Pätzer Hintersee (Naturschutzgebiet)
Pätzer Hintersee
| ||
Naturschutzgebiet Pätzer Hintersee (Mai 2016) | ||
Lage | Bestensee, Landkreis Dahme-Spreewald, Brandenburg, Deutschland | |
Fläche | 463 ha | |
Kennung | 1213 | |
WDPA-ID | 318935 | |
Natura-2000-ID | DE3747304 | |
FFH-Gebiet | 460,99 ha | |
Geographische Lage | 52° 12′ N, 13° 38′ O | |
| ||
Einrichtungsdatum | 20. Februar 1998, 1998 | |
Verwaltung | Landesumweltamt Brandenburg (Abteilung Ökologie, Naturschutz, Wasser) | |
Rechtsgrundlage | Richtlinie 92/43/EWG |
Das Naturschutzgebiet Pätzer Hintersee liegt auf dem Gebiet der Gemeinde Bestensee im Landkreis Dahme-Spreewald in Brandenburg. Es gehört zum Naturpark Dahme-Heideseen.
Das Gebiet mit der Kennnummer 1213 wurde mit Verordnung vom 6. Januar 1998 unter Naturschutz gestellt.[1] Das rund 463 ha große Naturschutzgebiet mit dem Pätzer Hintersee erstreckt sich südwestlich von Pätz, einem Ortsteil von Bestensee. Nördlich des Gebietes erstreckt sich der Pätzer Vordersee, östlich verläuft die B 179 und westlich die A 13. Östlich erstreckt sich das 15,5 ha große Naturschutzgebiet Pätzer Kiesgrube.
Naturschutz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Natura-2000- und FFH-Gebiet
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das NSG Pätzer Hintersee ist Teil des kohärenten europäischen ökologischen Netzes besonderer Schutzgebiete Natura 2000. Der Steckbrief des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) enthält für das 460,99 Hektar umfassende FFH-Gebiet unter der Nummer 3747-304 folgende Charakterisierung:
„Eutropher Flachsee mit ausgedehnten Zwischenmoor-Verlandungszonen, kalkreichen Moorbereichen, Moor- und Bruchwäldern sowie artenreichen Feuchtwiesen, Vorkommen zahlreicher hochgradig gefährdeter Tier- und Pflanzenarten“
Naturschutzgebiet
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Verordnung über das Naturschutzgebiet beinhaltet als Schutzzweck unter anderem:
„[…] als Standort seltener in ihrem Bestand bedrohter wild wachsender Pflanzengesellschaften, insbesondere der ausgedehnten, weitgehend unberührten Schwimmblatt-, Schilf- und Röhrichtgesellschaften sowie der naturnahen Waldgesellschaften (z. B. Erlenbrüche) […] zur Sicherung des artenreichen Kalkzwischenmoores und der teilweise noch vorhandenen Trockenrasen […] als Lebensraum bestandsbedrohter Tierarten, insbesondere als Brut-, Nahrungs- und Überwinterungsgebiet für zahlreiche Vogelarten sowie als Rückzugsraum für Reptilien und semiaquatische Säuger […] wegen der besonderen Eigenart des Gebietes, insbesondere der reich strukturierten, naturnahen Uferbereiche […] aus ökologischen Gründen wegen der Bedeutung der mosaikartig vernetzten, unterschiedlichen Biotopstrukturen“
Flora und Fauna
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pflanzen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unter den Lebensraumtypen listet der FFH-Steckbrief folgende Pflanzen- beziehungsweise Waldgesellschaften auf: Übergangs- und Schwingrasenmoore (Natura 2000-Code 7140; Caricion lasiocarpae und Rhynchosporion albae), Sümpfe und Röhrichte mit Schneide (7210; Cladium mariscus und Caricion davallianae), Kalkreiche Niedermoore (7230), Pfeifengraswiesen (6410), Feuchte Hochstaudenfluren (6430), Magere Flachland-Mähwiesen (6510; Arrhenatherion und Brachypodio-Centaureion nemoralis), Moorwälder (91D0), Natürliche und naturnahe nährstoffreiche Stillgewässer mit Laichkraut- oder Froschbiss-Gesellschaften (3150; Magnopotamion oder Hydrocharition) und Subkontinentale basenreiche Sandrasen (6120; Koelerion glaucae).[2]
Tiere
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach Anhang II der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie und der Verordnung des Landes sind einschließlich ihrer für Fortpflanzung, Ernährung, Wanderung und Überwinterung wichtigen Lebensräume besonders geschützt: unter den Säugetieren der Europäische Biber (Castor fiber) und der Fischotter (Lutra lutra), unter den Amphibien/Reptilien die Rotbauchunke (Bombina bombina) und der Nördliche Kammmolch (Triturus cristatus), unter den Fischen der Bitterling (Rhodeus amarus), unter den wirbellosen Tieren die Große Moosjungfer (Leucorrhinia pectoralis) und der Große Feuerfalter (Lycaena dispar), sowie unter den Pflanzen der Kriechende Sellerie (Apium repens) und das Sumpf-Glanzkraut (Liparis loeselii).[2]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Verordnung über das Naturschutzgebiet „Pätzer Hintersee“ vom 6. Januar 1998 im Brandenburgischen Vorschriftensystem (BRAVORS)
- ↑ a b c 3747-304 Pätzer Hintersee. (FFH-Gebiet) Steckbriefe der Natura-2000-Gebiete. Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Abgerufen am 12. Februar 2020. (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juli 2023. Suche in Webarchiven) (siehe dazu die Disk "BfN hat umstrukturiert...")
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Pätzer Hintersee in der World Database on Protected Areas (englisch)
- Pätzer Hintersee auf der Webseite des Naturparks Dahme-Heideseen