Olympische Sommerspiele 1908/Leichtathletik – Speerwurf Mittelgriff (Männer)
Sportart | Leichtathletik |
Disziplin | Speerwurf (Mittelgriff) |
Geschlecht | Männer |
Ort | White City Stadium |
Teilnehmer | 15 Athleten aus 6 Ländern |
Wettkampfphase | 14. Juli 1908 |
Medaillengewinner | |
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Gold | Eric Lemming ( SWE) |
Silber | Arne Halse ( NOR) |
Bronze | Otto Nilsson ( SWE) |
Der Speerwurf der Männer in der heute üblichen Mittelgrifftechnik bei den Olympischen Spielen 1908 in London wurde am 17. Juli 1908 im White City Stadium entschieden. Am Vormittag des gleichen Tages fand eine Qualifikation statt, aus der sich drei Werfer für den Wettkampf qualifizierten.
Der Speerwurf war in London erstmals Teil des olympischen Programms. Es gab sogar zwei unterschiedliche Speerwurfwettbewerbe. Bei der hier beschriebenen Variante „Mittelgriff“ musste der Werfer den Speer in der Mitte halten und aus dieser Griffposition heraus werfen, was dem heute üblichen Wurfstil entspricht.
In dieser Disziplin dominierten die Sportler aus Skandinavien. Der Schwede Eric Lemming wurde Olympiasieger, der Norweger Arne Halse gewann die Silbermedaille. Bronze ging an Lemmings Landsmann Otto Nilsson.
Rekorde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die damals bestehenden Weltrekorde waren noch inoffiziell. Da der Speerwurf erstmals olympisch war, existierte eigentlich noch kein olympischer Rekord. Allerdings war bei den Athener Zwischenspielen 1906 eine Speerwurfkonkurrenz ausgetragen worden. Die dabei erzielte Siegesweite ist hier als Olympiarekord benannt.
WR | 56,55 m | Eric Lemming | SWE | Falun (SWE), 29. September 1907[1] |
OR – erzielt bei den Zwischenspielen | 53,90 m | Finale Zwischenspiele Athen (GRE), 26. April 1906 |
Folgende Rekorde wurden bei den Olympischen Spielen 1908 im Speerwurf (Mittelgriff) gebrochen oder eingestellt:
OR | 54,83 m | Eric Lemming | Schweden | Finale, 14. Juli |
Ergebnisse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Angaben zu den erzielten Weiten differieren in den einzelnen Quellen. Manchmal liegen die Abweichungen bei nur einem Zentimeter, es gibt jedoch in einigen Fällen auch deutlichere Unterschiede. Die Übersichten unten stellen die verschiedenen Varianten dar.
Qualifikation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Qualifikation wurde in zwei zeitlich gestaffelten Gruppen ausgetragen. Die Ergebnisse dieser Gruppen wurden zusammengefasst. Nur die insgesamt besten drei Werfer der Qualifikation – hellgrün unterlegt – konnten den Finalwettkampf bestreiten. Die in der Qualifikation erzielten Leistungen wurden in der Wertung des Endresultats mitberücksichtigt. Sowohl in der Qualifikation als auch im Finale hatten die Teilnehmer je drei Versuche.
Gruppe A
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Resultat nach Kluge und Sports-Reference
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Resultat nach zur Megede
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Für Aarne Salovaara werden bei Sports-Reference in zwei verschiedenen Tabellen zum selben Resultat zwei unterschiedliche Weiten angegeben. Neben den oben aufgeführten 46,81 m finden sich noch 45,89 m. Auf die Platzierung in der Qualifikation und im Endresultat hat dies jedoch keine Auswirkungen.
Gruppe B
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Athlet | Land | Weite (m) |
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Eric Lemming | Schweden | 53,69 |
Arne Halse | Norwegen | 50,57 |
Evert Jakobsson | Finnland | k. A. |
Jarl Jakobsson | Finnland | |
Ernest May | Großbritannien |
In der Qualifikation ausgeschieden und im Endresultat nicht unter den ersten Sechs:
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Evert Jakobsson, Gruppe B
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Jarl Jakobsson, Gruppe B
Finale und Endergebnis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die besten Fünf nach Kluge und Sports-Reference
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Die besten Sechs nach zur Megede
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Der Schwede Eric Lemming nahm hier bereits an seinen dritten Olympischen Spielen seit 1900 teil, wobei die Athener Zwischenspiele von 1906 gar nicht mitgezählt sind. Bisher waren seine olympischen Auftritte von eher mäßigem Erfolg beschieden. In Athen hatte erstmals Lemmings Spezialdisziplin auf dem Programm gestanden. Dort hatte er mit neuem Weltrekord gesiegt. Auch hier in London hatte Lemming den ersten Speerwurfwettbewerb im freien Stil bereits gewonnen und errang nun in der Konkurrenz nach der heutigen Griffvariante seine zweite Goldmedaille. Dabei stellte er einen neuen olympischen Rekord auf. Die Schreibweise seines Vornamens ist trotz seiner Erfolge – auch 1912 gewann er noch einmal olympisches Gold – nicht eindeutig. In den verschiedenen Quellen findet sich wie hier mit „Eric“ am Ende ein „c“, oft allerdings gibt es auch die Variante „Erik“ mit einem „k“ am Ende.
Insgesamt gab es eine große skandinavische Überlegenheit in dieser Konkurrenz. Unter den ersten Sechs waren ausschließlich Schweden, Norweger und Finnen.
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Der Speerwurf-Doppelolympiasieger von London, Eric Lemming
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Der viertplatzierte Aarne Salovaara
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Armas Pesonen – hier in einer Aufnahme des Jahres 1909 – belegte Rang fünf
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Juho Halme – hier beim Kugelstoßen – wurde Olympiasechster
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Volker Kluge, Olympische Sommerspiele – Die Chronik I, Berlin 1997 (ISBN 3-328-00715-6)
- Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 1: 1896–1936, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 2. Auflage 1970
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sports-Reference, Athletics at the 1908 London Summer Games: Men’s Javelin Throw, englisch, abgerufen am 2. September 2018
- Olympedia, 1908 Summer Olympics, Athletics Javelin Throw, Men, olympedia.org (englisch), abgerufen am 16. Mai 2021
- Olympic Games London 1908, Athletics, javelin throw men, Seite des IOC zur Leichtathletik bei den Olympischen Spielen 1908, olympic.org (englisch), abgerufen am 16. Mai 2021
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 1: 1896–1936, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 2. Auflage 1970, S. 91