Ostzonenverzeichnis der deutschen Kfz-Kennzeichen

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Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das System der deutschen Kfz-Kennzeichen neu entwickelt. Aus verschiedenen Vorschlägen wurde das bis heute gültige System ausgewählt. Es beschränkte sich auf das damalige Gebiet der Bundesrepublik Deutschland. Im Bundesarchiv wurde eine Liste von 1953 gefunden, die Kennzeichen für Städte und Landkreise auch in der DDR, den Ostgebieten und vereinzelt auch darüber hinaus auflistet.[1] In der Literatur wurde diese Liste als „Ostliste“ oder „Ostzonenverzeichnis“ bezeichnet.[2] Ein amtlicher Charakter dieser Liste konnte bisher jedoch nicht belegt werden. Die Liste enthält auch Eintragungen zu Gebieten, die bereits nach den Grenzen vom 31. Dezember 1937 nicht mehr zum Deutschen Reich gehörten, weil sie entweder schon zuvor in Folge des Ersten Weltkriegs abgetrennt (z. B. die Freie Stadt Danzig, Posen, Kattowitz, Königshütte) oder aber erst nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 vom Deutschen Reich annektiert worden waren (z. B. Sosnowitz).

In einigen Fällen wurden nach der Wiedervereinigung 1990 Unterscheidungszeichen vergeben, die denen im Ostzonenverzeichnis entsprechen. Ein tatsächlicher Rückgriff auf dieses Verzeichnis ist allerdings nicht belegt.

Die Unterscheidungszeichen des „Ostzonenverzeichnisses“ berücksichtigen die Verwaltungsstruktur im Jahr 1945 in den Ostgebieten und im Dezember 1949 in der DDR. Die Veränderungen bei den Stadtkreisen (kreisfreien Städten) und Landkreisen jeweils im Juli 1950 und 1952 in der DDR wurden nicht berücksichtigt.

Grüne Felder in der Tabelle bezeichnen diejenigen Verwaltungseinheiten, bei denen das Unterscheidungszeichen im Laufe der Jahre nicht geändert wurde und mit dem nach der Wiedervereinigung vergebenen Kennzeichen übereinstimmt.

Graue Felder stehen für Verwaltungseinheiten, bei denen das Unterscheidungszeichen im Laufe der Jahre geändert wurde.

Die Ziffernangaben hinter einzelnen Unterscheidungszeichen im Verzeichnis von 1950 bedeuten, dass die Zahl auf dem Kennzeichen mit einer der dort aufgeführten Ziffern beginnt. Außer den konkret aufgeführten Fällen gibt es weitere, in denen sich zwei Kreise / Städte ein Kennzeichen teilen sollten, wie ein Vergleich mit der entsprechenden Liste für die Bundesrepublik zeigt.

Liste der westdeutschen Abkürzungen für Verwaltungseinheiten in der DDR und den Ostgebieten

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Die Schreibweise von Städten und Landkreisen bei abgetretenen Gebieten entspricht der letzten amtlichen Version, Orientierungshinweise (die kein Namensbestandteil sind/waren) sind klein und in Klammern gesetzt. Bestehende Namen sind in der aktuellen Version.

Stadt/Landkreis Verzeichnis
1950
Verzeichnis
1953
Kennzeichen
1991
Altenburg 2 AG AG ABG
Angerburg AGB AGB
Altdamm, einen Landkreis dieses Namens gab es nie ALD ALD
Angermünde ANG ANG ANG
Anklam ANK ANK ANK
Annaberg ANN ANN ANA
Apolda 1 APO APO APD
Arnswalde ARW ARW
Arnstadt 2 AS AS ARN
Aschersleben 2 ASL ASL ASL
Allenstein 2 AT AT
Auerbach AUB AUB AE
Aue AUE AUE AU
Bartenstein (Ostpreußen) BAR BAR
Bautzen BAU BAU BZ
Brandenburg an der Havel 1 BB 5–9 BY BRB
Braunsberg BBG BBG
Beuthen in Oberschlesien 3 BE BZ
Belzig BEL BEL BEL
Beeskow BES BES BSK
Belgard BLG BLG
Blankenburg BLK BLK
Ballenstedt BLS BLS
Bernau BNA BNA BER
Bernburg 2 BNB BNB BBG
Bomst, einen Landkreis dieses Namens gab es nur bis 1938 BOM BOM
Breslau 2 BR BX
Brieg 2 BRG BRG
Borna/Sachsen BRN BRN BNA
Bitterfeld BTF BTF BTF
Burg 2 BUG BUG BRG
Bunzlau BUN BUN
Bütow BÜT BÜT
Calbe an der Saale CAL CAL
Cammin in Pommern CAM CAM
Cottbus 2 CB CB CB
Chemnitz 2 CH CH C
Cosel COS COS
Crossen (Oder) CRO CRO
Cüstrin, einen Kreis dieses Namens gab es zuletzt 1835 CÜN CÜN
Darkehmen DAR DAR
Dessau 1 DE DE DE
Demmin DEM DEM DM
Dippoldiswalde DIP DIP DW
Deutsch Krone DKR DKR
Döbeln DÖB DÖB DL
Dresden 2 DR DR DD
Dramburg DRA DRA
Danzig 11 DZ DZ
Delitzsch DZS DZS DZ
Eberswalde 1 EBW EBW EW
Erfurt 2 EF EF EF
Eisenach 2 EI EI ESA
Elbing 2 EL EL
Eisleben 4 ELB ELB EIL
Friedeberg Neumark FDG FDG
Fischhausen FIS FIS
Frankfurt (Oder) 1 FK FK FF
Flatow FLA FLA
Falkenberg Oberschlesien FLK FLK
Flöha FLÖ FLÖ FLÖ
Fraustadt FRA FRA
Freiberg FRB FRB FG
Freystadt in Niederschlesien FRE FRE
Frankenstein FRS FRS
Freital FRT FRT FTL
Franzburg-Barth FRZ FRZ
Forst (Lausitz) 1 FST FST FOR
Freienwalde (Oder) FWD FWD FRW
Görlitz 2 G G GR
Gera 2 GA GA G
Gardelegen GAR GAR GA
Gerdauen GDA GDA
Goldberg GDB GDB
Genthin GEN GEN GNT
Greifenberg in Pommern GFB GFB
Greifenhagen GFH GFH
Glauchau GLC GLC GC
Glogau 2 GLO GLO
Grimma GMA GMA GRM
Goldap GOL GOL
Greifswald 2 GR GR Stadt: HGW
Landkreis: GW
Grimmen GRM GRM GMN
Großenhain GRO GRO GRH
Grünberg in Schlesien 2 GRÜ GRÜ
Greiz 2 GRZ GRZ GRZ
Groß Strehlitz GST GST
Gotha 2 GT GT GTH
Grottkau GTK GTK
Glatz GTZ GTZ
Guben 2 GU GU GUB
Guhrau GUH GUH
Gumbinnen GUM GUM
Güstrow 2 GÜS GÜS
Guttentag GUT GUT
Gleiwitz 5 GW GW
Groß Wartenberg GWA GWA
Hagenow HAG HAG HGN
Heilsberg HBG HBG
Hildburghausen HBH HBH HBN
Halberstadt 1 HBS HBS HBS
Haldensleben HDL HDL HDL
Hettstedt HET HET HET
Hirschberg im Riesengebirge 2 HIR HIR
Heiligenbeil HLB HLB
Hoyerswerda HOY HOY HY
Hindenburg Oberschlesien 1 HR HR
Halle (Saale) 1 HS HS HAL
Habelschwerdt HSW HSW
Herzberg HZB HZB HZ
Insterburg 2 IB IB
Jauer JAU JAU
Jena 2 JE JE J
Jessen JES JES JE
Johannisburg JOH JOH
Kamenz KAM KAM KM
Kolberg 6 KB KB
Königshütte 1 KH 5–9 KGH
Kölleda KLD KLD
Königsberg Neumark KNM KNM
Köslin 2 KÖS KÖS
Köthen 2 KÖT KÖT KÖT
Königsberg (Preußen) 7 KP KP
Kattowitz 2 KW KW
Kyritz KYR KYR KY
Kreuzburg Oberschlesien KZB KZB
Leipzig 2 L L L
Labiau LAB LAB
Lauban LAU LAU
Lüben LBE LBE
Lauenburg in Pommern LBG LBG
Leobschütz LBS LBS
Landeshut in Schlesien LDH LDH
Lebus, dieser Landkreis ist auch mit SEE (Seelow) aufgeführt LEB LEB
Liebenwerda LIB LIB LIB
Löbau LÖB LÖB LÖB
Lötzen LÖT LÖT
Löwenberg in Schlesien LÖW LÖW
Langensalza LSZ LSZ LSZ
Lübben LÜB LÜB LN
Luckau LUK LUK LC
Ludwigslust LUL LUL LWL
Luckenwalde LUW LUW LUK
Landsberg an der Warthe 2 LW LW
Lyck LYK LYK
Liegnitz 2 LZ LZ
Mahlow MAH MAH
Marienberg MBE MBE MAB
Marienburg (Westpreußen) MBU MBU
Magdeburg 1 MD MD MD
Meißen MEI MEI MEI
Merseburg 2 MER MER MER
Mühlhausen/Thüringen 2 ML ML MHL
Malchin MLC MLC MC
Meiningen MNG MNG MGN
Mohrungen MOH MOH
Meseritz MSZ MSZ
Militsch MTS MTS
Marienwerder MWD MWD
Namslau NAM NAM
Nauen NAU NAU NAU
Naumburg (Saale) 1 NBG NBG NMB
Neubrandenburg NBR NBR NB
Neidenburg NDB NDB
Niederung NDG NDG
Nordhausen 2 NDH NDH NDH
Neisse laut Quelle in Niederschlesien, tatsächlich aber zu Oberschlesien gehörig 2 NEI NEI
Naugard NGD NGD
Niesky, dieser Landkreis ist auch mit RTO (Rothenburg Oberlausitz) aufgeführt NKY NKY NY
Neumarkt NMK NMK
Neustadt O.S. (Oberschlesien) NOS NOS
Neuruppin NRP NRP NP
Neustrelitz NS NS NZ
Neustettin NST NST
Oppeln 2 O ON
Ohlau OHL OHL
Oels ÖLS ÖLS
Ortelsburg ORT ORT
Osterburg OSB OSB OBG
Oschersleben OSL OSL OC
Osterode in Ostpreußen OSO OSO
Oschatz OSZ OSZ OZ
Oelsnitz ÖTZ ÖTZ OVL
Posen 8 - P
Parchim PCH PCH PCH
Potsdam 2 PD PD P
Perleberg PER PER PER
Preußisch Eylau PEY PEY
Preußisch Holland PHO PHO
Pillkallen PIL PIL
Plauen 2 PL PL PL
Pirna PN PN PIR
Prenzlau PRE PRE PZ
Pyritz PYR PYR
Quedlinburg 2 QDB QDB QLB
Querfurt QRF QRF QFT
Randow RAN RAN
Rastenburg RAS RAS
Ratibor 2 RB RB
Reichenbach (Eulengebirge) RCB RCB
Radebeul RDB RDB
Rudolstadt RDS RDS RU
Reppen REP REP
Regenwalde RGW RGW
Rostock 2 RK RK Stadt: HRO
Landkreis: ROS
Rochlitz RLZ RLZ RL
Rathenow 1 RN RN RN
Rothenburg an der Oder, einen Landkreis dieses Namens gab es nie RON RON
Rosenberg in Westpreußen ROS RSW
Rößel RÖS RÖS
Rosenberg Oberschlesien RSB RSO
Rothenburg (Oberlausitz), dieser Landkreis ist auch mit NKY (Niesky) aufgeführt RTO RTO
Rügen RÜG RÜG RÜG
Rummelsburg in Pommern RUM RUM
Saatzig SAA SAA
Sagan SAG SAG
Saalfeld SAL SAL SLF
Schönebeck 2 SBC SBC SBK
Salzbrunn, einen Landkreis dieses Namens gab es nicht SBR SBR
Schönberg SCB SCB
Schneidemühl 9 SCN SCN
Schweidnitz SCW SCW
Sondershausen SDH SDH SDH
Soldin SDN SDN
Seelow, dieser Landkreis ist auch mit LEB (Lebus) aufgeführt SEE SEE SEE
Senftenberg SEN SEN SFB
Stargard in Pommern 1 SGD SGD
Sangerhausen SGH SGH SGH
Schlawe in Pommern SLA SLA
Schlochau SLO SLO
Schleiz SLZ SLZ SCZ
Schmalkalden SMK SMK SM
Schwerin 2 SN SN SN
Sonneberg SON SON SON
Sorau SOR SOR
Spremberg (Lausitz) SPB SPB SPB
Stallupönen SPÖ SPÖ
Sprottau SPT SPT
Stadtroda SRO SRO SRO
Sensburg SSB SSB
Stettin 1 ST ST
Stollberg STB STB STL
Stendal 2 STD STD SDL
Strehlen STL STL
Stolp 2 STP STP
Stralsund 2 STR STR HST
Stuhm STU STU
Suhl SUH SUH SHL
Schwerin (Warthe) SWW SWW
Sosnowitz 1 SZ SZ
Salzwedel 2 SZW SZW SAW
Treuburg TBG TBG
Templin TEM TEM TP
Tilsit 10 TI TI
Torgau TOR TOR TG
Trebnitz TRE TRE
Ueckermünde UEC UEC UEM
Usedom-Wollin USD USD
Waldenburg WB WB
Wittenberge 1 WBE WBE
Worbis WBS WBS WBS
Weimar 2 WE WE WE
Wehlau WEH WEH
Wohlau WLA WLA
Wolmirstedt WMS WMS WMS
Wernigerode WNI WNI WR
Waren WRN WRN WRN
Weißensee WSE WSE
Weißenfels 2 WSF WSF WSF
Wismar 2 WSM WSM Stadt: HWI
Landkreis: WIS
Wittenberg 2 WTB WTB WB
Wanzleben WZL WZL WZL
Zerbst 2 ZER ZER ZE
Zittau ZIT ZIT ZI
Zwickau 2 ZK ZK Z
Zeitz 2 ZTZ ZTZ ZZ
Züllichau-Schwiebus ZÜL ZÜL

Fußnoten

1 
nur Stadtkreis
2 
Stadt- und Landkreis
3 
Stadtkreis Beuthen und Landkreis Beuthen-Tarnowitz
4 
Stadtkreis Eisleben und Mansfelder Seekreis
5 
Stadtkreis Gleiwitz und Landkreis Tost-Gleiwitz
6 
Stadtkreis Kolberg und Landkreis Kolberg-Körlin
7 
Stadtkreis Königsberg (Preußen) und Landkreis Samland
8 
Stadt- und Landkreis; handschriftliche Ergänzung
9 
Stadtkreis Schneidemühl und Netzekreis mit Kreissitz in Schönlanke
10 
Stadtkreis Tilsit und Landkreis Tilsit-Ragnit
11 
Gebiet der seit 1920 nicht zu Deutschland gehörenden Freien Stadt Danzig mit den Städten Danzig, Zoppot und drei Landkreisen. Das (ovale) Nationalitätszeichen war bis 1939 hingegen DA.

Einzelnachweise

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  1. Bundesarchiv Koblenz B 108 10585 für die Variante von 1953
  2. Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kfz-Kennzeichen. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde, 4. Auflage, 2010. ISBN 978-3-935131-11-7, dort Seite 585 ff.: Ostzonenverzeichnis