Liste der Baudenkmäler in Augsburg-Am Schäfflerbach
In der Liste der Baudenkmäler im Am Schäfflerbach sind die Baudenkmäler im Augsburger Stadtbezirk Am Schäfflerbach im Planungsraum Innenstadt (I) aufgelistet. Zu diesen Baudenkmälern gibt es auch eine Bildersammlung.
Diese Liste ist eine Teilliste der Liste der Baudenkmäler in Augsburg. Grundlage der Liste ist die Bayerische Denkmalliste, die auf Basis des bayerischen Denkmalschutzgesetzes vom 1. Oktober 1973 erstmals erstellt wurde und seither durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege geführt und aktualisiert wird. Die folgenden Angaben ersetzen nicht die rechtsverbindliche Auskunft der Denkmalschutzbehörde. [Anm. 1]
Ensembles
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ensemble Siedlung Proviantbachquartier
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Ensemble Proviantbachquartier umfasst die ehemalige Arbeiterwohnsiedlung der Mechanischen Spinnerei und Weberei Augsburg (Werk III am Proviantbach).
Die etwa zwanzig dreigeschossigen Blankziegelbauten wurden in offener Bauweise ab 1895 entlang zweier in spitzem Winkel auf die Fabrik zulaufender Straßen durch die Baufirma Thormann und Stiefel errichtet und 1921 um das Meisterwohnhaus in Formen des Heimatstils ergänzt. Nach Schäden im Zweiten Weltkrieg wurden einige Bauten bis 1951 erneuert und später verputzt.
Bezüglich des Standortes – in weiter Entfernung vom Stadtzentrum, jedoch in unmittelbarem Bezug zur benachbarten Arbeitsstätte – sowie hinsichtlich Haus- und Wohnungstypen charakteristisches Beispiel für die Anlage von Arbeiter-Wohnquartieren im ausgehenden 19. Jahrhundert.
Aktennummer: E-7-61-000-12
Einzelbauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage | Objekt | Beschreibung | Akten-Nr. | Bild |
---|---|---|---|---|
Johannes-Haag-Straße 14 (Standort) |
Villa Haag, ehemalige Direktorenvilla, zur ehemaligen Johannes-Haag-Maschinen- und Röhrenfabrik AG gehörend | Über T-förmigem Grundriss mit übergiebelten Eckrisaliten und seitlichen Annexbauten, Neurenaissance, von Jean Keller, vor 1885
Gartenzaun, wohl gleichzeitig |
D-7-61-000-499 Wikidata |
|
Johannes-Haag-Straße 27 (Standort) |
Zwei Stadel, sogenannte Lechhütten | Zum städtischen Bauhof gehörend, eingeschossige Satteldachbauten, östlicher Stadel teilweise mit Fachwerk, von Elias Holl, 1611 und 1630, Dachstuhl des östlichen Stadels 18. Jahrhundert
Wohnhaus, zweigeschossiger, spätklassizistischer Walmdachbau, um 1850 |
D-7-61-000-500 Wikidata |
|
Nähe Proviantbach (Standort) |
Wasserkraftwerk (ehemals zur Mechanischen Baumwollspinnerei und Weberei Augsburg (SWA) gehörig) | Zwei- bzw. dreigeschossiger Zeltdachbau mit Putzgliederung, um 1900 | D-7-61-000-1455 Wikidata |
|
Nähe Schäfflerbachstraße, Nähe Fabrikstraße, Provinostraße 46, Prinzstraße 49 c, Provinostraße 48 (Standort) |
Augsburger Kammgarnspinnerei | 1836 von Friedrich Merz rechts des Schäfflerbachs an Stelle einer Tabakmühle gegründet, im 19. Jahrhundert nach Westen mehrfach erweitert
Zugehörig alle Bauten und Anlagen der Textilproduktion und ihrer Infrastruktur in dem von Provinostraße, Schäfflerbachstraße, Prinzstraße und Theodor-Wiedemann-Straße eingeschlossenen Gebiet Der Baubestand rechts des Schäfflerbachs wurde im Zweiten Weltkrieg vollständig vernichtet. Hier haben sich lediglich der Färberturm eines Vorgängerbetriebs, eine zweigeschossige Holzkonstruktion mit Walmdach über gemauertem Sockel aus der Zeit um 1760 sowie das ehemalige Wasch- und Badehaus des Kammgarnquartiers (siehe Schäfflerbachstraße 30) erhalten. Der Baubestand links des Schäfflerbachs wurde ebenfalls weitgehend zerstört, jedoch in den 1950er Jahren im Bestand, zum Teil in den erhaltenen Außenmauern in vereinfachter Form erneuert Der historische Zeugniswert ist besonders dicht in folgenden Gebäuden:
|
D-7-61-000-1247 Wikidata |
|
Otto-Lindenmeyer-Straße 15 (Standort) |
Ehemalige Direktorenvilla („Thormann-Villa“) | Zweigeschossiger, asymmetrischer Eckbau in Klinker und Haustein mit Schopfwalmdach und dekorativer Gliederung in Renaissanceformen, von Alfred Thormann, 1892 | D-7-61-000-765 Wikidata |
|
Otto-Lindenmeyer-Straße 30, Beim Glaspalast 1, Beim Glaspalast 5 (Standort) |
Ehemalige Mechanische Baumwollspinnerei und Weberei (sogenannter Glaspalast) | Werk IV (Aumühle); sogenannter Glaspalast, jetzt Museum, fünfgeschossiger Flachdachbau mit Ecktürmen und überkuppeltem Mittelturm, Stahlskelettkonstruktion, Klinkerverblendung mit Schmuckteilen in scharriertem Beton, von Alfred Thormann und J. Stiefel nach Plänen von Architekt Philipp J. Manz, 1909/10
Kessel- und Maschinenhaus, südlich angebaute, niedrigere Walmdachbauten, gleichzeitig |
D-7-61-000-766 Wikidata |
|
Proviantbachstraße 1, Johannes-Haag-Straße 1 bis 6, Johannes-Haag-Straße 4 1/2, Johannes-Haag-Straße 27, Johannes-Haag-Straße 34, Proviantbachstraße 1 1/3, Proviantbachstraße 1 1/4, Proviantbachstraße 3 (Standort) |
Ehemaliger Städtischer Schlacht- und Viehhof | Teile der ehemaligen weiträumigen Anlage im Bereich des ehemaligen Viehmarktes erhalten, Bauten in zweifarbigem Ziegelmauerwerk, von Fritz Steinhäußer und Architekt Stein, 1898–1900
Ehemaliges Verwaltungsgebäude, dreigeschossiger Blankziegelbau mit Walmdach Restaurationsgebäude, dreigeschossiger Blankziegelbau mit Walmdach und erdgeschossigem Saalanbau Ehemaliges Dienstgebäude mit Direktion und Wohnung, dreigeschossiger Blankziegelbau mit Walmdach Ehemalige Großviehverkaufshalle, dreischiffige Halle mit basilikalem Querschnitt Ehemalige Nachtstallungen, Verkaufshalle für Großvieh, erdgeschossiger Flachsatteldachbau mit nördlichem zweigeschossigem Pultdachanbau Ehemalige Schweinemarkt- und Kleinviehhallen, zwei erdgeschossige Hallen mit Flachsatteldach Ehemalige Verkaufshalle für Ferkel und Pferdestallungen, erdgeschossige Flachdachbauten Grünfläche mit Kastanienbäumen Einfriedung mit Pavillon |
D-7-61-000-816 Wikidata |
weitere Bilder |
Proviantbachstraße 20 (Standort) |
Wohn- und Geschäftshaus (siehe auch Proviantbachquartier) | Dreigeschossiger Eckbau mit Flacherker, Risalit und reicher Gliederung der Giebelfront, von Alfred Thormann und J. Stiefel, wohl 1907 | D-7-61-000-1260 Wikidata |
|
Proviantbachstraße 22, 24 (Standort) |
Ehemaliges Obermeisterwohnhaus | Zweigeschossiger Satteldachbau mit Zwerchhaus, Blankziegelbau mit reichen Ziegelgliederungselementen, von Thormann und Stiefel wohl aus dem Jahre 1898
Mit ehemaligem Waschhaus, kleiner eingeschossiger Satteldachbau, wohl aus dem Jahre 1898 |
D-7-61-000-1329, D-7-61-000-1261 Wikidata |
|
Provinostraße 45, 45 1/2, 47 (Standort) |
Zwei ehemalige Direktorenvillen der Augsburger Kammgarnspinnerei | Zweigeschossige Satteldachbauten, Neurenaissance, von Karl Albert Gollwitzer, 1869, Nr. 47 teilweise verändert
Dazwischen zugehöriges ehemaliges Waschhaus, erdgeschossiger Satteldachbau, gleichzeitig Zugehörige Einfriedung; siehe auch Schäfflerbachstraße 26 |
D-7-61-000-1248 Wikidata |
weitere Bilder |
Reichenberger Straße 57 1/2, 57 1/3 (Standort) |
Sogenanntes Fabrikschloss, ehemaliges Werk II der Mechanischen Baumwollspinnerei und Weberei Augsburg am Proviantbach | Einheitliche Bautengruppe in Eisenbetonkonstruktion mit mehrfarbigen, durch Lisenen gegliederten Ziegelfassaden, nach Plänen von Carl Arnold Séquin-Bronner von der Augsburger Firma Thormann und Stiefel, 1895–1898, die Anlage teilweise durch Anbauten der Nachkriegszeit verunklärt
Spinnerei-Hochbau, über Hakengrundriss errichteter, von Treppentürmen flankierter, in geschosshohen Fenstern aufgelöster dreigeschossiger Flachdachbau Eingeschossiger Weberei-Shedbau, nördlich anschließend Batteurgebäude, dreigeschossiger, jetzt freistehender Flachdachbau |
D-7-61-000-1190 Wikidata |
weitere Bilder |
Schäfflerbachstraße 30 (Standort) |
Ehemaliges Wasch- und Badehaus der Arbeitersiedlung der Kammgarnspinnerei („Kammgarnquartier“) | Zweigeschossiger Traufseitbau mit Satteldach und barockisierender Putzgliederung, von Jean Keller, 1879, vgl. Schäfflerbachstraße 26 | D-7-61-000-1234 Wikidata |
|
Schwibbogenplatz 1 (Standort) |
Direktorenvilla | Ehemals zur Spinnerei und Weberei Kahn und Arnold am Sparrenlech gehörend, zweigeschossiger Zeltdachbau mit Zwerchhäusern, Mittelrisalit und spätklassizistischem Dekor, zweite Hälfte 19. Jahrhundert
Gartenhaus, zweigeschossiger Satteldachbau mit Zwerchgiebel, bezeichnet „1880“ Garteneinzäunung und -tor, wohl gleichzeitig |
D-7-61-000-939 Wikidata |
|
Schwibbogenplatz 2 f (Standort) |
Turm | Dreigeschossiger, verputzter Backsteinbau mit Zinnen und neugotischen Fries, über quadratischem Unterbau achteckige Obergeschosse, im Kern 1740, Umgestaltung 19. Jahrhundert | D-7-61-000-940 Wikidata |
weitere Bilder |
Zobelstraße 20 a (Standort) |
Sogenannte Grovermann-Villa | Zweigeschossiger Walmdachbau mit überdachtem Eingangsbereich und Rundturm an der Nordecke, 1952/53
Zugehörige Gartenanlage |
D-7-61-000-1267 Wikidata |
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Diese Liste entspricht möglicherweise nicht dem aktuellen Stand der offiziellen Denkmalliste. Letztere ist sowohl über die unter Weblinks angegebene Verknüpfung als PDF im Internet einsehbar als auch im Bayerischen Denkmal-Atlas kartographisch dargestellt. Auch diese Darstellungen geben, obwohl sie durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege täglich aktualisiert werden, nicht immer und überall den aktuellen Stand wieder. Daher garantiert das Vorhandensein oder Fehlen eines Objekts in dieser Liste oder im Bayerischen Denkmal-Atlas nicht, dass es gegenwärtig ein eingetragenes Denkmal ist oder nicht. Außerdem ist die Bayerische Denkmalliste ein nachrichtliches Verzeichnis. Die Denkmaleigenschaft – und damit der gesetzliche Schutz – wird in Art. 1 des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes (BayDSchG) definiert und hängt nicht von der Kartierung im Denkmalatlas und der Eintragung in die Bayerische Denkmalliste ab. Auch Objekte, die nicht in der Bayerischen Denkmalliste verzeichnet sind, können Denkmalschutz genießen, wenn sie die Kriterien nach Art. 1 BayDSchG erfüllen. Bei allen Vorhaben ist daher eine frühzeitige Beteiligung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege nach Art. 6 BayDSchG notwendig.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bernd-Peter Schaul: Schwaben. Hrsg.: Michael Petzet, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (= Denkmäler in Bayern. Band VII). Oldenbourg, München 1986, ISBN 3-486-52398-8.
- Bernt von Hagen, Angelika Wegener-Hüssen: Stadt Augsburg (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. Band VII.83). Karl M. Lipp Verlag, München 1994, ISBN 3-87490-572-1.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Denkmalliste für Augsburg (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
- Bayerischer Denkmal-Atlas (kartographische Darstellung der bayerischen Bau- und Bodendenkmäler durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege (BLfD))
- In dieser Kartenansicht sind Baudenkmäler ohne Koordinaten mit einem roten bzw. orangen Marker dargestellt und können in der Karte gesetzt werden. Baudenkmäler ohne Bild sind mit einem blauen bzw. roten Marker gekennzeichnet, Baudenkmäler mit Bild mit einem grünen bzw. orangen Marker.