Barcelona European Championships, european-athletics.org, abgerufen am 20. Februar 2023
- Europameisterschaften in Barcelona (27. Juli bis 1. August), 4X400 METER FRAUEN, leichtathletik.de, abgerufen am 20. Februar 2023
- Women 4x400m Relay Athletics European Championship 2010 Barcelona (ESP), todor66.com, abgerufen am 20. Februar 2023
- European Championships - Statistics Handbook Athletics, 21st European Athletics Championships. Barcelona ESP 27 JUL–01 AUG 2010, Estadio Olímpico, Women 4x400m, S. 682, englisch (PDF, 30.741 KB), downloads.european-athletics.com, abgerufen am 20. Februar 2023
- Track and Field Statistics, European Championships 2010, trackfield.brinkster.net (englisch), abgerufen am 20. Februar 2023
Videolink
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lee McConnell - 2010 Barcelona European Championships 4x400m Final, youtube.com (englisch), abgerufen am 20. Februar 2023
Einzelnachweise und Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Athletics - Progression of outdoor world records, 4 x 400 m - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 20. Februar 2023
- ↑ Doping: Russen sperren Olympia-Trio, sport.de, 21. Juni 2017, abgerufen am 20. Februar 2023
- ↑ Barcelona European Championships, european-athletics.org, abgerufen am 20. Februar 2023
- ↑ Aksana Miankova verliert Olympiasieg, leichtathletik.de 26. November 2016, abgerufen am 20. Februar 2023
- ↑ Turkish Athletics hands doping ban on 31 athletes. In: Hürriyet Daily News 6. August 2013 (englisch), abgerufen am 20. Februar 2023