Tadschikische Botschaft in Berlin
Tadschikische Botschaft in Berlin Сафорати Ҷумҳурии Тоҷикистон | |
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Staatliche Ebene | bilateral |
Stellung der Behörde | Botschaft |
Aufsichtsbehörde(n) | Außenministerium |
Bestehen | seit 1992 |
Hauptsitz | Berlin, Perleberger Straße 43 |
Botschafter | Imomudin Sattorov (seit Februar 2022) |
Mitarbeiter | 5 |
Website | www.botschaft-tadschikistan.de |
Die tadschikische Botschaft in Berlin ist die diplomatische Vertretung Tadschikistans in der Bundesrepublik Deutschland. Sie befindet sich in der Perleberger Straße 43 im Ortsteil Moabit des Bezirks Mitte.
Botschafter ist seit dem 17. Februar 2022 Imomudin Sattorov.[1] Er ist gleichzeitig in Polen und Tschechien akkreditiert.[2]
Tadschikistan unterhält ein Honorarkonsulat in Hamburg.[3]
Geschichte der diplomatischen Beziehungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zwischen 1924 und 1991 nahm die Sowjetunion alle internationalen Beziehungen für ihre Teilrepubliken wie die Tadschikische SSR wahr. Nach dem Zerfall der Sowjetunion wurde Tadschikistan 1991 unabhängig. Am 28. Februar 1992 nahmen Tadschikistan und die Bundesrepublik Deutschland diplomatische Beziehungen auf.[4] Deutschland richtete in der Hauptstadt Duschanbe seine Botschaft ein. Im Gegenzug eröffnete Tadschikistan in der Hans-Böckler-Straße 3 in Bonn seine erste Botschaft in Europa.[5]
Aufgrund des Umzugs von Bundestag und Regierung nach Berlin verlegte auch die Botschaft Tadschikistans ihren Sitz in die neue deutsche Hauptstadt, zunächst in ein Geschäftshaus in der Otto-Suhr-Allee 84 im Ortsteil Charlottenburg des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf.[6] Jetzt (Stand: 2023) befindet er sich in der Perleberger Straße 43.
Botschafter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2007: Imomudin Sattorov
- 16. Juli 2014: Malikscho Nematov[7]
- 25. November 2018: Sohibnazar Gayratshoev[8]
- 17. Februar 2022: Imomudin Sattorov[9]
Aufgaben der Botschaft (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Vertretung der Interessen der tadschikischen Regierung in Deutschland
- Herstellung und Pflege politischer, wirtschaftlicher, wissenschaftlicher und touristischer Beziehungen zwischen Deutschland und Tadschikistan (bilateral und international)
- Wahrnehmung aller personellen Angelegenheiten von Bürgern der Republik Tadschikistan in Deutschland
- Bekanntmachung der Kultur von Tadschikistan in Deutschland, vor allem durch Organisation von entsprechenden Treffen, Gesprächen oder Veranstaltungen (wie das Treffen zwischen deutschen Bürgern und Vertretern der tadschikischen Diaspora im Jahr 2018 unter dem Motto „Jahr der Entwicklung des Tourismus und Volkshandwerke in Tadschikistan“)[10]
- Anleitung und Zusammenarbeit mit dem tadschikischen Honorarkonsulat in Hamburg[11]
- Enge Zusammenarbeit mit der seit Ende der 1990er Jahre bestehenden deutsch-tadschikischen Gesellschaft[12]
Botschaftsgebäude
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Botschaftsgebäude war eine Kirche der Neuapostolischen Gemeinde Berlins. Die tadschikische Regierung erwarb im März 2008 dieses Bauwerk. Das bereits längere Zeit leerstehende Haus war zuvor noch der Kulturinitiative MO21 zur Nutzung als Kulturhaus Moabit zugesagt worden.
Nun ließen die Tadschiken umfangreiche Umbaumaßnahmen im Inneren vornehmen, die von der Baubehörde im Zusammenhang mit dem Kauf genehmigt worden waren. Das Gebäude weist einen mehreckigen Grundriss auf und ist ein relativ schmuckloser Klinkerbau im Stil des Kubismus. Auf der schmalen Giebelseite zur Straßenkreuzung ist anstelle des früheren neuapostolischen Kirchenkreuzes eine Krone mit sieben Sternen darüber, Teil des tadschikischen Wappens, aus einzelnen vergoldeten Reliefteilen angebracht. Die Krone bezieht sich auf die Landesgeschichte, die sieben Sterne symbolisieren den Heiligen Geist und die sechs Schutzgeister der Rinder, des Feuers, des Metalls, der Erde, des Wassers und der Pflanzen>.
Die Eingangstüren des ehemaligen Gotteshauses sind Eigenanfertigungen mit Volkskunstmotiven. Das dreieckige Gelände wurde neu eingezäunt, wobei die vorhandene Mauer erhalten blieb, die an einigen Stellen im Beinbereich vergitterte Ausschnitte aufweist. Sie ist mit einem metallenen Zaunaufsatz erhöht worden, der Blick auf das frühere Kirchengebäude ist dadurch teilweise erhalten geblieben.[13] Zusätzlich wurde im Garten, hinter dem Zaun an der Perleberger Straße und dicht neben der Einfahrt, ein großer hölzerner geschnitzter Pavillon aufgestellt.
Am 14. Dezember 2011 weihten der damalige tadschikische Präsident Emomalij Rahmon (im Rahmen eines dreitägigen Staatsbesuches in Deutschland) und die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel das Botschaftsgebäude feierlich ein.[14][15]
Unmittelbares Umfeld
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine lange Brandmauer des Wohnblocks zwischen der Lübecker und der Perleberger Straße, die an das Grundstück der Botschaft anschließt, ist – offenbar im Auftrag der Botschaft – mit vier hochformatigen zartfarbigen Wandbildern geschmückt, die typisierte Landschaften „aus der Heimat“ darstellen und im Stil chinesischer Aquarelle gehalten sind.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise und Kommentare
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Imomudin Sattorov. In: www.diplomatisches-magazin.de. Abgerufen am 22. Mai 2023.
- ↑ Akkreditierung in Polen und Tschechien, abgerufen am 29. März 2019.
- ↑ VertretungenTadschikiskans in Deutschland. In: www.auswaertiges-amt.de. Abgerufen am 22. Mai 2023.
- ↑ Tadschikistan: Steckbrief. In: www.auswaertiges-amt.de. Abgerufen am 22. Mai 2023.
- ↑ Ebba Hagenberg-Miliu: In Bonn gibt es nur noch eine Botschaft, auf www.generalanzeiger.de; 22. August 2009; abgerufen am 29. März 2019.
- ↑ Kerstin Englert, Jürgen Tietz (Hrsg.): Botschaften in Berlin. Gebr. Mann, Berlin 2004, ISBN 3-7861-2494-9, S. 244.
- ↑ Akkreditierung von Botschaftern. In: www.bundespraesident.de. 16. Juli 2014, abgerufen am 22. Mai 2023.
- ↑ Akkreditierung von Botschafterinnen und Botschaftern. In: www.bundespraesident.de. 5. November 2018, abgerufen am 22. Mai 2023.
- ↑ Akkreditierung von Botschafterinnen und Botschaftern. In: www.bundespraesident.de. 17. Februar 2022, abgerufen am 22. Mai 2023.
- ↑ Aktuelles ( des vom 30. April 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , hier zu „Rückblick auf 2018“ und folgende Darstellungen. Abgerufen am 28. März 2019.
- ↑ Tadschikistan in Hamburg (An der Alster 25), abgerufen am 28. März 2019.
- ↑ Maßnahmen der Deutsch-tadschikischen Gesellschaft 2002 (Beispiel), abgerufen am 29. März 2019.
- ↑ Susanne Torka: Neue Botschaft kommt nach Moabit. Auf moabit-online.de, abgerufen am 29. März 2019.
- ↑ Archiv der Pressestatements der Bundesregierung aus dem Jahr 2011; abgerufen am 29. März 2019.
- ↑ Aus dem Quartalsbericht „Zentralasien“, 4/2011 der Hanns-Seidel-Stiftung, abgerufen am 29. März 2019.
Koordinaten: 52° 31′ 46,3″ N, 13° 20′ 41,9″ O