St. Laurentius (Usenborn)
Die evangelische St. Laurentius-Kirche ist eine von zwei evangelischen Kirchen in Usenborn. Die im Chor noch romanische Kirche war dem heiligen Laurentius von Rom geweiht.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Patrozinium verweist auf eine Gründung um das Jahr 1000. Die Mutterkirche stand in Glauburg.
Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1407, als das Kloster Selbold den Besitz der Kirchen und Kapellen von Bleichenbach, Düdelsheim, Glauburg, Konradsdorf, Oberau, Ortenberg, Rohrbach, Selters und Usenborn erlangte.[1]
Architektur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der einfache „Saalbau mit Haubendachreiter“ ist mit einem romanischen Tor zum Kirchhof ausgestattet. Dieser verleiht dem Ensemble den Charakter einer Wehrkirche.[2]
Ausstattung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wandmalereien im Chor stammen aus dem 14. Jahrhundert. Eine Darstellung des heiligen Laurentius findet sich im Kreuzrippengewölbe.
„Das steinerne Sakramenthäuschen der Ostwand gleicht ... dem der Ortenberger Kirche.“[3]
Die Kanzel trägt die Jahreszahl 1608.
Orgel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Orgel in der Usenborner Kirche wurde von der evangelischen Kirche Berstadt am 29. April 1846 gekauft. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurden in Wetterauer Kirchen zwischen 1648 und 1684 insgesamt 15 Orgeln errichtet. Erstmals erfolgte 1670 der Bau einer Orgel in der Berstädter Kirche.[4] Die Orgel wurde 1669 gekauft, aber erst 1670 fertiggestellt. Der Orgelbauer wird in den Unterlagen nicht namentlich genannt. Die Orgel musste bereits 1687 repariert werden durch einen Siegfried von Staden. Dann hielt die Orgel die Beanspruchung länger aus. Johann Friedrich Syer aus Nieder-Florstadt reparierte die Orgel 1760 und 1766. Aber wieder 20 Jahre später folgte eine erneute Reparatur durch den Orgelbauer Johann Andreas Heinemann aus Gießen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alfred Franz, Die St. Laurentius-Kirche in Usenborn. In: ders. (Hrsg.) Usenborn. Geschichte und Geschichten, Usenborn 2005, S. 135–162.
- Heinrich Wagner, Kunstdenkmäler im Großherzogthum Hessen. Provinz Oberhessen. Kreis Büdingen. Darmstadt 1890. Zu Usenborn S. 270 f.
- Heinz Wionski: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Hessen. Wetteraukreis I. Stuttgart 1999, S. 415–417.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Alfred Franz, Die St. Laurentius-Kirche in Usenborn. In: ders. (Hrsg.) Usenborn. Geschichte und Geschichten, Usenborn 2005, S. 135–162, S. 136.
- ↑ Heinz Wionski, Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Hessen. Wetteraukreis I. Stuttgart 1999, S. 415–417.
- ↑ Heinrich Wagner, Kunstdenkmäler im Großherzogthum Hessen. Provinz Oberhessen. Kreis Büdingen. Darmstadt 1890. S. 271.
- ↑ Vgl. hierzu und im Folgenden: Eugen Rieß, Willy Roth: Berstadt. Menschen und Geschichte. Bd. 1. Hrsg.: Arbeitskreis Dorfentwicklung Berstadt in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Wölfersheim und der evangelischen Kirchengemeinde Berstadt. Rockenberg 2005, S. 1571-161, S. 159.
Koordinaten: 50° 21′ 48,3″ N, 9° 7′ 2,7″ O