Merlscheid (bei Pronsfeld)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 8′ N, 6° 21′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Eifelkreis Bitburg-Prüm | |
Verbandsgemeinde: | Arzfeld | |
Höhe: | 375 m ü. NHN | |
Fläche: | 3,52 km2 | |
Einwohner: | 33 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 9 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54597 | |
Vorwahl: | 06556 | |
Kfz-Kennzeichen: | BIT, PRÜ | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 32 270 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Luxemburger Straße 6 54687 Arzfeld | |
Website: | www.merlscheid.de | |
Ortsbürgermeister: | Thomas Schier | |
Lage der Ortsgemeinde Merlscheid im Eifelkreis Bitburg-Prüm | ||
Merlscheid ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Arzfeld an.
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort liegt in der westlichen Eifel an der Mündung des Merlbaches in die Prüm. Der Ort liegt in Hanglage in einer Höhe von 360 bis 390 m ü. NHN. Nächstgelegene größere Stadt ist das rund 20 Kilometer südöstlich liegende Bitburg.
Nachbarorte von Merlscheid sind die Ortsgemeinden Lünebach in Norden, Lierfeld im Nordosten, Eilscheid im Osten und Dackscheid im Südosten, der Ortsteil Heilhausen der Ortsgemeinde Waxweiler im Süden sowie die Ortsgemeinde Kinzenburg im Südwesten.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf der gegenüberliegenden Seite der Prüm wurden Siedlungsreste aus römischer Zeit gefunden.[2]
Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahr 1459 als „Merhelscheit“.[3] Er gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zum Kondominium Pronsfeld, das unter der gemeinsamen Landeshoheit des Kurfürstentums Trier und des Herzogtums Luxemburg stand.[4]
Die Inbesitznahme des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen beendete die alte Ordnung. Während der französischen Verwaltung (1795–1814) wurde Merlscheid von der Mairie Lünebach verwaltet, die zum Kanton Arzfeld des Arrondissements Bitburg (Bitbourg) im Departement der Wälder gehörte.[5]
Nach der Niederlage Napoleons kam der Ort aufgrund der 1815 auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen zum Königreich Preußen. Aus der Mairie wurde die Bürgermeisterei (ab 1927 das Amt) Lünebach, welches nachfolgend in das Amt Waxweiler aufging.[5]
Als Folge des Ersten Weltkriegs war die gesamte Region dem französischen Abschnitt der Alliierten Rheinlandbesetzung zugeordnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Merlscheid innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.
Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Merlscheid, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[6]
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Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Thomas Schier ist seit dem 2. Juli 2014 Ortsbürgermeister von Merlscheid.[7][8]
Schiers Vorgänger, sein Vater Peter Schier, hatte das Amt 20 Jahre ausgeübt.[7]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „Mittig oben eine grüne Eiche mit gespaltetem Stamm und goldenen (gelben) Eicheln auf silbernem Grund, vorn drei goldene (gelbe) Ähren auf Blau, hinten drei schräggestellte goldene (gelbe) Wellenlinien auf Grün.“[9] | |
Wappenbegründung: Der Baum in der Mitte steht für die etwa 350 Jahre alte und hohle Eiche, das Wahrzeichen von Merlscheid, die Ähren für die lange für den Ort bedeutsame Landwirtschaft, die drei Wellenlinien für die Fließgewässer Merlbach, Esbach und die Prüm. |
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu einem Hof von 1857 gehören ein Backhaus und eine Schmiede, die vermutlich bereits im 17. Jahrhundert erbaut wurden. Das Innere der Feldschmiede stammt aus der Zeit des Ersten Weltkriegs und ist komplett erhalten.[10]
Auf dem Gemeindegebiet finden sich drei Schaftkreuze aus den Jahren 1774, 1777 und 1808.[10]
Ein sehenswertes Naturdenkmal ist eine etwa 350 Jahre alte und fast vollständig hohle Eiche, die immer noch Blätter trägt.[11]
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Merlscheid
Siehe auch: Liste der Naturdenkmale in Merlscheid
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde lebte in der Vergangenheit überwiegend von der Landwirtschaft. Von ehemals acht Vollerwerbslandwirten sind heute allerdings keine verblieben. Der Strukturwandel zwang die Landwirte zur Betriebsaufgabe oder zur Umstellung auf Nebenerwerb.[2]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hubert Junker (1891–1971), Theologe
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Internetpräsenz der Ortsgemeinde Merlscheid
- Ortsgemeinde Merlscheid auf den Seiten der Verbandsgemeinde Arzfeld
- Zur Ortsgemeinde Merlscheid gibt es Einträge in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ a b Geschichte. In: Gemeinde. Ortsgemeinde Merlscheid, abgerufen am 6. März 2022.
- ↑ Geschichte. In: Merlscheid. Verbandsgemeinde Arzfeld, abgerufen am 6. März 2022.
- ↑ Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz, 2. Band: Die Karte von 1789. Bonn, Hermann Behrend, 1898, S. 586
- ↑ a b Standesamtszugehörigkeit der einzelnen Gemeinden. (PDF) Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm, 30. Juli 2021, S. 18, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 26. Juni 2022; abgerufen am 24. Juli 2022.
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
- ↑ a b Merlscheid wählte neuen Bürgermeister. In: Nordic Walking Thiex. Albert Thiex, Merlscheid, 3. Juli 2014, abgerufen am 6. März 2022.
- ↑ Unterrichtung der Einwohner aus der konstituierenden Sitzung des Ortsgemeinderates Merlscheid am 25. Juni 2019. In: Eifel aktuell – Bürgerzeitung für den Bereich der Verbandsgemeinde Arzfeld, Ausgabe 29/2019. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 6. März 2022.
- ↑ Neues Ortswappen für Merlscheid. Eifelkreis Bitburg-Prüm, abgerufen am 6. März 2022.
- ↑ a b Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Eifelkreis Bitburg-Prüm. ( vom 20. Oktober 2020 im Internet Archive) Mainz 2020[Version 2024 liegt vor.], S. 75 (PDF; 4,4 MB).
- ↑ Ulrike Löhnertz: Die Starkeiche in Merlscheid. In: Trierischer Volksfreund. Trierischer Volksfreund Medienhaus GmbH, 6. April 2021, abgerufen am 7. März 2022.