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Liste der Stolpersteine in Aalen

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Die Liste der Stolpersteine in Aalen enthält alle 20 Stolpersteine, die im Rahmen des gleichnamigen Projekts von Gunter Demnig an insgesamt drei Terminen in Aalen verlegt wurden. Die ersten Verlegungen wurden am 21. Februar 2018 vorgenommen.[1] Im Juli 2019 wurden weitere acht Stolpersteine gesetzt.[2] Die bislang letzten Verlegungen fanden im Oktober 2021 im Stadtbezirk Wasseralfingen statt.[3]

Stolpersteine in Aalen

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Zusammengefasste Adressen von Verlegeorten zeigen an, dass mehrere Stolpersteine an einem Ort verlegt wurden. Die Tabelle ist teilweise sortierbar; die Grundsortierung erfolgt alphabetisch nach dem Verlegeort. Die Spalte Person, Inschrift wird nach dem Namen der Person alphabetisch sortiert.

Stolperstein Person, Inschrift Verlegeort Verlegedatum Information
HIER WOHNTE
UND ARBEITETE

EDUARD HEILBRON
JG. 1874
UNFREIWILLIG VERZOGEN
WIESBADEN
VOR DEPORTATION
HERZINFARKT
TOT 30.8.1942
'AKTION T4'
Bahnhofstraße 18
(Lage)
21. Feb. 2018 Zur Familie Heilbron liegt eine Opferbiografie vor.[4]
HIER WOHNTE
UND ARBEITETE

FRIEDA HEILBRON
GEB. STERN
JG. 1870
UNFREIWILLIG VERZOGEN
WIESBADEN
DEPORTIERT 1942
THERESIENSTADT
ERMORDET 29.9.1942
TREBLINKA
21. Feb. 2018 Zur Familie Heilbron liegt eine Opferbiografie vor.[4]
HIER WOHNTE
WILHELM HEILBRON
JG. 1904
EINGEWIESEN 1921
HEILANSTALT STETTEN
'VERLEGT' 10.9.1940
GRAFENECK
ERMORDET 10.9.1940
'AKTION T4'
21. Feb. 2018 Zur Familie Heilbron liegt eine Opferbiografie vor.[4]
HIER WOHNTE
KURT WARTSKI
JG. 1897
UNFREIWILLIG VERZOGEN
WIESBADEN
FLUCHT 1933
FRANKREICH, SPANIEN
1937 KOLUMBIEN
21. Feb. 2018 Zur Familie Heilbron liegt eine Opferbiografie vor.[4]
HIER WOHNTE
INGE
WARTSKI-HEILBRON

JG. 1928
UNFREIWILLIG VERZOGEN
WIESBADEN
FLUCHT 1933
FRANKREICH, SPANIEN
1937 KOLUMBIEN
21. Feb. 2018 Zur Familie Heilbron liegt eine Opferbiografie vor.[4]
HIER WOHNTE
IRENE
WARTSKI-HEILBRON

JG. 1907
UNFREIWILLIG VERZOGEN
WIESBADEN
FLUCHT 1933
FRANKREICH, SPANIEN
1937 KOLUMBIEN
21. Feb. 2018 Zur Familie Heilbron liegt eine Opferbiografie vor.[4]
HIER WOHNTE
WERNER
WARTSKI-HEILBRON

JG. 1927
UNFREIWILLIG VERZOGEN
WIESBADEN
FLUCHT 1933
FRANKREICH, SPANIEN
1937 KOLUMBIEN
21. Feb. 2018 Zur Familie Heilbron liegt eine Opferbiografie vor.[4]
HIER ARBEITETE
HEINZ
PAPPENHEIMER

JG. 1900
GESCHÄFT 'ARISIERT'
'SCHUTZHAFT' 1938
DACHAU
FLUCHT 1939
PALÄSTINA
Bahnhofstraße 23
(Lage)
3. Juli 2019 Zur Familie Pappenheimer liegt eine Opferbiografie vor.[5]
HIER ARBEITETE
IDA ILSE
PAPPENHEIMER

JG. 1902
FLUCHT 1939
PALÄSTINA
3. Juli 2019 Zur Familie Pappenheimer liegt eine Opferbiografie vor.[5]

RUTH
PAPPENHEIMER

JG. 1928
SCHULVERWEIS 1937
FLUCHT 1939
PALÄSTINA
3. Juli 2019 Zur Familie Pappenheimer liegt eine Opferbiografie vor.[5]

SIEGFRIED
PAPPENHEIMER

JG. 1925
SCHULVERWEIS 1936
KINDERTRANSPORT 1939
ENGLAND
3. Juli 2019 Zur Familie Pappenheimer liegt eine Opferbiografie vor.[5]
HIER WOHNTE
JOHANNES SCHNEIDER
JG. 1906
IM WIDERSTAND/KPD
VERHAFTET 1937
'VORBEREITUNG HOCHVERRAT'
ZUCHTHAUS HOHENASBERG,
DACHAU, NEUENGAMME
ERMORDET 12.3.1943
Beinstraße 22
(Lage)
3. Juli 2019 Zu Johannes Schneider liegt eine Opferbiografie vor.[6]
HIER WOHNTE
KAROLINA FÜRST
JG. 1901
EINGEWIESEN 1924
HEILANSTALT SCHUSSENRIED
'VERLEGT' 7.6.1940
GRAFENECK
ERMORDET 7.6.1940
'AKTION T4'
Dewanger Straße 36
(Lage)
3. Juli 2019 Zu Karolina Fürst liegt eine Opferbiografie vor.[7]
HIER WOHNTE
KARL SCHIELE
JG. 1898
IM WIDERSTAND
VERHAFTET 1940
'RUNDFUNKVERBRECHEN'
ASCHENDORFERMOOR
ENTLASSEN JUNI 1942
TOT AN HAFTFOLGEN
3.4.1944
Hofherrnstraße 28
(Lage)
3. Juli 2019 Karl Schiele wurde am 8. Januar 1898 in Hofherrnweiler geboren. Seine Eltern waren der Gipser Johann Christian Schiele und dessen Frau Johanna Barbara. Wegen des Weltkriegs musste er seine Lehre – er wollte Gipser werden, wie sein Vater – unterbrechen und einrücken. Nach dem Krieg absolvierte er eine Ausbildung zum Heizer bei den Schwäbischen Hüttenwerken in Wasseralfingen. Am 23. Dezember 1923 heiratete er Maria geb. Ortinghorn, ebenfalls aus Hofherrnweiler. Das Paar hatte eine Tochter, Maria. Er war Mitglied der KPD, im Arbeiterturnverein, im Metallarbeiterverband und in der Roten Hilfe. Er beteiligte sich an Protesten gegen die Hitler-Partei und wurde bereits am 20. März 1933 verhaftet und in eines der ersten Konzentrationslager verschleppt, das Lager Heuberg. Er war bis 11. April 1933 ohne jede rechtliche Grundlage inhaftiert. Nach Kriegsbeginn hört er Auslandssender, um sich über die tatsächliche Lage zu informieren. Ein Sportskamerad verriet ihn unter Folter und Schiele wurde am 6. März 1940 an seinem Arbeitsplatz verhaftet. Das Sondergericht Stuttgart verurteilte ihn zu zwanzig Monaten Haft, seine Frau, die sich geweigert hatte, gegen ihn auszusagen, kam für zehn Monate in Gotteszell in Haft. Er kam in eines der berüchtigten Moorlager im Emsland und wurde im Juni 1942 entlassen – sieben Monate nach dem Ende der Haftstrafe, abgemagert zum Skelett und mit Tuberkulose. Die Lagerleitung titulierte ihn als ‚unbrauchbares Subjekt‘. Er erholte sich nicht mehr und starb nach langem Leiden am 3. April 1944 in der Heilstätte Wilhelmsstift/Überruh in Isny im Allgäu.

Seine Witwe erreichte nach 1945 die Aufhebung des Urteils und seine amtliche Anerkennung als Verfolgter des NS-Regimes. Sie lebte in ärmlichen Verhältnissen in Dewangen und starb 1991.[8][9]

HIER WOHNTE
FANNY KAHN
GEB. KAHN
JG. 1871
ZWANGSUMGESIEDELT
1941 OBERDORF
DEPORTIERT 1942
THERESIENSTADT
ERMORDET 1942
TREBLINKA
Oesterleinstraße 10
(Lage)
21. Feb. 2018 Zu Fanny Kahn liegt eine Opferbiografie vor.[10]

GÜNTER
ANGSTENBERGER

GEB. 21.12.1943
GETRENNT VON DEN ELTERN
MANGELVERSORGUNG
TOT 12.4.1944
KINDERHEIM ELLWANGEN
Pfahlstraße 2
(Treppach)
(Lage)
23. Okt. 2021
HIER WOHNTE
MARIA THERESIA
ANGSTENBERGER

JG. 1927
1943 VERHÖRT VON GESTAPO
'VERBOTENER UMGANG'
HOTEL SILBER STUTTGART
1944 RAVENSBRÜCK UCKERMARK
ERMORDET 13.6.1944
23. Okt. 2021
HIER WOHNTE / ARBEITETE
BOGUSLAW DRAZEK
JG. 1920 POLEN
1942 ZWANGSARBEITER
VERHAFTET 1944
'VERBOTENER UMGANG'
WEITERES SCHICKSAL UNBEKANNT
23. Okt. 2021
HIER LERNTE
NORBERT TUGENDHAT
JG. 1896
FLUCHT 1939 FRANKREICH
INTERNIERT DRANCY
DEPORTIERT 1944
AUSCHWITZ
HAILFINGEN/ROTTENBURG
ERMORDET 2.12.1944
Rombacher Straße 30
(Lage)
3. Juli 2019 Zu Norbert Tugendhat liegt eine Opferbiografie vor.[11]
HIER WOHNTE / ARBEITETE
ADAM VOGT
JG. 1904
VERHAFTET 1939
SCHUHMACHEREI VERWÜSTET
WEGEN 'JUDENHILFE'
WELZHEIM
1943 BAUTRUPP RUSSLAND
SCHICKSAL UNBEKANNT
Schloßstraße 46
(Wasseralfingen)
(Lage)
23. Okt. 2021

Zu Adam Michael Vogt liegt eine Opferbiografie vor.[12]

Commons: Stolpersteine in Aalen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Stolpersteinverlegung am 21.2.2018 um 11.30 Uhr. In: aalen.de. Abgerufen am 21. Februar 2018.
  2. Stolpersteinverlegung am 3.7.2019. In: aalen.de. Abgerufen am 31. Dezember 2019.
  3. Stolpersteine in Aalen. In: Kopernikus Gymnasium Wasseralfingen. Abgerufen am 8. Oktober 2022.
  4. a b c d e f g Stolpersteine in Aalen: Familie Heilbron. Stadt Aalen, abgerufen am 16. Dezember 2022.
  5. a b c d Stolpersteine in Aalen: Familie Pappenheimer. Stadt Aalen, abgerufen am 16. Dezember 2022.
  6. Stolpersteine in Aalen: Johannes Schneider. Stadt Aalen, abgerufen am 16. Dezember 2022.
  7. Stolpersteine in Aalen: Karolina Fürst. Stadt Aalen, abgerufen am 16. Dezember 2022.
  8. Jürgen Eschenhorn: Rundfunkverbrechen bringt den Tod. In: Schwäbische Post (online). 21. August 2019, abgerufen am 20. Juni 2021.
  9. Stolpersteine in Aalen: Karl Schiele. Stadt Aalen, abgerufen am 16. Dezember 2022.
  10. Stolpersteine in Aalen: Fanny Kahn. Stadt Aalen, abgerufen am 16. Dezember 2022.
  11. Stolpersteine in Aalen: Norbert Tugendhat. Stadt Aalen, abgerufen am 16. Dezember 2022.
  12. Presse-und Informationsamt, Stadt Aalen: Stolpersteine in Aalen - Stadt Aalen. Abgerufen am 10. Januar 2024.