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Liste der denkmalgeschützten Objekte in Langenstein (Oberösterreich)

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Die Liste der denkmalgeschützten Objekte in Langenstein enthält die 22 denkmalgeschützten, unbeweglichen Objekte der oberösterreichischen Gemeinde Langenstein.[1]

Karte
Objekte in Liste der denkmalgeschützten Objekte in Langenstein (Quelle: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Langenstein (Oberösterreich) (Q1856765) auf Wikidata).
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Foto   Denkmal Standort Beschreibung

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Kirchenruine
HERIS-ID: 25060
Objekt-ID: 21475
Frankenberg 10
Standort
KG: Langenstein
Das Frankenberger Kircherl am Kirchberg Johannes Baptista ist schon 1234 urkundlich, geht aber in das 8. Jahrhundert und davor eine keltische Befestigung zurück. Die Ruine erinnert an die Ermordung von rund 300 Protestanten der machländischen Bauernbewegung um Martin Aichinger, die sich 1636 in der Kirche (Frankenberger Kircherl) versteckt hatten (Bauernkriegsdenkmal Frankenberg).[2]
Datei hochladen SS-Mannschaftshäuser und Überreste, Polnischer Gedenkstein
HERIS-ID: 91015
Objekt-ID: 105726
Poschacherstraße 1
Standort
KG: Langenstein
Diese gemauerten Funktionsblocks des SS-Totenkopf-Wachsturmbannes Gusen wurden 1941/42 errichtet und waren Teile der SS-Kaserne des ehemaligen Konzentrationslagers Gusen I in Gusen beim Areal Poschacher. Im vorderen Teil des parallel zur ehemaligen Hauderer-Straße gelegenen Funktionsblocks befand sich das SS-Wachlokal für den taghabenden Offizier und im hinteren Teil, noch heute zu sehen, die zwei Garagen für die Lagerfeuerwehr des Konzentrationslagers.

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Burgruine Spielberg
HERIS-ID: 25071
Objekt-ID: 21486
Spielberg 1
Standort
KG: Langenstein
Eindrucksvolle Ruine einer Ringburg, die südwestlich des Ortes Langenstein liegt. Ursprünglich auf einer Insel in der Donau liegend und zur Gemeinde Enns gehörend, heute durch die Donauregulierung an der Nordseite des Flusses gelegen (Schlossau).

Anmerkung: Alternative Schreibweise Spilberg

Datei hochladen Gemauerte Häftlingsbaracken
HERIS-ID: 98599
Objekt-ID: 114537
seit 2016
Untere Gartenstraße 9a+9b
Standort siehe Beschreibung
KG: Langenstein
Die Errichtung dieser beiden gemauerten Häftlingsblöcke wurde bereits 1941 begonnen, kam aber nach der Errichtung des Rohbaues der beiden Erdgeschoße zum Erliegen. Die Fertigstellung erfolgte erst in den Jahren 1943 und 1944 als durch die Ansiedlung von Produktionsstätten der Steyr Daimler Puch und der Messerschmitt GmbH Regensburg wieder ausreichend Finanzmittel für die Lagererweiterung zur Verfügung standen. Im Obergeschoß und im Dachgeschoß dieser beiden Häftlingsblöcke waren ab diesem Zeitpunkt vorwiegend KZ-Häftlinge untergebracht, die in diesen beiden Rüstungsbetrieben beim KZ Gusen I Sklavenarbeit zu leisten hatten. Im Zeitraum zwischen 1941 und 1944 befand sich zwischen den Rohbau-Erdgeschoßen dieser beiden gemauerten Häftlingsblöcke die Erschießungsmauer des KZ Gusen I. Im Raum zwischen diesen beiden auch Neubau genannten Gebäuden wurden also unzählige Menschen durch Erschießungskommandos hingerichtet. Auch nutzte man in diesem Zeitraum diese Rohbauten, um dort arbeitsunfähige Häftlinge gezielt verhungern zu lassen.[3]

Anmerkung: Die beiden Häftlingsbaracken: ,

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HERIS-ID: 98597
Objekt-ID: 114535
seit 2016
Untere Gartenstraße 14+16
Standort
KG: Langenstein
Das ehemalige Häftlingsbordell des Konzentrationslagers Gusen I wurde 1942 auf Befehl des Reichsführers SS als gemauertes Gebäude mit auffallenden Säulen aus Granitsteinen errichtet. In diesem Gebäude wurden bis 1945 acht bis zehn weibliche Häftlinge aus dem KZ Ravensbrück für Häftlingsfunktionäre und privilegierte KZ-Häftlinge zur Prostitution gezwungen.[4] Dieses Gebäude wird seit vielen Jahrzehnten als privates Wohnhaus genutzt und ist heute Teil der Siedlung Gusen mit welcher nahezu das ganze Lagerareal des ehemaligen Konzentrationslagers Gusen I überbaut wurde.
Datei hochladen Wohnhaus, sog. Jourhaus
HERIS-ID: 22427
Objekt-ID: 18759
seit 2016
Untere Gartenstraße 18
Standort
KG: Langenstein
Das Jourhaus des ehemaligen Konzentrationslagers Gusen I wurde Ende 1941 von KZ-Häftlingen errichtet. Es diente als Torgebäude und beherbergte im Bereich rechts neben dem Eingangstor des ehemaligen Lagergefängnis (den sog. „Bunker“). Dort wurden zahlreiche Menschen eingekerkert, grausam gefoltert und ermordet. Dieses Jourhaus wurde 1965 durch die Republik Österreich zunächst an die Gemeinde Langenstein verkauft und von dieser dann weiter privatisiert. Es dient seit vielen Jahren als repräsentatives, privates Wohnhaus. Am 7. April 1944 wurde in diesem Gebäude der bedeutende österreichische Pädagoge, Priester und Widerstandskämpfer Johann Gruber nach längeren, schweren Folterverhören durch den Lagerkommandanten des Konzentrationslagers Gusen I grausam ermordet.
Datei hochladen Ehemaliger Appellplatz mit Begrenzungs- bzw. Böschungsmauern sowie Gedenkstein
HERIS-ID: 98600
Objekt-ID: 114538
seit 2016
Poschacherstraße 5
Standort
KG: Langenstein
Die im Herbst 2016 in diesem Bereich sondierten baulichen Reste umfassen:
  • die massive Granitsteinschlichtung des Unterbaues des ehemaligen Appellplatzes
  • die Steinfundamente und den Estrichboden der ehemaligen Häftlingsküche im Ausmaß von 57 × 15 Metern
  • Teile der monumentalen und bis zu 6 Meter hohen Terrassenmauer, welche einst den Appellplatz des Konzentrationslagers Gusen I von den Industrieeinrichtungen der DEST in Gusen trennte.[5][6]
BW Datei hochladen Appellplatz
HERIS-ID: 98601
Objekt-ID: 114539
seit 2017
Poschacherstraße 5
Standort
KG: Langenstein
Ehemaliger Apellplatz des KZs Gusen
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HERIS-ID: 98604
Objekt-ID: 114542
seit 2016
Poschacherstraße 5
Standort
KG: Langenstein
Groß-Schotteranlage (Steinbrecher) des ehemaligen KZ Gusen I. Diese Groß-Schotteranlage beim Steinbruch Gusen-Kastenhof wurde von KZ-Häftlingen des KL Gusen I im Zeitraum zwischen Oktober 1941 und März 1943 für die DEST-Werkgruppe St. Georgen errichtet, um Kleinmaterial, das bei der Produktion von Werksteinen aus Granit abfiel, in großen Mengen zu kriegswichtigem Gleisschotter zu verarbeiten. Diese Groß-Schotteranlage war damals die größte derartige Anlage in ganz Europa und war über eine eigene Anschlussbahn (der sog. „Schleppbahn“) über den Bahnhof St. Georgen/Gusen mit dem Streckennetz der Deutschen Reichsbahn verbunden.[7] Eisenbahnwaggons konnten zur raschen Befüllung nebeneinander auf zwei parallel durch diese Anlage hindurchführenden Geleisen gleichzeitig befüllt werden.
Datei hochladen Teilstück der Schleppbahntrasse mit Stützmauer
HERIS-ID: 98615
Objekt-ID: 114553
seit 2016

Standort
KG: Langenstein
Bei diesem Teilstück verbreiterte sich die sog. Schleppbahn der SS zu einem etwa 400 Meter langen, dreigleisigen Kopfbahnhof, der zwischen dem Steinbruch Kastenhof und dem Konzentrationslager Gusen I lag. Die heute noch in Teilen sichtbare Stützmauer trennte eine nördlich dieses Kopfbahnhofes angelegte höher liegende Terrasse ab, auf der die DEST-Werkgruppe St. Georgen ab Anfang 1944 der Messerschmitt GmbH Regensburg die sog. „Me-Halle I“ im Ausmaß von etwa 3000 Quadratmetern für die Produktion von Rümpfen für Messerschmitt Me-109 Jagdflugzeuge der sog. Betriebsabteilung II (Ba II) zur Verfügung stellte.[8]

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Memorial mit Krematoriumsofen und Besucherzentrum mit archäologischen Ausgrabungen
HERIS-ID: 98616
Objekt-ID: 114554
seit 2016
Obere Gartenstraße 8, neben
Standort
KG: Langenstein
Das Memorial Gusen, einer der bedeutendsten Memorialbauten in Österreich, wurde in den Jahren 1961 bis 1965 nach dem Entwurf der Mailänder Architektengruppe BBPR über den erhaltenen gebliebenen Resten des Krematoriums des Konzentrationslagers Gusen errichtet.
Datei hochladen Steinmetzhalle
HERIS-ID: 98618
Objekt-ID: 114556
seit 2016
Poschacherstraße 7
Standort
KG: Langenstein
Dieses Werkstatt- und Schlossereigebäude des DEST-Steinwerkes Gusen-Kastenhof wurde von KZ-Häftlingen in den Jahren 1941 und 1942 errichtet und wurde ab 1943 für die Ausbildung ziviler Steinmetzlehrlinge durch die DEST-Werkgruppe St. Georgen verwendet.
Datei hochladen Betonmauern einer Kläranlage
HERIS-ID: 98620
Objekt-ID: 114558
seit 2016

Standort
KG: Langenstein
Die einfache Kläranlage im KZ Gusen wurde nach Herbst 1941 errichtet, nachdem durch die schlechten hygienischen Zustände im Lager Seuchen ausgebrochen waren, die sich durch erkrankte SS-Männer in die Bevölkerung übertrugen.[9]
Datei hochladen Luftschutzbunker
HERIS-ID: 98622
Objekt-ID: 114560
seit 2016

Standort
KG: Langenstein
f1
BW Datei hochladen Steinbruch „Oberbruch“
HERIS-ID: 112018
Objekt-ID: 130067
seit 2016

Standort
KG: Langenstein
f1
Datei hochladen Steinbruch Gusen mit Kranfundament
HERIS-ID: 112019
Objekt-ID: 130068
seit 2016

Standort
KG: Langenstein
f1
Datei hochladen Transformatorengebäude
HERIS-ID: 112020
Objekt-ID: 130069
seit 2016
Poschacherstraße 9, in der Nähe
Standort
KG: Langenstein
f1
Datei hochladen Teile der Bahntrasse, Schleppbahn Normalspur
HERIS-ID: 112021
Objekt-ID: 130070
seit 2016

Standort
KG: Langenstein
f1
Datei hochladen Stollen Kellerbau mit Überresten der ehemaligen Fabrikationsstätte
HERIS-ID: 112022
Objekt-ID: 130073
seit 2016

Standort
KG: Langenstein
f1
Datei hochladen Terrassenmauern ehem. Werkstättengebäude
HERIS-ID: 112023
Objekt-ID: 130074
seit 2016

Standort
KG: Langenstein
f1
Datei hochladen Luftschutzbunker(-stollen) der DEST
HERIS-ID: 112450
Objekt-ID: 130643
seit 2016

Standort
KG: Langenstein
f1
BW Datei hochladen KZ Gusen
HERIS-ID: 111812
Objekt-ID: 129822
seit 2013

Standort
KG: Langenstein
Teile des ehemaligen Konzentrationslagers Gusen. In Wienergraben beim dortigen Steinbruch.

Anmerkung: Die Koordinaten beziehen sich auf das GSt. Nr. 654/4

Quelle für die Auswahl der Objekte sind die vom BDA jährlich veröffentlichten Denkmallisten des jeweiligen Landes.[1] Die Tabelle enthält im Einzelnen folgende Informationen:

Foto: Fotografie des Denkmals. Klicken des Fotos erzeugt eine vergrößerte Ansicht. Daneben finden sich ein oder zwei Symbole:
Das Symbol bedeutet, dass weitere Fotos des Objekts verfügbar sind. Durch Klicken des Symbols werden sie angezeigt.
Durch Klicken des Symbols können weitere Fotos des Objekts in das Medienarchiv Wikimedia Commons hochgeladen werden.
Denkmal: Bezeichnung des Denkmals. Es ist die Bezeichnung angegeben, wie sie vom Bundesdenkmalamt (BDA) verwendet wird.
Weiters sind ein oder mehrere Objekt-Identifier für das Denkmal angeführt, deren wichtigste die hier kurz mit HERIS-ID bezeichnete aktuelle Datenbankschlüssel (Heritage Information System ID der Datenbank österreichischer Kulturdenkmale (P9154)) und der mit Objekt-ID bezeichnete alte Datenbankschlüssel des BDAs (auch DBMS-ID, Objekt-ID der Datenbank österreichischer Kulturdenkmale (P2951), hinfällig nach Vollendung der Transition) sind. Weitere Identifier verlinken entweder auf andere externe Datenbanken (z. B. Tiroler Kunstkataster) oder auf weitere Wikipedia-Repräsentationen desselben Objekts (z. B. Gemeindebauten in Wien), abhängig von den Einträgen im zugehörigen Wikidata-Item, das auch verlinkt ist.
Standort: Es ist die Adresse angegeben. Bei freistehenden Objekten ohne Adresse (zum Beispiel bei Bildstöcken) ist im Regelfall eine Adresse angegeben, die in der Nähe des Objekts liegt. Durch Aufruf des Links Standort wird die Lage des Denkmals in verschiedenen Kartenprojekten angezeigt. Darunter ist die Katastralgemeinde (KG) angegeben.
Beschreibung: Kurze Angaben zum Denkmal.

Die Tabelle ist alphabetisch nach dem Standort des Denkmals sortiert. Das Sortierkriterium ist die Katastralgemeinde und innerhalb dieser die Adresse.

Durch Klicken von Karte mit allen Koordinaten OSM • WikiMap (unten im Artikel) wird die Lage aller Denkmale im gewählten Kartenobjekt angezeigt.

Abkürzungen des BDAs: BR … Baurecht, EZ … Einlagezahl, GB … Grundbuch, GstNr. … Grundstücksnummer, KG … Katastralgemeinde, 0G, GNR … Grundstücksnummernadresse
Commons: Denkmalgeschützte Objekte in Langenstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Peter Adam, Beate Auer, Susanne Bachner, Brigitta Fragner, Ulrike Knall-Brskovsky, Anna Piuk, Franz Peter Wanek, Monika Wiltschnigg: Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio-Handbuch Oberösterreich. Band I, Mühlviertel, 1. Auflage, Verlag Berger & Söhne, Ferdinand, 2003, herausgegeben vom Bundesdenkmalamt, ISBN 3-85028-362-3

Einzelnachweise

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  1. a b Oberösterreich – unbewegliche und archäologische Denkmale unter Denkmalschutz. (PDF), (CSV). Bundesdenkmalamt, Stand: 5. Juni 2023.
  2. Michael Premstaller: Das Frankenberger Kirchlein. In: Mühlviertler Heimatblätter. Heft 1/2. Mühlviertler Künstlergilde. Linz, 1965. S. 25–29, ooegeschichte.at [PDF]
    Volkmar Premstaller: Das Frankenberger Kirchlein. In: Mühlviertler Heimatblätter. Heft 1. Linz, 1981. S. 23.
  3. Vgl. Rudolf Haunschmied, u. a.: St. Georgen-Gusen-Mauthausen – Concentration Camp Mauthausen Reconsidered. Norderstedt, 2007, S. 86.
  4. Vgl. Rudolf Haunschmied: Zur Geschichte des Lagerteiles Gusen im ehemaligen KZ-Doppellager Mauthausen-Gusen. In: Überleben durch Kunst – Zwangsarbeit im Konzentrationslager Gusen für das Messerschmittwerk Regensburg. Dr. Peter Morsbach Verlag. Regensburg, 2012. S. 119 ff.
  5. Verschüttete Zeugnisse des NS-Terrors. Archäologische Untersuchungen bringen bedeutende Baureste des ehemaligen Konzentrationslagers Gusen I (Oberösterreich) ans Licht. Bundesdenkmalamt, Januar 2017, abgerufen am 15. Januar 2017.
  6. Reste des KL Gusen I zu “Denkmal des Monats” erklärt. In: gusen.org. Gedenkdienstkomitee Gusen, 15. Januar 2017, abgerufen am 20. Januar 2017.
  7. Rudolf Haunschmied, u. a.: St. Georgen-Gusen-Mauthausen – Concentration Camp Mauthausen Reconsidered. Norderstedt, 2007, S. 94 ff.
  8. Dusan Stefancic: KL Gusen I & II and the Production of Messerschmitt Aircraft Me 109 and Me 262. In: Überleben durch Kunst – Zwangsarbeit im Konzentrationslager Gusen für das Messerschmittwerk Regensburg. Dr. Peter Morsbach Verlag. Regensburg, 2012. S. 141 ff.
  9. Judith M. Haunschmied: Die Geschichte der Konzentrationslager KL GUSEN I und KL GUSEN I. In: nizkir.com. August 1997, abgerufen am 9. November 2023.
  10. § 2a Denkmalschutzgesetz im Rechtsinformationssystem des Bundes.