Bei den XXII. Olympischen Spielen 1980 in Moskau wurde ein Wettbewerb im Fußball ausgetragen. Im Finale standen die Mannschaften der DDR, die vier Jahre zuvor die Goldmedaille gewonnen hatte, und der Tschechoslowakei, die das Turnier für sich entscheiden konnte. Für die Tschechoslowakei blieb es der einzige Titel bei einem interkontinentalen Fußballturnier. Die Mannschaft der Sowjetunion konnte den Heimvorteil nicht nutzen und erreichte nur den 3. Platz.
Aufgrund der Sowjetischen Intervention in Afghanistan boykottierten viele westliche Länder und ihre Verbündeten die Olympischen Spiele. Dies betraf auch den Fußball-Wettbewerb. Hier ist eine Übersicht über die Staaten, die sich für das Turnier qualifizierten, aber nicht antraten (in Klammern stehen die Staaten, die stattdessen eingeladen wurden.):
Die Endrundenauslosung, bei der die Spielpaarungen ermittelt wurden, fand am 15. Mai 1980 unter Leitung von FIFA-Generalsekretär Helmut Käser und dem Vorsitzenden des FIFA-Amateurkomitees Abilio D’Almeida im olympischen Pressezentrum am Moskauer Subowski-Boulevard statt.
Vor der Auslosung boykottierten schon die Vereinigten Staaten, Malaysia, der Iran und Ägypten die Olympischen Spiele in Moskau. Für die Vereinigten Staaten gab es zum Zeitpunkt der Auslosung noch keinen Nachrücker und für die anderen Mannschaften wurden der Irak, Syrien und Sambia nachnominiert.
Als Gruppenköpfe wurden Gastgeber Sowjetunion, die Tschechoslowakei, Titelverteidiger DDR und Jugoslawien gesetzt. Danach wurden entsprechend der geographischen Lage die Mannschaften aus Südamerika (Argentinien und Kolumbien), die beiden verbliebenen Vertretungen aus Europa (Spanien und Norwegen), aus Afrika (Sambia, Ghana und Algerien), aus Nord- und Mittelamerika (Costa Rica und zweiter Teilnehmer) sowie aus Asien (Kuwait, Syrien und der Irak) hinzugelost.
Nach der Auslosung boykottierten noch bis zum Turnierstart Argentinien, Norwegen und Ghana die Olympischen Spiele, welche dann von Venezuela, Finnland und Nigeria ersetzt wurden. Als zweiter Teilnehmer aus Nord- und Mittelamerika wurde Kuba gemeldet.
Die 16 qualifizierten Mannschaften wurden in vier Gruppen mit je vier Mannschaften eingeteilt. Die beiden ersten jeder Gruppe qualifizierten sich für das Viertelfinale. Ab dem Viertelfinale wurde das Turnier im K.-o.-System ausgetragen.
In den Gruppen wurde die Rangfolge nach folgenden Kriterien ermittelt:
Losentscheid durch die FIFA-Organisationskommission bei Punktgleichheit und gleicher Tordifferenz.
Ab dem Viertelfinale folgte bei unentschiedenem Spielstand eine Verlängerung von zweimal 15 Minuten, bestand danach immer noch Gleichstand, wurde ein Elfmeterschießen durchgeführt.
Bei den Spielen kamen 24 Schiedsrichter aus den fünf teilnehmenden Konföderationen zum Einsatz. Aus der DDR war Klaus Scheurell dabei, der zwei Begegnungen leiten durfte.