Olympische Sommerspiele 1908/Leichtathletik – Diskuswurf freier Stil (Männer)

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Olympische Ringe
Leichtathletik
Sportart Leichtathletik
Disziplin Diskuswurf (freier Stil)
Geschlecht Männer
Ort White City Stadium
Teilnehmer 42 Athleten aus 11 Ländern
Wettkampfphase 16. Juli 1908
Medaillengewinner
Gold Gold Martin Sheridan (Vereinigte Staaten 46 USA)
Silbermedaillen Silber Merritt Giffin (Vereinigte Staaten 46 USA)
Bronzemedaillen Bronze Bill Horr (Vereinigte Staaten 46 USA)

Der Diskuswurf der Männer im freien Stil bei den Olympischen Spielen 1908 in London wurde am 16. Juli 1908 im White City Stadium entschieden. Am Vormittag des gleichen Tages fand eine Qualifikation statt, aus der sich drei Athleten für den Wettkampf qualifizierten.

Hier handelt es sich um die bis heute übliche Form dieser Disziplin. Es wurde aus einem Kreis mit 2,50 Meter Durchmesser geworfen. Die Wurftechnik mit bis zu drei Umdrehungen entsprach dem heute üblichen Diskuswurf. Bei den Spielen in London stand darüber hinaus noch der Diskuswurf im sogenannten griechischen Stil auf dem olympischen Programm.

Es gab einen dreifachen US-amerikanischen Erfolg. Martin Sheridan gewann die Goldmedaille, Silber ging an Merritt Giffin und Bronze an Bill Horr.

Die Weltrekorde waren damals noch inoffiziell. Bezüglich des olympischen Rekords stellt sich die Frage, ob die Athener Zwischenspiele hier miteinzubeziehen sind oder nicht. Beide Varianten sind in der Tabelle unten berücksichtigt.

WR 42,645 m Arthur Dearborn Vereinigte Staaten 46 USA 1908
ORZählung ohne Zwischenspiele 39,28 m Martin Sheridan Vereinigte Staaten 45 USA Finale OS St. Louis (USA), 3. September 1904
Ralph Rose Vereinigte Staaten 45 USA
ORZählung mit Zwischenspielen 41,46 m Martin Sheridan Vereinigte Staaten 45 USA Finale von Athen (GRE), 25. April 1906

Unter Berücksichtigung, dass die Resultate der Athener Zwischenspiele nicht mitgezählt werden, wurden bei den Olympischen Spielen 1908 in dieser Disziplin folgende Rekorde verbessert oder eingestellt:

OR 40,70 m Merritt Giffin Vereinigte Staaten 46 USA Qualifikation, 16. Juli
40,89 m Martin Sheridan Vereinigte Staaten 46 USA Finale, 16. Juli

Die Qualifikation wurde in sechs zeitlich gestaffelten Gruppen ausgetragen. Die Ergebnisse dieser Gruppen wurden zusammengefasst. Nur die insgesamt besten drei Teilnehmer der Qualifikation – grün hinterlegt – konnten den Finalwettkampf bestreiten. Allerdings wurden die in der Qualifikation erzielten Leistungen in der Wertung des Endresultats mitberücksichtigt. Sowohl in der Qualifikation als auch im Finale hatten die Teilnehmer je drei Versuche.

Der Olympiasieger im Standhochsprung von 1912 Platt Adams, auch 1908 mit vorderen Platzierungen in den Standsprüngen, schied im Vorkampf aus
Athlet Land Weite (m)
Wilbur Burroughs Vereinigte Staaten 46 USA 37,43
Platt Adams Vereinigte Staaten 46 USA k. A.
Charles Lagarde Dritte Französische Republik Frankreich
Ernest May Vereinigtes Konigreich 1801 Großbritannien
Henry Leeke Vereinigtes Konigreich 1801 Großbritannien
Walter Henderson Vereinigtes Konigreich 1801 Großbritannien
Alfred Flaxman Vereinigtes Konigreich 1801 Großbritannien
Ferenc Jesina Ungarn 1867 Ungarn
Athlet Land Weite (m)
Arthur Dearborn Vereinigte Staaten 46 USA 38,52
György Luntzer Ungarn 1867 Ungarn 38,34
John Flanagan Vereinigte Staaten 46 USA 37,80
Mór Kóczán Ungarn 1867 Ungarn k. A.
Lauri Pihkala Finnland Großfurstentum 1883 Finnland
Aarne Salovaara Finnland Großfurstentum 1883 Finnland
Athlet Land Weite (m)
Merritt Giffin Vereinigte Staaten 46 USA 40,70 OR
Michael Collins Vereinigtes Konigreich 1801 Großbritannien k. A.000
Lauri Wilskman Finnland Großfurstentum 1883 Finnland
John Garrels Vereinigte Staaten 46 USA
Hugo Wieslander Schweden Schweden
Miroslav Šustera Böhmen Böhmen

Der oben genannte olympische Rekord hat nur Gültigkeit, soweit man die bei den
Zwischenspielen 1906 von Sheridan erzielte Siegesweite von 41,46 m nicht mitzählt.

Athlet Land Weite (m)
Bill Horr Vereinigte Staaten 46 USA 39,44
André Tison Dritte Französische Republik Frankreich 38,30
John Murray Vereinigtes Konigreich 1801 Großbritannien k. A.
Simon Gillis Vereinigte Staaten 46 USA
Theodor Neijström Schweden Schweden
František Souček Böhmen Böhmen
Nikolaos Georgandas Königreich Griechenland Griechenland
Athlet Land Weite (m)
Imre Mudin Ungarn 1867 Ungarn k. A.
Jalmari Sauli Finnland Großfurstentum 1883 Finnland
Elmer Niklander Finnland Großfurstentum 1883 Finnland
Folke Fleetwood Schweden Schweden
Ludwig Uettwiller Deutsches Reich Deutschland
Athlet Land Weite (m)
Martin Sheridan Vereinigte Staaten 46 USA 40,58
Verner Järvinen Finnland Großfurstentum 1883 Finnland 39,42
Lee Talbott Vereinigte Staaten 46 USA 38,40
Emil Welz Deutsches Reich Deutschland 37,02
Edward Barrett Vereinigtes Konigreich 1801 Großbritannien k. A.
Otto Nilsson Schweden Schweden
Eric Lemming Schweden Schweden
Michalis Dorizas Königreich Griechenland Griechenland
Umberto Avattaneo Italien 1861 Italien
John Falchenberg Norwegen Norwegen

Finale und Endergebnis der besten Elf

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Platz Athlet Land Weite (m)
1 Martin Sheridan Vereinigte Staaten 46 USA 40,89 OR
2 Merritt Giffin Vereinigte Staaten 46 USA 40,70000
3 Bill Horr Vereinigte Staaten 46 USA 39,45000
4 Verner Järvinen Finnland Großfurstentum 1883 Finnland 39,42000
5 Arthur Dearborn Vereinigte Staaten 46 USA 38,52000
6 Lee Talbott Vereinigte Staaten 46 USA 38,40000
7 György Luntzer Ungarn 1867 Ungarn 38,34000
8 André Tison Dritte Französische Republik Frankreich 38,30000
9 John Flanagan Vereinigte Staaten 46 USA 37,80000
10 Wilbur Burroughs Vereinigte Staaten 46 USA 37,43000
11 Emil Welz Deutsches Reich Deutschland 37,02000

Nach dem Vorkampf führte Merritt Giffin mit seinen 40,70 m das Feld an. Doch im Finale übertraf ihn der bis dahin dreizehn Zentimeter hinter ihm platzierte Martin Sheridan mit 40,89 m und wiederholte damit seinen Olympiasieg von 1904. Auch bei den Athener Zwischenspielen 1906 hatte Sheridan den Wettbewerb für sich entschieden. Eine dritte Goldmedaille errang er zwei Tage darauf im einmalig auf dem olympischen Programm stehenden Diskuswurf im sogenannten griechischen Stil. Bronze ging an den Fünften des Kugelstoßens Marquis Bill Horr, der im Diskuswurf nach griechischem Stil außerdem Silber errang. Der finnische Sieger des Werfens in griechischem Stil von den Zwischenspielen Verner Järvinen belegte hier Rang vier und wurde zwei Tage darauf Dritter hinter Horr beim Werfen in griechischem Stil. Fünfter wurde der aktuelle US-amerikanische Weltrekordler Arthur Dearborn.

Wie schon im Kugelstoßen erreichten zahlreiche im Diskuswurf oder anderen Disziplinen erfolgreiche Athleten keine Platzierung unter den ersten Acht. Darunter befanden sich unter anderem der US-amerikanische Olympiasieger im Standhochsprung von 1912 Platt Adams, der griechische Olympiadritte im Diskuswurf von 1904 Nikolaos Georgandas, der schwedische Olympiasieger im Speerwurf von 1908 und 1912 Eric Lemming, der schwedische Olympiasieger im Zehnkampf von 1912 Hugo Wieslander, der finnische Olympiazweite im beidarmigen Diskuswurf von 1912 Elmer Niklander und weitere Sportler.

Der oben genannte olympische Rekord hat nur Gültigkeit, soweit man die bei den Zwischenspielen 1906 von Sheridan erzielte Siegesweite von 41,46 m nicht mitzählt.

In den Quellen gibt es einige kleinere und zwei größere Abweichungen zu den oben gelisteten Namen und Zahlen.

  • Lee Talbot – Im Gegensatz zu den Angaben bei Sports-Reference und Kluge ist dieser bei zur Megede unter den Werfern ohne Weitenangabe zu finden, das heißt alle dahinter Platzierten sind bei zur Megede um einen Rang besser positioniert.
  • John Flanagan – wie Talbot bei zur Megede unter den Werfern ohne Weitenangabe aufgelistet, das heißt alle dahinter Platzierten wären bei diesem Autor um eine Position besser platziert als bei Sports-Reference und Kluge
  • Marquis Bill Horr – Weite bei Kluge um einen Zentimeter geringer angegeben als der oben auch bei Sports-Reference und zur Megede genannte Wert
  • Verner Järvinen – Weite bei zur Megede um einen Zentimeter besser angegeben als der oben auch bei Sports-Reference und Kluge genannte Wert
  • Emil Welz – Weite bei zur Megede um einen Zentimeter geringer angegeben als der oben auch bei Sports-Reference und Kluge genannte Wert