Liste der Stolpersteine in Hattingen
Auch in Hattingen erinnert das Kunst-Projekt Stolpersteine von Gunter Demnig an das Schicksal von Menschen, die durch die Nationalsozialisten verfolgt, deportiert, vertrieben, ermordet oder in den Suizid getrieben wurden. Inzwischen hat Demnig insgesamt 25 Stolpersteine im Stadtgebiet verlegt. Die Verlegungen fanden an drei Terminen (am 13. Dezember 2005, am 6. Juni 2014 und am 2. Dezember 2022) statt.
Anlässlich der beiden ersten Verlegungen wurden die Biografien der Opfer in den Veröffentlichungen des Stadtarchivs ausführlich dargestellt.[1] Für die jüngste Verlegung ist eine ähnliche Veröffentlichung geplant.
Das Stadtarchiv erinnert durch jährliche Stolperstein-Putzaktionen gemeinsam mit den Hattinger Schulen an die Opfer des nationalsozialistischen Terrors. Im November 2022 nahmen erstmals auch alle weiterführenden Hattinger Schulen teil.[2]
Hintergrund
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf Initiative aus der Hattinger Bevölkerung genehmigte der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Hattingen am 14. April 2005 die Verlegung der ersten Stolpersteine.[3] Gunter Demnig erinnert seit 1992 an die Opfer der NS-Zeit, indem er vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort kubische Betonsteine mit einer Kantenlänge von zehn Zentimetern verlegt, auf deren Oberseiten sich individuell beschriftete Messingplatten befinden. Die Stolpersteine werden niveaugleich in das Pflaster des Gehweges eingelassen.[4] Demnigs Ziel ist es, die Namen der Opfer zurück an die Orte ihres Lebens zu bringen,[5] und die Passanten „mit dem Kopf und mit dem Herzen“ stolpern zu lassen.[6]
Verlegeaktionen im Stadtgebiet
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 13. Dezember 2005: Elf Stolpersteine an acht Orten.
- 6. Juni 2014: Acht Stolpersteine an drei Orten.
- 2. Dezember 2022: Sechs Stolpersteine an fünf Orten. Da Gunter Demnig dafür die Messingtafeln schlicht vergessen hatte, konnte er lediglich symbolisch Basaltsteine als Platzhalter einsetzen.[7] und [8] Die Zeremonien, bei denen das Schicksal des jeweiligen Opfers noch einmal geschildert wurde, auch wenn die Stolpersteine fehlten, waren sehr würdevoll und erfüllten die u. a. aus Amsterdam, Berlin, Düsseldorf und Wien angereisten Anwesenden mit der Genugtuung, dass die Opfer nicht vergessen sind. Die sechs Stolpersteine zur Erinnerung an Amalie und Karl Cahn, Wilhelm Freisewinkel, Nikolaus Groß, Hubert Lubberich und Friederike Stang wurden schließlich am 26. Januar 2023 durch den städtischen Bauhof verlegt.
Die Hattinger Stolpersteine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hinweis: Die folgende Tabelle kann mit den Pfeilsymbolen in den Überschriften der Spalten 2 bis 4 sortiert werden.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- stolpersteine.eu
- Abfragebeispiel der in OSM eingetragenen Stolpersteine
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Veröffentlichungen des Stadtarchivs Hattingen, Band 17 und 20 abgerufen am 13. Dezember 2022
- ↑ Radio Ennepe-Ruhr, abgerufen am 13. Dezember 2022
- ↑ Stadt Hattingen, abgerufen am 13. Dezember 2022.
- ↑ Kunstprojekt Stolpersteine abgerufen am 13. Dezember 2022
- ↑ Obermayer German Jewish History Award. Pressemitteilung zur Preisverleihung 2005, die leider online nicht mehr verfügbar ist.
- ↑ Geschichte auf arte: Mit Kopf und Herz stolpern / Stolpersteine gegen das Vergessen ( vom 12. Mai 2009 im Internet Archive).
- ↑ Panne – Künstler vergisst Stolpersteine, WAZ Ausgabe Hattingen vom 3. Dezember 2022
- ↑ Stolpersteine: Vergessene Erinnerungen, ruhrkanal news vom 3. Dezember 2022