Unterbruckendorf
Unterbruckendorf (Weiler) Ortschaft | ||
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Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Sankt Veit an der Glan (SV), Kärnten | |
Gerichtsbezirk | Sankt Veit an der Glan | |
Pol. Gemeinde | St. Georgen am Längsee (KG Launsdorf) | |
Koordinaten | 46° 46′ 10″ N, 14° 28′ 21″ O | |
Höhe | 522 m ü. A. | |
Einwohner der Ortschaft | 6 (1. Jän. 2024) | |
Gebäudestand | 4 (1. Jän. 2011 | )|
Statistische Kennzeichnung | ||
Ortschaftskennziffer | 01620 | |
Unterbruckendorf, rechts im Vordergrund der Ortsteil Ternitz | ||
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; KAGIS |
Unterbruckendorf ist eine Ortschaft in der Gemeinde St. Georgen am Längsee im Bezirk Sankt Veit an der Glan in Kärnten (Österreich). Die Ortschaft hat 6 Einwohner (Stand 1. Jänner 2024[1]). Sie liegt auf dem Gebiet der Katastralgemeinde Launsdorf.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ortschaft liegt im Südosten des Bezirks Sankt Veit an der Glan, im Osten der Gemeinde Sankt Georgen am Längsee, in der Launsdorfer Senke, östlich von Launsdorf. Die Ortschaft liegt rechtsseitig an der Gurk. Sie umfasst den Weiler Unterbruckendorf sowie das etwa 1/2 Kilometer südwestlich liegende Ternitz.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden bei Unterbruckendorf die Reste einer antiken Straße sowie ein vermutlich frühmittelalterliches Grab entdeckt.[2]
Der Ort wird seit dem 13. Jahrhundert urkundlich genannt; der Ortsname ist ein Hinweis auf die hier befindliche Brücke über die Gurk. Durch die Vorsilbe Unter- wird der Ort vom etwa sechs Kilometer nördlich in der Gemeinde Kappel am Krappfeld gelegenen Oberbruckendorf unterschieden, bei dem es ebenfalls eine Gurkbrücke gibt. 1271 ist für Unterbruckendorf die aus dem Slowenischen abgeleitete Bezeichnung Primosnitz beurkundet.[3]
Auf dem Gebiet der Steuergemeinde Launsdorf liegend, gehörte der Ort in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum Steuerbezirk Osterwitz. Seit der Bildung der Ortsgemeinden im Zuge der Reformen nach der Revolution 1848/49 gehört Unterbruckendorf zur Gemeinde Sankt Georgen am Längsee.
Im Jänner 1918 brannte das Sägewerk in Unterbruckendorf ab. Schon 1905 überlegte man, zur Stromversorgung des Bezirkshauptorts Sankt Veit an der Glan ein Wasserkraftwerk bei Ternitz zu errichten. 1922 bis 1926 wurde dann das Kraftwerk Ternitz errichtet: man errichtete eine 1,20 m hohe und 22 m breite Wehr bei Unterbruckendorf. Das dort abgeleitete Wasser fließt durch einen 650 m langen Kanal zu zwei Francisturbinen bei Ternitz.[4]
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für die Ortschaft ermittelte man folgende Einwohnerzahlen:
- 1869: 12 Häuser, 81 Einwohner[5]
- 1880: 12 Häuser, 78 Einwohner[6]
- 1890: 12 Häuser, 87 Einwohner[7]
- 1900: 12 Häuser, 82 Einwohner[8]
- 1910: 16 Häuser, 145 Einwohner[9]
- 1923: 16 Häuser, 114 Einwohner[10]
- 1934: 137 Einwohner[11]
- 1961: 14 Häuser, 97 Einwohner[12]
- 2001: 6 Gebäude (davon 4 mit Hauptwohnsitz) mit 6 Wohnungen; 14 Einwohner und 2 Nebenwohnsitzfälle; 6 Haushalte; 0 Arbeitsstätten, 1 land- und forstwirtschaftlicher Betrieb[13]
- 2011: 4 Gebäude, 9 Einwohner, 3 Haushalte, 1 Arbeitsstätte[14]
- 2021: 7 Gebäude, 7 Einwohner, 4 Haushalte, 6 Arbeitsstätten[15]
Ortschaftsbestandteile
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schon im 18. Jahrhundert wurde die Mühle Ternitz zwar als zur Ortschaft Unterbruckendorf gehörig betrachtet und doch eigens erwähnt.[16] Bei einigen Volkszählungen wurden die Einwohnerzahlen der beiden Ortschaftsbestandteile Unterbruckendorf und Ternitz separat ausgewiesen.
Unterbruckendorf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1910: 14 Häuser, 130 Einwohner[9]
- 1923: 13 Häuser, 94 Einwohner[10]
- 1961: 5 Häuser, 51 Einwohner[12]
Ternitz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Otto Aichbichler (1908–1997), Autor
- Simon Laschitzer (1848–1908), Bibliothekar und Historiker
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ Hans Dolenz: Archäologische Mitteilungen aus Kärnten.: Carinthia I. Mitt(h)eilungen des Geschichtsvereines für Kärnten / Carinthia I. Geschichtliche Beiträge zur Heimatkunde Kärntens (Mitteilungen des Geschichtsvereines für Kärnten) / Carinthia I. Geschichtliche und volkskundliche Beiträge zur Heimatkunde Kärntens, Jahrgang 1955, S. 142 (online bei ANNO).
- ↑ Eberhard Kranzmayer: Ortsnamenbuch von Kärnten. II. Teil, Verlag des Geschichtsvereins für Kärnten, Klagenfurt 1956, S. 44.
- ↑ Elektrizitätswerk Launsdorf. In: Die Wasserkraft. Zentral-Organ für wasserwirtschaftliche u(nd) wasserrechtliche Interessen. Erste Fachzeitschrift Oesterreich-Ungarns auf diesem Gebiete / Österreichische Wasserwirtschaft. (vorm(als) „Die Wasserkraft“). Organ des Wasserwirtschaftsverbandes der österreichischen Industrie und des Zentralvereines für Fluß- und Kanalschiffahrt in Oesterreich. Erste Fachzeitschrift Oesterreich-Ungarns auf diesem Gebiete / Die Wasserwirtschaft. (vorm. „Oesterr. Wasserwirtschaft“ und „Die Weiße Kohle“). Zeitschrift für alle technischen, volkswirtschaftlichen und juristischen Fragen der Binnenschiffahrt und Wasserwirtschaft (…) / Die Wasserwirtschaft. Zeitschrift für alle technischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen der Wasser- und Elektrowirtschaft (…), Heft 18/1926, S. 28 (online bei ANNO).
- ↑ K. K. Statistische Central-Commission: Orts-Repertorium des Herzogthumes Kärnten. Auf Grundlage der Volkszählung vom 31. Dezember 1869. Carl Gerold’s Sohn, Wien 1872, S. 71.
- ↑ K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 31. December 1880. Alfred Hölder, Wien 1882, S. 56.
- ↑ K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorien der im Österreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1890. V. Kärnten. Alfred Hölder, Wien 1894, S. 56.
- ↑ K. K. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1900. V. Kärnten. K. K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1905, S. 76.
- ↑ a b c Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium der Österreichischen Länder. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. V. Kärnten. Verlag der Staatsdruckerei, Wien 1918, S. 42.
- ↑ a b c Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930. Abschnitt Kärnten, S. 18.
- ↑ handschriftlicher Nachtrag im Ortsverzeichnis 1923 (Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930.) mit der Signatur II 28238 der Universitätsbibliothek Klagenfurt. Abschnitt Kärnten, S. 18.
- ↑ a b c Österreichisches Statistisches Zentralamt: Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 21. März 1961. Österreichische Staatsdruckerei, 1965, S. 257.
- ↑ Statistik Austria (Hrsg.): Ortsverzeichnis 2001 Kärnten. Wien 2004, S. 119.
- ↑ Amt der Kärntner Landesregierung, Landesstelle für Statistik: Kärntner Ortsverzeichnis. Gebietsstand 1. 1. 2014. Klagenfurt 2014.
- ↑ Amt der Kärntner Landesregierung, Landesstelle für Statistik: Ortsverzeichnis Kärnten. Daten Volkszählung 2021. Klagenfurt, 2024. S. 42.
- ↑ Christian Crusius: Topographisches Post-Lexikon aller Ortschaften der k.k. Erbländer. Des zweiten Theils erster Band. Mathias Andreas Schmidt, Wien 1799. S. 254.