Saaß (Gemeinde Litschau)
Saaß (Streusiedlung) Ortschaft Saaß Katastralgemeinde Saaß | ||
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Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Gmünd (GD), Niederösterreich | |
Gerichtsbezirk | Gmünd in Niederösterreich | |
Pol. Gemeinde | Litschau | |
Koordinaten | 48° 58′ 18″ N, 15° 4′ 34″ O | |
Höhe | 620 m ü. A. | |
Einwohner der Ortschaft | 48 (1. Jän. 2024) | |
Fläche d. KG | 4,07 km² | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Ortschaftskennziffer | 03703 | |
Katastralgemeinde-Nummer | 07130 | |
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS |
Saaß ist eine Ortschaft und eine Katastralgemeinde der Gemeinde Litschau im Bezirk Gmünd in Niederösterreich mit 48 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024).[1]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Streusiedlung besteht aus zahlreichen Gehöften, die sich zwischen der Oberen und der Unteren Saaß befinden und damit einen flachen Höhenzug überwinden. Beim höchsten Punkt liegt die Ortskapelle St. Peter (620 m ü. A.). Am 1. April 2020 umfasste die Ortschaft 38 Adressen.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Saaß wurde in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts besiedelt und zählte zur Herrschaft Litschau. In den Verlassenschaftsabhandlungen der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wird der Ortsname noch nicht erwähnt, ebenso wenig in den Matriken der ersten Jahrhunderthälfte. Ab 1746 werden die neu gestifteten Hütten von Saaß im Grundbuch erwähnt. In den kirchlichen Matriken taucht der Ortsname ab 1752 auf.[3] Die bäuerlichen Bewohner waren nur mittelmäßig bestiftet und die kargen Böden stellten sie vor Schwierigkeiten, die sie nur mit großer Ausdauer bewältigten konnten, beschrieb Schweickhardt die Betriebsamkeit der Bewohner. Im Jahr 1822 wurde der Ort als Amt mit 25 Häusern genannt, das nach Litschau eingepfarrt war, wohin auch die Kinder eingeschult wurden. Die Herrschaft Litschau besaß die Ortsobrigkeit, übte die Landgerichtsbarkeit aus, besorgte die Konskription und hatte die Grundherrschaft inne.[4]
Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in Saaß zwei Gastwirte und einige Landwirte ansässig.[5]
Siedlungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1751 zählte Saaß 24 untertänige Häuser.[6]
Zum Jahreswechsel 1979/1980 befanden sich in der Katastralgemeinde Saaß insgesamt 39 Bauflächen mit 19.983 m² und 17 Gärten auf 7.771 m², 1989/1990 waren es bereits 55 Bauflächen. 1999/2000 war die Zahl der Bauflächen auf 128 angewachsen und 2009/2010 waren es 63 Gebäude auf 122 Bauflächen.[7]
Landwirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Katastralgemeinde ist landwirtschaftlich geprägt. 228 Hektar wurden zum Jahreswechsel 1979/1980 landwirtschaftlich genutzt und 163 Hektar waren forstwirtschaftlich geführte Waldflächen. 1999/2000 wurde auf 213 Hektar Landwirtschaft betrieben und 177 Hektar waren als forstwirtschaftlich genutzte Flächen ausgewiesen. Ende 2018 waren 203 Hektar als landwirtschaftliche Flächen genutzt und Forstwirtschaft wurde auf 178 Hektar betrieben.[7] Die durchschnittliche Bodenklimazahl von Saaß beträgt 16,3 (Stand 2010).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel Ober-Manhardsberg. 6 von 34 Bänden. 3. Band: Stift Zwettl bis Gars. Wallishauser, Wien 1839, S. 274 (Saaß – Internet Archive).
- Karl Bertel und Heinrich Rauscher: Zins- und Dienstbuch der Grafschaft Litschau aus dem Jahre 1369. In: Das Waldviertel. Nr. 11, 1938, S. 17–20, 31–35.
- Stefan René Buzanich: Die Lebenswelt der dörflichen Untertanen der Kuefstein´schen Herrschaft Litschau im Spiegel der Verlassenschaftsabhandlungen der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts (Dissertation an der Universität Wien, 2020, 4 Bände).
- Stefan René Buzanich: Die Lebenswelt der dörflichen Untertanen der Herrschaft Litschau in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Eine sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Fallstudie auf Basis von Verlassenschaftsabhandlungen. Mit 66 Abbildungen und 3 Grafiken (Schriftenreihe des Waldviertler Heimatbundes, herausgegeben von Doris Gretzel und Marlene Müllner, Band 60, Horn 2020).
- Walter Pongratz und Paula Tomaschek: Heimatkunde des Bezirkes Gmünd. Begründet von Rupert Hauer. 3. Auflage (Gmünd 1986).
- Helma Reiß: Die Flurnamen im Gerichtsbezirk Litschau (maschingeschriebene Dissertation an der Universität Wien, 1959).
- Sepp Zwölfer: Die Katastralgemeinden der Großgemeinde Litschau. In: Stadtgemeinde Litschau (Hg.): 600 Jahre Stadt Litschau 1386–1986 (Litschau 1986) S. 79–83.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen: Österreichisches Adressregister, Stichtagsdaten vom 1.4.2020 (online)
- ↑ Stefan René Buzanich: Die Lebenswelt der dörflichen Untertanen der Kuefstein´schen Herrschaft Litschau im Spiegel der Verlassenschaftsabhandlungen der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts (Dissertation an der Universität Wien, 2020, 4 Bände). S. 22.
- ↑ Joseph von Steinius: Topographischer Land-Schematismus oder Verzeichniß aller im Erzherzogthume Oesterreich unter der Enns befindlichen Ortschaften als Städte, Märkte, Schlösser, Ämter, Dörfer, Rotten und einzelne Häuser, die eigene Nahmen haben, Anzahl der Häuser sowohl, als der betreffenden Pfarren, Schulörter, Patronate, Decanate, Werbbezirke, Landgerichte, Ortsobrigkeiten, Grund- und Conscriptions-Herrschaften, dann der nächsten Poststationen zur Auf- und Abgabe der Briefe. Zweiter Band: M–Z. Verlag Anton Strauß, Wien 1822, S. 214 (Saaß in der Google-Buchsuche).
- ↑ Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 422
- ↑ Stefan René Buzanich: Die Lebenswelt der dörflichen Untertanen der Kuefstein´schen Herrschaft Litschau im Spiegel der Verlassenschaftsabhandlungen der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts (Dissertation an der Universität Wien, 2020, 4 Bände). S. 22.
- ↑ a b BEV: Regionalinformation 31.12.2018 auf bev.gv.at (online)