Thorium(III)-iodid

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kristallstruktur
Kristallstruktur von Thorium(III)-iodid
_ Th3+ 0 _ I
Kristallsystem

orthorhombisch

Raumgruppe

Cccm (Nr. 66)Vorlage:Raumgruppe/66

Gitterparameter

a = 873,5 pm
b = 2029,7 pm
c = 1466,1 pm[1]

Allgemeines
Name Thorium(III)-iodid
Andere Namen

Thoriumtriiodid

Verhältnisformel ThI3
Kurzbeschreibung

schwarzer Feststoff[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 13779-96-9
Wikidata Q17265579
Eigenschaften
Molare Masse 612,75 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[2]

Löslichkeit

reagiert mit Wasser[3]

Gefahren- und Sicherheitshinweise

Radioaktiv
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[4]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Thorium(III)-iodid ist eine chemische Verbindung des Thoriums aus der Gruppe der Iodide.

Thorium(III)-iodid kann durch Reaktion von Thorium(IV)-iodid mit Thorium bei 450–550 °C gewonnen werden.[2]

Bei einer Reaktionszeit von zwei bis drei Tagen entsteht nadelförmiges α-Thorium(III)-iodid, während bei sehr langer Reaktionszeit die β-Form als kompakte Kristalle mit grünlich bis messingfarbenem Glanz entstehen.[5]

Ebenfalls möglich ist die direkte Darstellung aus den Elementen.[2]

Thorium(III)-iodid ist eine schwarze, violettstichige, meist schlecht durchkristallisierte Masse. Ausgebildete Kristalle zeigen unter dem Mikroskop starken Dichroismus von violett nach olivgrün und sind doppelbrechend. Oberhalb von 550 °C zerfällt Thorium(III)-iodid zu Thorium(IV)-iodid und Thorium(II)-iodid.[2] β-Thorium(III)-iodid hat eine orthorhombische Kristallstruktur mit der Raumgruppe Cccm (Raumgruppen-Nr. 66)Vorlage:Raumgruppe/66.[5] Die α-Form hat eine pseudoorthorhombische Kristallstruktur.[6]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. H.P. Beck, C Strobel: ThI3, ein Janus unter den Verbindungen mit Metall-Metall-Wechselwirkungen. In: Angewandte Chemie, 1982, 94, S. 558–559, doi:10.1002/ange.19820940731.
  2. a b c d e Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 1142.
  3. R.A. Mackay, W. Henderson: Introduction to Modern Inorganic Chemistry, 6th edition. CRC Press, 2002, S. 263 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Die von der Radioaktivität ausgehenden Gefahren gehören nicht zu den einzustufenden Eigenschaften nach der GHS-Kennzeichnung. In Bezug auf weitere Gefahren wurde dieser Stoff entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  5. a b Lester R. Morss, Norman M. Edelstein, J. Fuger (Hrsg.): The Chemistry of the Actinide and Transactinide Elements (Set Vol.1-6…). Springer, 2010, ISBN 978-94-007-0211-0, S. 78,84 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Isabel Santos, A. Pires De Matos, Alfred G. Maddock: Compounds of thorium and uranium in low (< IV) oxidation states. In: A. G. Sykes (Hrsg.): Advances in Inorganic Chemistry. Band 34, 1989, S. 65–144, hier S. 84 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).