Leichtathletik-Europameisterschaften 2010/Speerwurf der Frauen

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20. Leichtathletik-Europameisterschaften
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Disziplin Speerwurf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 20 Athletinnen aus 14 Ländern
Austragungsort Spanien Barcelona
Wettkampfort Estadi Olímpic Lluís Companys
Wettkampfphase 27. Juli (Qualifikation)
29. Juli (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Goldmedaille Linda Stahl (Deutschland GER)
Silbermedaille Christina Obergföll (Deutschland GER)
Bronzemedaille Barbora Špotáková (Tschechien CZE)
Das Olympiastadion Estadi Olímpic Lluís Companys
Barcelona im Jahr 2012

Der Speerwurf der Frauen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2010 wurde am 27. und 29. Juli 2010 im Olympiastadion Estadi Olímpic Lluís Companys der spanischen Stadt Barcelona ausgetragen.

In diesem Wettbewerb errangen die deutschen Speerwerferinnen einen Doppelsieg. Überraschende Europameisterin wurde Linda Stahl. Den zweiten Rang belegte die Olympiazweite von 2008 und Vizeweltmeisterin von 2007 Christina Obergföll. Bronze ging an die tschechische Olympiasiegerin von 2008, Weltmeisterin von 2007, Vizeweltmeisterin von 2009, Vizeeuropameisterin von 2006 und Weltrekordinhaberin Barbora Špotáková.

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 72,28 m Tschechien Barbora Špotáková Stuttgart, Deutschland 13. September 2008[1]
Europarekord
<Meisterschaftsrekord 67,47 m Griechenland Mirela Manjani EM München, Deutschland 8. August 2002

Der bestehende EM-Rekord wurde bei diesen Europameisterschaften nicht erreicht. Die größte Weite erzielte die deutsche Europameisterin Linda Stahl im Finale mit 66,81 m, womit sie 68 Zentimeter unter dem Rekord blieb. Zum Welt- und Europarekord fehlten ihr 5,47 m.

Auch im Speerwurf gab es einen Dopingfall:
Die zunächst fünftplatzierte Russin Marija Abakumowa hatte bereits ihre Silbermedaille von den Olympischen Spielen 2008 verloren. Nun wurden ihr auch ihre Medaillen und Platzierungen von den Weltmeisterschaften 2009/2011 und den Europameisterschaften 2010 aberkannt.[2]

Leidtragende waren vor allem zwei Athletinnen:

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

NM keine Weite (no mark)
ogV ohne gültigen Versuch
DNS nicht am Start (did not start)
DOP wegen Dopingvergehens disqualifiziert
verzichtet
x ungültig

Zwanzig Wettbewerberinnen traten in zwei Gruppen zur Qualifikationsrunde an. Fünf von ihnen (hellblau unterlegt), unter ihne auch die Dopingsünderin Marija Abakumowa, übertrafen die Qualifikationsweite für den direkten Finaleinzug von 59,50 m. Damit war die Mindestzahl von zwölf Finalteilnehmerinnen nicht erreicht. Das Finalfeld wurde mit den sechs nächstplatzierten Sportlerinnen (hellgrün unterlegt) auf zwölf Werferinnen aufgefüllt. So reichten für die Finalteilnahme schließlich 56,55 m.

27. Juli 2010, 19:05 Uhr

Platz Name Nation Resultat
(m)
1. Versuch (m) 2. Versuch (m) 3. Versuch (m) Anmerkung
1 Christina Obergföll Deutschland Deutschland 65,05 65,05
2 Katharina Molitor Deutschland Deutschland 59,74 59,74
3 Madara Palameika Lettland Lettland 58,85 58,06 53,82 58,85
4 Jarmila Klimešová Tschechien Tschechien 58,45 52,26 51,57 58,45
5 Zahra Bani Italien Italien 56,68 56,68 x 52,19
6 Wera Rebrik Ukraine Ukraine 52,31 x 52,31 51,09
7 Felicia Țilea Rumänien Rumänien 46,51 x x 46,51
8 Evelien Dekkers Niederlande Niederlande 46,37 x x 46,37
NM Oona Sormunen Finnland Finnland ogV x x x
DOP Marija Abakumowa Russland Russland 62,52 x 56,15 62,52 für das Finale zugelassen
DNS Savva Lika Griechenland Griechenland

27. Juli 2010, 20:30 Uhr

Platz Name Nation Resultat
(m)
1. Versuch (m) 2. Versuch (m) 3. Versuch (m) Anmerkung
1 Barbora Špotáková Tschechien Tschechien 65,56 65,56
2 Martina Ratej Slowenien Slowenien 61,92 61,92
3 Linda Stahl Deutschland Deutschland 57,42 x 57,42 x
4 Tatjana Jelača Serbien Serbien 56,89 53,64 52,07 56,89
5 Mercedes Chilla Spanien Spanien 56,78 56,78 x x
6 Ásdís Hjálmsdóttir Island Island 56,55 49,47 51,55 56,55
7 Sinta Ozolina Lettland Lettland 56,11 53,99 x 56,11 eigentlich für das Finale qualifiziert
8 Bregje Crolla Niederlande Niederlande 55,82 55,82 51,95 55,33
9 Maria Negoiţă Rumänien Rumänien 55,68 55,68 54,49 55,34
10 Elisabeth Pauer Osterreich Österreich 53,45 53,45 x 53,20
Linda Stahl präsentierte sich sehr wettkampfstark und wurde Europameisterin

29. Juli 2010, 20:40 Uhr

Platz Name Nation Resultat
(m)
1. Versuch (m) 2. Versuch (m) 3. Versuch (m) 4. Versuch (m) 5. Versuch (m) 6. Versuch (m)
1 Linda Stahl Deutschland Deutschland 66,81 60,36 57,31 63,17 x 66,81 64,13
2 Christina Obergföll Deutschland Deutschland 65,58 61,46 64,12 63,76 62,78 65,58 x
3 Barbora Špotáková Tschechien Tschechien 65,36 65,36 62,89 x x 65,09 x
4 Katharina Molitor Deutschland Deutschland 63,81 61,44 59,69 58,45 x x 63,81
5 Mercedes Chilla Spanien Spanien 61,40 57,82 61,40 x 61,37 58,38 60,99
6 Martina Ratej Slowenien Slowenien 60,99 60,08 x x 60,71 x 60,99
7 Madara Palameika Lettland Lettland 60,78 55,22 53,44 59,70 57,76 60,78 x
8 Jarmila Klimešová Tschechien Tschechien 56,50 56,37 56,50 x eigentlich zu 3 weiteren Würfen berechtigt
9 Ásdís Hjálmsdóttir Island Island 54,32 x 52,32 54,32 nicht im Finale der
besten acht Werferinnen
10 Zahra Bani Italien Italien 53,67 51,70 x 53,67
11 Tatjana Jelača Serbien Serbien 52,13 x 45,99 52,13
DOP Marija Abakumowa Russland Russland 61,46 60,87 61,46 58,79 61,18 x x

Durch Linda Stahl und Christina Obergföll kam es zu einem deutschen Doppelsieg. Linda Stahl gewann mit persönlicher Bestleistung von 66,81 m im fünften Versuch die Goldmedaille. Die im Vorfeld höher eingeschätzte Christina Obergföll errang mit 65,58 m die Silbermedaille. Barbora Špotáková aus Tschechien – Weltrekordlerin mit 72,28 m aus dem Jahr 2008 – kam mit 65,36 m auf den dritten Platz.

Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records, Javelin throw - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 22. Februar 2023
  2. Two Russians lose world championships medals over doping, Reuters 5. September 2018 (englisch), reuters.com, abgerufen am 22. Februar 2023